Kindesunterhalt, Mehrbedarf und eigene Schulden

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    • Kindesunterhalt, Mehrbedarf und eigene Schulden

      Hallo zusammen,

      ich bin 36 Jahre alt, seit kurzem geschieden und habe zwei Kinder (2 und 4) die bei ihrer Mutter leben.

      Meine finanzielle Situation

      Ich muss 758€ Unterhalt für meine beiden Jungs zahlen sowie die hälftigen Kitakosten von 122,50€. In Summe zahle ich monatlich 880,50€ und komme damit nicht klar.

      Ich verdiene 2650€ Netto in Steuerklasse 1 und habe abzüglich dem Unterhalt + Kita ein "Nettogehalt" von 1770€.

      Ich wohne in einer 48qm Wohnung mit 2 Zimmern für 750€ warm. Ich hab nicht einmal Geld für eine 3 Zimmerwohnung, damit meine Kinder Platz haben. Interessante, große Ausflüge kann ich keine machen, weil mir das Geld fehlt! Ich muss mit dem Auto täglich zur Arbeit pendeln. Das Auto ist sein Seat Leon FR 1.8 tsi Baujahr 2018 der noch 6 Monate abbezahlt wird. Eine günstige Wohnung existiert hier nicht. Ich bin froh, dass meine Wohnung überhaupt so günstig ist. Würde ich theoretisch in Richtung arbeitsplatz ziehen, würden die erhöhten Mietkosten meine gesparten Spritkosten komplett auffressen (Wir reden hier von Stuttgart!).


      Meine monatlichen Kosten sehen wie folgt aus:

      Kaltmiete600
      NK100
      Autokredit235
      Benzin320
      Lebensmittel220
      Inet, Tel, Handy, GEZ89
      Privatkredit100
      Summe Fixkosten1664




      Mir bleiben 106€ zur "freien Verfügung", wobei "frei" eigentlich falsch ist, da ich davon "unregelmäßige Kosten" bezahlen muss wie:

      - Autoversicherung

      - Kfz Steuer

      - Reifenwechsel

      - Ölwechsel

      - Kindergeschenke

      - Kinderumgang (Verpflegung, Ausflüge etc)
      - Kleidung
      - Eigene Freizeitgestaltung (Sport, Vereine, Kino)
      - Tierkosten (2 Papageien)

      - Unterm Strich gehe ich jeden Monat ins Minus


      Finanzielle Situation der Ex und der Kinder:

      Meine Ex arbeitet Teilzeit als verbeamtete Lehrerin und verdient 2700€ Netto. Sie erhält meinen Unterhalt + Kitakosten + Kindergeld. Sie hat damit ein "Nettogehalt" von 4080€ während ich mit 1770€ am Limit lebe! Sie wohnt in der abbezahlten 110qm Eigentumswohnung ihres verstorbenen Bruders und zahlt damit auch keine Miete oder Rate.


      Meinen Kindern geht es fantastisch. Die Mutter meiner EX sitzt auf einem Privatvermögen von ca 400.000€ und lebt in einem abbezahlten Reihenhaus und unterstützt meine EX finanziell. Ich und meine Ex hatten zusammen ein Haus das verkauft wurde. Der Gewinn vom Hausverkauf hat meine Ex alleine eingesackt durch dreckige aber leider legale Tricks (90.000€). Ich hingegen habe Eltern die selbst beide in Privatinsolvenz waren und keinen cent für mich übrig haben. Auch kann ich nicht zu Ihnen ziehen, da beide klein auf Miete leben. Umziehen Richtung Arbeitsplatz kommt auch nicht in Frage, weil ich sonst knapp 90km weg von meinen Kindern leben würde. Aktuell sind es 10km. Davon abgesehen bin ich nun auch noch aus meinen Vereinen ausgetreten, weil ich die Mitgliedsbeiträge nicht mehr zahlen kann. Ich hatte vor 2 Jahren den Segelflugschein angefangen und nun meinen Traum abbrechen müssen. Ebenso musste ich aus meinem Karateverein austreten. Ich habe keinerlei Freizeitgestaltung außer vor dem PC zu sitzen und zu Joggen. Auch würde ich gerne jemanden kennenlernen, einfach locker daten und schauen was passiert. Aber selbst da bin ich finanziell völlig begrenzt. Ich fühle mich sozial ausgegrenzt und es nimmt langsam beängstigende Züge an.

      Mein aktuelles Sparvermögen beziffert sich auf 900€

      Schulden

      Zusätzlich muss ich bald einen Schuldenberg von ca. 10.000€ stemmen, der sich aus Scheidungskosten (Anwalt, Gericht) und Handwerkerkosten zusammensetzt. Ich habe bereits veranlasst, dass mir die Kosten für eine Zeit gestundet werden. Auch habe ich mein Auto dieses Jahre noch nicht zur Inspektion gegeben, obwohl überfällig. Auch fahre ich momentan Sommerreifen mit unter 1,6mm Restprofil.

      Ich bin ruiniert und habe die Lebenslust verloren. Ich schleppe mich täglich zur Arbeit und wünsche mir manchmal sogar den Tod. Wieso gehe ich noch arbeiten? Wozu der tägliche Stress? Und warum soll ich mich noch weiter anstrengen, nur um ewig am Existenzminimum zu leben. Meinen Kindern geht es finanziell auch ohne mich prächtig. Als geldloser Vater bin ich zu nichts zu gebrauchen. Meine Kinder waren dieses Jahr 2 x im Europapark mit Übernachtung und schon 4 Mal im Urlaub (in Deutschland). Ich hingegen bin froh, wenn ich mit beiden mit dem Auto im Nahbereich irgendwo Eis essen oder in den Zoo gehen kann. Ich arbeite als Systemtester in der Medizintechnik und fühle mich aber wie eine ungelernte Hilfskraft durch diese Situation. Wieso werden meine Schulden nicht berücksichtigt und vom monatlichen Kindesunterhalt abgezogen? Ich brauche mein Auto und es gibt keine Alternative! Wo zum Teufel soll ich noch sparen? Kann doch nicht sein, dass man mich praktisch durch das Ignorieren meiner Situation in die Armut und Privatinsolvenz drängt. Das würde zudem meinen Job gefährden. Ich könnte es ja verstehen diese absurden, geisteskranken, realitätsfernen Beträge zu zahlen, wenn meine EX superwenig verdient und die Kinder dadurch gefährdet sind, aber das ist ja nicht der Fall. Die dreckige Ex schwimmt im Geld und spätestens wenn die Kinder Teenager sind, geht sie wieder voll arbeiten und verdient sich dumm und dämlich.
      Meine Frage an euch. Wo seht ihr noch irgendwo noch eine Möglichkeit zu "sparen" und wie kann es sein, dass ich so abgezockt werde? Ideen?
      Bin am Ende.

      The post was edited 4 times, last by Arekusu ().

    • hallo,

      wieso zahlst du die hälftigen Kontaktdaten? Diese werden als Mehrbedarf geqoutelt. Und bei dir wird vorab der kindesunterhalt abgezogen. Damit müsste die Mutter mehr von den kitakosten tragen. Ist bei den kitakosten darauf geachtet worden, dass das essensgeld herausgerechnet worden ist? Das ist vom normalen Unterhalt zu zahlen.

      dieser privatkredit, wofür ist der?

      Ja, das Auto schlägt ganz schön zu Buche. Hast du die Möglichkeit mit den öffneten zur Arbeit zu fahren? Dann könntest du das 49€ Ticket kaufen und würdest deutlich an den spritkosten sparen.

      Hast du schon mal einen wohngeldrechner bemüht oder einen bürgergeldrechner? Evtl. Steht dir Geld zu für den Zeitraum, wo die Kids bei dir sind, als temporäre bedarfsgemeinschaft.

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Es wurde sich auf eine hälftige Zahlung geeinigt, da sonst anwaltlich jährlich eine Anpassungsrechnung stattfinden müsste.

      Privatkredit sind 3000€ geliehen, damit ich letztes Jahr meine Rechnungen bezahlen konnte.

      Das Auto kann ich unmöglich aufgeben, weil ich dadurch meine Kinder nicht mehr abholen könnte. Öffentliche sind nicht nutzbar. Bräuchte dann 3 Stunden zur Arbeit.

      Ich habe einen Wohngeldrechner noch nie benutzt. Denke nicht, dass ich dafür berechtigt bin.
    • hallo,

      wurde dein jahresnetto gar nicht bereinigt?
      berufsbedingtenaufwendungen, sprich die kilometerkosten zu Arbeit und die zusätzliche Altersvorsorge?
      Denn das ist im Regelfall vorab abzuziehen bevor der kindesunterhalt bestimmt wird. Und danach wird geschaut wie der Anteil für einen möglichen Mehrbedarf unter Berücksichtigung des selbstbehaltes ist.

      und warum müsste der mitarbeitest jedes Jahr neu berechnet werden? Das kann man auch ohne Anwalt machen.

      gibt es einen Titel? Wer hat den Unterhalt etc. Berechnet? Hast du das überprüft?

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Hallo Areusu,
      willkommen im Club der Unterhaltszahler und Unterhaltszahlerinnen.....so hab ich auch gefühlt.
      Im Unterhaltsrechner der ISUV Seite wird angezeigt das in der Regel 5% pauschal für berufsbedingte Aufwendungen abgezogen werden dürfen, allerdings gibt es einige OLG-Bezirke bei denen keine Deckelung der Aufwendungen vorgesehen ist. Also schau mal was dein OLG vorgibt. Ich denke das das im Zweifel ein Richter entscheiden muss und in der Einzelfallprüfung für dich entschieden wird, wenn du es detailliert nachweisen kannst. (Bin nur Laie).
      Wenn du die vollen 350€ Sprit + anteilig TÜV, Reifen, Reparaturen, Service anerkannt bekommst, wirkt sich das schon deutlich auf die monatliche Unterhaltszahlung aus.
      Ich würde eine Aufstellung mit Nachweisen der monatlichen Kosten für das KFZ anfertigen und die Gegenseite auffordern den Unterhalt neu zu berechnen. Ebenfalls die Ratschläge bzgl. Kitagebühren von AnnaSophie mit einbauen. Sollte keine Einsicht da sein, wird eine Klage fällig werden. Eventuell VKH/PKH beantragen, die Hürden sind oft gar nicht so hoch wie man denkt, ich hatte Anwälte die gesagt haben "ich bekomme die sowieso nicht". Weit gefehlt, einfach probieren. Wenn du allerdings viel gespart hast, wird es schwierig.

      VG Theo
    • Hi @Theo,
      meiner Meinung nach wurden berufsbedingte Aufwendungen anerkannt, da @Arekusu bei einem selbstgenannten Nettoeinkommen in Höhe von 2650,- € bezüglich der Unterhaltshöhe (2 x 379,- €) in Stufe 2 (2101 € bis 2500 €) der DT "gelandet" ist...
      Ob jetzt die 5% Pauschale oder entsprechend nachgewiesene Kosten anerkannt wurden sei erstmal dahingestellt...
      Gruß Kakadu59
      "Die Lüge fliegt, und die Wahrheit hinkt hinterher; so ist es dann, wenn die Menschen die Täuschung erkennen, schon zu spät - der Hieb hat gesessen und die Lüge ihre Wirkung getan." - Jonathan Swift
    • Hallo Areksu,

      zur Berechnung des Unterhalts kann ich nichts beitragen. Aber, wie sieht es mit einem Minijob am WE oder nach Feierabend aus? Damit könntest Du unter Umständen Dein zur Verfügung stehendes Geld etwas aufbessern
      und einen Minijob kriegt die Ex auch in der Regel nicht mit.
    • Hallo zusammen,

      auch ich bin recht neu im Forum, wenn auch schon über sechs Jahre durch Trennung und Scheidung von meiner Ex-Frau "schwer gebeutelt".

      Zunächst einmal Hut ab für Arekusu, der hier ohne Vorbehalt alles offen legt und sich der Allgemeinheit offenbart.

      Ich selbst bin in einer ähnlichen Situation - habe einen nun achtjährigen Sohn, der jedoch durch die Mutter, mittels mir vor Jahren unterstellter Straftaten (die es nie gab) und Behauptungen vor Familiengericht und Jugendamt, an einen anderen Wohnort (110km entfernt) "umgezogen wurde". Im damaligen Verfahren wurde jedoch festgestellt, dass ich ein sorgsamer Vater bin und mir wurde ein erweiterter Umgang über die bestehende Entfernung eingeräumt.

      (Da meine Ex-Frau natürlich keinerlei Interesse am festgelegten Umgangs-Model des FGs hatte, erfolgten 34 Anzeigen wegen Kindswohlgefährdung beim örtlichen JA gegen mich, mit sich anschließender Anhörung vor dem dortigen FG. Dies wurde jedoch durch die einbezogene Verfahrensbeiständin, die mich eingehend besuchte, widerlegt und für grotesk befunden).

      D.h. ich hole meinen Sohn an zwei Wochenenden freitags an der Schule ab und er bleibt bis sonntags - und an den anderen beiden Freitagen verbleibt uns die Zeit freitags von 12 bis 18 Uhr.

      Hieraus ergeben sich für mich neben den Unterhaltskosten und sonstigen Aufwendungen (ich bin bislang für ALLES das mein Sohn bei mir benötigt aufgekommen - Kleidung, Schuhe usw.) eine monatliche Belastung an Fahrtkosten, die kaum noch zu bewältigen ist und steuerlich nicht zu veranschlagen ist (?) - oder gibt es hier Möglichkeiten?

      Leider musste ich aus o.g. Gründen, meinen bestehenden Arbeitsvertrag von 40 Wo.std. auf 37 vermindern und verdiene daher nochmals einiges weniger.

      Nun die Frage - evtl. eben auch im Sinne von Arekusu. Hilft es in irgendeiner Form, Schulden zu machen (Darlehen für Auto usw.)? Käme hier nicht eine Minderung des unterhaltspflichtigen Einkommens in Frage?

      Sorry - vielleicht etwas naiv gefragt aber man sucht eben nach Lösungen.

      Nachtrag: natürlich hat meine Ex-Frau sich den Unterhalt titulieren lassen.

      Gruß aus WÜ
      Mit freundlichen Grüßen aus Würzburg!
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