Düsseldorfer Tabelle 2024

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    • Hallo Karmag,
      ich glaube es geht nicht wenigen treusorgenden Unterhaltspflichtigen (meist Vätern) hier in Deutschland sehr ähnlich und ich kann meinen Unmut kaum in Worte fassen. Ich versuche es dennoch:
      Wie mein Benutzername schon verrät, bin ich Vater von drei Kindern (13, 16, 20). Mein volljähriges Kind ist immer noch auf dem Gymnasium. Bei allen Kindern hatte sich der Unterhalt von 2022 auf 2023 auf über 13% in Nettoeinkommensgruppe 3 erhöht. Mein Gehalt dem gegenüber aber nur um 2%.
      Von 2023 auf 2024 soll und wird sich nun der Unterhalt um weitere 12% erhöhen. Mein Gehalt hat sich jedoch abermals nur um 2% gegenüber dem Vorjahr erhöht.
      Unterm Strich habe ich also nur allein durch meine Unterhaltspflichten innerhalb von zwei Jahren 21% weniger Nettoeinkommen. Die horrend gestiegenen Lebenshaltungskosten sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. – Ein Leben nächstes Jahr im Grenzbereich des Existenzminimums, trotz relativ guten Einkommens.
      Doch warum ist das so? Weil unterhaltspflichtige Arbeitnehmer der breiten Mittelschicht keinerlei Lobby haben und dazu verdonnert sind, monatlich inzwischen exorbitante Geldbeträge an den Unterhaltsempfänger (oder besser: meist Unterhaltsempfängerin) abzudrücken.
      Entlastungspakete der Regierung, Energiepreispauschalen oder Einmalzahlungen des Arbeitgebers werden darüber hinaus komplett auf das Gehalt angerechnet und kommen daher nur in Bruchteilen (wenn überhaupt) beim Unterhaltspflichtigen an.
      In den einschlägigen medialen TV-Magazinen werden stets nur die ach so verarmten alleinerziehenden (meist) Mütter präsentiert, die kaum über die Runden kommen. Von am Hungertuch nagenden Vätern, die sich ebenso um die gemeinsamen Kinder kümmern und denen das Leben immer schwerer gemacht wird, ist nie die Rede.
      In meinem Fall finanziert die KM mittels meiner monatlichen Unterhaltszahlungen und dem Kindergeld u.a. ihr neues Eigenheim!! Ihr eigenes Einkommen (natürlich immer knapp am Selbstbehalt wegen des volljährigen Kindes) und das ihres neuen Ehepartners spielt selbstverständlich keinerlei Rolle. Skandal!
      Unsere Regierung, allen voran unsere Bundesfamilienministerin macht sich m.E. einen schlanken Fuß und wälzt einen maßlos übertriebenen Bedarf an finanziellen Kindesunterhalt komplett auf die unterhaltspflichtigen Elternteile (meist Väter) ab. Hierbei wird man seitens der Regierung seit Jahren immer grotesk großzügiger. Klar – aus nicht eigenen Geldbeuteln kann und darf man sich als Regierungsministerium ausgiebig und fürstlich bedienen, ohne dass es einem selbst persönlich betrifft oder schwerfällt.
      Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass sich die Kinder heutzutage nicht selbst um einen zielorientierten zügigen Schulabschluss und Ausbildung zwingend kümmern müssen, da die Unterhaltszahlungen meist immens höher sind als das Bürgergeld. Es gibt also keinerlei finanziellen Hebel oder Ansporn.
      Eine Schande ist das, was gegenwärtig Unterhaltspflichtigen in Deutschland abverlangt wird!!

      The post was edited 1 time, last by TanjaW9: Beitrag hierher verschoben ().

    • Nuffue wrote:

      Pro Kind in meinem Fall 12,3...% mehr bzw. 57€
      bzw. 114€ mehr pro Monat überweisen für meine beiden...

      Das ist echt nicht mehr lustig und echt Hart für ALLE die es betrifft.
      Ich hab 2019 994€ für 3 ! Kinder 100% Mindestunterhalt überwiesen
      Jetzt muss ich 1040€ 100% Mindestunterhalt für 2 ! Kinder zahlen.
      Ich darf wohl davon ausgehen, das ich in 3 Jahren für 1 Kind 1000€ zahlen darf ...
      Also dauerhaftes leben am Selbstbehalt... echt verrückt.

      Sorry aber das Konstrukt ist wirklich weit ab jeglicher Realitäten geworden... Damals bei Erstellung der Titel hieß es, es wird nur alle 2 Jahre mal erhöht. Die letzten Jahre sind wirklich krass.

      Und es bekommt doch so gut wie niemand solche Gehaltserhöhungen um dies zu kompensieren...

      Wenn es Möglichkeiten gibt, gegen dieses Konstrukt effektiv vorzugehen, lasst es mich wissen. Ich bin dabei. Und ich meine nicht den Suizid...
      Lasst uns zusammen kämpfen:

      openpetition.de/petition/onlin…VZn79kNBfAZu1OMrSthLXMIX4
    • Hallo DreifachVater,

      bitte kürze die Zitate aufs Wesentliche.

      Zweitens: ich werde die Petition nicht unterschreiben.
      Mir gefällt vor allem Punkt 10 nicht.
      Was hat der neue Ehegatte mit dem Kindesunterhalt für ein Kind, welches nicht seines ist, zu tun?
      Außerdem finde ich eine Belegpflicht für die Ausgaben des Kindes überzogen.
      Ich bin einerseits Unterhaltszahlerin, anderseits leiste ich Naturalunterhalt.
      Wenn ich einkaufen gehe, dann zahle ich Brot, Butter, Aufstrich etc. ja nicht getrennt für ein Kind (ich habe 3) und für mich/meinen Mann.
      So einen "unpraktischen" Quark würde ich als nur Betreuende mir auch nicht "aufdrücken" lassen.
      Bei direkt zuordbaren Kosten (Klamotten, Schulfahrtweg, Hobbys) mag das ja noch gehen. Wobei natürlich auch schon das mit den Klamotten fraglich ist: wenn ich gebrauchte Kleidung kaufe, soll das nicht gelten? Oder die guten Sachen des einen Kindes nicht ans nächste weitergeben dürfen?
      Ich halte mich da eher an die durchaus kritischen Stimmen des ISUV zur wiederholten Erhöhung - bin aber nur indirekt betroffen: wir Eltern nehmen die DD nur als Anhaltspunkt zur Orientierung und haben eine einvernehmliche abweichende Vereinbarung.

      P.S. in der aktuellen Verbandszeitschrift war bei Drucklegung die Erhöhung der Selbstbehalte wohl noch nicht bekannt...

      Gruß Tanja
    • (vorweg - meine Antwort ist leider recht lang geworden. Ich hoffe, sie ist sinnvoll und inhaltlich gut genug, um sie in zwei Postings zu posten :))

      Hallo zusammen,

      danke für Eure bisherigen Rückmeldungen, Reaktionen und Antworten. Ich muss auch zwischendurch immer mal wieder etwas Luft holen, bevor ich mich wieder mit dem gesamten Thema beschäftigen kann.

      Erstmal zu der Petition - ich bin leider auch immer etwas befremdet von der einerseits Detailverliebtheit diverser Petitionen und andersrum von einer recht einfachen Oberflächlichkeit, die gerne mal zutage tritt.

      Beispiele:

      1.) "Der Betreuungsunterhalt für die ersten 3 Jahre soll überprüft werden." - Woraufhin überprüft? Ich verstehe diesen Punkt wirklich nicht. Soll der B.-Unterhalt abgeschafft werden? Erhöht werden? Gesenkt werden?
      2.) "Belegpflicht für den Kindesunterhalt." - Hier bin ich bei Tanja - die Kohle für die Kids geht ja nicht nur in klar trennbare Posten auf und ganz ehrlich - ich jedenfalls bin meiner Ex nicht so arg böse, dass ich alles haarklein und dezidiert aufgeschlüsselt haben will. Mir ist wichtig, dass der grundlegende Unterhaltsbedarf durchleuchtet wird, transparent gestaltet wird und nicht einfach willkürlich in die Höhe geschossen wird. Wie ich schon schrieb gehöre ich zu denjenigen Zahlelternteilen, die ihren Nachwuchs durchaus gerade in den letzten Jahren und mit der Corona-Nummer auch regelmäßig mehrere Wochen bei mir hatte - dabei kann man gerne feststellen, dass Kinder im Monat keine 100€ kosten, sondern durchaus mehrere 100€. Kleine Randnotiz: natürlich gab es niemals und nirgendwo irgendeine Verrechnung dieser Monate, die ich die Kinder hatte, weil es in Gänze nicht für ein exaktes 50/50 Modell gereicht hat und das ganze sowieso als "temporär" betrachtet wurde.
      3.) Die inflationsbedingte bzw inflationsverargumentierte in meinen Augen willkürliche Steigerung der Unterhaltszahlungen wird am Ende als "Randnotiz" formuliert. Das passt für mich nicht und ist ein schwerwiegender Punkt, der dringend adressiert gehört und keine Randnotiz.

      Übrigens - zum Punkt neuer Partner.... Es ist tatsächlich ziemlich schwierig in meinen Augen, einen neuen Partner / neue Partnerin in die Unterhaltsberechnung einzubeziehen. Aber auf der anderen Seite entstehen halt auch Synergieeffekte in einer neuen Partnerschaft (Strom, Heizung, diverse Dinge), die nicht zu einer Belastung des neuen Partners, dafür aber zu einer Entlastung der Familie führen. Weiteres Beispiel: Geschwisterregelung. Während der ehemalige Partner als Zahlelternteil in der Regel an beispielsweise Kindergartenkosten beteiligt wird, kann das manchmal zweite oder dritte Kind dann umsonst in die Betreuungseinrichtung gehen. Also es gibt da sicher auch kostensparende Effekte, aber mir ist durchaus klar, dass die dezidierte Aufrechnung hier wahrsinnig komplex und schwierig wird. Hier auch nicht zu vergessen - der Selbstbehalt eines/r Unterhaltspflichtigen kann reduziert werden, wenn dieser/r mit einem neuen Partner zusammenlebt! Das ist ja genau dasselbe Spiel in grün. Da wird anerkannt, dass gemeinsames Leben Synergieeffekte innehat. Andersrum gilt das nicht - das hängt für mich schief. Entweder betrachte ich neue Lebensgemeinschaften als kostensenkend auf BEIDEN Seiten oder halt nicht. Ich kann beiden Argumentationen etwas abgewinnen, aber dann erwarte ich gleiche Behandlung.

      Kurzum - ich habe ein bischen das Gefühl, dass in solche Petitionen immer direkt alles reingeschrieben wird, was dem / der ein oder anderen während und nach der Trennung nicht gepasst hat. Meine Ex jedenfalls war nach der Trennung mit dem noch nicht 3 Jahre alten Kind so eingebunden, dass ich nicht auf die Idee gekommen wäre, sie zur Arbeit zu zwingen und mich nicht finanziell zu beteiligen. Zudem war die Zeit bei uns jedenfalls deutlich kürzer als 3 Jahre und somit absehbar. Ok, es gibt Trennungen, die noch vor Geburt stattfinden, aber irgendwie will ich persönlich nicht den Punkt des Betreuungsunterhaltes für die Ex in den gleichen Topf werfen wie die grundlegende Betrachtung des allgemeinen Unterhaltsrechts für das Kind (auch wenn dies in der DDT gruppiert adressiert wird).

      Somit sind solche gemischten Wundertüten an Petitionen in meinen Augen selten zielführend und viel zu einfach und zu schnell "zu entsorgen" bzw argumentativ totzustellen.

      Mir ganz persönlich sind im Gegenzug im Grunde genommen folgende Dinge wichtig:

      1.) Transparente Durchleuchtung des sächlichen Existenzminimums.
      Solange ein unwidersprochenes sächliches Existenzminimum existiert, stellt dieses eine Art Sachzwang dar. Hier sehe ich ein, dass keine Instanz einfach dieses Existenzminimum senken oder angreifen kann bzw. darf. Das liegt in der Natur der Sache und der Menschenwürde als solche (bitte keine Diskussion, dass es anderswo versucht wird - die Versuche finde ich schäbig und nicht hilfreich wenn es um die bloße Existenz geht). Was jedoch zu hinterfragen sein KÖNNTE - wie dieses Existenzminimum berechnet und bestimmt wird. Aber hier muss ich leider zugeben - rein auf die bloße Existenz bezogen kann ich sogar nachvollziehen, dass hier die Inflation vollumfänglich durchschlägt. Das pure Existenzminimum verschiebt sich halt ziemlich genau mit dem entsprechenden Kaufkraftverlust.
      2.) Die faire Berücksichtigung der allgemeinen Inflationsentwicklung.
      Hier geht es mir vor allem um die nachgelagerten Stufen der DDT. Wie in 1.) ausgeführt ist das Existenzminimum irgendwo ein Sachzwang. ABER - die folgenden Stufen der DDT sollen den Lebensstandard der Eltern auf die Ansprüche des Kindes projizieren. Demgemäß MUSS zwingend auch berücksichtigt werden, dass die Eltern und insbesondere der Zahlelternteil durch die horrende Inflation der letzten 2 Jahre einen massiven Kaufkraftverlust und somit auch einen entsprechenden Verlust an Lebensstandard zu verzeichnen hatte. In meinem Fall 0,5% Gehaltssteigerung gegenüber der Inflation mit allen dazugehörigen Kostenexplosionen. Ich habe SPÜRBAR weniger Kaufkraft und das schon ohne die horrende Steigerung auch der weiteren Stufen der DDT. Ich verlange ja noch nichtmal, dass ich weniger zahlen muss, aber die Gesamtsteigerung um 22% alleine in den letzten beiden Jahren ist ein echter Tiefschlag.
      Vorschlag hier: um dem erwähnten Sachzwang gerecht zu werden, müsste die unterste Stufe der DDT angehoben werden, aber solange nicht erkennbar ist, dass die Kostensteigerungen ebenso auch das Einkommen des Zahlelternteils betreffen, müssen die weiteren Stufen davon unberührt bleiben. Luxus ist halt kein Luxus mehr, wenn er durch Inflation aufgefressen wird und man kann ihn nicht einfach erzwingen, weil man das gerne so hätte.
      3.) die Berücksichtigung der Betreuungsanteile - hier gibt es mehrere Aspekte.
      Lebenshaltung: in meinem Fall liege ich irgendwo zwischen 35 und 40%, die ich den Nachwuchs in diesem Jahr mitbetreut habe. Ich schaffe hier somit eine nachhaltige und sinnvolle Unterstützung der Hauptbetreuenden, damit diese auch wieder ihrem Vollzeitjob nachgehen kann. Gleichzeitig entstehen mir massive Kosten, die deutlich über die eh schon geleisteten Unterhaltszahlungen hinaus gehen. Ich glaube, mehr muss ich dazu auch gar nicht ausführen. Eine Unterhaltskürzung stand deswegen nie zur Debatte.
      Fahrtkosten: das kommt noch dazu. 15.000 Kilometer im Jahr ganz locker für das Abholen und Wegbringen der Kids. Auch hier muss ich glaube ich nicht viel mehr dazu schreiben. Irgendein anderes Modell sieht die DDT nicht vor, der Unterhaltspflichtige hat auch zu kutschieren. Alles andere ist maximal noch mit Kostenaufwand per Gericht zu ändern. Zumal - wenn der andere Elternteil entsprechend zäh ist, dann bist Du als Zahlelternteil derjenige, der das Kind nicht sieht.
      4.) Durchaus auch Einbeziehung temporärer Effekte
      Zeiten gehobener Kindesbetreuung sollten auch "auf dem kleinen Dienstweg" verhandelbar und flexibel sein. Wenn ich die Kids mehrere Monate bei mir habe, dann sollte mir auch eine gewisse Entlastung zustehen. Dazu müsste sicher eine Art "Sockelbetrag" ermittelt werden, der im Kinderunterhalt steckt (Miete, etc.), weil der andere Elternteil ja natürlich auch laufende Kosten weiterhin hat. Aber die variablen Kosten (Ernährung, etc.) fallen dort komplett weg. Das sollte berücksichtigt werden.
      5.) Einfach mal einen Grundgedanken an die Familien verwenden, die zusammenleben und die keinen Goldesel im Kleiderschrank stehen haben, den man eben mal kurz rausfahren kann und der dann einen Haufen Geld ins Wohnzimmer legt.
      So kommen mir leider manche Argumente vor - da wird dann munter aufgelistet, was Söhnchen oder Töchterchen so alles wünscht von Dior-Schminkset über High-End-Gaming-PC bis hin zu neuesten Markenklamotten. Ich war selber Schüler und bin in einem Elternhaus groß geworden, dem es zwar nicht schlecht, aber auch nicht übermäßig gut ging. Wenn das Familieneinkommen halt keine Luxusware zulässt, dann darf und muss der holde Nachwuchs dieses gerne auch mal feststellen und kennenlernen.
    • 6.) Die idealistische Theorie der Trennungseltern und die rechtliche Lage - BEIDE Eltern sind für Natural- wie Barunterhalt verpflichtet.
      Es sollte dem eigentlichen Familienbild entsprechen, dass bei einer Trennung grundsätzlich BEIDE Elternteile sowohl für Bar- als auch für Naturalunterhalt zuständig sind. Ich muss zugeben, dass es für ganz kleine Kinder wohl schwerer zu sein scheint, den Wechsel mitzumachen, aber das kann auch durch eine Übergangszeit beispielsweise geregelt werden. Somit würde sich ein Modell ergeben, welches beispielsweise in den ersten 3 Jahren einen Elternteil vorsieht, ABER mit Umgangsbeteiligung des anderen Elternteils (hier macht auch der Betreuungsunterhalt in meinen Augen Sinn). Danach kann aber durchaus den Eltern die Zeit gegeben werden, sich gemeinsam auf die Betreuung einzuspielen. Schafft ein Elternteil nur 30% der Zeit, dann muss halt mehr Barunterhalt her. Oder eben andersrum. Ich könnte problemfrei 50% betreuen und würde das gerne einfordern. Allerdings natürlich auch nur bis zu 50%. Ich denke, es ist fürs Erste verständlich, was ich damit meine.
      7.) Die zeitliche Betreuung hat keine Inflation erfahren, die geldliche Versorgung hingegen schon
      Insgesamt gibt es heutzutage ganz andere zeitliche Verteilungsmodelle als noch in den 60er Jahren wo die DDT rausgekommen ist. Sabbatical, Gleitzeit, Homeoffice, etc.. Die eigentliche Zeit für Kinderbetreuung ist "seit damals" nicht inflationär angestiegen, sondern eher gesunken. Die finanziellen Ansprüche hingegen sind sehr wohl massiv gestiegen. Das heißt, dass sich ein Elternteil den immer weiter steigenden Kosten gegenüber sieht, der andere Elternteil aber in vielen Fällen sogar davon profitieren kann, dass es immer mehr Betreuungsmöglichkeiten gibt, dass auch der andere Elternteil mitbetreuen kann, etc..
      8.) Überdenken der Steuerklassen
      Trennungseltern mit Kindern sind immer noch Eltern und tragen die Belastung durch die Kinder. Es ist für mich irgendwo immer noch ein Unding, dass die Ehe an sich, aber nicht das Großziehen von Kindern mit der besseren Steuerklasse honoriert wird. Es gibt sicher auch Aspekte, die eine Ehe nach der Trennung betreffen, aber die Kinder werden nach der Trennung so komplett aus der eigentlichen Familienförderung ausgenommen.
      9.) Betreuungsmöglichkeiten und auch ein wenig Extrageld a priori auch für die Zahlelternteile ermöglichen
      Auch der Zahlelternteil muss das Recht haben, für die Kinder beispielsweise ein Zimmer vorzuhalten. Das "eigene Reich" gehört unabdingbar zu einem Kinderzuhause dazu. Natürlich muss man schauen, ob bei einem Mangelfall immer alles realisiert werden kann, aber spätestens, wenn die Stufen oberhalb des Mindeststufe liegen, sollte ein Teil des "zusätzlichen Luxus" dem Zahlelternteil auch insofern zugestanden werden, dass davon beispielsweise eben ein eigenes Zimmer vorgehalten werden kann. Also genauer: in einem Mangelfall hat man nicht viel Spielraum und das Existenzminimum kann und darf nicht durch ein zusätzliches Zimmer gedrückt werden. Das ist ganz sicher für alle Beteiligten kein schöner Zustand. Hier helfen ggf staatliche Zuschüsse oder Erleichterungen. Wenn aber z.B. nach Stufe 4 oder 5 gezahlt wird, dann kann auch DDT seitig verargumentiert werden, dass der zusätzliche Lebensluxus in ein eigenes Zimmer investiert werden darf. Und zudem - es ist ja nicht so, dass Eltern, die Kohle übrig haben, nicht auch gerne nochmal extra Geld für die Kinder ausgeben. Wer will nicht zwischendurch mal auch dem Kind sagen: hey, hier eine neue Buchse von der coolen Marke oder ein paar Kopfhörer oder irgendwas dergleichen. Solange alle Bedarf immer nur in den Unterhalt reingerechnet werden, sorge ich immer mehr dafür, dass auch in der Wahrnehmung des Kindes der eine Elternteil nicht nur betreut, sondern auch die coolen Sachen kauft und der andere Elternteil zunehmend knapper bei Kasse ist. Ist nur meine persönliche Meinung, aber ich mag es schon gerne, ab und an wenigstens meinem Nachwuchs auch abseits des Unterhaltes mal etwas zu gönnen und ganz klar auch als Vater mal was auf den Tisch zu legen. Wenn ich immer nur schaue, ob die Leute nicht am Selbstbehalt rumkrebsen, dann beraube ich nicht wenige Zahleltern auch ihres natürlichen Bedürfnisses, auch mal was Schönes extra zu besorgen, sprich: auch für sich mal leuchtende Kinderaugen zu sehen. Klingt pathetisch, ist aber irgendwie so....

      Abschließend - im Grunde genommen müssen mehrere Petitionen her, die zu einem Gesamtbild führen: Definition des Existenzminimums (und wenn es nur Transparenz schafft oder einen Diskurs), Kinderunterhalt, Betreuungsunterhalt, steuerliche Behandlung von Trennungseltern.

      Ich weiß, dass viele meiner Vorschläge darauf fußen, dass die Eltern halbwegs klarkommen. Aber das finde ich auch den richtigen Ansatz. In Deutschland gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung und somit MUSS der Staat erstmal davon ausgehen, dass beide Elternteile gemeinschaftlich verantwortlich sind. Ich bin mir sicher, dass es nicht nur ein paar Eltern gibt, die damit einfach besser und auch ihrer positiven Einstellung gemäß besser fahren. WENN sich dann Probleme einstellen, dann muss natürlich gehandelt werden und bei Uneinigkeit ein offizieller Schiedsspruch her. Aber in meinen Augen auch erst dann. Und nun sag mir bitte keiner, dass es da Probleme geben könnte. Das ist mir absolut klar, aber man kann gerne darüber nachdenken, ob es noch schlimmer werden kann als mit den Problemen, die das vorherrschende Residenzmodell REGELMÄßIG mit sich bringt.

      Ich hatte das schon in meinem ersten Beitrag geschrieben - die DDT einfach immer weiter raufzuknallen und sich im Gegenzug NULL UND GAR NICHT auf die heutige Zeit einzustellen und moderne Modelle zuzulassen, sorgt hart dafür, dass aus einem "neutralen" Element, welches auch wohlgesonnene Eltern als Hilfestellung heranziehen konnten, ein massiv belastendes und einseitiges Instrument wird, welches einen Elternteil immer mehr benachteiligt. Die DDT existiert so lange schon als de facto Standard, dass die nahezu willkürliche Ausgestaltung dieser Tabelle mittlerweile schon fast als Missbrauch der bisherigen Stellung betrachtet werden könnte. So fühlt es sich jedenfalls für mich an. Wir sind mal sehr gut beidseitig damit klargekommen, aber wenn die Belastungen so weitergehen und einseitig nicht kompensiert werden können, dann wird die Akzeptanz dieses eigentlich sinnvollen Mittels immer weiter sinken. Leider.

      Es ist gut, dass es Hilfsmittel gibt, die auch "nicht streitende" Eltern heranziehen können. Diese dürfen aber nicht zum Instrument für extreme Fälle werden. Kinderarmut und Alleinerziehenden-Armut bekämpfen wir in meinen Augen nicht durch immer höhere Zahlbeträge für diejenigen, die sich eh schon kümmern. Die tatsächliche Armut muss dort angegriffen werden, wo weniger bis nichts bezahlt wird (die Mittel der Wahl dafür sind ein anderes Thema und gehören in meinen Augen nicht hier hin).

      Ja, hier fließen natürlich viele Dinge meiner persönlichen Situation ein. Ich möchte nochmal betonen, dass ich gar nicht in das fiese Feld der "Du bist aber böse"-Diskussionen eintauchen möchte. Ich versuche nur für mich irgendwie gerade meinen Kopf gerade zu bekommen, was ein faires Vorgehen für alle beteiligten Seiten (also natürlich auch bzw. besonders für die Kinder) wäre. Ich bin mir sehr klar darüber, dass es auch schon Luxus ist, dass ich meine Kids so viel sehe und viel mit ihnen machen kann und dass viele alltägliche Diskussionen gar nicht da sind, die woanders vorherrschend sind. Aber mal ganz ehrlich - eigentlich sollten die meisten doch so schreiben können und das sollte eigentlich keine erwähnenswerte Situation sein. Ich glaube nur, dass die neueren Entwicklungen in der DDT genau dazu führen, dass die Situation noch schlechter werden, die Aggressionen wegen vieler Existenzängste noch größer werden und die Einigkeit der Eltern mit jeder saftigen Erhöhung der DDT noch mehr gefährdet wird. Schade eigentlich, wenn es so kommen würde.

      Danke fürs Lesen [img]https://forum.isuv.de/wcf/images/smilies/smile.png[/img]
    • Hallo Karmag,

      echt viel Text ;) .
      Bist Du schon Isuv-Mitglied?
      Die Vorteile der Mitgliedschaft findest Du auf der HP und für vieles, was Du forderst, setzt sich der Isuv auch ein.
      Ich bin vor Jahren hier gelandet, weil ich die Behandlung meines Mannes als Vater schreiend ungerecht empfand.
      Der hatte sein Kind im Wechselmodell und durch Manipulationen hat die KM das Kind zum Wegbleiben bewegt, Unterhaltsvorschuss beantragt (und bekommen) und anschließend ein Unterhaltsverfahren angestrengt.
      Das alles, obwohl sie das Doppelte an Einkommen hatte und bei Weiterführung des Wechselmodells wohl so um die 50 Euro Unterhalt fürs Kind hätte zahlen müssen.

      Ich als emanzipierte Frau ;) hatte mit meinem Ex keine großen Streitigkeiten. Klar, ab und an Meinungsverschiedenheiten bei dem ein oder anderem Thema.
      So war auch ein Kind von mir im WM, das andere im Residenzmodell beim Papa.

      Wenn man vernünftig ist (oder es zumindest eine Zeit nach der Trennung wieder wird), ist es für alle Beteiligten besser und man kann mit guten Argumenten auch eigenständige Regeln und Unterhaltsvereinbarungen aufstellen. So lange man keine anderen staatlichen Leistungen beansprucht (sonst geht der Unterhaltsanspruch nämlich über).

      Und genau da hakt es doch: einge Betreuungselternteile finanzieren sich zumindest einen Teil ihres eigenen Lebensunterhalts durch Kinder.
      Und selbst wenn nicht, sind sie doch der Meinung, dass den Kindern das nun mal zustünde (dass der "familienferne" ET das Geld aufzubringen hat).
      Ich bin auch der Meinung, dass ein Kind 2 Elternteile hat und damit beide zuständig sind für Betreuung und Naturalunterhalt...
      Leider ist das BGB da eben noch auch Stand von Anfang des 20.Jh...
      Der Staat müsste und sollte die Eltern eher dazu befähigen bzw. verpflichten, die vorhandenen Ressourcen fair zu verteilen und wenn das nicht ausreicht, dass sie staatliche Förderungen beantragen.

      Was mir noch einfällt: hier im Forum kommen naturgemäß eher die Leute, die Probleme irgendwelcher Art mit der Trennung/Unterhalt/Umgang/Sorgerecht haben.
      Die, die ihre leichteren Differenzen gemeinsam mit dem Ex lösen können, werden ja auch eher nicht schreiben...
      Wir sind also auch eine 'Blase'...

      Gruß Tanja
    • Hallo Karmag,

      mir ist noch was eingefallen :huh:
      der neue Partner und die Synergieeffekte spielen beim Betreuenden durchaus eine Rolle, nämlich immer dann, wenn auch das Einkommen des Betreuenden eine Rolle spielt und natürlich ab Volljährigkeit.
      Bei uns trieb das so lustige Blüten, das die KM, obwohl um Auskunft gerichtlich in Anspruch genommen (1605 BGB i.V.m.242 - wegen des deutlichen Einkommensgefälles der Eltern), als Argument (gegen eine Auskunftspflicht und ihr Einstehenmüssen für Teile des Barunterhalts) mein Einkommen und unsere Heirat ins Feld führte, andererseits aber das Zusammenleben mit dem langjährigen LG nicht mal erwähnte.
      Das haben wir dann selbstredend für sie erledigt.
      Und auch, wenn der Betreuende Mehr- und Sonderbedarf haben möchte, muss er bzw. sie ja das eigene Einkommen und die beeinflussenden Merkmale (also eine Partnerschaft) offenbaren...eigentlich.
      Machen die aber halt oft nicht. Und der Staat sieht sich halt nicht in der Lage, diese Leute ausreichend zu motivieren (komisch, für den Unterhaltsvorschuss ab dem 12. Lebensjahr muss der Betreuende ja auch nachweisen, dass er mehr als ein bestimmtes Einkommen hat - das geht dann...)
      Ich denke, es gäbe sicher Mittel und Wege, wenn es denn gewollt wäre. Hier haben aber bestimmte Gruppen von Menschen eine größere Lobby was auch gern mit jahrelanger Unterdrückung (oder dem Gefühl) begründet wird....
      Herje, ich hör lieber auf...

      Gruß Tanja
    • Tanja wrote:

      1. Ich denke, es gäbe sicher Mittel und Wege, wenn es denn gewollt wäre. Hier haben aber bestimmte Gruppen von Menschen eine größere Lobby was auch gern mit jahrelanger Unterdrückung (oder dem Gefühl) begründet wird....
        Herje, ich hör lieber auf...

      Und damit ist auch alles gesagt.

      Zu dem Nachweis der zusätzlichen Ausgaben des betreuenden Elternteils, damit er/ sie diese zusätzlich als „Naturalunterhalt“ von seinem Einkommen abziehen kann. Dieser Gedanke des offenen Naturalunterhaltes entspringt der neueren BGH Rechtsprechung.
      Die Forderung nach Belegen für die Ausgaben geht auf ein Urteil des OLG Oldenburg zurück, dass der Mutter diesen Abzug zum Erhalt von mehr Trennungsunterhalt/ nachehelichen Unterhaltes versagt hat. Im konkreten Fall wäre sie mit Abzug dieses „Naturalunterhaltes“ deutlich unter dem notwendigen Selbstbehalt gelandet. Das OLG hat die Frage aufgeworfen, ob die Annahmedes BGH realistisch ist, dass der betreuende Elternteil immer diesen Naturalunterhalt leistet, oder nicht auch seine eigenen Interessen im Blick hat und nachdem die Kinder bereits durch den Barunterhalt versorgt sind, nicht auch seine Bedürfnisse deckt. Insbesondere im vorliegenden Fall, dass der betreuende Elternteil weit unter das Existenzminimum fällt, hat das OLG diesen automatischen Abzug abgelehnt und ich denke absichtlich provokativ einen Einzelnachweis der Ausgaben gefordert. Leider ist die Klägerin nicht zum BGH gegangen. So bleibt es eine Entscheidung, die nur für diesen OLG Bereich richtungsweisend ist.
      Was ich überhaupt nicht verstehe ist, ist dass sich so richtig niemand darüber aufregt, dass der barunterhaltspflichtige Elternteil so letztlich über einen höheren Ehegattenunterhalt diesen Naturalunterhalt mitfinanziert und somit zum Teil deutlich mehr Unterhalt an die Kinder leistet, als er müsste.
    • Bigpuster wrote:

      Was ich überhaupt nicht verstehe ist, ist dass sich so richtig niemand darüber aufregt, dass der barunterhaltspflichtige Elternteil so letztlich über einen höheren Ehegattenunterhalt diesen Naturalunterhalt mitfinanziert und somit zum Teil deutlich mehr Unterhalt an die Kinder leistet, als er müsste.
      Hallo Bigpuster,

      in meiner Blase (oder eher für mein Gefühl) ;) kommt Ehegattenunterhalt heutzutage nicht mehr soooo häufig bzw. nicht mehr soooo lange vor.
      Liegt an der kürzeren (durchschnittlichen) Ehedauer und an der Reform des (Ehegatten)Unterhaltsrechts.
      Seit dem ist ja eigentlich die Eigenverantwortung der Ehegatten für ihren Lebensbedarf gesteigert.
      Nur noch gewisse Hinderungsgründe führen dann dazu, dass der eine Ehegatte dem anderen nach der Scheidung Unterhalt zahlen muss.

      Aber wie gesagt, dass ist nur so ein Gefühl weil ich keinen einzigen Geschiedenen in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis kenne, der Ehegattenunterhalt zahlt oder erhält.
      Erwerben sich halt selbst ihren Lebensunterhalt.

      Gruß Tanja
    • Hallo Leute,

      wie vermutlich den meisten hier, trifft auch mich der Knüppel dieser Erhöhung sehr hart. Bei zwei Kindern und einen eh schon miserablen Einkommen frage ich mich, wie ich das noch schaffen soll?! (Klar mit zumutbaren 48 Wochenstunden und jeder zumutbaren Arbeit… Ironie aus…)
      Ebenso wundert es, dass sich offenbar niemand großartig darüber beschwert und es einfach so hingenommen wird. Schaut euch die Bauern an wie sie reagieren! Klar ist das ein anderes Thema. Aber sie stehen auf! Warum nicht wir auch? Sind wir so wenige? Ja, ich weiß… wahrscheinlich bin ich ein Reichsbürger, rechtsextremer oder Querdenker der euch arme fromme Bürgerschäfchen aufbringt sich mal auf die Hinterfüße zu stellen.

      Nein! Ich frage mich einfach, ob ich alleine bin und mich damit abfinden soll, ein Leibeigener ohne Rechte zu sein.
      Stehe ich wirklich alleine da oder gibt es noch Leute die es auch so sehen?
    • Scham und gesellschaftliche Ablehnung. Lobbygruppen haben es sehr erfolgreich geschafft die Verantwortung für die finanzielle Versorgung allein dem nicht hauptsächlich betreuenden Elternteil aufzubürden. Dazu noch das Bild des armen mittellosen Kindes! Dagegen kommt Mann schwer an.
      Schaut Euch die Schweine an! Wollen sich nur um ihre Verpflichtung gegenüber ihren Kindern drücken!
      Um welche Summen es da geht und nicht jede Familie ihren Kindern diesen Standard ermöglicht, weil die Eltern auch leben wollen und müssen, interessiert niemanden. Es ist viel einfacher die Parolen mitzugrölen. Es ist erfolgreich gelungen das Bild der armen alleinerziehenden Mutter zu implementieren, die neben der Betreuung noch nachts Büroräume putzt, um die Kinder zu ernähren und der Vater seine Tage im Swingerclub genießt.
    • Ich verfolge auf FB die Gruppe VAMV (Verband alleinerziehender Mütter und Väter). Teilweise recht gruselig was die für Beiträge erstellen und was dort von sich gegeben wird. Aber sie machen aus ihrer Sicht richtig gute Lobbyarbeit in München und Berlin.

      ISUV ist leider gar nicht vertreten und so bekommt man halt auch weniger Aufmerksamkeit für sein Anliegen und seine "Klientel".

      Ich arbeite in der Sozialhilfeverwaltung in einem Landratsamt und habe regelmäßig mit den Kollegen des Unterhaltsvorschusses zu tun. So leid es mir tut, aber an der prekären Situation vieler alleinerziehenden, hauptsächlich Mütter, sind diese selbst Schuld bzw. wurde ihnen das so von ihren Müttern bereits vorgelebt.

      Das Kinder jede finanzielle Unterstützung brauchen, die sie bekommen können, darüber müssen wir nicht diskutieren. Aber das in vielen Fällen der Kindesunterhalt nicht bei den Kindern ankommt, darüber sind wir uns wohl auch klar.
      Leider setzt die Rechtsprechung da nicht an und fördert immer noch das Frauenbild der 50ziger und 60ziger des letzten Jahrhunderts.

      Wenn beide Elternteile betreuen, sowohl in Natural als auch Barunterhalt, dann haben beide Elternteile auch die Möglichkeit einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und so ein selbst bestimmtes, eigen finanziertes Leben zu führen.

      In vielen westlichen Ländern ist diese Meinung bereits auch in der Gesetzgebung angekommen, aber bei unseren ewig gestrigen leider nicht.

      Und solche Verbände, wie der VAMV fördern meiner Meinung nach dieses Bild auch noch. Anstatt zu fordern, dass sich beide Elternteile um die Erziehung kümmern müssen, beharren Sie auf dem Bild der Alleinerziehenden und fordern nur immer mehr finanzielle Unterstützung durch den Barunterhaltszahler und den Staat.
    • @Simon G.
      Ich habe etliche Kollegen und Kolleginnen, die gerade in der Kinderphase sind. Nun ja, bislang habe ich keinen Kollegen erlebt, der mehr als seine 2 elternmonate genommen hat. Und das im öffentlichen Dienst. Bei den Kolleginnen sind die Partner teilweise noch nicht mal in der Lage oder willens, die 2 elternmonate zu nehmen.
      Und dann wird bei einer Trennung sich gewundert, dass die Frau dann sage, wechselmodell warum jetzt und warum nicht von Beginn an?
      da müsste schon ab Geburt festgelegt werden, dass jedes Elternteil nur so viel Elternmonate nehmen darf wie der andere auch beantragt hat. Und wenn dieser Regel widersprochen werden soll, dann sollte der Partner mit den weniger elternmonaten verpflichtet werden, auf ein Konto eine bestimmte Summe einzuzahlen, dass bei einer Trennung der mehrbetreuende Elternteil bekommt. Und natürlich dürfte es nicht möglich sein kinderkranktage zu übertragen.
      und dann mal abwarten.

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Trotzdem, wir müssen uns gegen diese utopischen Erhöhungen wehren! Es ist nicht mehr hinzunehmen, sich so drangsalieren zu lassen. Keine normale Familie mit zwei Kindern gibt 1100 € und mehr im Monat aus! Ich bitte euch! Das ist fern ab jeglicher Realität. Helft alle zusammen und schafft diese Leute und ihre Hirngespinste ab! Es ist nicht nur hier, sondern auf allen Ebenen nicht mehr hinzunehmen was sie uns antun. Es muss endlich Gerechtigkeit einkehren und nicht solche menschenunwürdigen Regelungen beschlossen werden, die den Unterhaltpflichtigen an das Existenzminimum treiben, obwohl er in Vollzeit im Schichtdienst arbeitet. Ich möchte diejenigen die sowas beschließen mal so arbeiten lassen und dass sie dann am Monatsende kein Geld mehr übrig haben oder ganz und gar im minus sind und nicht mehr wissen wie sie noch über die Runde kommen. Das würde ich diesen Sch….n wünschen und allen anderen Befürwortern dieses Schwachsinns.
    • Muss ich hier zum Abkühlen zu machen oder was?

      @Armesau der Isuv, der übrigens dieses Forum sponsert, setzt sich für die Interessen der Ehemaligen und der betroffenen Kinder ein.
      Irgendwelche Verschwörungstheorien oder 'merkwürdigen' Aufforderungen werden hier - bei allem Verständnis für den Ärger der ständigem Erhöhungen - nicht geduldet.

      Also, wenn Du den Isuv unterstützen möchtest, werde Mitglied und wende Dich an Deinen Kontaktstellenleiter mit Frage, wie man sich im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten wehren und einbringen kann.

      Und bevor ich jetzt Opfer Deiner Attacken werde: ich zahle Unterhalt und stehe seit Jahren meinem bis vor Kurzem unterhaltspflichtigen Mann gegen die mehrverdiende Ex zur Seite...

      Tanja
    • @Armesau

      wenn du hier polarisieren willst, das wird nichts.
      Mitstreiter findet man über online Petitionen oder Ähnliches.
      Aber der kindesunterhalt ist irgendwie an das Existenzminimum gekoppelt. Und Kinder können für ihre Bedürfnisse nicht arbeiten gehen.
      Deswegen sollte das Umdenken dergestalt stattfinden, dass die paritätische Betreuung ab Geburt gelebt wird. Aber wie ich weiter oben schrieb, ist das ja immer noch nicht in den Köpfen angekommen. Ich habe gerade im Spiegel gelesen, dass 7% der elternmonate von Vätern genommen werden.

      übrigens, damals habe ich für die Kinder wirklich den kompletten Unterhalt benötigt. Und zwar hatten die große Zimmer, wenn ich die Miete dann auf uns drei aufgeteilt habe, nach qm war das schon viel. Dazu kamen Lebensmittel, Kleidung, schulbedarf. Hobbies, Ferien- und Trainingslager nicht zu vergessen. Ich habe eher noch daraufgelegt. Und wenn ich sehe, was ich momentan für mich alleine an Lebensmitteln ausgebe, dürfte dieser Anteil ganz schön gestiegen sein.

      sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Hallo zusammen,

      natürlich müssen wir aufpassen, dass wir etwas einen kühlen Kopf bewahren. Das Thema ist hochgradig emotional geprägt und verschlimmert sich leider auch dadurch, dass teilweise auch kein geregelter Umgang möglich ist oder möglich gemacht wird. Wie ich mal sagte - ich habe schon den Luxus, dass ich meinen Nachwuchs sehr viel sehe. Das ist einerseits natürlich toll, andererseits kommt dann direkt die nächste Handkante, weil nämlich meine Betreuungszeit gerade so gehalten wird, dass ich zwar nicht unerheblich unterstütze (und damit der Mutter auch ihren Job ermögliche), aber eben nicht im Bereich des geteilten Barunterhaltes liege.

      WIe schon vorher geschrieben - es ist immer schwierig, gundsätzlich gegen den Bedarf eines Kindes anzugehen, vor allem gegen das sächliche Existenzminimum. Das ist durchaus eine Art Sachzwang, weil weniger geht eben halt nicht. Und ja, Kinder kosten deutlich mehr als 200 oder 300€ im Monat, auch daran brauchen wir uns nicht reiben. Ich hab die Kids oft genug wochenlang bei mir gehabt, um das auch erleben zu können. Zudem gibt es viele Dinge doppelt, damit die Kids sowohl hier als auch bei der Mutter eine Art "Zuhause" haben. Daran merkt man auch die Kosten - und im Falle einer gehobenen Mitbetreuung merkt man das mal wieder doppelt.

      Meine beiden Hauptkritikpunkte bleiben das undurchdachte Durchreichen der Inflation an die Stufen oberhalb des Minimums, weil dies schlicht und ergreifend eben nicht mehr den Lebensstandard des Zahlelternteils repäsentiert und die nicht erfolgende Berücksichtigung der Betreuungszeiten eines sehr wohl sehr fürsorgenden Zahlelternteils, der 40% der Betreuung übernimmt, aber 100% der Kosten. Man muss kein Mathegenie sein, um festzustellen, dass dies in Summe wohl kaum am tatsächlichen Bedarf des Kindes orientiert ist.

      Hier geht es in meinen Augen einfach um grundsätzlich handwerkliche Fehler bei der Ermittlung der Beträge in der Tabelle. Mir erscheint die einfach lustlos jedes Jahr kopiert und mit ein paar geänderten Zahlen wieder hingeklatscht.

      Ich kann jedenfalls in meinem Fall auch nicht unbedingt der Mutter einen großen Vorwurf machen - ich sag ja, ein Paradebeispiel dafür, dass es bei der gemeinschaftlichen Sorge durchaus auch ums Geld geht, weil die Kohle schon sehr angenehm ist. 2 Kinder inkl. Kindergeld über 1.400,-€. Das ist schon ein Pfund. Und selbst wenn es komplett für die Kids draufgeht - es darf dann halt nicht dazu führen, dass der zahlende Elternteil am Stock geht.

      Das, was hier auch im Forum passiert, ist genau das, was ich den "Machern" der Düsseldorfer Tabelle (mittlerweile) vorwerfe. Die mangelnde Reformbereitschaft und die fehlenden, aber durchaus notwendigen Anpassungen an fürsorgliche Eltern sorgen schlicht und ergreifen dafür, dass die Kluft zwischen Elternteilen in den nächsten Jahren noch weiter wächst und noch größer wird. Dabei geht es gar nicht so sehr um die Höhe des einzelnen Unterhaltsfalles, sondern vor allem um eine faire Behandlung aller Beteiligten. Meine Ideen hatte ich ja weiter oben schon geschrieben. Wenn von Anfang an beide Elternteile in beiden Bereichen in die Pflicht genommen werden und nur bei Abweichungen dann im finanziellen Sektor für Anpassungen gesorgt werden müsste, würden wahrscheinlich viele mehr eingebundene "Zahlelternteile" besser dastehen und sich auch bereitwilliger beteiligen.

      Aber das sind nur meine 2 Cents :)
    • Karmag wrote:



      Das, was hier auch im Forum passiert, ist genau das, was ich den "Machern" der Düsseldorfer Tabelle (mittlerweile) vorwerfe. Die mangelnde Reformbereitschaft und die fehlenden, aber durchaus notwendigen Anpassungen an fürsorgliche Eltern sorgen schlicht und ergreifen dafür, dass die Kluft zwischen Elternteilen in den nächsten Jahren noch weiter wächst und noch größer wird.
      Hallo Karmag,

      verstehe ich nicht. Hier im Forum "passiert" (herrscht) mangelnde Reformbereitschaft?

      Neugierige Grüße Tanja