Ein herzliches Hallo euch allen.
Ich möchte mich mit einer Bitte um Rat an euch wenden, da ich als Unterhaltspflichtiger für meine Tochter jetzt mit einer massiven Erhöhung des Unterhalts konfrontiert bin, die ich praktisch nicht bewältigen kann.
Kurz zur Vorstellung und den Gegebenheiten:
Ich bin Markus und habe die 50 überschritten. Ich bewohne das Eigenheim meiner Eltern (leben beide nicht mehr) in ländlichem Raum, dort haben ich und meine Ex-Frau bis 2017 zusammengelebt, unsere Tochter ist 2011 geboren.
2017 haben wir uns getrennt und scheiden lassen, ich blieb natürlich in meinem Haus wohnen, meine Ex-Frau hat hier vor Ort eine Wohnung bezogen und unsere Tochter lebt bei ihr. So habe ich weiterhin sehr guten Kontakt zu meiner Tochter, ich nehme sie alle 2 Wochen am Wochenende zu mir und 3x im Jahr eine ganze Woche. Meine Tochter freut sich darauf immer sehr.
So zahle ich seit 2017 Unterhalt, was, um meine Einstellung dazu zu zeigen, in Ordnung ist. Unterhalt überhaupt zu zahlen ist wichtig und richtig für das Kind.
Allerdings ergeben sich für mich dabei erschwerende Verhältnisse. Denn die Einkommensverteilung war bei uns schon immer so, dass ich von uns beiden der geringer Verdienende war und bin. Meine Ex-Frau arbeitet im öffentlichen Dienst (beim „Amt“ wie man so schön sagt) und hat ein entsprechendes Gehalt. Ihr neuer Lebens-Partner ist Gutachter, es geht den beiden (und unserer Tochter) finanziell durchaus sehr gut. Meine Ex-Frau ist inzwischen auch zu ihm ins Haus gezogen, wo sie, zusammen mit unserer Tochter, leben.
Ich dagegen arbeite als Call-Center-Agent im technischen Service einer Firma, wodurch mein Gehalt im Vergleich viel geringer ist. Ich habe derzeit ein Netto von 1460,- mit einem Wohnvorteil von über 600,-
Anfangs (2017/2018) musste ich den Mindestsatz von 297,- Unterhalt zahlen, weswegen ich Wohngeld beantragen musste (damals lag mein Netto auch nur bei ca. 1200,-). Pünktlich zur Erhöhung des Mindestsatzes vor ca. 3 Jahren hat mein Ex-Frau eine Neuberechnung beim Jugendamt veranlasst -> der Unterhalt stieg auf 322,-. Dies ist bis jetzt so geblieben, die letzte Erhöhung der Düsseldorfer Tabelle hatte sie bisher nicht eingefordert.
Auch ich habe vor ein paar Jahren wieder eine Frau kennengelernt und wir sind vor 2 Jahren zusammengezogen. Durch das gemeinsame Gehalt (sie ist auch im Service und verdient in etwa so wie ich, etwas über 1400,- Netto) entfiel der Wohngeldanspruch, was aber im Verhältnis kein großes Problem war durch die geteilten Lebenshaltungskosten. Den Unterhalt von 322,- konnte ich dadurch ohne weitere Unterstützung stemmen, allerdings bleibt mir dadurch kaum was übrig, was sich durch die Teuerung der letzten Zeit stark verschlimmert hat…ich lebe derzeit von der Hand in den Mund…
Nun ist unsere Tochter in der letzten Woche 12 geworden. Schon am nächsten Tag kam der befürchtete Brief vom Jugendamt, die Kindesmutter hat wieder eine Neuberechnung veranlasst. Da ich dies, wie gesagt, schon befürchtet hatte, hatte ich mich im Vorfeld schlau gemacht, was das für mich bedeuten wird.
Das Ergebnis ist praktisch vernichtend für mich. Die neuerliche Erhöhung der Düsseldorfer Tabelle in 2023 zusammen mit der Erhöhung aufgrund des Alters unserer Tochter katapultieren mich durch den Wohnvorteil (der ja ebenfalls gestiegen ist) sogar in den Bereich über 1900,-. Dadurch steigt der Unterhalt von derzeit 322,- auf nunmehr 493,- (wenn ich das richtig gerechnet habe).
Diese Summe kann ich ohne Weiteres leider nicht mehr aufbringen. Meine Partnerin hat ebenfalls ihr finanzielles „Paket“ zu tragen, sie kann mich nicht nennenswert unterstützen und offen gesagt wäre mir das auch sehr unangenehm und es birgt für die Zukunft viel Streit- und Streß-Potenzial.
Und nun ist guter Rat teuer. Daher schreibe ich in dieses Forum, vielleicht hat jemand Erfahrungen, ob es Möglichkeiten gibt, diese drastische Änderung meiner Lebensverhältnisse irgendwie abzufangen.
Ich habe etwas von „Abänderungsbegehren“ gelesen, was aber, wenn ich das richtig verstehe, im Grunde die „Bitte“ an die Unterhaltsberechtigte ist, doch bitte „Gnade“ walten zu lassen, oder? Dazu muss ich leider sagen, dass meine Ex-Frau Narzisstin ist. Der höhere Unterhalt, den sie jetzt einfordert, ist nur eine Art „Bonus“ für sie, dieses „Mehr-Geld“ braucht sie nicht wirklich. Für sie ist viel wichtiger, dass sie den Fuß in meinem Nacken hat. Daher bin ich mir fast sicher, dass eine Bitte um Gnade nichts bewirken wird (Zitat: „Es steht mir nunmal zu. Du kannst froh sein, dass ich die letzte Erhöhung nicht schon mitgenommen habe“).
Ich würde jetzt erstmal neu Wohngeld beantragen, aber auch hier befürchte ich, dass sich kein Anspruch ergeben wird. Ein Ergebnis des Antrags ist erst in Monaten zu erwarten, daher möchte/muss ich, wie z.B. hier im Forum, die Fühler nach evtl. anderen Möglichkeiten ausstrecken. Gäbe es womöglich über die Agentur für Arbeit eine Möglichkeit? Es gibt doch sowas wie „Aufstocker“?!
Auch habe ich mich bereits nach einem Zuverdienst erkundigt. Allerdings sind die Möglichkeiten hierbei sehr dünn, weil mein Job mich zu wechselnden Tageszeiten "einspannt", mal früh mal spät, je nach Lage. Ich müsste im Nebenverdienst etwas machen, was auf Basis eines Arbeitspensums und nicht auf "Stunden-Basis mit festem Dienstplan" aufgebaut ist...
Ich bin im Moment ziemlich verzweifelt und hoffe sehr, dass jemand von euch eine Idee hat, was ich machen könnte…
Ich danke schon mal sehr im Voraus…
Ich möchte mich mit einer Bitte um Rat an euch wenden, da ich als Unterhaltspflichtiger für meine Tochter jetzt mit einer massiven Erhöhung des Unterhalts konfrontiert bin, die ich praktisch nicht bewältigen kann.
Kurz zur Vorstellung und den Gegebenheiten:
Ich bin Markus und habe die 50 überschritten. Ich bewohne das Eigenheim meiner Eltern (leben beide nicht mehr) in ländlichem Raum, dort haben ich und meine Ex-Frau bis 2017 zusammengelebt, unsere Tochter ist 2011 geboren.
2017 haben wir uns getrennt und scheiden lassen, ich blieb natürlich in meinem Haus wohnen, meine Ex-Frau hat hier vor Ort eine Wohnung bezogen und unsere Tochter lebt bei ihr. So habe ich weiterhin sehr guten Kontakt zu meiner Tochter, ich nehme sie alle 2 Wochen am Wochenende zu mir und 3x im Jahr eine ganze Woche. Meine Tochter freut sich darauf immer sehr.
So zahle ich seit 2017 Unterhalt, was, um meine Einstellung dazu zu zeigen, in Ordnung ist. Unterhalt überhaupt zu zahlen ist wichtig und richtig für das Kind.
Allerdings ergeben sich für mich dabei erschwerende Verhältnisse. Denn die Einkommensverteilung war bei uns schon immer so, dass ich von uns beiden der geringer Verdienende war und bin. Meine Ex-Frau arbeitet im öffentlichen Dienst (beim „Amt“ wie man so schön sagt) und hat ein entsprechendes Gehalt. Ihr neuer Lebens-Partner ist Gutachter, es geht den beiden (und unserer Tochter) finanziell durchaus sehr gut. Meine Ex-Frau ist inzwischen auch zu ihm ins Haus gezogen, wo sie, zusammen mit unserer Tochter, leben.
Ich dagegen arbeite als Call-Center-Agent im technischen Service einer Firma, wodurch mein Gehalt im Vergleich viel geringer ist. Ich habe derzeit ein Netto von 1460,- mit einem Wohnvorteil von über 600,-
Anfangs (2017/2018) musste ich den Mindestsatz von 297,- Unterhalt zahlen, weswegen ich Wohngeld beantragen musste (damals lag mein Netto auch nur bei ca. 1200,-). Pünktlich zur Erhöhung des Mindestsatzes vor ca. 3 Jahren hat mein Ex-Frau eine Neuberechnung beim Jugendamt veranlasst -> der Unterhalt stieg auf 322,-. Dies ist bis jetzt so geblieben, die letzte Erhöhung der Düsseldorfer Tabelle hatte sie bisher nicht eingefordert.
Auch ich habe vor ein paar Jahren wieder eine Frau kennengelernt und wir sind vor 2 Jahren zusammengezogen. Durch das gemeinsame Gehalt (sie ist auch im Service und verdient in etwa so wie ich, etwas über 1400,- Netto) entfiel der Wohngeldanspruch, was aber im Verhältnis kein großes Problem war durch die geteilten Lebenshaltungskosten. Den Unterhalt von 322,- konnte ich dadurch ohne weitere Unterstützung stemmen, allerdings bleibt mir dadurch kaum was übrig, was sich durch die Teuerung der letzten Zeit stark verschlimmert hat…ich lebe derzeit von der Hand in den Mund…
Nun ist unsere Tochter in der letzten Woche 12 geworden. Schon am nächsten Tag kam der befürchtete Brief vom Jugendamt, die Kindesmutter hat wieder eine Neuberechnung veranlasst. Da ich dies, wie gesagt, schon befürchtet hatte, hatte ich mich im Vorfeld schlau gemacht, was das für mich bedeuten wird.
Das Ergebnis ist praktisch vernichtend für mich. Die neuerliche Erhöhung der Düsseldorfer Tabelle in 2023 zusammen mit der Erhöhung aufgrund des Alters unserer Tochter katapultieren mich durch den Wohnvorteil (der ja ebenfalls gestiegen ist) sogar in den Bereich über 1900,-. Dadurch steigt der Unterhalt von derzeit 322,- auf nunmehr 493,- (wenn ich das richtig gerechnet habe).
Diese Summe kann ich ohne Weiteres leider nicht mehr aufbringen. Meine Partnerin hat ebenfalls ihr finanzielles „Paket“ zu tragen, sie kann mich nicht nennenswert unterstützen und offen gesagt wäre mir das auch sehr unangenehm und es birgt für die Zukunft viel Streit- und Streß-Potenzial.
Und nun ist guter Rat teuer. Daher schreibe ich in dieses Forum, vielleicht hat jemand Erfahrungen, ob es Möglichkeiten gibt, diese drastische Änderung meiner Lebensverhältnisse irgendwie abzufangen.
Ich habe etwas von „Abänderungsbegehren“ gelesen, was aber, wenn ich das richtig verstehe, im Grunde die „Bitte“ an die Unterhaltsberechtigte ist, doch bitte „Gnade“ walten zu lassen, oder? Dazu muss ich leider sagen, dass meine Ex-Frau Narzisstin ist. Der höhere Unterhalt, den sie jetzt einfordert, ist nur eine Art „Bonus“ für sie, dieses „Mehr-Geld“ braucht sie nicht wirklich. Für sie ist viel wichtiger, dass sie den Fuß in meinem Nacken hat. Daher bin ich mir fast sicher, dass eine Bitte um Gnade nichts bewirken wird (Zitat: „Es steht mir nunmal zu. Du kannst froh sein, dass ich die letzte Erhöhung nicht schon mitgenommen habe“).
Ich würde jetzt erstmal neu Wohngeld beantragen, aber auch hier befürchte ich, dass sich kein Anspruch ergeben wird. Ein Ergebnis des Antrags ist erst in Monaten zu erwarten, daher möchte/muss ich, wie z.B. hier im Forum, die Fühler nach evtl. anderen Möglichkeiten ausstrecken. Gäbe es womöglich über die Agentur für Arbeit eine Möglichkeit? Es gibt doch sowas wie „Aufstocker“?!
Auch habe ich mich bereits nach einem Zuverdienst erkundigt. Allerdings sind die Möglichkeiten hierbei sehr dünn, weil mein Job mich zu wechselnden Tageszeiten "einspannt", mal früh mal spät, je nach Lage. Ich müsste im Nebenverdienst etwas machen, was auf Basis eines Arbeitspensums und nicht auf "Stunden-Basis mit festem Dienstplan" aufgebaut ist...
Ich bin im Moment ziemlich verzweifelt und hoffe sehr, dass jemand von euch eine Idee hat, was ich machen könnte…
Ich danke schon mal sehr im Voraus…