Familienrechtsreform unter Buschmann (FDP)

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    • Familienrechtsreform unter Buschmann (FDP)

      Hallo ihr Lieben,

      Ich habe jetzt mal im Internet auf den verschiedensten Seiten rum geschaut was ich so finde zur neu angedachten Familienrechtsreform, die ja so "ein historisches Ausmaß" haben soll. Ich habe allerlei mögliches gefunden vom Abstammungsrecht über das Namensrecht und den Rechten von homosexuellen Paaren bis hin zu einer sogenannten tollen Verantwortungsgemeinschaft.....

      Was ich aber nicht gefunden habe: Vorhaben für Kinder von unverheirateten Trennungsfamilien. Der ansich größte Bereich bei dem es immer wieder zu Problemen dank unserer aktuellen Gesetzeslage kommt.

      Jetzt meine Frage:
      Wieso steht dazu nirgends was?! NICHTS zum Thema Trennungsfamilien - nichts zu den dringend benötigten Reformen im Umgang- und Unterhaltsrecht bei diesem Teil der Bevölkerung.

      Was sagt ihr dazu? Wird da was kommen? Zum Beispiel ein der Realität angepasstes Unterhaltsrecht sowie ein Umgansrecht, was klar geregelt ist oder wenigstens unkompliziert durchgesetzt werden kann.
      Aktuell ist es so, dass wenn der betreuende Elternteil nicht will, ein vom Gericht geregeltes Umgangsrecht lediglich auf Papier besteht. Davon können in Deutschland mehr als genügend Menschen ein Lied singen.
    • Ja, irgendwie ist es still geworden um den Herrn Buschmann. Ich denke auch dass die Düsseldorfer Tabelle momentan in die falsche Richtung stößt.

      In meinem Berliner Bekanntenkreis ist es eher die Regel, dass die Mütter nach der Geburt des Kindes den Vater nicht mehr sehen wollen. Unter dem Vorwand "Kindeswohl" können sie den Vater auch leicht gerichtlich in Schach halten.

      Beflügelt wird das ganze durch die hohen Beträge der Düsseldorfer Tabelle, die die Frauen dann natürlich einklagen können. Diese Tabelle ist nach oben offen und rechnet auch noch mit "virtuellen Wohwerten" jenseits der Realität.

      Bei uns in Berlin gibt es kaum Kindergartenkosten oder Schulgeld. Essen und Kleidung für ein Kind kosten wenig. Die Bedarfsberechnung für Kinder von 0...16 Jahre laut Tabelle ist für Berlin um mindestens 60% zu hoch. Die Folge ist, dass es für Frauen richtig lukrativ ist, den Partner aus der Erziehung der Kinder herauszudrängen.

      Gesamtgesellschaftlich ist das ein kritischer Zusammenhang. Ich behaupte, dass die hohen Beträge der Düsseldorfer Tabelle maßgeblich für die niedrige Geburtenrate in Deutschland verantwortlich sind. Männer werden alles tun, ein Kind zu vermeiden.

      Noch ein Aspekt wäre zu berücksichtigen.
      Viele Väter (insbesondere mittlere Einkommen) geben auch gern Geld für ihre Kinder aus, wenn sie sehen, dass das Geld gut verwendet wird. Durch den Zwangscharakter der Düsseldorfer Tabelle empfinden die meisten Männer nur Hass auf den Staat, der sich gefühlt "überall" einmischt. Das "Einmischen" des Staates sollte auf wirklich schwere Fälle beschränkt bleiben.
    • @Marten
      Hallo und willkommen.
      Bitte aber gleich beachten, es gibt auch Mütter, die aus dem Leben der Kinder herausgedrängt werden und unterhaltspflichtig sind...
      Nur als Gedankenanstoss

      Vielen Dank
      Gruß
      Testmama

      Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
      dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit,
      dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht.
    • @Testmama Auf jeden Fall - Ich rede auch allgemein von der Rechtslage bei getrennt lebenden unverheirateten "Familien"....hier vor allem die "barunterhaltspflichtigen" für die Rechte eigentlich nur auf dem Papier existieren.
      Ich bin der Meinung: Wenn hier nicht grundlegend etwas passiert müssen Demonstrationen her. Nicvt durch Einzelpersonen ins Rollen gebracht, sondern durch Verbände wie ISUV. Ich sehe ISUV da schon ein Stück in der Pflicht. Sonst wird nix passieren.
    • Hallo Kaleo,

      Du bist ja noch nicht so lange hier im Forum dabei. Aber eines kann ich Dir versichern: nicht nur nie verheiratete Eltern haben Probleme mit dem bzw. durch das Familienrecht.
      Das hat definitiv nichts mit der Form der Elternschaft zu tun, sondern m.M.n. eher damit, dass es eine gute Einnahmequelle (für Rechtsanwälte, Verfahrensbeistände, Gutachter, Erziehungsbeistand etc. ppp) darstellt, wenn die Elternteile nicht zusammen arbeiten (können oder wollen).
      Und auch bei geschiedenen Elternteilen verkommt das gemeinsame Sorgerecht mitunter zum Papierflieger (oder eher -tiger) wo der "familienferne" Elternteil (so in etwa wird man im Unterhaltsvorschuss klassifiziert) zum Unterhaltspflichtigen degradiert wird und ansonsten aus dem Leben der Kinder raus eliminiert wird/werden soll.
      Es gab eine Zeit, da hatte ich noch Hoffnung. Damals hatte die kurzzeitig amtierende Familienministerin selbst ein Wechselmodell mit ihrem Ex...
      Aber seit die - inzwischen auch schon wieder ehemalige regierende Bürgermeisterin von Berlin - "Plagiats-Frau" Familienministerin anfing, zu "spielen" anfing, habe ich nicht nur meinen Glauben verloren...

      Ich höre jetzt besser auf, denn Versprechungen können sie alle gut machen...

      Tanja
    • Ja, das mit der Arbeitsbeschaffung für Rechtsanwälte und Jugendamtssozialarbeitern senkt bestimmt die politische Arbeitslosenquote.

      Ich habe mich mal auf den Seiten des Statistischen Bundesamtes erkundigt, was ein Kind so kostet.
      Man kann mit guter Näherung die Differenz aus 2- und 3-Personenhaushalt als durchschnittliche Kosten für einen Minderjährigen annehmen. Das waren im Jahr 2018: 305€ im Monat (incl. Zigaretten und Auto).

      Nachgefragt beim Deutschen Familiengerichtstag, der für die Düsseldorfer Tabelle zuständig ist, habe ich folgende nett formulierte Antwort bekommen; Wir benutzen halt "die gesetzlich vorgeschriebene Bedarfsberechnung" und schnüren auf die hier 305€ nochmal ein Päckchen aus nochmal Schule, nochmal Wohnen und nochmal Heizung, Inflation, und staatlichem Existenzminimum obendrauf. Wo liegt der Fehler?

      Würden wir bei der Größenordnung des Statistischen Bundesamtes bleiben, erfüllte ja das staatliche Kindergeld von derzeit 250€ schon fast die Grundsicherung für Kinder. (305€ waren ja die Kosten für ein normal-familiäres Kind)

      @Testmama, @Tanja
      Gilt natürlich auch für zahlende Frauen. Ich persönlich kenn zufällig halt eher Männer, die mit bester Absicht Vater sein wollten und jetzt kastriert sind.

      Marten
    • hallo,

      sind in den 305€ schon die Kosten für wohnen inkludiert?
      305€ hätten bei meinen Kids nicht gereicht, da allein die Wohnung teurer war.
      Unabhängig von den hobbies.
      Busfahrkarte, Zusatzversicherungen, schulbedarf, Trainingslager etc. Kamen ja noch immer dazu.

      sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Guten Morgen, ich denke die Angabe von statistischen Bundesamt wird der Durchschnitt sein.Insgesamt finde ich die aufgerufenen Beträge der DT auch für viel zu hoch. Das verleitet natürlich sehr stark dazu bei Trennung die Kinder, aus wirtschaftlichen Interessen auf die eigene Seite zu ziehen.
      Nur mal als Beispiel: Mein Bruder hat einen Zwilling, beide lebten 3 Jahre weiter weg bei der Mutter(Beispiel gibt es natürlich auch anders herum)
      Jetzt ging die Tochter wieder zurück zum Vater, dadurch stehen dem Vater jetzt 600€ + 250€ KG = 850€ mehr zur Verfügung. Das ist viel zu viel, das wird niemals gebraucht.
      Ich sag immer, hätte man der intakten Ehe für ein Kind im Monat 500-600€ übrig gehabt, zumindest für die kleinen und mittleren Einkommen kann ich das klar mit einem" nein" beantworten.
      Nach der Trennung muss dem Kind dann plötzlich so viel Geld zur Verfügung stehen?
      Ich kann das nicht nachvollziehen.
      Es sollte gesetzlich, zwischen Residenz und Wechselmodell auch einen Anspruch auf mehr Betreuung des nichtbetreuenden Elternteils geben mit entsprechender Aufteilung des Unterhaltes.
      Die aktuellen Regelungen führen gefühlt oft zur Entfremdung des nicht betreuenden Elternteils zum.
      Kind. Man muss aber auch sagen, das es für Kinder manchmal besser ist wenn sie nur von einem Elternteil betreut werden.Es ist immer individuell zu sehen.
      LG Theo
    • Hallo ihr Lieben,
      ich bin eine Frau und Mutter. Ich habe zwei Söhne für die ich nach der Trennung 7,5 Jahre Unterhalt erhalten habe. Letztes Jahr ist der große Sohn zu seinem Vater gezogen, so dass ich nun Unterhalt zahle. Klar habe ich auch erst gedacht, dass das finanziell krass werden wird, statt Unterhalt zu bekommen und Kindergeld zu bekommen, nun zu zahlen.
      Nun ja, nach über 8 Monaten kann ich sagen, alles gut. Es passt eigentlich.
      Wie kommen eigentlich so viele Unterhaltszahler darauf, dass die Beträge zu hoch sind???? Kinder kosten verdammt viel Geld, ich verstehe diese Ansichten nicht..

      Viele Grüße
    • hallo,

      das ist immer ein schwieriges Thema.
      Wenn man objektiv die Mietkosten einberechnet, und ggf. In einer teuren Gegend wohnt sowie Strom etc. Durch die Köpfe teilt. Das sind Fixkosten, die in keiner intakten Beziehung einberechnet werden.
      Meine Kids hatten nach der Trennung weiterhin große Zimmer. Ohne die Kids, beide inzwischen erwachsen, zahle ich knapp die Hälfte an wohnkosten. Das waren pro Kind damals ca. 250€. Dazu kamen dann noch kitakosten, hortkosten, Fahrkarten, vereinsbeiträge, Trainingslager, Ferienlager, …. Und dann die Standardsachen wie Kleidung, Lebensmittel, Versicherungen, schulbedarf, Klassenfahrten, Ausflüge etc.

      da kam dann schon einiges zusammen.
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • @AnnaSophie

      Bein Statistischen Bundesamt ist alles mit drin. Für ein Kind kann man keine volle Miete anrechnen. Es hat Eltern und die wohnen sowieso irgendwo. Die Verbrauchskosten sind da mit drin. Krankenversicherung ist nicht drin. 305€ ist ja der Durchschnittswert von ein paar Tausend Familien für ein Kind.

      Für 2 Kinder in einer Familie rechnet das Statistische Bundesamt für 2018 übrigens insgesamt 392€ aus. Sicher wird in der Regel der/die Kleine alles von dem/der Großen erben. Ich kann diese Werte nur bestätigen. Ich habe 2 Kinder großgezogen. In meinem Falle kamen lediglich recht teure Flugurlaube hinzu, die keinesfalls dem Kindesbedarf zugerechnet werden können.

      Und, ja, Kinder werden teuer, wenn sie in eine Studentenbude ziehen. Aber auch hier ist die Düsseldorfer Tabelle noch einen Tick zu teuer.

      Marten
    • Moin,

      ich bin auch einigermaßen erstaunt, in welche Richtung das driftet.
      Ja, Kinder kosten viel Geld - (googel-Stichworte "Kosten Kinder bis zur Volljährigkeit), durchschnittlich nach vorstehender Suche zwischen 148.000 und 175.000 bis 18. Manche Kinder werden länger unterstützt - bis 21 sind es ca. 208.Tsd bis 25 sogar 230.Tsd.
      Dass hier manche (?) der Meinung sind, mit 250 Euro Kindergeld seien ca. 2/3 der eigentlich nur in der Höhe notwendigen Grundsicherung ja schon erledigt, wundert mich noch mehr.
      Aber gut, es ist leicht, das eigene Beispiel als allgemeingültig hinzustellen.
      Ich hatte noch die Verlinkungen zum Wikipedia-Artikel Düsseldorfer Tabelle,
      zur Mindestunterhalts-Verordnung,
      zum BMJ-Artikel zur Mindestunterhaltsverordnungsänderung,
      zum FamRZ-Artikel zur Änderung der MinUhV 2022/2023,
      zur Drucksache 19/22800 des Bundestages,
      und zum BMF für die Analysen des 13. Existenzminimumbericht
      für die, die sich selbst ein Bild machen möchten.
      Und ich habe mir auch die Verlinkung von (danke) @Mamavonzwei angesehen.
      Da gibt es dann weiter unten auch noch den 45-Seiten Bericht über die Details der Konsumausgaben (in 2018!) runterzuladen.
      In der letzten 5 Jahren dürften die Einnahmen der Eltern aufgrund Corona in einigen (vielen?) Fällen zurück gegangen sein, während die Ausgaben wegen der hohen Inflation wohl deutlich gestiegen sind.
      Da ich die Einkäufe für unsere Familie nicht nach Köpfen verteilt berechne, kann ich nicht sagen, welcher Anteil auf die "Grundbedürfnisse" meiner Kinder entfällt.
      Mit 250 Euro, oder auch mit 305 wären bei meinen Kids nicht mal die Schulkosten inkl. Essen gedeckt.
      Aber gut, ich will ja mein Beispiel nicht als allgemeingültig hinstellen.

      Und zu guter Letzt: in meinem Bekannten- und Freundeskreis, aber auch unter meinen Kollegen kenne ich keinen einzigen "Kastraten".

      Gruß Tanja
    • Ja, die detaillierte Aufstellung in dem @Mamavonzwei verlinkten Artikel vom Statistischen Bundesamt ist ganz gut geeignet, diese Themen zu diskutieren.

      In den meisten Fällen hält sich das Kind bei beiden Partner mal auf. Beide müssen warmen Wohnraum und ein Bett einen Schrank, einen Tisch vohalten. Auch muß sicherlich bei beiden ein Platz im Auto frei sein. Es ist einfach nicht zu verstehen, warum der eine Partner bei einer Trennung für beide Haushalte aufkommen muß.
      Auch den Urlaub muß jetzt nicht der jeweils andere Partner bezahlen, auch nicht anteilig, denn er macht ja selber auch Urlaub mit dem/der Kleinen.

      Anders ist das bei der Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Büchern... . Die kann man gut aufteilen und da kaufen, wo das Kind mehr lebt. Auch Wasser und Strom soll hier mit rein und bei den Größeren das Handy oder der Fußballclub.

      Schul- und Kitagebühren sind in Berlin gleich Null. bzw. fallen unter Verpfelegungsdienstleistungen (Essensgeld).

      Damit dienen in der Tabelle vom Statistischen Bundesamt (hier in Berlin) etwa 50% des Gesamtbetrages zum persönlichen Luxus des "betreuenden" Partners (große Wohnung, großes Auto, gesparte Gebühren) auf Kosten des weniger "betreuenden" Partners. Dieser finanzielle Vorteil führt zu einem verkehrten Lebensgefühl. Ein Kind lohnt sich nämlich richtig und zwar je größer der Betreuungsanteil desto mehr Luxus. Man muß eine Lebenspartnerschaft aber zunächst verlassen und etwas Bürokratie in Kauf nehmen. Der winkende finanzielle Erfolg ist aber staatlich garantiert und das Geld lockt schon sehr.

      Vielleicht ist dieser Effekt hier in Berlin durch die besonders geringen realen Kinderkosten besonders groß. Arm sind Alleinerziehende hier in Berlin keinesfalls (es sei denn der andere Partner war vorher schon arm).

      Ich bin selbst Alleinerziehend habe aber auch 2 studierende Kinder, kenne sowohl das Familienleben als auch das der Alleinerziehenden. Ich störe mich in erster Linie an der negativen gesellschaftlichen Auswirkung der Düsseldorfer Tabelle. Ich sehe darin eine gewisse Übergriffigkeit des Staates und eine klare Schuld an dem Singlehype.

      Gruß Marten
    • Hallo Marten,

      der "Staat" (in Form von Gericht oder unterhaltsdurchsetzende Stellen) greift nur in die Privatautonomie der Eltern ein, wenn diese nicht in der Lage sind, sich eigenständig zu einigen bzw. den Gessmtunterhalt für die Kinder zur Verfügung zu stellen.

      So ganz versteh ich Deine Aufregung (als Alleinerziehender und damit faktisch "Unterhaltsverwalter) über die DD nicht.
      Im Gegensatz zu Dir bin und war ich nie alleinerziehend, wohl aber bar- und naturalunterhaltspflichtig.

      Aber wir brauchen ja auch nicht unsere, die DD-Tabelle gar nicht berührende (zumindest bei mir nicht, wir haben eine einvernehmliche Regelung immer finden können - ergo "Staat" insoweit raus aus unserer Familienbeziehung) Einzelfälle diskutieren.
      Fakt ist, dass in der DD der Unterhalt in der Regel nur vom Einkommen eines Elternteils berechnet wird.
      Wenn dann der Unterhaltssatz eines ET beim Mindestunterhalt liegt (den man - ich wiederhole mich - in Abstimmung mit dem anderen ET sofern der keine staatlichen Leistungen bezieht, auch vertraglich vereinbart unterschreiten kann), liegt man noch immer unter dem im Bericht von 2018 (!) liegenden Betrag, den Paare für ein gemeinsames Kind ausgegeben haben.

      Vielleicht sind es aber auch andere Kreise, in denen ich mich beruflich und privat aufhalte - ich kenne keinen Elternteil, der sich auf Kosten des anderen nach einer Trennung ein "schönes Leben" mit dem Unterhalt der Kinder macht. (
      Spoiler anzeigen
      Mit der Ex meines Mannes habe ich zum Glück seit langem nix mehr zu tun <X )


      Erfahrungsgemäß ploppt das Thema "Düsseldorfer Tabelle - zu hohe Werte und schönes Leben in Luxus" in regelmäßigen Abständen wieder auf.
      Ich behaupte mal, es ging dem TO aber gar nicht in 1. Linie darum.

      Gruß Tanja
    • Hallo Tanja,

      doch, doch, es geht mir genau um diesen finanziellen Vorteil, den einem die DD Tabelle verschafft. Um diesen finanziellen Effekt zu maximieren führt das dazu, dass der weniger betreuende Partner (zumeist Männer) weitestgehend aus der Erziehung herausgedrängt werden, mehr Geld kann man/frau immer gebrauchen.

      In einer modernen Gesellschaft sollten (zumeist) Männer aber nicht aus der Kinderbetreuung herausgedrängt werden. Diese Politik der üppigen DD Tabelle ist politisch einfach falsch.

      Der zweite politische Grund ist die Angst von (zumeist) Männern, Kinder in die Welt zu setzen, weil die (zumeist) Frau ihn mit der üppigen DD Tabelle alle Gründe hat, ihn zu verlassen und in der Regel auch noch das Kind mitnimmt.

      Damit ist die DD-Tabelle indirekt oder sogar ziemlich direkt Schuld an der geringen Geburtenrate in Deutschland.

      @TanjaW9 Das sind Beobachtungen und Massenphenomäne aus Berlin, meine Generation aber auch die meiner erwachsenen Kinder und dazwischen. Das kann bei Dir anders sein. Aber frag doch mal Deinen Ex.

      Gruß Marten

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Marten ()

    • @Marten
      Dann einfach von Geburt an paritätische Betreuung.
      Ich sehr dass auch heute bei meinen jungen Kollegen, dass 2-4 Monate elternzeit genommen werden und den Rest die Frauen nehmen "müssen"). Und in diesen 2-4 Monaten wird dann als Familie gereist.
      Dann kann man in meinen Augen auch keine paritätische Betreuung nach der Trennung einfordern.
      Vorher klären und dann ab dem 8. Monat vollständig elternzeit nehmen und die Frau geht wieder arbeiten. Und nach der elternzeit macht man die Betreuung hälftig weiter.
      Dan wird das Kind auch bei einer Trennung fordern gleichviel Mama und Papa zu haben.

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Guten Morgen Marten,
      grundsätzlich glaube ich auch, das die DD zu hoch ist, allerdings nicht in dem Umfang wie du es darstellst. Man kann da keine allgemeine Aussage treffen, es kommt auf die individuelle Familiensituation an. Für den betreuenden Elternteil besteht schon eine gewisser finanzieller Vorteil.
      Die Berichte hier sind alle subjektiv zu betrachten. Nimmt der betreuende Elternteil seine Erziehungsverantwortung sehr ernst, spart er für die Kinder noch etwas an, kommen Nachhilfe und teure Hobbys dazu, hohe Ansprüche bei Kleidung, teure Wohngegend, kommt natürlich vieles zusammen. Die Diskussion fühlt sich so ein bisschen wie Vater gegen Mutter an, das ist der falsche Weg.
      Wenn die Kinder schon selbständiger sind, im Alter zwischen 14-16 Jahren und früher, kann man in Regel als betreuender oder betreuende wieder voll arbeiten gehen. Das machen viele betreuende nicht, besonders wenn die Kinder volljährig werden und der Betreuungsunterhalt wegfällt wird nach der Leistungsfähigkeit geschaut und der Unterhalt nach Einkommen gequotelt. In dieser Phase finde ich das Unterhaltsrecht als besonders ungerecht. Da die ehemals betreuende Person z.B. aufgrund eines Halbtagsjobs an der Selbstbehaltsgrenze liegt und nicht Leistungsfähig ist und der Unterhalt wieder an einem Elternteil hängen bleibt.(Das ganze natürlich nur, bei privilegiert volljährigen Kindern. Bei kleinen Kindern und hohem Betreuungsanteil finde ich alles passend.
      Bei meiner Trennung vor 4 Jahren waren die beiden Kinder 16 und 13 Jahre alt. Wären beide Kinder damals bei meiner EX-Frau geblieben, hätte sie aus Ihrem Halbtagsjob 1400€ Netto erzielt + 2x 450€ Unterhalt für die Kinder + 2x 220€ Kindergeld (zahlen nur grob überschlagen, Trennungsunterhalt nicht berücksichtigt)insgesamt also 2740€ Netto zur Verfügung gehabt. Hätte Sie sich dann entschieden, voll, oder zumindest mehr zu arbeiten zu gehen, wären nochmal 1400€ dazu gekommen. Also Insgesamt 4140€ Netto! Das in einer ländlichen Gegend wo die Mieten und Lebenskosten nicht so hoch wie in Städten wie München, Hamburg oder Berlin sind. Mir hätten dagegen nach Abzug des Unterhaltes noch 1400€ zur Verfügung gestanden und die neue Wohnung hätte groß genug sein müssen um alle 2 Wochen den Kindern ein Zimmer bieten zu können + das was man seinen Kindern dann natürlich an diesem einen Wochenende bieten möchte. Das empfinde ich, wirtschaftlich schon als unfair. Von Luxus würde ich vielleicht nicht sprechen, aber von einer privilegierten Situation, des Betreuenden oder der Betreuenden. Ich denke das daher der Frust kommt.

      Marten schrieb:

      dass der weniger betreuende Partner (zumeist Männer) weitestgehend aus der Erziehung herausgedrängt werden
      oft Richtig, aber nicht nur aus finanziellen Gründen, da spielen auch Emotionen eine große Rolle.

      Marten schrieb:

      In einer modernen Gesellschaft sollten (zumeist) Männer aber nicht aus der Kinderbetreuung herausgedrängt werden
      Sehe ich auch so, gilt für beide Geschlechter.

      Marten schrieb:

      Damit ist die DD-Tabelle indirekt oder sogar ziemlich direkt Schuld an der geringen Geburtenrate in Deutschland.
      Das glaube ich nicht. Sondern eher die allgemein hohe Kosten für eine Familie. Man liest ja nicht die DD und entscheidet sich dann gegen ein Kind????!

      Mal was anderes: Ich war jetzt an der Bank wegen einer Finanzierung: Für die Berechnung der max. monatlichen Rate der geplanten Hypothek werden Unterhaltszahlungen meinerseits an das Kind als Ausgaben von meinem Einkommen abgezogen. Unterhaltseingänge beim betreuenden Elternteil hingegen werden Ihm als Einkommen zugerechnet!? Das geht ja gar nicht.

      Übrigens:
      Meine Ex hat mir in der PHASE vor der Trennung bereits verbal mitgeteilt das sie bei einer Trennung nach DD Tabelle nicht schlecht abschneidet!?

      Have a nice day! ;)
      VG Theo
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