TanjaW9 wrote:
Hier geht es nur um die 11Jährige. Die 14 Jährige will den Vater nicht sehen (nicht mal unter professioneller Begleitung scheinbar) und der 18Jährige kommuniziert über den Anwalt der Mutter mit seinem Vater.
Hatte ich schon erwähnt, dass es unglaublich schwer ist, die Kinder da rauszuhalten, wenn man mit diesen Vorwürfen/ Verhalten des anderen Elternteiles konfrontiert ist?
Ich weiß auch nicht was DIE Lösung ist. Zwischem meinem 17jährigen und mir hat sich abends, als er einen Tag alleine bei mir gewesen ist, ein Gespräch ergeben. Er hat viel gefragt, weil er von seiner Mutter manches gehört hat, das er nicht mit seinen Gefühlen und seinem Erleben bei und mit mir, vereinbaren konnte. Wir haben bestimmt vier Stunden zusammen gesessen, auch mal eine halbe Stunde geschwiegen und die Sterne angeschaut. Am Ende hat er gesagt, dass es gut war, meine Seite zu hören und er manches besser versteht. Keine Ahnung, ob das der richtige Zeitpunkt gewesen ist, aber ich glaube er kommt irgendwann und er muss vom Kind kommen. Dann ist es an Dir so gut es geht empathisch zu sein und so sachlich wie möglich zu bleiben.
Es ist schwer!
Je jünger und definitiv bei einer 11jährigen Eltern-Kind Zeit nutzen, ein gutes Gefühl geben und wenn eines nicht/ nicht mehr kommt, es so lassen. Sich ab und an zeigen. Du gehst sonst kaputt. Meine älteste Tochter kommt zu den regulären Umgängen nicht. Ich habe sie am Anfang viel zu sehr genervt, wann wir uns wieder sehen. Mittlerweile bin ich gut darin zu warten, bis sie sich meldet und fragt. Ab und an schreibe ich mal, was bei mir so los ist und wie es ihr geht und das war es. Ich versuche ihr das Gefühl zu geben, dass sie mich jederzeit sehen kann, aber nicht muss. Wenn ein Treffen nach zwei/ drei Wochen dann nur kurz ist, ist es so. Dann gibt es wieder längere Treffen in kürzeren Abständen, wo sie von alleine viel erzählt und offensichtlich meine Meinung hören möchte. Ein weiteres jüngeres Kind sehe ich auf Wunsch der Mutter nur bei begleitetem Umgang. Klar ist das irgendwie komisch, weil man sich schon fragt, was man verbrochen hat, um sein Kind nur unter Aufsicht zu sehen. Andererseits ist das die einzige Möglichkeit, die die Mutter dem Kind gestattet mich zu sehen und die Dame, die uns begleitet, lässt uns komplett in Ruhe. Ob sie danach wieder zu mir kommt, oder es wie mit der anderen Tochter nur gelegentliche Treffen geben wird......es liegt nur wenig in meiner Hand. Der Druck vom anderen Elternteil ist zu groß.
Jetzt kommt endlich das Entscheidende. Ich versuche das Positive zu sehen und das rate ich Dir. Drei ( im Moment nur zwei weil einer in der Psychatrie ist) Kinder kommen regelmäßig. Jeder hat sein Zimmer, was bei 5 nicht möglich wäre. Die genießen die Zeit, das abwechslungsreiche Essen, vor allem die Ruhe bei mir. Seit der Älteste wegen der Klinik nicht kommt, drängt sich der mittlere in den Vordergrund und holt sich ganz viel Papa-Zeit.
Je weniger ich zeige, wie mich der Streit belastet, Ruhe ausstrahle und lerne mich über das zu erfreuen, was ist und mich nicht über das ärgere, was sein könnte, desto besser wird es.Das ist mein Eindruck. Verzweiflung, Unruhe und Druck haben sie schon zu Hause. Es ist Ungerecht, unfair und man müßte allen Beteiligten ins Gesicht schlagen. Ändert aber nichts
Ja, ich weiß, dass sie aufgrund des Druckes nicht noch mehr kommen, obwohl sie es vielleicht wollten (vielleicht auch nicht). Aber in diesem Rechtssystem mit diesen Institutionen und den Mitarbeitern, ist es in der Regel schlicht nicht möglich mehr herauszuholen , ohne verbrannte Erde/ Kinder/ sich selbst zu hinterlassen.
Falls ich es noch nicht gesagt habe...Es ist schwer
TanjaW9 wrote:
Für die Verwahrlosung hast Du hoffentlich Dokumentationen und/oder Zeugen?
Möglicherweise weisst Du ja auch aus beruflicher Sicht, wie man solche "Zustände" gut dokumentieren kann.
Die Richterin hat bei der letzten Verhandlung ganz deutlich gemacht, dass sie auch die im Verlauf der sehr langen Verhandlung immer deutlicher werdende angegriffene Verfassung meiner Frau sieht. Jugendamt und Verfahrensbeistand habe ein Kinderschutzverfahren angeregt, aber die Richterin wollte meiner Frau noch die Chance geben, noch einmal die Familientherapie weiterzuführen. Ich hatte gehofft, dass ihre Absage Konsequenzen hat. Leider ist es wie die ganze Zeit und man liest es auch bei anderen. Bei Nichteinhaltung von Auflagen, droht....nichts . Wenn ich das richtig sehe, ist der §1666 BGB ja das, was sowohl Jugendamt, als auch Verfahrensbeistand angeregt hatten?!
Mich würde es tatsächlich beruhigen, da ich die Hoffnung auf mehr durchsetzbaren Umgang mit den Kindern begraben habe, dass jemand anderes dort öfters nach dem Rechten schaut. Es gibt zur Zeit schon angekündigte Besuche vom Jugendamt, so hat es der Älteste erzählt. Dann wird vorher aufgeräumt, Mama sei ein paar Tage dann immer total nett zu allen, bis der Besuch vorbei ist.
By the way.....es ist Wahnsinn, was hier an Geld reingepumpt wird, ohne messbaren Erfolg, weil man anstatt das Loch des Reifens zu flicken, nur immer mehr Luft mit größeren Pumpen reindrückt.
Es ist wie es ist.
Und dann noch offtopic für Tanja, weil ich den Chat nicht finde, in dem es relevant gewesen ist. Auch wenn ich dabei bleibe, dass es in dem Urteil aus 2018 des OLG Brandenburg noch keine Rolle spielte und anders gerechnet wurde, ist es mit dem neuesten Urteil des BGH zu dem Thema spätestens jetzt amtlich, dass auch der Bedarf des minderjährigen Kindes sich aus dem Einkommen beider Eltern errechnet und im üblichen Fall zur Vereinfachung nur mit dem Einkommen des nicht betreuenden Elternteil für die Unterhaltszahlungen gerechnet wird. Dabei wird unterstellt der betreuende Elternteil gibt monatlich den Differenzbetrag selbstverständlich für das Kind von seinem Einkommen aus. Somit kann sich der betreuende Elternteil diesen Betrag für alle weiteren Berechnungen wie Trennungsunterhalt/ Mehr-/ Sonderbedarf, Beteiligung am Barunterhalt von seinem Einkommen abziehen. Dürfte für die betreuenden Elternteile gerade bei vielen Kindern nicht unwichtig sein. BGH, Beschluss vom 18.05.2022 - XII ZB 325/20
Da sage mal einer, ich akzeptiere nicht, wenn ich - wenn auch zu einem späteren Zeitpunkt - im Ergebnis mittlerweile falsch gelegen habe.
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