Darf mein Ex den gemeinsamen Hund mitnehmen?

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    • Darf mein Ex den gemeinsamen Hund mitnehmen?

      Hallo,
      mich würde es interessieren, wie ihr eine Scheidung bzw. Trennung euren Kindern beigebracht habt. Ich weiß, dass es nicht „die“ perfekte Herangehensweise gibt, aber vielleicht können wir uns mal darüber austauschen, was gut geklappt hat oder worauf eure Kinder überhaupt nicht gut reagiert haben. Mein noch-Mann und ich haben kaum noch Kontakt zueinander, sodass ich das Gespräch mit unserem Sohn alleine werde führen müssen. Kurz nach unserer Trennung haben wir uns aber immerhin ausgesprochen über Unterhaltszahlungen und Vermögensaufteilung etc. Weiß jemand, ob sich dadurch das Scheidungsverfahren wenigstens verkürzen lässt? Natürlich lasse ich mir nichts anmerken vor meinem Kind, aber ich denke, dass so ein Gerichtstermin sehr belastend sein kann und wer weiß, ob er das irgendwie mitkriegt.
      Außerdem haben wir einen gemeinsamen Hund, den mein Mann zwar gekauft hat, allerdings kümmern sich ausschließlich mein Sohn und ich um ihn. Nun habe ich Sorge, dass mein Mann darauf besteht, den Hund mitzunehmen, da er schon damit gedroht hat. Das würde meinen Sohn natürlich sehr belasten und damit auch mich. Deshalb meine zweite Frage, ob ich eine Chance hätte, den Hund zu behalten? Schließlich hat er sich überhaupt nicht um ihn gekümmert.
      Ich freue mich über jeden Tipp,
      LG!
    • Ein Tipp von mir:
      wo ist der Hund gerade? Wenn bei dir, behalte ihn einfach, wenn bei deinem Mann, dann nimm ihn einfach mit und stell ihn vor vollendete Tatsachen.
      Bei mir hat meine Ex den Hund einfach genommen und dann sogar verschenkt/verkauft. Als ich ihn wieder an mich nehmen wollte, wurde er mir unter Androhung von körperlicher Gewalt von der Polizei wieder abgenommen. Die hatten das Pfefferspray schon in der Hand und hätten nicht gezögert, es einzusetzen. Meine Einwände, dass der Hund gemeinsames Eigentum ist und nicht ohne meine Zustimmung abgegeben werden dürfte, wurde übergangen. Eine Beschwerde brachte nichts ein. Am Ende hatte ich eine Anzeige wegen Diebstahl (!) am Hals, die von der Staatsanwaltschaft allerdings nicht weiter verfolgt wurde.

      Lt. meiner Anwältin müsste ich drauf klagen, es könnte sein, dass er bis zum Prozess beschlagnahmt wird und in Gewahrsam kommt. Das wollte ich nicht.

      Den Hund habe ich seither nie wieder gesehen :( .
    • Hallo Sandra10,

      dürfen oder nicht dürfen ist immer die Frage. Rein rechtlich werden Haustiere bei einer Scheidung wie Gegenstände (Auto, Kommode etc.)behandelt. Hat sich hauptsächlich (und nachweislich) nur eine Partei um das Tier gekümmert, kann dies ein entscheidender Faktor sein. Kannst Du also nachweisen, dass die Pflege (Tierarztbesuche, Hundefutter, Versicherung, Steuer durch Rechnungen, Tassoanmeldung-/Spenden auf Deinen Namen oder Zeugen beim Gassigehen) alleine durch Dich und Deinen Sohn übernommen wurde, hast Du gute Karten. Ansonst zählt es, wer den Hund mit in die Beziehung gebracht hat. Ansonst geb ich Maccie recht. Wenn er ihn einfach mitnimmt, leiden Tier und Mensch ;(

      Wir haben damals zwei Katzen angeschafft, auf meinen Wunsch, er hat dazu nichts beigetragen, die Tiere sogar noch gequält oder einfach ignoriert. Wenn ihn allerdings einer auf Haustiere angesprochen hat, hat er gesagt "wir" haben zwei Katzen. <X .Als ich die Trennung bekannt gegeben habe, habe ich sofort gesagt, dass ich die Katzen mitnehme. Er hat nicht diskutiert. Sie waren ihm eh lästig.

      Zu Deiner ersten Frage zur Mitteilung gegenüber den Kindern kommt es wohl sehr auch auf das Alter der Kinder an.
      Gruß
      Testmama

      Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
      dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit,
      dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht.
    • Liebe Sandra,

      wie alt ist denn dein Kind? Unser Sohn war bei der Trennung 5. Kinder verstehen in dem Alter mehr, als man denkt. Und sie leiden auch mehr, als man denkt. Wenn der Papa nicht zuhause ist, Mama und Papa nicht mehr nahe beieinander sind, wenn sie sich sehen oder nur noch streiten, spüren sie das doch. Wir haben uns damals für das erklärende Gespräch (edit TanjaW9: Link auf Artikel hinter Pay-Seite gelöscht)zusammen mit ihm hingesetzt, das halte ich auch nach wie vor für die beste Lösung. Frage deinen Ex noch einmal, ob das wirklich keine Option ist. Dann ist es wichtig, dem Kind altersgerecht, aber nüchtern zu erklären, dass man kein Paar mehr ist. Bei uns war es eben, dass wir einander nicht mehr so lieb haben wie früher. Mir war damals wichtig, dass unser Sohn versteht, dass es keine Trennung von ihm ist: wir bleiben seine Eltern, wir haben ihn lieb und er kann auch nichts dafür. Wir haben noch versucht, zu erklären, was jetzt anders wird und was gleichbleibt, um ihm Unsicherheiten und Angst zu nehmen. Wichtig ist wohl einfach nur, dass ihr die Trennung vor dem Kind nicht verheimlicht oder ignoriert und dass ihr auf seine Befindlichkeiten eingeht. Und gebt ihm Zeit, um es zu verarbeiten.

      Wenn sie einvernehmlich ist, spricht das dafür, dass die vonstattengeht und dadurch alle Beteiligten weniger belastet werden. Ihr müsst weniger Kontakt über die Anwälte haben, das Gericht muss sich weniger mit euch auseinandersetzen. Aber ich kann dich beruhigen: der richtige Termin vor Gericht hat damals nur 10-15 Minuten bei uns gedauert und unser Kleiner war auch nicht dabei, sondern normal im Kindergarten. Ich würde das dem Kind auch möglichst ersparen, so ein Gericht ist doch ziemlich imposant und wenn dann die Eltern quasi gegeneinander da hin müssen, stelle ich mir das eher beängstigend vor.

      Was den Hund angeht, hat Maccie recht: er gehört zum Hausrat und wird entsprechend „aufgeteilt“. Dass dein Mann ihn gekauft hat, spricht zwar grundsätzlich dafür, dass es seiner ist, aber das Päckchen Butter im Kühlschrank wäre ja auch nicht allein seines, wenn er es vom Supermarkt mitbringt. Ich würde also eher sagen, dass es euer gemeinsames Eigentum ist. Gibt es bei einer Haustiere, wird bei der Verteilung auch das Kindeswohl berücksichtigt. Euer Sohn hängt an ihm und kümmert sich um ihn. Will dein Ex das wirklich kaputt machen? Ich glaube, du hast da sowohl das Recht, als auch die Vernunft auf deiner Seite. Sprecht noch einmal miteinander.

      Ich habe dir noch ein paar Artikel verlinkt, falls du selbst nachlesen willst. Falls ihr nicht vorankommt, würde ich mir aber an deiner Stelle Hilfe holen. Alles, was das Kind angeht, beim Jugendamt (die beraten auch ganz lieb) und wenn er ernsthaft den Hund will, beim Anwalt.

      Ich wünsche dir/euch alles Gute für die Scheidung!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TanjaW9 () aus folgendem Grund: Link auf Artikel hinter Pay-Seite gelöscht

    • Hallo Sandra 10,
      willkommen im ISUV-Forum.
      Von Maccie hast du aus meiner Sicht einen praktikablen Tipp zur Frage "Hund" bekommen.
      Für deine Frage, wie ihr eurem Sohn die Trennung mitteilt, gibt es nicht die eine Antwort.
      Das Alter des Kindes ist eines von mehreren Kriterien. Und ja, Kinder merken meistens sehr bald, wenn sich ihre Eltern nicht mehr lieb haben.
      Allerdings würde ich den Kindesvater eindringlich auffordern, bei diesem Gespräch dabei zu sein. Schließlich ist es auch sein Sohn, mit allen Rechten und Pflichten. Wenn er dabei ist, hat er außerdem die Möglichkeit, seine "Geschichte" zur Trennung dem Sohn zu erzählen.

      Gruß

      Villa
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