Unterhalt bei Studium, Wohnung, Bafög und bald 25

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Unterhalt bei Studium, Wohnung, Bafög und bald 25

      Guten Morgen zusammen,

      ich bin Papa mit Kindern aus 1. Ehe und hoffe mir hier Antworten auf meine Fragen zu bekommen, da es schon eine Weile her ist das ich mich mit dem Thema beschäftigt habe.

      Kürzlich kam mein Sohn (wird im Februar 25) auf mich zu und meinte er möchte dieses Jahr wieder ein Studium beginnen und benötigt hierfür Unterstützung von mir. :S
      Es besteht aktuell kein Unterhaltstitel.

      Kurz zur Vorgeschichte...
      er lebt seit der Scheidung bei seiner Mutter und hat nach Schule, 2 Jahre FOS einen Studiengang belegt welchen er dann nach einen halben Jahr in einen anderen Bereich gewechselt hat. Das war dann wohl auch nicht das Richtige und er begann dann eine Ausbildung welche er dann nach einen Jahr auch wieder geschmissen hat. Dann passierte 2 Jahre wieder nichts, bis vor kurzem als er mich kontaktierte.

      Er stellt sich vor ein Studium Bachelorstudiengang in Vollzeit zu beginnen und möchte dort auch ein eigenes Appartement in der Nähe. Er meinte das er dann mit 25 ein elternunabhängiges Bafög beantragen könnte und es dann für mich wieder leichter werden würde.

      Könnt ihr mir bitte ein paar grundsätzliche Eindrücke geben was hier wieder auf mich zukommen könnte und folgende Fragen beantworten.

      - Wie viele Ausbildungsstarts hat man zu finanzieren?

      - zählt ein Bachelorstudiengang als Ausbildung und ist danach Schluss?

      - Wie lange erhält er das Kindergeld?

      - Wie sieht es mit der Krankenversicherung aus?

      - Wie setzt sich ein Unterhaltsanspruch im Groben zusammen und wie errechnet sich dieser?

      - Was kann ich mir unter einem elternunabhängigen Bafög vorstellen?


      Vielen Dank und euch noch einen schönen Sonntag


      Grüße Mike

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stony8684 ()

    • hallo,

      rein theoretisch Schulden Eltern eine Ausbildung.
      Hier bei Junior würde ich dann aber genau prüfen, was er ab 18 Jahren begonnen und wieder abgebrochen hat. Für mich liest es sich so:
      1. Studiengang begonnen innerhalb von 3 Semestern in den 2. Studiengang gewechselt.
      Studium abgebrochen
      Wie lange Zeit zwischen Studium und ausbildungsbeginn?
      1. Ausbildung begonnen und nach 12 Monaten abgebrochen.
      Wie lang ist der Zeitraum zwischen ausbildungsabbruch und heute?
      Was hat Junior in den nicht-Studium bzw. Nicht-Ausbildungszeiten gemacht?

      Ab 25 gibt es kein Kindergeld mehr und auch die familienversicherung fällt weg.
      Elternunabhängiges Bafög gibt es eigentlich nur, wenn man eine Ausbildung macht und dann drei Jahre vor dem Studium arbeitet.

      es gibt Urteile ob Eltern bei einem solchen Werdegang überhaupt noch Unterhalt Schulden, da sie irgendwann auch davon ausgehen dürfen, dass sie das nicht mehr müssen.


      nach einem Bachelor kann sich noch ein fachlich passender Master anschließen.

      Junior hat einen Unterhaltsanspruch, wenn er denn noch besteht, gegenüber beiden Elternteilen. Allerdings steht er im 4. Rang und alle andere;unterhaltsberechtigten haben Vorrang. Die Höhe, sofern Junior ausgezogen ist, richtet sich nach dem Bafög-Satz. Das sind momentan 860€. Davon wird das Kindergeld komplett abgezogen und auch vorrangig zu beantragendes Bafög. Den Rest bekommt er entweder von den Eltern, geqoutelt nach deren Einkommen unter Berücksichtigung des angemessenen selbstbehaltes oder wenn diese nicht leistungsfähig sind eben nicht.

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Hallo Anna Sophie,

      vielen Dank für deine Antwort.

      AnnaSophie schrieb:

      1. Ausbildung begonnen und nach 12 Monaten abgebrochen.
      Wie lang ist der Zeitraum zwischen Ausbildungsabbruch und heute?
      Was hat Junior in den nicht-Studium bzw. Nicht-Ausbildungszeiten gemacht?
      Zwischenzeitlich sind 2 Jahre vergangen seit dem Ausbildungsabbruch. So weit mir bekannt ist hat er nichts wesentliches unternommen. Anfang 2020 war er dann mal für 4 Monate bei uns nachdem ihm seine Mutter das Leben, welches aus Zocken und schlafen bestand, etwas schwerer gemacht hatte. Ich habe das damals gar nicht so realisiert was da eigentlich vorging. Zu beginn hatte er sich zusammengenommen, was aber schnell wieder einbrach und sein "Leben" wieder Nachts stattfand. In dieser Zeit hätte ich ihm sogar noch 50 m nebenan einen Ausbildungsplatz als CAD Elektroplaner vermittelt, was aber bei einem Tag mal ansehen geblieben ist. Nachdem der Druck bei mir auch gewachsen ist gings spontan wieder zurück zur Mutter.

      Grüße MIke
    • TanjaW9 schrieb:

      Hallo Stony,

      da ich zwar die Verlinkung von Euklid auf Deinen gleichen Beitrag in einem anderen Forum gelöscht habe, von diesem aber nun weiß, werde ich mir weitere Ausführungen hier und hierzu sparen.

      Gruß Tanja
      Ok, versteh ich.

      Da mein Sohn heut Abend kommen wollt um mit mir darüber zu reden wollte ich einfach gut darauf vorbereitet sein. Habe aber auch schon meinen Mitgliedschaft bei ISUV beantragt, da es sich wohl ohne rechtliche Hilfe nicht ganz so einfach darstellt.

      Danke trotzdem.

      Gruß Mike
    • Hallo Mike,

      dann kurz (auch in Kenntnis Deiner anderen Antworten im anderen Forum) meine Meinung zu Deiner "Angelegenheit".
      Dein Sohn ist ne faule Socke (das andere Wort mit S schreib ich nicht, ich müsste mich sonst selbst löschen ;) ), der sich das Leben bisher schön von seinen Eltern/Elternteilen hat finanzieren lassen.
      Und damit das nicht allzu schnell auffällt, hat er die Elternteile prima gegeneinander ausgespielt - das versuchen auch Kinder mitunter in der existierenden Herkunftsfamilie...

      Damit der Sohn den Ar... endlich aus der sozialen Hängematte bekommt, solltest Du Dich eher mit der Mutter verständigen und ihr Euch gemeinsam positionieren.
      Sonst macht der Gute weiter wie gehabt - nur in eigener Wohnung, fern ab von jeglicher elterlicher Kontrolle und Einfluss.
      Mit fast 25 kann man sich schon mal selbst an die Erwirtschaftung seines eigenen Lebensunterhaltes machen.
      Und wenn man den Eltern dann einen eigenen Nebenjob und erste Ergebnisse (Bewerbungen, Einschreibung, Bafögantrag, später dann die Scheine für die belegten Kurse - @AnnaSophie wie heißen die nochmal?) vorlegt, werden die meisten Eltern ihre Kinder sicher unterstützen. Aber so? Ich würde mein Kind fragen, ob es noch alle Tassen im Schrank hat ohne Eigenleistung ständig von mir etwas zu erwarten.

      Gruß Tanja
    • @tanja w.
      Module sind das

      und Mike,

      ich würde Tanja zustimmen.
      Junior soll erst einmal erklären, wie er sich das vorstellt. Ob er seine Internetseite jetzt im Griff hat. Was seine Mutter zu der Idee sagt. Wie er eine eigene Wohnung ohne Bürgschaft von dir oder der Mutter finanzieren will.
      Und welchen Studiengang er belegen will. Wo dieser angeboten wird und wie die Bewerbungsfristen sind. Jede Uni darf das nämlich selbst festlegen. Und mit dem fos Abschluss kann er maximal an (fach)Hochschulen studieren, da das keine allgemeine Hochschulreife ist.
      Und wie das aussieht mit Nebenjob und Bafög, da er ja 400€ dazu verdienen darf und du davon ausgehst, dass er das auch tun wird, da er ja die letzten Jahre gar nichts gemacht hat und du deshalb davon ausgehst, dass er die Belastungen für die Eltern möglichst niedrig halten wird.

      und dann wartest du ab, was er antwortet.

      und weißt Junior darauf hin, dass Eltern keine zahlenden sind und ihr deine drei begonnenen Versuche ja bereits finanziert habt und ihn jetzt erst mal in der Pflicht siehst.


      und schreibst der Mutter mal eine Mail oder rufst sie an um dich mit ihr auszutauschen. Vielleicht hat sie ihm ja auch die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, entweder machst du was oder du fliegst raus.

      sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • AnnaSophie schrieb:

      wie lief das Gespräch?
      Hallo Sophie,

      Lieben Dank der Nachfrage.

      Tja, was soll ich sagen, nachdem ich ihn nach 1 1/2 Stunden warten endlich erreicht hatte bekam ich nur eine schwammige Ausrede das was dazwischen gekommen sei. Eigentlich sollte ich ja heute Unterlagen bezüglich des Appartements für das Studium zum anschauen bekommen.
      Kann ja dann fürs erste nicht so dringend sein. Schade, hätte mich grad heute auf ein konstruktives Gespräch eingestellt.
    • hallo,

      schade. Aber das bestätigt ja Tanjas Vermutung, dass Junior es gar nicht ernst meint.

      sprich mal mit seiner Mutter. Jetzt wäre es gut, wenn ihr am gleichen Strang zieht, damit Junior nicht euch gegeneinander ausspielt.

      und bezüglich des Apartments frag ihn dann mal wie er das finanzieren will und warum Er der Meinung ist, dass Vermieter nur auf mittellose Studenten warten. In welcher Stadt will er dann leben?

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Guten Abend zusammen,

      diese Woche könnte ich einiges erledigen. Hab mir zu dem Thema noch eine kurze Beratung beim RA eingeholt und dieser kam nach kurzer Schilderung in 15 min zu dem selben Ergebnis wie ich auch von euch schon angedeutet wurde. Mein Sohn hat mit diesem Werdegang keinerlei rechtliche Ansprüche auf Unterhalt und ist für sich selbst verantwortlich. Soweit so gut.

      Dann hatte ich auch noch die Möglichkeit mir meinem Sohn unter vier Augen über dieses Thema zu sprechen. Es hat sich herausgestellt, das er so gut wie keine Ahnung hat wie das ganze letztendlich aussehen soll. Auf verschieden Fragen wie: hast du schon ein Appartement oder weist du wann du eins bekommst, ist in der Miete des Appartements Strom und Internet dabei, wie viel Geld wirst du für deinen Lebensunterhalt benötigen, etc. konnte er mir keine Antworten geben da er sich damit noch nicht beschäftigt hat. Ich hab ihn jetzt geraten, das er sich mit dem allen mal beschäftigen soll und einfach Fakten bringen muss.

      Leider ist er jemand der nicht sehr gefestigt ist und jeglichen Konflikt aus dem Weg geht. Deshalb kann er mir auch nicht direkt sagen wie viel Geld er benötigt, da ihm das einfach unangenehm ist. Er möchte einfach für sich ein Dach über den Kopf haben und niemanden auf die Nerven gehen müssen. Hier ist einfach bei der Erziehung etwas schief gelaufen. Alles in allem eine verzwickte Situation.

      Könnt ihr mir eventuell sagen wie das mit dem BAföG aussieht. Grundsätzlich heißt es ja dort das das Einkommen der Eltern mit herangezogen wird sofern diese Unterhaltspflichtig sind. Aber anderer Seitz sind wir es ja nicht mehr so wie ich das verstehe.

      Mike

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stony8684 ()

    • Hallo Stony,

      wenn jemand keinen Plan von nichts hat, ist er nicht konfliktscheu sondern desinteressiert an seinem eigenen Leben und nicht bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen.
      Wenn Du Deinem Sohn einen Gefallen tun willst, dann geh mit ihm schleunigst zur Berufsberatung.
      Bis 25 kann man noch zur Jugendberufsagentur.
      Der Junge braucht dringend Unterstützung, aber nicht indem ihm jemand alles abnimmt.

      Und ein Studium ist unter diesen Umständen das letzte, was Du unterstützen solltest.

      Gruß Tanja