Hallo !
Ich habe viele traurige Schilderungen über hauptbetreuende Elternteile in diesem Forum gelesen, die versuchen den anderen Elternteil aus dem Leben der gemeinsamen Kinder zu löschen. Den anfänglichen Aktionismus der betroffenen Elternteile das alles beweisen zu wollen, ihr Unverständnis, dass es weder Jugendamt noch Familiengericht anscheinend erkennen und mit den Standardsätzen "Das Kind will nicht! Da kann man nichts machen!" oder "Es muss Ruhe einkehren!" abtun. Dieser Aktionismus wird dann zuerst zu Wut, zu Hilflosigkeit und Frustration und am Ende Resignation. Zieht sich der Umgangselternteil schlussendlich zurück, wird ihm am Ende Desinteresse vorgeworfen. Man fühlt sich gefangen in einem System, dass einen immer in der "richtigen" Distanz halten will. Ganz weg soll man nicht sein, auf keinen Fall zu nah. Immer auf Abruf verfügbar, so wie es gerade passt.
Mir geht es genauso und ich weiß wirklich nicht weiter.
Ich lese von Betroffenen, dass man sich damit abfinden und den Kontakt zu den Kindern je nach Möglichkeit aufrecht erhalten soll. Sich sammeln, Kraft in anderen Dingen schöpfen und sich nicht in diesem Beziehungsdschungel, den einem der betreuenden Elternteil - oft mit eigenen psychischen Problemen - aufdrängt, verlieren. Auf den Tag hoffen/ vetrauen, an dem die Kinder von alleine zu einem kommen und in einem Alter sind, in dem sie die Dinge klarer sehen.
Ich bin für mich an diesem Scheideweg, bin aber noch nicht bereit ihn zu wählen. Im Grunde habe ich eine Entscheidung getroffen, diesen Weg zu gehen, aber wenn ich loslaufen möchte, stocke ich und kann meine Kinder nicht loslassen. Ich sehe sie in einem System aus emotionaler Erpressung seitens des hautpbetreuenden Elternteils gefangen, aus dem sie sich nicht alleine befreien können. Niemand hilft ihnen. Ich kann/ darf es nicht und das Jugendamt/ Familiengericht bezieht sich auf den geäußerten Kindeswillen ( Was für ein Hohn!). Die uns seit einem Jahr begleitenden Familientherapeuten signalisieren ganz deutlich, dass sie den hauptbetreuenden Elternteil als das Problem sehen. Da dieser aber kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat und sich durch ihre "Erfolge" in ihrem Verhalten bestätigt fühlt, haben sie keine Möglichkeit auf sie im Sinne der Bedürfnisse der Kinder einzuwirken.
Ich will aber auch nicht länger der Hampelmann meiner Ex-Frau sein, der über die Kinder weiter an ihren Fäden hängt und sich nach ihrem Willen bewegt. Also sollte ich den Weg gehen, an dem ich meine Kinder loslasse. Wenn es Kontakte mit Einwilligung der Mutter gibt, freue ich mich, aber ich werde mich nicht weiter in ihre Abhängigkeit begeben.
Dann sehe ich Gespräche mit meinem ältesten Junge, der mir ganz klar sagt, dass er am Liebsten zu mir ziehen würde. Er traue sich aber nicht, weil er Angst vor der Reaktion der Mutter hat. Nicht Angst vor körperlicher Misshandlung. Es geht über die Psyche. Seine Mutter bricht jede Bindung ab, wenn der andere sich nicht 100% auf ihrer Linie bewegt, bzw. droht durch ihr Verhalten mit diesem Abbruch. Natürlich will er nicht die Bindung zu seiner Mutter verlieren.
Eine meiner Töchter will mich gar nicht sehen und hat Angst vor mir. Das ist die Aussage der Mutter. Seitdem sie im Beisein der Therapeuten äußerte, dass sie sich freue, wenn sie mich bei der Abholung ihrer Geschwister kurz sehe, ist die Mutter mit ihr grundsätzlich nicht mehr anwesend, wenn ich ihre Geschwister abhole. Vorgestern war ich einkaufen und höre "Papa!, Papa!" hinter mir. Meine Tochter hatte mich zufällig gesehen und war mir hinterhergerannt. Sie sprang an mir hoch, freute sich und redete wie ein Wasserfall. Ich war perplex und hatte auch mit den Tränen zu kämpfen. Ich hatte sie seit 6 Monaten nicht mehr gesehen und schreibe ihr einmal die Woche eine Karte - die ich in einen Briefumschlag stecken muss, weil die Mutter meine Handschrift nicht sehen will-!
Das ist also die Tochter, die mich nicht sehen will und Angst vor mir hat!
Es ist alles so absurd!
Im Rahmen der Therapie gibt es über nichts eine Einigung. Urlaube, Feiertage etc. . Häufig werden Vereinbarungen von der Mutter kurzfristig geändert, so dass meine Zeit mit den Kindern beeinträchtigt wird oder Kontaktanbahnungen zu der Tochter, die mich angeblich nicht sehen will, im letzten Moment abgesagt. Von mir wird seitens der Therapie Kooperation erwartet und das ich nachgebe, damit die Mutter nicht gereizt wird und die Therapie abbricht. Die Realität ist, das sie alles als Geländegewinn betrachtet und dort sofort den neuen Grenzzaun einschlägt, der künftig unverrückbar ist.
Mein Glück ist nur, dass ich mehrere Kinder habe und mir die älteren mittlerweile direkt signalisieren, was sie von dem Verhalten ihrer Mutter halten und die Jüngeren mir zumindest zeigen, dass sie den Kontakt zu mir wollen, obwohl sie auf Befragen im Beisein der Mutter etwas anderes sagen.
Dann will ich kämpfen. Ich habe aber erstens durch die Unterhaltszahlungen weder die Ressourcen, noch glaube ich, dass ich die Kraft für diesen Kampf, neben meinem Arbeitsleben, Umgangszeiten und einer neuen Partnerschaft, habe. Wenn ich dann noch reflektiere, wie machtlos sich die Institutionen gegenüber einem destruktiven Elternteil stellen und die Verantwortung an den hilflosen umgangsberechtigten Elternteil zurückgeben. Die Berichte anderer Betroffener machen in Bezug auf die Institutionen wenig Hoffnung.
Am Ende bleibt bei mir der Satz der Theraputen hängen " Selbst wenn Sie sich vor Gericht durchsetzen. Wenn die Mutter nicht will, kriegen sie das am Ende nicht durchgesetzt!".
Also hoffen auf später?!
Die Zeit kriegt man aber nicht zurück. Einen nicht stattgefundener Zirkusbesuch kann man mit Mitte Zwanzig nicht nachholen. Vielleicht werde ich auch gar nicht so alt, um das zu erleben, dass wir wieder eine Beziehung aufbauen!
Kurzum :
- Um ehrlich zu sein, habe ich kein Vetrauen in den Willen von Jugendamt und Gerichten tatsächlich im Sinn der Kinder zu handeln. Man bedient sich einfacher Lösungen und will sich mit sich selbst beschäftigen.
- Ich glaube nicht daran, dass meine Ex-Frau jemals freiwillig Kontakt der Kinder zu mir zulässt, sondern diesen eher nach Kräften zu verhindern versucht.
- ich will nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen und mich nicht über die Kinder von ihr bestrafen lassen, dass wir beide eine Verantwortung für das Scheitern der Beziehung tragen.
Im Grunde sollte ich das genau so signalisieren. Therapie beenden, 14 Tage Wochenende und Ferien/ Feiertage gerichtlich festlegen lassen. Aus die Maus! Ich befürchte aber, dass meine Ex-Frau dann die Daumenschrauben weiter anzieht und selbst die spärlichen Kontakte nicht mehr stattfinden.
Da steh ich nun und kratze mir am Kopf!?
Gibt es Ideen oder andere Blickwinkel dazu ?
Dankeschön
Ich habe viele traurige Schilderungen über hauptbetreuende Elternteile in diesem Forum gelesen, die versuchen den anderen Elternteil aus dem Leben der gemeinsamen Kinder zu löschen. Den anfänglichen Aktionismus der betroffenen Elternteile das alles beweisen zu wollen, ihr Unverständnis, dass es weder Jugendamt noch Familiengericht anscheinend erkennen und mit den Standardsätzen "Das Kind will nicht! Da kann man nichts machen!" oder "Es muss Ruhe einkehren!" abtun. Dieser Aktionismus wird dann zuerst zu Wut, zu Hilflosigkeit und Frustration und am Ende Resignation. Zieht sich der Umgangselternteil schlussendlich zurück, wird ihm am Ende Desinteresse vorgeworfen. Man fühlt sich gefangen in einem System, dass einen immer in der "richtigen" Distanz halten will. Ganz weg soll man nicht sein, auf keinen Fall zu nah. Immer auf Abruf verfügbar, so wie es gerade passt.
Mir geht es genauso und ich weiß wirklich nicht weiter.
Ich lese von Betroffenen, dass man sich damit abfinden und den Kontakt zu den Kindern je nach Möglichkeit aufrecht erhalten soll. Sich sammeln, Kraft in anderen Dingen schöpfen und sich nicht in diesem Beziehungsdschungel, den einem der betreuenden Elternteil - oft mit eigenen psychischen Problemen - aufdrängt, verlieren. Auf den Tag hoffen/ vetrauen, an dem die Kinder von alleine zu einem kommen und in einem Alter sind, in dem sie die Dinge klarer sehen.
Ich bin für mich an diesem Scheideweg, bin aber noch nicht bereit ihn zu wählen. Im Grunde habe ich eine Entscheidung getroffen, diesen Weg zu gehen, aber wenn ich loslaufen möchte, stocke ich und kann meine Kinder nicht loslassen. Ich sehe sie in einem System aus emotionaler Erpressung seitens des hautpbetreuenden Elternteils gefangen, aus dem sie sich nicht alleine befreien können. Niemand hilft ihnen. Ich kann/ darf es nicht und das Jugendamt/ Familiengericht bezieht sich auf den geäußerten Kindeswillen ( Was für ein Hohn!). Die uns seit einem Jahr begleitenden Familientherapeuten signalisieren ganz deutlich, dass sie den hauptbetreuenden Elternteil als das Problem sehen. Da dieser aber kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat und sich durch ihre "Erfolge" in ihrem Verhalten bestätigt fühlt, haben sie keine Möglichkeit auf sie im Sinne der Bedürfnisse der Kinder einzuwirken.
Ich will aber auch nicht länger der Hampelmann meiner Ex-Frau sein, der über die Kinder weiter an ihren Fäden hängt und sich nach ihrem Willen bewegt. Also sollte ich den Weg gehen, an dem ich meine Kinder loslasse. Wenn es Kontakte mit Einwilligung der Mutter gibt, freue ich mich, aber ich werde mich nicht weiter in ihre Abhängigkeit begeben.
Dann sehe ich Gespräche mit meinem ältesten Junge, der mir ganz klar sagt, dass er am Liebsten zu mir ziehen würde. Er traue sich aber nicht, weil er Angst vor der Reaktion der Mutter hat. Nicht Angst vor körperlicher Misshandlung. Es geht über die Psyche. Seine Mutter bricht jede Bindung ab, wenn der andere sich nicht 100% auf ihrer Linie bewegt, bzw. droht durch ihr Verhalten mit diesem Abbruch. Natürlich will er nicht die Bindung zu seiner Mutter verlieren.
Eine meiner Töchter will mich gar nicht sehen und hat Angst vor mir. Das ist die Aussage der Mutter. Seitdem sie im Beisein der Therapeuten äußerte, dass sie sich freue, wenn sie mich bei der Abholung ihrer Geschwister kurz sehe, ist die Mutter mit ihr grundsätzlich nicht mehr anwesend, wenn ich ihre Geschwister abhole. Vorgestern war ich einkaufen und höre "Papa!, Papa!" hinter mir. Meine Tochter hatte mich zufällig gesehen und war mir hinterhergerannt. Sie sprang an mir hoch, freute sich und redete wie ein Wasserfall. Ich war perplex und hatte auch mit den Tränen zu kämpfen. Ich hatte sie seit 6 Monaten nicht mehr gesehen und schreibe ihr einmal die Woche eine Karte - die ich in einen Briefumschlag stecken muss, weil die Mutter meine Handschrift nicht sehen will-!
Das ist also die Tochter, die mich nicht sehen will und Angst vor mir hat!
Es ist alles so absurd!
Im Rahmen der Therapie gibt es über nichts eine Einigung. Urlaube, Feiertage etc. . Häufig werden Vereinbarungen von der Mutter kurzfristig geändert, so dass meine Zeit mit den Kindern beeinträchtigt wird oder Kontaktanbahnungen zu der Tochter, die mich angeblich nicht sehen will, im letzten Moment abgesagt. Von mir wird seitens der Therapie Kooperation erwartet und das ich nachgebe, damit die Mutter nicht gereizt wird und die Therapie abbricht. Die Realität ist, das sie alles als Geländegewinn betrachtet und dort sofort den neuen Grenzzaun einschlägt, der künftig unverrückbar ist.
Mein Glück ist nur, dass ich mehrere Kinder habe und mir die älteren mittlerweile direkt signalisieren, was sie von dem Verhalten ihrer Mutter halten und die Jüngeren mir zumindest zeigen, dass sie den Kontakt zu mir wollen, obwohl sie auf Befragen im Beisein der Mutter etwas anderes sagen.
Dann will ich kämpfen. Ich habe aber erstens durch die Unterhaltszahlungen weder die Ressourcen, noch glaube ich, dass ich die Kraft für diesen Kampf, neben meinem Arbeitsleben, Umgangszeiten und einer neuen Partnerschaft, habe. Wenn ich dann noch reflektiere, wie machtlos sich die Institutionen gegenüber einem destruktiven Elternteil stellen und die Verantwortung an den hilflosen umgangsberechtigten Elternteil zurückgeben. Die Berichte anderer Betroffener machen in Bezug auf die Institutionen wenig Hoffnung.
Am Ende bleibt bei mir der Satz der Theraputen hängen " Selbst wenn Sie sich vor Gericht durchsetzen. Wenn die Mutter nicht will, kriegen sie das am Ende nicht durchgesetzt!".
Also hoffen auf später?!
Die Zeit kriegt man aber nicht zurück. Einen nicht stattgefundener Zirkusbesuch kann man mit Mitte Zwanzig nicht nachholen. Vielleicht werde ich auch gar nicht so alt, um das zu erleben, dass wir wieder eine Beziehung aufbauen!
Kurzum :
- Um ehrlich zu sein, habe ich kein Vetrauen in den Willen von Jugendamt und Gerichten tatsächlich im Sinn der Kinder zu handeln. Man bedient sich einfacher Lösungen und will sich mit sich selbst beschäftigen.
- Ich glaube nicht daran, dass meine Ex-Frau jemals freiwillig Kontakt der Kinder zu mir zulässt, sondern diesen eher nach Kräften zu verhindern versucht.
- ich will nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen und mich nicht über die Kinder von ihr bestrafen lassen, dass wir beide eine Verantwortung für das Scheitern der Beziehung tragen.
Im Grunde sollte ich das genau so signalisieren. Therapie beenden, 14 Tage Wochenende und Ferien/ Feiertage gerichtlich festlegen lassen. Aus die Maus! Ich befürchte aber, dass meine Ex-Frau dann die Daumenschrauben weiter anzieht und selbst die spärlichen Kontakte nicht mehr stattfinden.
Da steh ich nun und kratze mir am Kopf!?
Gibt es Ideen oder andere Blickwinkel dazu ?
Dankeschön