Moin,
Ich habe eine 17- jährigen Sohn, der seit 15 Jahren bei mir alleine wohnt.
Es besteht gemeinsames Sorgerecht.
Es gab immer wieder pubertäre Probleme, die teilweise auch etwas weiter gingen (er wurde ab ca. 10-jähriger erstmals handgreiflich mir gegenüber). Ich habe damals die Erziehungshilfe eingeschaltet und der KV hat sich zeitgleich aus der gemeinsamen Erziehung zurück gezogen.....er hätte ja kein Problem mit ihm. Beim Vater wurde ein „beste Freunde“ Verhältnis etabliert. Auch wurde von seiner Seite auch immer wieder gegen mich gewettert, es fielen Sätze wie: das kann ich verstehen, dass Du Stress mit Deiner Mutter hast, ich weiß ja, wie schwierig sie ist oder ich würde an deiner Stelle auch den Kontakt zu der Mutter abbrechen,, so wie sie dich seit Jahren behandelt etc....
Immer, wenn er nach dem Wochenende von seinem Vater kam, war es schwieriger zu Hause.
Er hat dann bei mir im Haus eine „eigene Wohnung“ ein Schlafzimmer plus eine Diele plus ein Wohnzimmer und ein eigenes Bad. Die räumliche Trennung gab etwas Entlastung. Allerdings schaffte er es nicht, sich mit den einfachsten Dingen im Haushalt einzubringen, es war für ihn schon unmöglich, seinen Bereich sauber und ordentlich zu halten.
Die Auseinandersetzung nahmen zu und der Vater „drohte“ ihn umzumelden, er wollte mit den Streitigkeiten nicht belastet werden, er hatte ja keine Probleme. Mein Sohn hatte dann „Angst“, dass ich seinem Vater von Streit erzählte, da er meinte, dass sein Vater dann handeln würde und er zu ihm ziehen müsste.
Seine Volljährigkeit rückte näher, mit Corona nahm die Situation hier noch schlimmere Formen an, mein Sohn war nachts aktiv (zocken am Handy, da ich alle anderen Geräte schon vorm WLAN genommen habe), Telefonate mit Freunden oder er trieb sich draußen rum. Obwohl ich ihn morgens wecke, erscheint er nicht zum Frühstück. Gegen 13 bis 15 Uhr taucht er das erste mal auf: „was kann ich essen...?“ keinerlei Haushaltsaufgaben, keine Teilnahme am homeschooling.
Mehrere Gespräche mit ihm verlaufen erfolglos, ich stelle ihm nach dem Abitur eine kleine eigene Wohnung in Aussicht, versuche an seine Vernunft zu appellieren. Meine Eltern und mein Freund führen ebenfalls Gespräche ohne Erfolg.
Es kommt vor ca zwei Monaten zur angekündigten Konsequenz, ich räume mein kleines Gästezimmer oben um und lasse ihn dort einziehen. Unten bleiben natürlich viele Sachen von ihm, auch das Bad wird dort weiterhin genutzt, er muss aber oben schlafen, um ihm die Chance zu geben, wieder am Familienleben teilzunehmen. Ohne Erfolg.
Wir werden in die Schule eingeladen, es geht um Absentismus. Er hat bereits eine Attestpflicht, da ich seine versäumten Schultage wegen Nichtigkeiten nicht entschuldige. Er sagt dort aus, dass ihm hier keine Geräte zur Verfügung gestellt werden und er mit der täglichen Angst leben muss, dass ich ihn rauswerfe. Die Lehrer sind sichtlich schockiert.
Auf dem Weg nach Hause sage ich zu ihm, er solle für vier Wochen bei seinem Vater bleiben, sich überlegen was er will, sich erkundigen, wie das gehen kann und mir dann mitteilen, wie es weitergehen soll. Er sagt, dass er nicht überlegen müsse, er will bei mir bleiben und er will auch nicht so lange zu seinem Vater. Ich sage, dass es dann für unser Zusammenleben einen Plan braucht, unter den aktuellen Umständen geht es nicht weiter.
Nach ca. 10 Tagen (Samstag) ruft er mich an und nach anfänglichem Geplänkel sagt er, es gäbe Neuigkeiten, er wohne jetzt bei Papa. Sie würden auch eine Schule für ihn suchen und ein WG-Zimmer. Und ob er am Dienstag kommen könne, er habe eine Klausur in der Schule zu schreiben. Anschließend möchte er eine Woche Ferien bei mir verbringen.
Ich lasse ihn kommen am 29.03. Er zieht sich erneut in sein Zimmer zurück, ist nachts unterwegs. Gespräche eskalieren sofort von seiner Seite....er würde seit Jahren hier leiden, ich erzähle Lügen über ihn und will nur sein schlechtes....ich sage, dass ich mir Sorgen um ihn und die Schule mache. Er hat bei seinem Vater kein eigenes Zimmer, es wurde ein Bett ins Ankleidezimmer gestellt, die Wohnung ist zu klein, damit er einziehen könnte.
Er bleibt länger als geplant. Nach knapp drei Wochen sagt er am Sonntag zu mir, dass er morgen fährt, da es am Montag einen Termin in einer Schule gibt. Ich sage er solle heute noch fahren, ohne Erfolg. Er fährt am Montag, verpasst den Zug. Die Schule nimmt ihn nicht auf, es war der letzte Versuch dort in der Stadt.
Nach einer Woche ist er zurück, jedoch schläft er nun bei seiner Oma, väterlicherseits. Auch hier ist die Wohnung zu klein und der Opa zieht aus seinem Zimmer aus auf die Couch, damit er dort schlafen kann. Er hat Präsenzunterricht. Am Freitag nach genau 5 Tagen steht er vor der Tür. Wieder verbringt er die Nacht auswärts und nun liegt er in seinem Zimmer und schläft.
Die Situation bei seiner Oma sorgt dafür, dass er täglich nach der Schule „rumtingelt“, in der Stadt, bei einem Freund, etc....und nun das Wochenende hier.
Wahrscheinlich hat er die Ausweisung von seinem Vater, dass er hier nicht wohnen darf.....sie suchen jetzt hier ein Zimmer für ihn (Vater wohnt 300km weit weg von hier). Aber wird das funktionieren für einen knapp 18-jährigen Schüler?
Samstag hatte mein Sohn mich angerufen, um den Umzug mitzuteilen und am Donnerstag fehlte dann der Unterhalt.
Ich wurde aufgefordert übers Jugendamt, dass ich Unterhalt zu zahlen habe. Ich habe versucht, die reale Situation zu schildern, kompletter Hausstand hier, Schule hier, soziales Umfeld hier, alle meine Kosten für das Kind laufen ja ungehindert weiter (von der Kontaktlinse über Sportverein bis hin zu Versicherungen).
Der Vater hat ausstehenden Unterhalt hier, da er sich geweigert hatte, die rechtmäßige Stufe zu leisten.
Nun werde ich über die Familienkasse aufgefordert, Kindergeld herauszugeben und an den Vater zu überweisen.
Es geht mir zum einen um die Einschätzung der rechtlichen Situation. Zum anderen um meinen Sohn, der in der Luft hängt und der Schulabschluss, der gefährdet ist.
Er sucht meine Nähe hier, fragt nach Umarmungen und kommt zum Kuscheln aufs Sofa zu mir.....auch in der Erziehungsberatungsstelle wurde trotz der großen Auseinandersetzung der enge Zusammenhalt und das ungewöhnlich innige und vertraute Verhältnis hervorgehoben.
Was ist zu tun.
Ich habe mehrfach die beiden involvierten Jugendämter angeschrieben und um Unterstützung gebeten, ohne Erfolg.
Der jetzige Zustand, dass mein Sohn sich nach der Schule rumdrückt und nicht zur Oma geht weist für mich darauf hin, dass er sich dort unwohl fühlt, es sind erst 5 Tage, wie soll das noch weiter gehen?
Er kann auch keinen eigenen Haushalt führen, er ist seit Monaten hier total versumpft, macht keinen Sport mehr, nimmt einfach nicht mehr an unserem Leben teil.
Schöne Grüße,
Rosalinde
Ich habe eine 17- jährigen Sohn, der seit 15 Jahren bei mir alleine wohnt.
Es besteht gemeinsames Sorgerecht.
Es gab immer wieder pubertäre Probleme, die teilweise auch etwas weiter gingen (er wurde ab ca. 10-jähriger erstmals handgreiflich mir gegenüber). Ich habe damals die Erziehungshilfe eingeschaltet und der KV hat sich zeitgleich aus der gemeinsamen Erziehung zurück gezogen.....er hätte ja kein Problem mit ihm. Beim Vater wurde ein „beste Freunde“ Verhältnis etabliert. Auch wurde von seiner Seite auch immer wieder gegen mich gewettert, es fielen Sätze wie: das kann ich verstehen, dass Du Stress mit Deiner Mutter hast, ich weiß ja, wie schwierig sie ist oder ich würde an deiner Stelle auch den Kontakt zu der Mutter abbrechen,, so wie sie dich seit Jahren behandelt etc....
Immer, wenn er nach dem Wochenende von seinem Vater kam, war es schwieriger zu Hause.
Er hat dann bei mir im Haus eine „eigene Wohnung“ ein Schlafzimmer plus eine Diele plus ein Wohnzimmer und ein eigenes Bad. Die räumliche Trennung gab etwas Entlastung. Allerdings schaffte er es nicht, sich mit den einfachsten Dingen im Haushalt einzubringen, es war für ihn schon unmöglich, seinen Bereich sauber und ordentlich zu halten.
Die Auseinandersetzung nahmen zu und der Vater „drohte“ ihn umzumelden, er wollte mit den Streitigkeiten nicht belastet werden, er hatte ja keine Probleme. Mein Sohn hatte dann „Angst“, dass ich seinem Vater von Streit erzählte, da er meinte, dass sein Vater dann handeln würde und er zu ihm ziehen müsste.
Seine Volljährigkeit rückte näher, mit Corona nahm die Situation hier noch schlimmere Formen an, mein Sohn war nachts aktiv (zocken am Handy, da ich alle anderen Geräte schon vorm WLAN genommen habe), Telefonate mit Freunden oder er trieb sich draußen rum. Obwohl ich ihn morgens wecke, erscheint er nicht zum Frühstück. Gegen 13 bis 15 Uhr taucht er das erste mal auf: „was kann ich essen...?“ keinerlei Haushaltsaufgaben, keine Teilnahme am homeschooling.
Mehrere Gespräche mit ihm verlaufen erfolglos, ich stelle ihm nach dem Abitur eine kleine eigene Wohnung in Aussicht, versuche an seine Vernunft zu appellieren. Meine Eltern und mein Freund führen ebenfalls Gespräche ohne Erfolg.
Es kommt vor ca zwei Monaten zur angekündigten Konsequenz, ich räume mein kleines Gästezimmer oben um und lasse ihn dort einziehen. Unten bleiben natürlich viele Sachen von ihm, auch das Bad wird dort weiterhin genutzt, er muss aber oben schlafen, um ihm die Chance zu geben, wieder am Familienleben teilzunehmen. Ohne Erfolg.
Wir werden in die Schule eingeladen, es geht um Absentismus. Er hat bereits eine Attestpflicht, da ich seine versäumten Schultage wegen Nichtigkeiten nicht entschuldige. Er sagt dort aus, dass ihm hier keine Geräte zur Verfügung gestellt werden und er mit der täglichen Angst leben muss, dass ich ihn rauswerfe. Die Lehrer sind sichtlich schockiert.
Auf dem Weg nach Hause sage ich zu ihm, er solle für vier Wochen bei seinem Vater bleiben, sich überlegen was er will, sich erkundigen, wie das gehen kann und mir dann mitteilen, wie es weitergehen soll. Er sagt, dass er nicht überlegen müsse, er will bei mir bleiben und er will auch nicht so lange zu seinem Vater. Ich sage, dass es dann für unser Zusammenleben einen Plan braucht, unter den aktuellen Umständen geht es nicht weiter.
Nach ca. 10 Tagen (Samstag) ruft er mich an und nach anfänglichem Geplänkel sagt er, es gäbe Neuigkeiten, er wohne jetzt bei Papa. Sie würden auch eine Schule für ihn suchen und ein WG-Zimmer. Und ob er am Dienstag kommen könne, er habe eine Klausur in der Schule zu schreiben. Anschließend möchte er eine Woche Ferien bei mir verbringen.
Ich lasse ihn kommen am 29.03. Er zieht sich erneut in sein Zimmer zurück, ist nachts unterwegs. Gespräche eskalieren sofort von seiner Seite....er würde seit Jahren hier leiden, ich erzähle Lügen über ihn und will nur sein schlechtes....ich sage, dass ich mir Sorgen um ihn und die Schule mache. Er hat bei seinem Vater kein eigenes Zimmer, es wurde ein Bett ins Ankleidezimmer gestellt, die Wohnung ist zu klein, damit er einziehen könnte.
Er bleibt länger als geplant. Nach knapp drei Wochen sagt er am Sonntag zu mir, dass er morgen fährt, da es am Montag einen Termin in einer Schule gibt. Ich sage er solle heute noch fahren, ohne Erfolg. Er fährt am Montag, verpasst den Zug. Die Schule nimmt ihn nicht auf, es war der letzte Versuch dort in der Stadt.
Nach einer Woche ist er zurück, jedoch schläft er nun bei seiner Oma, väterlicherseits. Auch hier ist die Wohnung zu klein und der Opa zieht aus seinem Zimmer aus auf die Couch, damit er dort schlafen kann. Er hat Präsenzunterricht. Am Freitag nach genau 5 Tagen steht er vor der Tür. Wieder verbringt er die Nacht auswärts und nun liegt er in seinem Zimmer und schläft.
Die Situation bei seiner Oma sorgt dafür, dass er täglich nach der Schule „rumtingelt“, in der Stadt, bei einem Freund, etc....und nun das Wochenende hier.
Wahrscheinlich hat er die Ausweisung von seinem Vater, dass er hier nicht wohnen darf.....sie suchen jetzt hier ein Zimmer für ihn (Vater wohnt 300km weit weg von hier). Aber wird das funktionieren für einen knapp 18-jährigen Schüler?
Samstag hatte mein Sohn mich angerufen, um den Umzug mitzuteilen und am Donnerstag fehlte dann der Unterhalt.
Ich wurde aufgefordert übers Jugendamt, dass ich Unterhalt zu zahlen habe. Ich habe versucht, die reale Situation zu schildern, kompletter Hausstand hier, Schule hier, soziales Umfeld hier, alle meine Kosten für das Kind laufen ja ungehindert weiter (von der Kontaktlinse über Sportverein bis hin zu Versicherungen).
Der Vater hat ausstehenden Unterhalt hier, da er sich geweigert hatte, die rechtmäßige Stufe zu leisten.
Nun werde ich über die Familienkasse aufgefordert, Kindergeld herauszugeben und an den Vater zu überweisen.
Es geht mir zum einen um die Einschätzung der rechtlichen Situation. Zum anderen um meinen Sohn, der in der Luft hängt und der Schulabschluss, der gefährdet ist.
Er sucht meine Nähe hier, fragt nach Umarmungen und kommt zum Kuscheln aufs Sofa zu mir.....auch in der Erziehungsberatungsstelle wurde trotz der großen Auseinandersetzung der enge Zusammenhalt und das ungewöhnlich innige und vertraute Verhältnis hervorgehoben.
Was ist zu tun.
Ich habe mehrfach die beiden involvierten Jugendämter angeschrieben und um Unterstützung gebeten, ohne Erfolg.
Der jetzige Zustand, dass mein Sohn sich nach der Schule rumdrückt und nicht zur Oma geht weist für mich darauf hin, dass er sich dort unwohl fühlt, es sind erst 5 Tage, wie soll das noch weiter gehen?
Er kann auch keinen eigenen Haushalt führen, er ist seit Monaten hier total versumpft, macht keinen Sport mehr, nimmt einfach nicht mehr an unserem Leben teil.
Schöne Grüße,
Rosalinde