Kindesunterhalt wird abgelehnt

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    • Kindesunterhalt wird abgelehnt

      Hallo zusammen,

      ich wollte mir mal Rat in einer wahrscheinlich ungewöhnlichen Situation einholen. Meine Partnerin und ich sind seit 18 1/2 Jahren zusammen, wohnen seit 16 Jahren zusammen
      und haben zwei Söhne mit 17 1/2 Jahren und 13 1/2 Jahren. Wir haben aber schon immer getrennte Konten, wohnen mietfrei. An sich gibt es keine Probleme und wir haben
      ein harmonisches Zusammenleben. Auch mit meinen Kinder verstehe ich mich super, die beiden sind mein Lebensmittelpunkt.

      Ich zahle monatlich € 700,-- als Beitrag zum Lebensunterhalt sowie je € 100,-- auf die Sparbücher unsere Kinder, je € 25,-- Taschengeld und € 15,-- Handy für den Jüngsten.
      Außerdem übernehme ich monatlich Apple Music, Netflix, Sky, Microsoft Office 365 und die Lagermiete für unser SelfStorage-Abteil.

      Ich arbeite Vollzeit als Prokurist in einer Spedition und sie Teilzeit in einer Pflegeeinrichtung. In letzter Zeit gab es immer wieder Diskussionen wegen unserer Finanzen.
      Sie möchte gerne von niemand abhängig sein (warum leben wir dann solange zusammen?) und wirft mir vor, dass ich mich nicht ausreichend an den Kosten beteilige.
      Ich predige seit Jahren, das sie mir bitte einfach sagen soll, wenn etwas zu zahlen ist und dann erledige ich das. Als Aussage kommt dann häufig "Nein, ich brauch nichts, passt schon".
      Es dauert dann meist nicht lange, bis wieder die gleichen Vorwürfe kommen.

      Nun ist mir vor ein paar Tagen echt der Kragen geplatzt. Ich habe ihr daraufhin eine Auflistung gemacht, das ihr laut Düsseldorfer Tabelle der entsprechende Unterhalt zusteht abzgl.
      der Raten Sparbücher, Taschengeld und Handyrechnung vom Jüngsten. Den anderen Kleinkram (s.o.) hab ich erst gar nicht aufgeführt, weil wir die Dienste ja alle vier nutzen.
      Dann hab ich die Daueraufträge eingerichtet (1x 345,-- und 1x 330,--), was mit dem anderen Kram zusammen dann € 940,-- "Unterhalt" macht zzgl. der € 700,-- für Unterkunft.
      Nun überweist sie mir jedes Mal das Geld (1x 345,-- und 1x 330,--) zurück und sagt mir, das sie es nicht annimmt.

      Also, ich will ja alles bezahlen, wenn ich denn dürfte. Hatte schon mal jemand eine solche Situation? Ich kann natürlich hier auch nicht den großen Streit vom Zaun brechen, weil
      wir ja zusammen leben und sich das auch wegen der Kinder nicht ändern soll. Aber irgendwie muss ich die Frau doch dazu bringen können, den Unterhalt von mir anzunehmen.
      Gibt es die Möglichkeit, bei einer Bank "Anderkonten" anlegen zu lassen, bei denen ich zwar Kontoinhaber bin, aber sie alleinige wirtschaftlich Berechtigte ist? Ich möchte mir diese
      Mühe eben nicht machen, wenn sie mir dann von diesen Konten das Geld zurück überweist.

      Das es hier partnerschaftlich Klärungsbedarf gibt, ist klar. Aber das ist eine andere Baustelle.

      Vorab vielen lieben Dank für Tipps und Ratschläge.

      Gruß NV
    • Hallo,

      Kannst du Evtl. Bei deinem Girokonto ein unterkonto mit eigener ec-karte einrichten? Dann das Geld darauf überweisen und ihr die Karte geben.
      Oder ein online Girokonto ohne dispo eröffnen und ihr Vollmacht erteilen. Dann kannst du das Geld darauf überweisen und wenn sie will hat sie Zugriff.
      Und wenn nicht freuen sich die Kids später.

      Wie ist das bei euch mit Urlaub geregelt?

      Sophie
      Niemals aufgeben, es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht zu dem Ziel führt, öffnet er meist neue Möglichkeiten!
    • Hallo und herzlich willkommen im Forum NixVerstehen,

      Deine Partnerin ist aus irgendwelchen Gründen unzufrieden.
      Du bist nicht tatsächlich zu Barunterhalt verpflichtet, es ehrt Dich aber, dass Du das Problem (von Euch beiden Erwachsenen) auf die Art versuchst zu lösen.

      Auch wenn Dir klar ist, dass es partnerschaftlichen Klärungsbedarf gibt, wie wäre es, wenn ihr einen Mediator aufsucht? Vielleicht hat der gute Ideen (oder Deine Partnerin rückt damit raus, weswegen sie unzufrieden ist und was Du ändern könntest) zu einer "gerechteren" Aufteilung der Kosten.

      Wenn es gar nicht anders geht, würde ich eher zu einer "Ausbildungsversicherung" oder ähnlichem Anlageplan für die Kids raten.

      P.S. ich verstehe Deine Partnerin schon - hast Du sie mal gefragt, wie sie sich eine "gerechte" Aufteilung vorstellen könnte?

      Gruß Tanja
    • MaxMustermann schrieb:

      wie ist deine Sichtweise bei den genannten Summen?
      Hallo Max,

      wie meist, keine rein zahlenmäßige.
      Aber selbst wenn ich nur die reinen Zahlen betrachten würde, hätte ich Zweifel, ob der Themenstarter seinen Beitrag zur Familie nicht überschätzt. Da wir hier natürlich nur seine Sichtweise und Zahlen kennen, habe ich mich bisher absichtlich diesbezüglich noch nicht weiter geäußert.
      Was mich wirklich irritiert hat, war die Angabe, mietfrei zu wohnen (also einem von beiden gehört das abbezahlte bewohnte Eigentum) und dass der Themenstarter von einer Leistung von 700 Euro zu den Lebenshaltungskosten spricht, sodann aber weiter ausführt, dass
      "mit dem anderen Kram zusammen dann € 940,-- "Unterhalt" macht zzgl. der € 700,-- für Unterkunft"

      Lt. Internet verdient ein Prokurist zwischen 60 bis 100 Tsd (brutto), ich habe jetzt keine Lust, die Steuern und Sozialabgaben auszurechnen, veranschlage der Faulheit halber einfach bei 60 tsd 15 tsd.

      Pflegekräfte sind mit die am schlechtesten bezahlten Kräfte in unserer Gesellschaft. Eine Teilzeit wirkt sich nicht nur aktuell, sondern auch künftig im Portemonnaie aus. Vermutlich bleibt die Familienarbeit in Gänze an der Lebensgefährtin hängen (ist halt so "gewachsen" als die Kinder kleiner waren...)



      Dann habe ich noch im Hinterkopf, dass der Streit um Geld in Beziehungen (Achtung, Küchentischpsychologie) oftmals ein Symptom für ganz andere schwelende Konflikte ist - deswegen mein Hinweis auf eine "gerechte" Aufteilung (nicht nur der Finanzen, sondern auch der Familien"arbeit") und der Suche nach Lösungen mittels Mediator (oder für Leute, die offen dafür sind - mit Paartherapeut).

      Gruß Tanja
    • Hallo Tanja,

      ich glaube der TO will sagen (zumindest habe ich es so verstanden), dass das mietfreie Leben ihm zu verdanken ist und er somit 940 EUR + 700 EUR fiktive Miete (hälftig oder voll hab ich auch nicht verstanden, ist aber auch egal) zur Verfügung stellt.

      Ich gehe bei dem Alter der Kinder davon aus, dass sie nicht mehr betreut werden müssen, wenn es keine besonderen Begleitumstände gibt (Lernschwäche, o.Ä.). Somit sollte es beiden Elternteilen möglich sein voll arbeiten zu gehen. Ich finde nicht, dass der Anteil von 940 EUR am Bedarf der Kinder und der Fixkosten zu gering ist, wenn da nicht noch irgendwelche größeren Fixkostenpositionen drin sind, die unterschlagen wurden. Ich kann verstehen, dass der Wunsch da zusammen wirtschaften, insb. hier vom wirtschaftlich schwächeren Partner, aber da kann man den anderen nicht zu zwingen. Es war wohl schon immer anders und vielleicht wäre eine Lösung, dass die Frau sich um eine vollschichtige Erwerbstätigkeit bemüht (ich unterstelle hier, dass beide den Haushalt gleichberechtigt erledigen, über andere Lebensmodelle rede ich 2020 nicht mehr).

      Ich persönlich habe eine ganz andere Meinung: Konten zusammenlegen, gemeinsam wirtschaften und sich gemeinsam über Ausgaben unterhalten. Wenn man sich bei den Finanzen nicht einig werden kann, wird es mit der Zeit in der Beziehung sicher schwierig. Das funktioniert aber nur, wenn beide sich auch darüber einig werden können, wie viel Kraft die einzelnen Partner dafür aufwenden, um zum Haushaltseinkommen beizutragen.
      Ich vermute, dass der Konflikt hier darin besteht, dass der Prokurist wahrscheinlich sehr viel Arbeitszeit für sein Einkommen aufwendet und aufgrund der Teilzeit der Frau nicht mehr abgeben will und die Teilzeitfrau das hohe Einkommen des Mannes sieht von dem sie gerne mehr ab hätte, ohne zu sehen, dass er dafür wesentlich mehr arbeiten muss.

      Ich stimmt aber Tanja voll und ganz zu, dass da mehr ist als das bloße Geld und man sich mal unterhalten sollte. Ich würde aber eher zuerst zu einer Gesprächs- bzw. Paartherapie raten, weil für mich der Mediator erst danach käme.
    • MaxMustermann schrieb:

      ich glaube der TO will sagen (zumindest habe ich es so verstanden), dass das mietfreie Leben ihm zu verdanken ist und er somit 940 EUR + 700 EUR fiktive Miete (hälftig oder voll hab ich auch nicht verstanden, ist aber auch egal) zur Verfügung stellt.
      Hallo Max,

      ich spar mir jetzt die Nachfrage, aus welchem Umstand Du schließt, dass der TO das mietfreie Wohnen zur Verfügung stellt...
      Ich sehe das eben anders und finde, dass "940" Euro für die Lebenshaltungskosten des TO und der beiden Kinder nicht "viel" ist.
      Die VKH-Freibeträge liegen (ohne dass daraus Wohn- und Heizungskosten bestritten werden müssten) bei:
      Erwachsenen: 501 (389)
      Kind 14-17: 381 (328)
      Kind 6-13: 358 (308)
      Sozialhilfesätze in Klammern daneben...es werden also nicht mal Beträge im Sozialhilfeniveau gezahlt.
      Ich denke aber, dass sich weitere Vermutungen und Ausführungen bzw. Berechnung erübrigen da sich der TO nicht wieder zu Wort gemeldet hat.

      Btw. man kann auch mit getrennten Konten ein gemeinsames Wirtschaften erreichen (wovon im übrigen diverse staatliche Stellen u.a. die Familiengerichte ausgehen)
      Ob sich jemand übervorteilt vorkommt, ist mitunter nur eine Frage der (In)Transparenz der Einnahmen und Ausgaben...
      Da könnte einfach mal eine Buchführung über einen aussagekräftigen Zeitraum helfen.
      Und den Therapeuten hab ich anfangs nicht angebracht, weil es tatsächlich Menschen gibt, die auf derartige Vorschläge entrüstet reagieren, dass sie "sowas" nicht bräuchten....sie hätten ja eigentlich gar kein Problem.
      (Wenn ich mal unken sollte: die Lebensgefährtin des TO überlegt sich, was sie aus ihrem weiteren Leben machen will...und nur der TO sieht alles "harmonisch" an")

      Gruß Tanja
    • Hallo Tanja,

      TanjaW9 schrieb:

      ich spar mir jetzt die Nachfrage, aus welchem Umstand Du schließt, dass der TO das mietfreie Wohnen zur Verfügung stellt...
      ich beantworte sie aber gerne: weil er es seinem Anteil zurechnet. Das macht nur Sinn, wenn er eine Wohnung mit in die Beziehung gebracht hat oder ein Haus bewohnt wird und er für das Haus ca. 1400 EUR fiktive Miete ansetzt.


      TanjaW9 schrieb:

      Die VKH-Freibeträge liegen (ohne dass daraus Wohn- und Heizungskosten bestritten werden müssten) bei:
      Erwachsenen: 501 (389)
      Kind 14-17: 381 (328)
      Kind 6-13: 358 (308)
      Sozialhilfesätze in Klammern daneben...es werden also nicht mal Beträge im Sozialhilfeniveau gezahlt.
      Und das habe ich anders gesehen (weshalb ich ja auch lieb fragt ;) :( ich interpretiere seinen Anteil als bloßen Anteil für die Kinder. Ich unterstelle, dass er für sich selbst einkauft. Aber selbst wenn nicht: Er die Kinderbeträge wären zu halbieren, weil jeder Partner sich bei den Kindern an den Kosten beteiligen muss. Ich stimme dir aber zu, dass 900 EUR wenig sind, wenn die Frau den kompletten Einkauf für ihn macht.

      TanjaW9 schrieb:

      Ob sich jemand übervorteilt vorkommt, ist mitunter nur eine Frage der (In)Transparenz der Einnahmen und Ausgaben...
      Da könnte einfach mal eine Buchführung über einen aussagekräftigen Zeitraum helfen.
      Das ist der Grund, warum ich darauf bei mir keine Lust habe: mir ist eine aufwendige Buchführung zu aufwendig..

      TanjaW9 schrieb:

      Wenn ich mal unken sollte: die Lebensgefährtin des TO überlegt sich, was sie aus ihrem weiteren Leben machen will...und nur der TO sieht alles "harmonisch" an"
      Ist auch meine Vermutung. Ist leider sehr häufig so.
    • Hi Max

      MaxMustermann schrieb:

      ich beantworte sie aber gerne: weil er es seinem Anteil zurechnet.
      wo denn? ich kann das leider überhaupt nicht nachvollziehen....er schreibt, sie wohnen mietfrei und er zahlt 700 Euro zu den Lebenshaltungskosten und dann macht dieses Zitat absolut keinen Sinn:

      NixVerstehen schrieb:

      Dann hab ich die Daueraufträge eingerichtet (1x 345,-- und 1x 330,--), was mit dem anderen Kram zusammen dann € 940,-- "Unterhalt" macht zzgl. der € 700,-- für Unterkunft.
      da steht zzgl. - ich zahle nicht für etwas Kosten, was mir gehört (und auch Deine These eines fiktiven Ansatzes kann ich nicht nachvollziehen: es steht doch der LG nicht zur Verfügung, wenn es nur fiktiv angesetzt wird)

      Nachtrag: 940 = 345 (Unterhalt Kind 17) + 330 (Unterhalt Kind 13) + 2*100 (Sparbetrag je Kind) + 2*25 (Taschengeld je Kind) + 15 (Handy Kind 13)
      zzgl. 700 "für Unterkunft" = 700 vom TO für Lebenshaltungskosten???

      MaxMustermann schrieb:

      Und das habe ich anders gesehen (weshalb ich ja auch lieb fragt ich interpretiere seinen Anteil als bloßen Anteil für die Kinder. Ich unterstelle, dass er für sich selbst einkauft. Aber selbst wenn nicht: Er die Kinderbeträge wären zu halbieren, weil jeder Partner sich bei den Kindern an den Kosten beteiligen muss. Ich stimme dir aber zu, dass 900 EUR wenig sind, wenn die Frau den kompletten Einkauf für ihn macht.
      Siehste, ich nicht. Also weder, dass er für sich selbst einkauft, noch das die Lebensgefährten getrennte Kühlschrank(fächer) haben, keine getrennten Badezimmer usw. usf. nur getrennte Konten werden benannt.
      Und es stimmt auch nicht, dass nur die Hälfte für die Kinder anzusetzen wäre. Bei VKH wird bei zusammenlebenden Elternteilen jedem Elternteil der volle Freibetrag für die Kinder gewährt.
      Der Naturalunterhalt würde - so er denn monetarisiert werden müsste - ja auch nach dem zusammengerechneten Einkommen der Eltern bestimmt werden. D.h. die LG hat einen eigenen Anteil für die Lebenshaltungskosten der Kinder zur Verfügung zu stellen.
      Auch Deinen vorherigen Ansatz teile ich nicht. Es ist in meinen Augen eine Utopie (oder meinetwegen Wunschdenken), dass sich ein Vollzeit-Elternteil im gleichem Umfang an der Familienarbeit beteiligt, wie der Teilzeit-Elternteil. Da wird dann gern ins Feld geführt: du arbeitest ja auch weniger, also musst du mehr Erziehungs- und Hausarbeit leisten.

      Nachtrag: weitere Ausführungen bringen erst etwas, sollte sich der TO noch mal melden.

      Gruß Tanja
    • NixVerstehen schrieb:

      Das es hier partnerschaftlich Klärungsbedarf gibt, ist klar. Aber das ist eine andere Baustelle.
      Deine Situation kommt mir doch sehr bekannt vor. Vor meiner Scheidung hatte ich fast das gleiche "familiäre Setup". Der Einkommensunterschied war bei uns damals auch gleich groß. Die Diskussionen fingen bei uns auch immer beim Geld an, aber was soll ich sagen, es lag nie am Geld! Diese Unzufriedenheit deiner Partnerin kommt woanders her (die "Monster" Alltag und Routine stehen da im Raum) und da solltest ihr dringend dran arbeiten, sonst könnte das ganz schnell so wie bei mir enden - mit Scheidung/Trennung und anschließendem Rosenkrieg. Und dann kommt das Geld erst ins Spiel! ;)