Finanzielle Schieflage nach Trennung (2 Kinder). Evtl. Tipps für mich?

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    • Finanzielle Schieflage nach Trennung (2 Kinder). Evtl. Tipps für mich?

      Hallo!

      Meine Exfrau und ich haben 2 Kinder. Mittlerweile sind wir 10 Monate getrennt, ich zahle regelmäßig Unterhalt, habe eine 3 Zimmer-Wohnung (1 Kinderzimmer für beide) und sehe meine Kids immer von Do abend bis Mo früh jedes 2. Wochenende. Also 4 Tage sind sie bei mir und dann 10 Tage bei der Mutter usw.

      Jetzt ist es mal an der Zeit mein Leid zu klagen, und zwar rein aus finanzieller Sicht. Die emotionale Ebene zu meiner Ex ist Geschichte, aber die Elternebene mit Absprachen etc. zwecks Kinder klappt echt gut. Kein Streit und nix.

      Ich habe kein Problem damit meine finanzielle Situation hier darzustellen, weil ich ja auch von euch Tipps oder Hilfe haben möchte.

      Ich verdiene 1900 Netto bei einem 40 Stunden-Job. Um einen Überblick zu bekommen habe ich jährliche Ausgaben wie zB Autoversicherung etc. monatlich gerechnet und dargestellt.

      Also 1900
      - 589 (Kindesunterhalt. Sie sind 4 und 6 Jahre)
      - 685 Warmmiete (ist die günstigste 3 Zimmer- Wohnung hier gewesen)
      - 7 Handy
      - 30 Internet/Telefonie/TV
      - 17 GEZ
      - 16 Amazon und Spotify
      - 38 KFZ-Versicherung und Steuer
      - 4 Haftpflichtversicherung
      - 84 Berufsunfähigkeitsvers.
      - 7 Kontoführungsgebühren
      - 50 Kleidung (geschätzt - mehr ist es aber nicht)
      - 300 Essen/Trinken/Sonstiges
      - 150 Benzin

      Ergebnis: Ich mach monatlich knapp 80 EUR Schulden!

      So kann es sicherlich nicht weitergehen. Jetzt frage ich mich was ich tun soll oder tun kann!
      1. Die Kinder werden in 5 Jahren knapp 800 EUR kosten - dann bin ich so oder so pleite [img]https://cdn.trennungsschmerzen.de/images/smilies/icon_sad.gif[/img]
      2. Die Wohnung ist die günstigste bei mir im Ort. Sie hat 70qm und ich brauche auch für die Kinder ein Zimmer.
      3. Amazon und Spotify ist für mich ein Luxus, auf den ich klar, verzichten könnte. Aber, ich habe sonst keinerlei "Luxus" in meinem Leben.
      4. Soll ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen, nur um nicht Minus zu machen?!
      5. Soll ich am Essen/Trinken sparen?
      6. Und da ist kein Urlaub und auch keine größere Reparatur reingerechnet!

      Denn bei "Sonstiges" ist auch reingerechnet, dass ich an den Tagen wo ich die Kids habe ja auch für die extra Nahrungsmittel kaufen muss. Mal ein Schwimmbadbesuch, oder ähnliches. Ich möchte mit meinen Kindern ja auch irgendwie "leben" oder ihnen mal ein Eis kaufen etc.

      So, jetzt ist meine Frage: Ich finde nicht, dass ich über meinen Verhältnissen lebe! Doch was kann ich tun? Ich mach jeden Monat Schulden! So kann ich ansetzen, um Kosten zu sparen bzw. gibt es Anlaufstellen für finanzielle Unterstützung?

      Hilfe, was kann ich tun? Ich bin sicherlich nicht auf den Kopf gefallen, ein ziemlich kompetenter Kerl, ein lieber Vater für meine Kids und arbeite mit 40 Stunden in der Woche auch relativ viel. Ich bin kein Depp oder faul o.ä. bin aber finanziell in einer absoluten Schieflage.

      Bitte helft mir. Vielleicht habt ihr Tipps für mich?
    • Hallo und herzlich willkommen im Forum Urbexer,

      ich habe jetzt drei mal nach den richtigen Anfangsworten gesucht - es klappt nicht.
      Das, was Du derzeit erlebst und realisierst, geht vielen nach der Trennung so.
      Richtige Tipps habe ich - als vor Jahren in ähnlicher Situation Steckende - nicht.
      Ich kann Dir nur sagen, was mir geholfen hat: reden mit dem Ex (und der Familie). Ich hatte das Glück, dass wir uns nicht "spinnefeind" wurden, wozu eben auch der Rückhalt der Familie beigetragen hat. Da wurde nicht das Trennde, sondern das Gemeinsame betont.
      Deswegen würde ich Dir vorschlagen, dass neben all den emotionalen Dingen auch Gespräche über die (gemeinsame) finanzielle Zukunft geführt werden. Denn bis die Kinder finanziell unabhängig von den Eltern sind, werden noch Jahr(zehnt)e vergehen.
      Ich weiß natürlich nicht, wie die berufliche und finanzielle Situation Deiner getrennten Frau ist.
      Je nachdem, ob Sie selbst ein gesichertes Einkommen hat, ist Dir von Deinem Nettoeinkommen noch 5 % pauschal für berufliche Aufwendungen zuzugestehen - daneben aber nicht noch zusätzlich Fahrtkosten (je nach Leitlinien des OLG) oder Benzingeld.
      Mehr Abzüge wird Dir vermutlich aber weder eine staatliche Stelle (Unterhaltsvorschuss) noch ein Gericht (falls es zu einem Unterhaltsprozess kommen sollte) zugestehen.
      Den Mindestunterhalt soll man eben zahlen; ggf. wird man aufgefordert, eine Nebentätigkeit (die bei einer schon 40-Stunden-Woche noch 8 Stunden/Woche betragen darf) auszuüben. Gesteigerte Erwerbsobliegenheit nennt sich das.
      Für das 4 Jährige müsstest Du demzufolge seit Januar 267 und für das 6 Jährige 322 Euro zahlen - was Du ja auch tust.
      Gibt es schon einen Titel darüber?
      Ob Du die Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen solltest, kann ich Dir nicht sagen - das kommt drauf an, wie alt Du bist, wie lange die schon läuft (wobei ich ja keine Ahnung davon habe, aber 89 Euro im Monat schon ganz schön viel finde). In eine Rentenversicherung zahlst Du nicht ein?
      Man wird von Dir verlangen und erwarten, dass Du alles tust, damit Du den Mindestunterhalt sicher stellen kannst.
      Falls/wenn Du nicht mehr zahlen kannst, wird sich vermutlich Deine getrennte Frau an die Unterhaltsvorschussstelle wenden. Diese wird dann ermitteln, was Du zahlen musst (und die ist oft nicht zimperlich, fragt alles mögliche ab und wird sehr kreativ...).
      Aber mitunter kann man mit denen "Ratenzahlungen" vereinbaren. Das halte ich aber in dem Alter, in dem Deine Kinder sind für den "üblichen Einstieg" in die Verschuldung.

      Ich verstehe Deine Verzweiflung. Vielleicht kannst Du mit der Ex ja Vereinbarungen treffen (möglichst natürlich schriftlich fixiert).
      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es wird wieder besser - nicht in ein oder 2 Jahren, aber bestimmt in einigen...

      Gruß Tanja
    • Hallo Urbexer und nochmal herzlich Willkommen hier im Forum
      eine kleine Möglichkeit sehe ich für Dich ergänzendes ALG II zu beantragen bzw. beantrage doch Wohngeld, weil Du ja keine günstigere Wohnung bekommen kannst und Du ja die 3 Zimmer Wohnung wegen der Kinder benötigst. Wobei ich dazu tendiere Dir zu Raten das ergänzende ALG II zu beantragen. Dort wird dann so gerechnet von Deinem Einkommen bleiben die ersten 100 € komplett anrechnungsfrei. Das gilt bis 1000€ . Ab 1001 bleiben ( da Du ja 2 Kinder hast) bis 1500 € nochmals 20 % also 99,80 € anrechnungsfrei und die Werbungskosten werden auch noch abgezogen, sowie Deine geleisteten Unterhaltszahlungen. Ich weiß nicht genau wie viel aber denke mal das dann ein paar € für Dich an Unterstützung herauskommen und wenn es nur bei der Miete ist. Während die Kinder bei Dir sind bildest Du eine temporäre Bedarfsgemeinschaft mit Deinen Kindern so das dafür auch noch Anteilig was gerechnet wird. Die Berufsunfähigkeitsversicherung würde ich sofern sie keine Verweisungsformel ( also das Du wenn Du Deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, auf einen anderen Beruf oder Arbeit verwiesen werden kannst, damit sie nicht zahlen müssen) behalten, das sind Werbungskosten. Wenn Sie eine Verweisungsformel hat und schon lange besteht würde ich sehen ob ich sie nicht in eine EU ( Erwerbsunfähigkeitsversicherung) umwandeln kann.

      LG Hugoleser
    • Hallo Urbexer,

      bei der BU-Versicherung kommt es auf die vereinbarte BU-Rente und die Wahrscheinlichkeit an berufsunfähig zu werden. Ich persönlich habe auch keine, weil ich mir nicht leisten kann 80% meines Einkommens abzusichern und die Wahrscheinlichkeit als Aktuar BU zu werden relativ klein ist. Wenn du sparen musst, dann am ehesten da. ING DiBa hat ein kostenloses Konto, nochmal 7€. Amazon hat auch Amazon Music, da braucht man Spotify nicht unbedingt, wenn man sich etwas einschränkt.

      Ansonsten: Nebenjob wäre sicher eine Alternative. Du hast ja ein kinderfreies Wochenende, da könntest du sicher noch ein wenig dazu verdienen, um deinem strukturellen Minus entgegen zu treten.