Wenn Kinder Transgender sind...

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    • Wenn Kinder Transgender sind...

      Liebe Mitlesende,

      auch wenn ich selbst nicht direkt von dem Thema betroffen bin, macht es mich doch sehr betroffen, wenn es Elternteile gibt, die mit einer eventuell vorliegenden Transsexualität ihres Kindes nicht nur nicht klar kommen, sondern das Kind ablehnen und nicht unterstützen.

      Eines meiner Kinder hatte (schon vor einigen Jahren) ein Transgender-Mitschüler. Dieses Kind war schon vor Offenbarung der Transgender-'Persönlichkeit' öfter zu Gast bei uns. Auch danach hatten wir es in seiner neuen Geschlechterrolle weiterhin zu Gast.
      Ich habe mich damals nicht gut informiert und mich aufgrund des "Frageverbotes" meines Kindes auch nicht getraut, das Transgender-Kind zu fragen.

      Wie das so ist, kommen dann manche Themen eben später wieder zu einem...
      Ich habe in der Mediathek der ARD folgendes Video - Transgender - Mann zu Frau gefunden (sogar ziemlich aktuell eingestellt).
      Da mich dann aber auch der wohl schwierigere Angleichungsprozess bei Frau zu Mann interessierte, habe ich vom gleichen Moderator (übrigens Hut ab auch vor diesem jungen Mann!) allerdings auf dem bekannten Videokanal dieses Video (Wie ist es ein Transgender zu sein) gefunden.

      Wer mag, kann sich ja mal einen Eindruck verschaffen, welchen langen und schweren Weg diese Kinder gehen müssen (und damit meine ich nicht nur die OP's). Giuliana beschreibt eindrucksvoll, wie sehr sie unter dem Mobbing der Klassenkameraden gelitten hat. Und Jonas hat die Unterstützung seiner Großeltern verloren.

      Schauen wir hin, wenn das eigene Kind oder Freunde des Kindes leiden!

      Gruß Tanja
    • Hallo,
      keine Ahnung, ob das, was ich jetzt hier schreibe mit der Begrifflichkeit "Transgender" gleichgestellt ist (bzw. gleichzustellen ist) ….
      Ich habe vor Jahren (dürfte so 40 Jahre her sein) einen Artikel in einer (damals ostdeutschen) medizinischen Fachzeitschrift gelesen.
      Thema war ein ähnliche (und doch ganz andere) Problematik.
      Kerninhalt war, dass ein -zunächst offensichtlich - als Mädchen zur Welt gekommener Erdenbürger als solcher indiziert und als solches großgezogen wurde...
      Mit dem Beginn der Pubertät fielen alle üblichen hormonellen einem Mädchen äußerlich zuzuordnenden geschlechtlichen Veränderungen aus (Brustwachstum).
      Stattdessen kam es zum Stimmbruch und zum Bartwuchs, also eine typisch männliche Entwicklung
      Eine Vorstellung beim Arzt mit anschließenden weiterführenden tiefgreifenden medizinischen Untersuchungen ergab, dass nur scheinbar (äußerlich) eine Vagina ausgebildet war (die blind endete) und der - entsprechend dieser äußerlichen Geschlechtsmerkmale - als Mädchen geborene und erzogene und als solches im sozialen Umfeld als Mädchen integrierte Mensch eigentlich ein Junge war...
      Tatsächlich wurde schon damals die vielschichtige Problematik aufgegriffen und erörtert - wie etwa die weitere (Um-)Entwicklung der Persönlichkeit diese jungen Menschen, der nun quasi von jetzt auf hier "ungewollt" lernen muß(te), mit dem(seinen) neuen Geschlecht umzugehen...
      Nicht zu vergessen, dass auch für sein Umfeld (Eltern, Verwandte, Freundinnen/ Freunde Mitschüler, Lehrer usw.) die Situation nicht wirklich einfach gewesen sein dürfte...
      Gruß Kakadu59
      "Die Lüge fliegt, und die Wahrheit hinkt hinterher; so ist es dann, wenn die Menschen die Täuschung erkennen, schon zu spät - der Hieb hat gesessen und die Lüge ihre Wirkung getan." - Jonathan Swift
    • Hallo Kakadu,

      ich weiß nicht, ob der von Dir geschilderte Fall unter die (inoffizielle?) Transgender-Definition fällt.
      Vermutlich hat das in dem Fachblatt geschilderte Geschehen um das Mädchen dieses auch traumatisiert.
      Leider war ja in der Vergangenheit der Umgang mit Transgender-Personen nicht (immer) angemessen. Erst im November 2013 wurde das Personenstandsgesetz geändert, so dass bei nicht genau vorzunehmender Zuordnung zum Geschlecht dieses nicht oder mit "divers" angegeben werden kann.
      Davor wurden in diesen Fällen Eltern praktisch gezwungen, das Geschlecht des Kindes nach der Geburt "festzulegen".
      Ich hatte im letzten Jahr auch mal ein Bericht von einem Transgender Kind gesehen, welches schon vor Beginn der Schule wusste, dass es mit dem falschen Geschlecht "ausgestattet" sei - und sich schon als kleines Kind weigerte, die üblichen Dinge, die von Kindern dieses Geschlechts erwartet werden, zu tun. Das gleiche bei der Kleidung.
      Wenn man sich dann mal die Transgender-Personen anschaut, die viel zu lange das Leben "im falschen Körper" gelebt haben, vielleicht sogar noch eine Familie gegründet haben...
      Nicht alle trauen sich, die Bedenken so früh zu offenbaren und es gibt wohl auch einige, die sich später eine Rückgängigmachung der Geschlechtsangleichung wünschen. Die die Hormontherapie pausieren oder abbrechen.
      Aus diesen Gründen sind die Voraussetzungen für eine Geschlechtsangleichung auch so hoch angesetzt (2 unabhängige Gutachten, Anhörung vor Gericht, Leben eines längeren Zeitraums in der Rolle des -anderen - Geschlechts...).
      Es erklärt sich mir wirklich nicht, wie Eltern(teile) da nicht zu ihrem Kind stehen können.
      Vielleicht lieben die auch nur ein (bestimmtes) Bild ihres Kindes.

      Naja,
      hier noch ein Zeitungsartikel von 2015 über 'Paul'.
      und ein wenig Material von der BPB, u.a. ein Film

      Mit Homosexualität ist es ja ähnlich schwierig (der Unterschied - meist ist 'das' erst so richtig in der Pubertät Thema)

      Gruß Tanja
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