Kinder leben bei Vater nach Gerichtbeschluss

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    • Kinder leben bei Vater nach Gerichtbeschluss

      Hallo zusammen,

      mich belastet die Situation sehr, dass meine Kinder ( 7 Jahre und 5 Jahre ) 2018 dem Vater zugesprochen wurden und seither dort leben.
      Es wurde damals auf Wunsch des Vaters ein Gutachten erstellt. Dieses lief 2 Jahre. Von 2016-2018. In diesem Zeitraum lebten die Kinder noch bei mir. Da ich damals zu meinem neuen Partner ziehen wollte, wurde mir mit bevorstehendem Umzug aus Kontinuitätsgründen für die Kinder das Aufenthaltsbestimmungsrecht genommen. Der Vater wollte die Kinder unbedingt behalten...so wurde dann eben entschieden, dass die Kinder bei ihm verbleiben. Ich hab alles getan...konnte es nicht verhindern.
      Mein Sohn ( damals 5 Jahre ) wurde sogar befragt zweimal, sagte, er wolle bei mir bleiben. Aber mir wurde unterstellt, er würde bestimmt emotional beeinflusst von mir.

      Es wäre für mich schon ok alles, wenn ich nicht sehen müsste, wie mein Sohn heute unter den Umständen leider. Es ging alles an damit, dass er sonntags nicht zurück wollte und weinte usw. ich hab mein bestes gegeben, damit er sich leichter tut und es mir auch nicht so weh tut..ihm gut zu gesprochen usw. Irgendwann hat er aufgegeben etwas zu sagen...stattdessen hat er nun angststörungen entwickelt..will nicht mehr mit zu mir heim fahren weil er die Fahrt nicht mehr aushält...ich fahre einfach 122 km :(
      Er geht nicht gern zur Schule, muss da oft vom Papa geholt werden weil er Bauchschmerzen bekommt usw.

      Bevor es hier zu lang wird...ich ertrage es nicht, ihn so erleben zu müssen. Ich weiß nicht, wie lang ich dem gewachsen bin. Ich würde meine Kinder gerne zurück holen, aber der Vater ist nicht bereit dazu. Er geht zwar mittlerweile mit ihm in Psychologische Behandlung aber ob und wie weit das jetzt nützt...
      Ich habe leider auch nicht die finanziellen Mittel um meine Kinder zurück zu „kämpfen“ :(


      Hat jemand einen Rat, wie man am besten damit umgehen kann oder ob es evtl Wege gibt, die Kinder zurück zu holen?

      Grüße
    • Hallo Edy,
      danke dir für die Antwort!

      Das kommt leider nicht in Frage. Der Vater ist nach dem Beschluss noch vor mir weg gezogen von dort und zu seinen Eltern ins Elternhaus mit den Kindern. Dass wäre vom alten Wohnort dann auch ca 85 km entfernt. Zudem habe ich mir jetzt auch ein Leben in der neuen Umgebung mit meinem Mann aufgebaut, einen sehr guten Job bekommen ( ich bin ja auch zu kindesunterhalt verpflichtet ) usw. Alles sehr kompliziert.
      Mein Ex Mann würde vermutlich nie auf die Idee kommen, in unsere Rivhtung zu ziehen, da er die Betreuung der Kinder mit Hilfe sämtlicher Personen dort deckt wenn er arbeiten ist..arbeitet ja auch nachts usw.

      Kurzzeitig war es mal fast soweit, dass ich zurück gezogen wäre, da uns unsere und meine Belastungen in der Ehe zum Verhängnis geworden sind..aber wie gesagt, ich wäre dann auch nur 40 km weniger weit weg.
    • Hallo Steffi,

      oft wollen beide Eltern ihre Kinder bei sich haben. ich denke eine gerichtliche Zusprechung dem Vater gegenüber ist noch eher die Ausnahme?

      Die Eltern beachten nicht immer das "Kindeswohl" ( haben andere Interessen, wollen "Macht" gegenüber dem Partner usw.)

      Ich würde mir als Leitlinie das Wechselmodell wünschen.(muss natürlich auch "machbar" sein).

      Wie alt sind die Kinder jetzt?

      Du leidest unter der Entwicklung des einen Kindes?, ob dies nur an der Wohnsituation liegt?

      Könnte es sein das er eure Trennung noch nicht verarbeitet hat?

      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo Edy,

      ja, dass wäre auch mein Wunsch, aber aufgrund der Entfernung nicht machbar, eben.

      Die Kinder sind jetzt 7 und 5 Jahre alt. Beim Wechsel zum Vater waren sie 5 und 3 Jahre alt.

      Hm, ja warum leide ich...ich bin natürlich kein Psychologe...die Wohnsituation trägt nur zum allgemeinen Leid bei...mein Sohn liebt seinen Vater, dass weiß ich, aber er hatte immer den Wunsch bei mir zu bleiben und mittlerweile zieht er sich immer mehr zurück und das tut mir natürlich weh. Es wirkt, als ob er die Trennung nach dem Umgang bei mir und von mir vermeiden will.
      Ja, ist möglich dass er die Trennung nicht verarbeitet hat.
      Falls das noch ein Gedanke gewesen ist..ich leide nicht unter der Trennung vom Vater. Für mich fühlt es dich richtig an und es haben sich mir auch Wege eröffnet, von denen ich vorher nur hätte träumen können. Mich hat das ganze viel weiter gebracht in meiner persönlichen Entwicklung.

      Der Vater lässt leider jegliche Vorschläge zur Verbesserung an sich abprallen, es kommt nie eine Reaktion. Aber ich versuche es natürlich weiter..solang meine Kräfte dafür ausreichen..leider ist es immer öfter aber auch so, dass mich die verlassen..oft stellt sich schon so eine Art Resignation ein. Dann kann ich verstehen, warum manch einer seine Kinder nicht mehr holt und sehen will. Denn die direkte Konfrontation mit den Veränderungen der Kinder und deren seelisches Leid ist nicht leicht zu tragen. Ich hoffe, dass sich was ändern wird in naher Zukunft...sonst hab ich das Gefühl, dass tatsächlich nicht mehr länger durch z stehen.

      Grüße
      Steffi
    • Hallo Steffi,

      Ich glaube ich kann dir "nachfühlen".

      Parallel solltest du vielleicht etwas für dich tun? ( Selbsthilfegruppe usw.)

      Denke aber immer in erster Linie an die Kinder.

      Lass dich von anders denkenden zu diesem Thema nicht beeinflussen.

      Auch dein EX sollte seinen eigenen "Ego" der Kinder wegen zurückstellen.

      Gegenseitige Gespräche ( Familientherapie) könnten helfen.



      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo und herzlich willkommen im Forum, Steffi,

      ich habe sehr lange überlegt, ob ich auf Deinen Beitrag reagiere.
      Vermutlich möchtest Du eher Bestätigung erfahren und erhoffst Dir Tipps, wie Du nun das Beste aus der Situation machen kannst.
      Das werde ich Dir leider nicht bieten können.
      Ich bin da eher kritisch unterwegs.
      Du schreibst, dass es ein Gutachten gab und dass das Gericht die Kinder dem Vater "zugesprochen" hat. Mir drängt sich aufgrund dieser Formulierung der Eindruck auf, dass Du die Kinder eher als Objekte, denn als Subjekte siehst.
      Das Gericht hat nicht 'die Kinder' sondern das Aufenthaltsbestimmungsrecht dem Vater zugesprochen.
      Wohl augfrund des Gutachtens. Ich gehe auch davon aus, dass Du und Deine Rechtsvertretung sich (Du hoffentlich selbst-)kritisch mit Deiner Rolle, die der Gutachter festgestellt hat, auseinandergesetzt hast?
      Und entsprechende Nachfragen gestellt, Rechtsmittel eingelegt hast?
      Der Beschluss erging wann?
      Wer hat Dir die 'emotionale Manipulation' unterstellt und wie hast Du darauf reagiert?

      Ich bin z.B. nicht auf die Idee gekommen, zu meinem damaligen neuen Lebensgefährten zu ziehen und meine Kinder einfach mitnehmen zu wollen.
      Du hast damals das Wohl Deiner Kinder vielleicht nicht tatsächlich im Blick gehabt und beschwerst Dich nun, dass der Vater aber - nachdem er das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen bekam - seinen und den Wohnsitz der Kinder einfach zu seinen Eltern (im besten Fall weitere Bezugspersonen für die KInder!) verlegt und dass er kein Stück bereit ist, in Deine Richtung zu ziehen, damit Du die Kinder öfter - wunschweise nach dem Vorschlag von Edy - im Wechselmodell sehen und betreuen kannst.

      Wenn Du etwas für die Kinder tun möchtest, damit sie mit der Trennung besser klar kommen, fang an, an Deiner Rolle zu arbeiten. Such die professionelle (psychologische) Hilfe bei jemandem, der Dir über das kindliche Erleben Dinge weiter gibt, über das Zeitempfinden und darüber, dass Kinder im Loyalitätskonflikt und unter Koalitionsdruck sich so verhalten, wie der andere Elternteil es erwartet. Schließlich lieben die Kinder beide Elternteile und wenn Du mit der Erwartung herangehst, dass Dein Sohn (oder beide) eigentlich bei Dir leben will (wollen), werden entsprechende Verhaltensweisen entwickelt, wie man der Mama nicht sagen muss, dass man es eigentlich beim Papa ganz toll findet.
      Die Kinder weinen beim Abschied auch, weil es enorme Anpassungleistung erfordert, sich nun wieder auf den anderen Elternteil und dessen Handlungen, Erwartungen und Haltungen einzustellen.
      In einem Wechselmodell werden an die Anpassungsleistungen von jedem (!!!) vielfach höhere Anforderungen gestellt. Manche Kinder sind daher nicht geeignet für ein Wechselmodell, dies insbesondere, wenn die Eltern nicht (mehr) miteinander "können".

      Nimm den Druck von Deinen kleinen Kindern und erwarte nicht mehr, dass sie Deinen Wunsch, dass sie bei Dir wohnen mögen äußern und verteidigen. Stell Dich dem Schmerz und versuche liebe (es besteht doch noch gemeinsames Sorgerecht?) dem anderen Elternteil zu signalisieren, dass Du für das Wohl der Kinder die Situation (insbesondere die um den Aufenthalt) akzeptierst, Du auch gern daran mitarbeitest, dass es den beiden bald wieder besser geht.
      Bitte den anderen Elternteil darum, ein Gespräch mit dem Therapeuten des Kindes führen zu dürfen, damit dieser Dir sagen kann, wie Du durch Dein Verhalten die Situation für Dein Kind (oder beide) verbessern kannst.

      Wenn Du dies alles als Angriff meinerseits gegen Dich abtust, dann bleibt mir nur noch, Dir vorzuschlagen, einen Therapeuten aufzusuchen, der Dich die radikale Akzeptanz der Situation lehrt.

      Ich wünsche Dir ein gutes Händchen in der Wahl Deiner Mittel :)

      Gruß Tanja
    • Hallo Tanja,

      danke auch für Deinen Beitrag!! Ich sehe diesen ganz und gar nicht als Angriff, denn es sind alles Dinge, mit denen ich mich täglich selbst konfrontiere. Das ist mir, wie du schon sagst, mehr denn je bewusst, dass meine „Schuld“ am Ausgang des ganzen definitiv ein Grund für meine persönliche Belastung ist.
      Ich habe mich aber mit der Situation in so fern abgefunden, ich habe auch kein Problem damit, dass die Kinder beim Vater leben, dass würde ich ihnen auch so nicht suggerieren. Denn wie ich bereits sagte, sie lieben ihn, er ist ein guter Vater und im übrigen kann ich auch noch mit ihm. Wir können auch noch gemeinsam am Tisch sitzen mit den Kindern u meinem neuen Partner, dass ist auch schön so. Meine Tochter bspw geht ohne Probleme zurück zum Papa. Das ist für mich auch schön und tut mir gut. Lediglich mein Sohn scheint da wirklich zu leiden. Ich käme nicht darauf, etwas gegenteiliges in meinen Kindern hervorrufen zu wollen, denn damit würde ich mir selbst am meisten schaden und auch weh tun. Ich möchte dass es ihnen gut geht, ganz gleich ob das bei mir oder bei Papa ist.
      Ja, unterstellt wurde mir das seitens des Rechtsbeistandes der ja bei der Befragung dabei war. Ich selbst war dabei nicht anwesend. Ich habe vor diesem Termin zu meinem Sohn gesagt, dass er da drinnen das äußern soll, was ihm selbst gut tut ( so fern das bei einem 5 Jährigen möglich ist, denn alleine diese Befragung finde ich als enorme Belastung und Überforderung für ein so kleines Kind ). Ich wollte einfach, dass sie sich nicht fürchten müssen, vorallem nicht vor mir oder Rücksicht auf mich nehmen. Viell hab ich auch was falsch gemacht, ich weiß es nicht, ich bin nur Mensch und Mama. Aber mein Partner und ich wären hinter allem gestanden, was die Kinder bewegt und möchten. Ich habe im Nachhinein keine Rechtsmittel mehr eingelegt. Die Kinder haben drei Jahre gelitten unter diesem Zustand, nicht zu wissen, wo es in Zukunft hin geht. Ich wollte nach der Entscheidung einfach nur, dass sie zur Ruhe kommen können und habe diese Entscheidung aufgrund dessen akzeptiert. Ich wollte nicht wieder alles aufrollen und die Kinder weiteren Jahren hin und her usw derartigen Stress aussetzen. Zudem hatte ich auch keine finanziellen Mittel mehr dazu.

      Ich bin im übrigen auch seit einiger Zeit in psychologischer Behandlung. Das ist enorm wichtig für mich und ich habe definitiv einiges aufzuarbeiten.
      Im ersten Beitrag habe ich geschrieben, dass der Vater mit den Kindern nach Urteil dann verzogen ist. Das ist so nicht richtig gewesen, das war bereits vor der Entscheidung dass er zu seinen Eltern zog. Im Nachhinein hat er die Kinder eben dorthin mit genommen. Und bis dato waren da übrigens null Bezugspersonen von den Kindern
      Stattdessen passt dort das Pflegepersonal seiner Mutter auf die Kinder auf, wenn er nachts arbeitet. Nun gut, darüber äußere ich mich tatsächlich etwas mit Unmut.
      Noch kurz zum „Egoismus“ meine Kinder hinten gelassen zu haben...ich habe auch vor Gericht gesagt, dass ich bleiben würde, wenn meine dann bei mir leben könnten. Das wurde mir aber aberkannt, da sie dann der Meinung waren, dass ich das eben nach dem Gerichtsbeschluss doch tun würde, wenn auch erst sehr viel später.

      Ich brauche keine Bestätigung von anderen hier...in der Opferrolle will ich mich nicht sehen. Dafür bin ich persönlich einen Schritt zu weit. Das liegt mir nicht. Und Mitleid oder Selbstmitleid hat noch niemanden weiter gebracht. Ich möchte jetzt das beste, denn was war das hilft jetzt nicht mehr weiter. Vergangenes kann man nicht mehr rückgängig machen, aber man versuchen, dass beste daraus zu machen für die Zukunft.

      Viele Grüße
      Steffi
    • Hallo Tanja,

      ich bekomme vom Papa immer relativ wenig Informationen. Ich wusste nur, wo der Psychologe meinen Sohnes ist. Den hab ich nun im Internet raus gesucht und gestern auf den AB gesprochen. Mal sehen, ob ein Rückruf erfolgt. Der Papa meinte nur, bislang habe sich die Psychologin noch nicht geäußert dazu, dass ein Gespräch mit beiden Eltern nötig wäre. Ich möchte aber natürlich gerne ihre Meinung und Einschätzung hören.

      Danke Dir nochmal!

      VG
      Steffi
    • Hallo Steffi,

      dein vorletzter Beitrag hat mir sehr gut gefallen (bin sonst mit Lob eher sparsam).

      Ich glaube dir, dass du als Priorität das Wohl der Kinder im Auge hast.


      Ich wünsche euch das ihr alle zusammen, doch noch zu einer befriedigen Lösung findet.

      edy

      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo ein letztes Mal von mir, Steffi,

      für mein Gefühl bist Du und der Vater, so wie Du hier diverse Dinge schilderst, meilenweit entfernt von einem miteinander (gut) können entfernt.
      Aber okay, ich habe da sicher einen eingeschränkten Blickwinkel.
      Ich empfehle noch das gemeinsame (!) Aufsuchen einer (möglichst vom JA ausgegliederten) Erziehungsberatungsstelle.
      Mich wundert auch noch, dass Du den Therapeuten nicht kennst. Bei gemeinsamen Sorgerecht müssen doch beide Eltern den (Behandlungs)Vertrag, Schweigepflichtsentbindung, Antrag an die Krankenkasse etc. unterschreiben?
      Und eigentlich gibt es auch einen Konsiliarbericht...und viele Therapeuten bieten eine bestimmte Anzahl an ElternStunden an....

      Gruß Tanja
    • Hallo Tanja,

      min gewisser Weise stimmt dein Empfinden so auch. Meilenweit würde ich jetzt zwar nicht unterstreichen, aber noch auf keinen grünen Zweig gekommen, dass trifft es.
      Ja mich hat genau das auch gewundert, aber ich kenne da das Verhalten des Vaters ganz gut und das sind Dinge, die sind es mir nicht mehr wert darüber zu diskutieren. Das ist das eine Problem, dass er in solchen Dingen abblockt und möglichst wenig raus rückt. Aber ich bin präsent und ich hole mir meine Informationen.
      Die Idee ist sehr gut, wäre auch schon mein Vorschlag gewesen, aber wie gesagt, da kommt keine Reaktion.
      Daher kann ich dies nur als Angebot an den Vater richten und hoffen, dass er evtl irgendwann Bedarf dafür sieht. Einseitig ging noch nie. Mit der Brechstange erreicht man selten etwas.
      Viell ist mithilfe der Psychologin genau das möglich, ein solcher Rat von fachlicher Seite bewirkt da beim Vater denke ich mehr.

      Danke Dir nochmal!
      VG
      Steffi