ein Märchen aus dem ISUV-Wald

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    • ein Märchen aus dem ISUV-Wald

      Es war einmal eine Frau, die war so von ihrer eigenen Aufrichtigkeit, Anständigkeit und Kampfbereitschaft überzeugt, dass es ihr den Blick auf die Realität nahm. Alle Versuche, ihr einen Spiegel vorzuhalten, scheiterten. Sie konnte sich nicht mehr sehen, die Wirklichkeit wurde ihr fremd.

      Dabei war sie ein so tapferes Weib, kämpfte sie doch für die Rechte der Männer und Väter in diesem unserem Lande. Dabei verirrte sie sich immer tiefer in ihre eigenen Welten, die bald nur noch aus einem Dschungel an Vorurteilen und Stereotypen bestand. Sie erntete viel Spott und Undank. Selbst die Väter, für die sie sich so ins Zeug legte, konnten ihr nicht folgen.

      Es half nichts, sie musste andere Mittel finden, um zu siegen. Sie entsann sich einer kleinen weiblichen List, mit der sie endgültig alle ihre Feinde besiegen konnte. Sie verkleidete sich in eine dieser bösen Hexen, die sie seit Jahren bekämpfte. Es fiel ihr schwer, nicht mehr diese makellose, aufrichtige und wirklich gute Frau zu sein. Hatte sie doch bei ihrem eigenen Anblick die schönsten Momente der Bewunderung und Selbstbesoffenheit immer so genossen.

      Sie brachte das Opfer, verbündete sich mit einem Troll und vollendete ihr Werk. Sie war nun nach außen eines dieser furchtbaren Monster, deren Bekämpfung ihr Lebensinhalt geworden war. Sie war eine Mutter – eine die vor Geldgier zu erstarren drohte, die ihre Kinder vor Zugriffen des Vaters schützte, die alle Rechte für sich in Anspruch nahm, aber keinerlei Verpflichtungen hatte. Kurz, sie war der Prototyp der schlechten Frau und Mutter, die sie doch so sehr verachtete.

      Und endlich – endlich sagten die Leute das, was sie hören wollte. Hatte sie auch dieses große Opfer bringen müssen – Genugtuung war ihr gewiss. Endlich verurteilten auch andere Leute diese furchtbare Monstermutter, schrien ihre Empörung hinaus ins weite www, versuchten erfolglos, sie zu überzeugen, sie an ihre Verantwortung zu erinnern, verurteilten ihre Gier.

      Bis heute lebt sie nun mit ihrem Troll, und die Menschen um sie herum hoffen, dass das bis ans Ende ihrer Tage so sein wird.