VORSICHT Heiß !!

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    • VORSICHT Heiß !!

      Hallo,
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      Es kommen immer wieder Probleme auf, die durchaus aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet werden können.

      In einem Thema ging es um Unterhaltsforderungen durch das Sozialamt.Geschiedene Ehefrau wird nach ca. 12 Trennung und ca.4 Jahre nach Scheidung vom "Amt" aufgefordert Unterhalt für EX zu zahlen, weil EX wegen Alkoholsucht (Krankheit) im Pflegeheim ist.

      Was denkt ihr in diesem Fall?

      Welche Gründe sprechen dafür das sie zahlen soll ? Welche Gründe sprechen dafür das sie nicht zahlen soll ?

      lg
      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo,

      ich sehe dass so das Derjenige welcher Heiratet von der Geselschaft ausgenommen wird, wenn er mit einer Trennung weiter in der Verantwortung bleibt. Den Steuervorteil für die Ehe als solches finde ich eh absurd und lässt sich durch Unterhaltszahlungen oder Anstellungsverhältnisse auch auf anderem Wege optimieren, umso mehr man hat um so mehr kann man seine Steuern legal optimieren.
      Das man wenn es dem Partner schlecht geht man diesen nicht im Regen stehen lassen sollte gilt auch ohne Ehe, ist aber dann nicht einklagbar. Deshalb sollte es zumindest bei einer Ehe auch mal ein Ende geben. Hier zu schimpfen das jemand die Verantwortung auf den Steuerzahler abschiebt finde ich traurig, schließlich würde der Steuerzahler bei nie Verheirateten auch Zahlen. Wo ist da die Gleichbehandlung?

      Andererseits finde ich die Knüpfung von Einkommen (Lebensgrundlage) an bezahlte Arbeitsplätze in Zeiten wo es rein Zahlenmäßig zwischen Jobs und Jobsuchern ein großes Ungleichgewicht zu lasten der Menschen gibt nicht mehr tragbar.
      Das Recht auf Leben und Würde gilt für jeden gemäß unserem Grundgesetz. Vieleicht sollten wir mal zur Kentniss nehmen das mehr als die Hälfte aller Arbeit ehrenamtlich verrichtet wird und ebenso mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht arbeiten muss zum leben (Kinder, Alte, Kranke, Reiche).

      Wie wäre es mal mit einer Alternativen Solidargemeinschaft?
      Wie wäre es, wenn jeder den gleichen Steuerfreibetrag wie Kindergeld jeden Monat Gutgeschrieben bekommt und dafür seinen Lohn voll Versteuern muss. Es sollte aber nicht wieder eine Reichenförderung im Sinne von wehr mehr hat bekommt nicht nur Kindergeld sondern den höheren Steuerfreibetrag werden. Unser System hat an so vielen stellen die Tendens wer viel hat bekommt viel und wer nichts hat bekommt nichts (Oberkrenzen in den Sozialversicherungen). Wer kein Einkommen hat darf Bewerbungstrainings machen, Lahmas spazieren führen oder bekommt nichts mehr. Schließlich ist es Geselschaftlich egal ab Peter Heinz oder Lieschen den Job im Callcenter bekommt und mich Morgen nerft und von meiner Tätigkeit abhält weil er mir den X-ten Händyvertrag verkaufen soll. Sinnvoll währe wenn keiner diesen Job antreten würde!

      Vieleicht würde wenn das Überleben gesichert ist die Sicht auf das Mitmeschliche wieder freier und unser Miteinander wieder freundlicher werden.

      Gruß
      Sebastian
    • Hallo zusammen,

      nach meiner Auffassung spricht mehr dafür, dass sie nicht zahlen muss. Ich finde auch nicht, dass sie vertragsbrüchig wird. Es wird so gern auf diesem 'Vertrag' rumgehackt, der da Eheschließung heißt. Aber was ist mit der Scheidung? Das ist doch wohl auch ein Vertrag.

      Spätestens mit der Reform in 2008 ist die nacheheliche Solidarität auf ein Minimum geschrumpft. Auch, wenn das ein bisschen wieder aufgeweicht wurde (Lange Ehe, beruflicher Abstieg oder Stillstand wegen der Kindererziehung usw.) ist doch der Grundgedanke noch vorhanden: Wenn eine Ehe geschieden ist, muss zunächst mal jeder für sich sorgen. Das kann ihm eine Weile durch Unterhaltszahlungen erleichtert werden. Eine Weile.

      In dem diskutierten Fall wird die nacheheliche Solidarität ja nur einseitig gefordert. Ganz ohne Gegenleistung. Wie soll ich denn das Verhalten des Exmannes bewerten? Ist es solidarisch, einfach abzutauchen? Den anderen Ehepartner völlig im Dunkeln stehen lassen? Der geschiedene PartnerIn hat ein Recht auf eine gewisse Rechtssicherheit. Ansonsten wäre unser ziviles Recht ja noch viel schlimmer als das Kirchenrecht. Einige hier werden mit der Formel 'bis dass der Tod euch scheidet' kirchlich geheiratet haben. Diese Formel ist einfach gruselig, die Folgen daraus auch. Das mag jeder mit sich selbst klären, ob er das richtig findet und auch leben möchte. Im Zivilrecht hat das nix verloren.

      Das häufig hier herangezogene Argument 'warum soll die Gemeinschaft zahlen?' ist doch für diesen Fall verlogen. Es zieht ja auch nicht bei z.B. behinderten jungen Erwachsenen (wo häufig auch die Eltern durchaus zahlen könnten). Ich finde das auch richtig, auch Eltern müssen irgendwann Rechtssicherheit haben, ihr Leben auch ohne Unterhaltspflicht gestalten können - so, wie alle anderen Eltern auch.

      Die Gemeinschaft springt (fast)immer dann ein, wenn es um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geht und sie die individuelle Pflicht von Angehörigen nicht sieht. Und dann gehören doch alle die, die hier die Zahlungsunwilligkeit der Exfrau anprangern, zum Stamme 'Nimm'.

      Warum krieg ich den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass hier so viele kritische Stimmen vertreten sind, weil es sich um eine Frau handelt? Na ja, diese Konstellation ist immerhin seltener. Unabhängig von allen juristischen und sachlichen Erwägungen sagt mir mein Gerechtigkeitsgefühl, dass hier nicht die Exfrau, sondern tatsächlich die Allgemeinheit in der Pflicht ist.

      Gruß
      Susanne