So, die Ex hat es geschafft

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    • So, die Ex hat es geschafft

      Hallo zusammen,

      heute mal eine ganz persönliche Sache. Mein "gebrauchter" neuer Mann mit seinen -wie man so sagt- Altlasten hat ein Problem, bei dem ich ihm nur wenig hilfreich zur Seite stehen kann. Er hat zwei Kinder, bei denen die Ex schon zu ihren Ehezeiten den Kindern immer beigebracht hat, dass der Alte nur ein blöder Depp ist, der ja nie was richtig macht, den man nicht erst zu nehmen hat und der letztendlich auch nur dazu gut ist, ihn auszunutzen für Dienstbotengänge, Nachhilfe, Taxifahrten, Bespaßung, Geldquelle. Also die Kinder haben nie was anderes gehört, das dafür täglich und gebetsmühlenartig. Dann kam die Trennung zu Grundschulzeiten der Beiden, was die Situation nur verschärft hat. Erst hat Mutti gesagt, er solle die Kinder mal schön behalten, sie würde allein gehen. Bis ihr dann aufgegangen ist, dass die Kinder eine super Geldeinnahmequelle sind, worauf sie sie dann doch mitgenommen hat. Da sie nur ein paar Straßen weiter wohnt, sollte man denken- klar, der Kontakt mit den Kindern wird aufrecht erhalten, die können ja auch jederzeit vorbeikommen... Nein, es kam anders. Die Kinder kamen zwar, aber nur exakt im Rahmen der üblichen gesetzlichen Mindesumgangzeit. Jedes zweites Wochenende, die Hälfte der Ferien. Man denkt, ja ja, wenn die mal älter werden, lassen sie sich von Mutti nicht mehr diktieren, aber doch. In den ganzen Jahren sind sie nicht ein einziges Mal bei Papa außerhalb der Zeiten aufgetaucht. Zeugnisnoten, Elternabend, Informationen über Freizeitaktivitäten, Fehlanzeige. Irgendwann tauchte ich dann auf und war entsetzt, wie Kinder ein ganzes Wochenende lang schweigen können und alles blockieren, boykottieren was auf eine Veränderung der Situation rauslaufen könnte. Auf keine Frage eine Antwort, nicht ein persönlicher Satz. Gemeinsames Getuschel, Fotos mit dem Handy für Mutti machen, sich einen abkringeln über die blöde Neue, die ja genau so blöd ist wie der Papa. So in etwa in Kurzform. Leider hat mein Mann den Fehler gemacht, immer den Kindern hinterherzulaufen und ihnen nie mal die Ohren langzuziehen vor lauter Angst, sie kommen gar nicht mehr. Na ja, jetzt sind sie beide erwachsen, der blöde Alte hat sein Leben lang gezahlt, 12 Jahre an die Ex (sogar bis die jüngste 19 ist!), immer für die Kinder etc. Da er nicht schlecht verdient, kamen für Mutti da monatlich um die 2200 Euro an Unterhalt zusammen, sie hat dann einen Job gehabt, bei dem sie auch noch mal 1900 reinbekommen hat. Macht zusammen knapp 4500 Euro netto, davon können wir mit 2 Gehältern nur träumen :( . Als der Älteste 18 wurde, hat sie ihre Arbeit niedergelegt (um nicht am Unterhalt beteiligt zu werden) und jetzt zahlt Papi die Kinder na ja- unverändert- alleine. Diese ziehen aus, ohne irgendwas mit ihm zu besprechen, aber schreiben dann einen Einzeiler: Papa: höherer Bedarf, her mit der Knete. Melden tun sich beide nicht mehr, seit Jahren immer weniger und inzwischen gar nicht mehr.
      Der Punkt ist: Es ist das eingetreten, wovor er immer Angst hatte: Er hat die Kinder verloren. Sie nehmen ihn nicht ernst, im Gegenteil, bei den letzten Treffen wurde klar gesagt, was sie von ihm halten. Dass sie ihm nicht mitteilen werden, wie es im Studium läuft etc. Er ist nur zum Zahlen da.
      So, und jetzt?
      Wer hat Erfahrungen mit so was? Die Ex hat erfolgreich bis ins letzte Atom in ihre Kinder infiltriert, dass der Alte ein blöder Depp ist. Ok. Kommen Kinder irgendwann mal selbst drauf, dass dem nicht so ist? Ich hatte immer die Hoffnung, dass sie sich in der Pubertät mal gegen ihre Mutter stellen. Aber auch hier Fehlanzeige. Mutti ist die die Beste, Papa ist unwiderruflich der blöde Depp. Für ihn ist das natürlich der Alptraum, jetzt so klar zu sehen, dass die Kinder unwiederbringlich weg sind, sie eigentlich nie da waren. Was für eine Enttäuschung. Ein Leben lang nur gearbeitet um für die anderen zu zahlen und deren Dienstbote zu sein. Immer alles gegeben, Liebe, Aufmerksamkeit, Urlaub, Bespaßung, Beratung... und jetzt das?
      Es ist eine harte Nuss, das zu schlucken und ich weiß auch gar nicht was ich da raten soll? Dass die schon noch aufwachen werden? Wenn sie mal eigene Beziehungen/Kinder haben? Dass er sich halt damit abfinden muss, dass sie verloren sind? Meine Möglichkeiten an Trost sind beschränkt und alles was ich sage, hört sich so plattgetreten an. Am liebsten würde ich sagen: Vergiss sie. Zahl einfach und vergiss, dass es sie gibt. Wende dich schöneren Dingen zu. Aber wie soll man seine eigene Kinder vergessen? Es gab durchaus mal den einen oder anderen Versuch, denen mal zu sagen, was da eigentlich läuft, wie Papa sich dabei so vorkommt - aber denen ist das so was von egal. Und wenn er sich erhängen würde wegen denen, auch recht, dann gibts das schöne Erbe gleich und nicht erst später....Ich glaube ernsthaft, dass die so ticken. Eiskalt, materiell, berechnend. Es kommt kaum über die Finger, so sch....hört sich das an, aber ich denke, es ist wirklich so. Die haben die Materialdenke von der Mutter übernommen. Ein bisschen gemischt mit sonstiger Abzocke (Taxifahren, bevorzugt nachts, da Mutti ja nicht arbeitet und ausschlafen muss :wacko: und solche Scherze).

      Ich werd schon mittlerweile selbst depressiv, weil ich es nicht begreifen kann, wie eine Mutter ihren Kindern so was antut. Sie hat ja auch denen damit keinen Gefallen macht, außer sie finanziell bereichert. Das ganze Theater wäre überhaupt nicht notwendig gewesen, da er den Kindern sowieso nur das Beste gewünscht hat und so oder so gezahlt hätte.

      Kann mir irgendein Vater in ähnlicher Situation mal erklären, wie er mit so was klargekommen ist? Ich meinen nicht einen, der seine Kinder sowieso nie gesehen hat, sondern einen, der sich auch alle 5 Beine rausgerissen hat und das dann als Rechnung bekam?
      Kann mir eine "Zweitfrau" eine Hilfestellung geben, wie ich dazu beitragen kann, dass er damit klarkommt? (Und ich damit klarkomme, dass er jedes Mal glasige Augen kriegt, wenn er "normale" Kinder mit ihren Eltern sieht"). Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, dass mein Kind zu seinem Vater ein ganz ordentliches Verhältnis hegt und das, obwohl ich ihn einfach nur hasse für das was er uns jahrelang angetan hat.
      Hilfeee, es nervt und ich sehe nicht, dass "Abwarten" hier was vorwärts treibt. Ich würde gerne irgendwas tun, daneben stehen und sagen: "Jou, die sind sch.... ,vergiss sie einfach" ist nicht die Lösung. So ein bissschen nach vorne schauen wäre schon hilfreich, dafür ist ja die Zweitfamilie auch da aber es kommt so oder so oder so deplaziert vor. Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob die Kinder gestorben sind (sind ja in gewissen Sinne auch) und es ist sehr schwer für mich, da was dazu zu sagen...

      Falls der Thread hier falsch ist und eher in den Plausch gehört, bitte einfach verschieben, danke.

      Viele Grüße, die Neue
    • Hallo Neue,

      zunächst mal zur finanziellen Seite:

      Wenn die Kinder als Studenten nicht mehr zu Hause leben, haben sie pauschal einen Bedarf von 670 €. Das Kindergeld wird voll verrechnet, BAföG MUSS beantragt werden und wird ebenfalls voll verrechnet. Den evtl. bestehenden Restbedarf teilen sich beide Elternteile anteilig nach Einkommen.

      Einfach nicht mehr arbeiten zu gehen in der Annahme, dann nicht zahlen zu müssen, ist rechtlich nicht haltbar. Zwar sind die Elternteile bei nicht mehr privilegierten Volljährigen nicht mehr gesteigert erwerbspflichtig, aber sie haben aufgrund ihrer Unterhaltsverpflichtung eine Erwerbsobliegenheit, und das bedeutet: Vollzeitjob. Arbeitet die Kindsmutter einfach nicht, und muss dein Partner dadurch mehr zahlen, ist sie ihm gegenüber ausgleichspflichtig. Ganz so leicht ist das also nicht.

      Außerdem müssen die "Kinder" ihren Bedarf belegen und nachweisen, dass sie ihrer Ausbildung zügig und zielstrebig nachgehen. Eine dauerhafte Verweigerung entspricht einer Verletzung der Mitwirkungspflicht, die im Extremfall sogar zu einer Verwirkung des Anspruchs führen kann.

      Liegt ein Titel vor?

      Wenn die Kinder ihren Vater nicht ernst nehmen, wäre das Thema Unterhalt vielleicht eine Gelegenheit, die eigenen Interessen sachlich, aber bestimmt zu vertreten und sich nicht mehr auf der Nase herumtanzen zu lassen.

      Was das Emotionale betrifft, so habe ich den gleichen Fehler gemacht wie dein Partner:
      Ich habe mir aus Angst, meine Tochter ganz zu verlieren und das von der Kindsmutter massiv manipulierte Verhältnis noch schlechter zu machen, viel zu viel gefallen lassen und stehe nun vor der gleichen Situation. Meine Tochter hat den Kontakt ganz abgebrochen, und das Einzige, das sie interessiert, ist ein möglichst hoher Unterhaltsbetrag.

      Ich habe mich, um meinen Stolz zu wahren, anwaltlich gegen ihre (anwaltlich vorgetragenen!) überzogenen Forderungen und falschen Behauptungen gewehrt und hier zum ersten Mal Flagge gezeigt. Ansonsten habe ich aufgehört, ihr "hinterherzulaufen". Es tut mir nicht gut, mich ständig wie der "Zahldepp" zu fühlen, und es tut meiner neuen Familie nicht gut, wenn dieses so negativ besetzte Thema ständig präsent ist.

      Seit die Geldfrage geklärt ist und keinerlei Kontakt mehr besteht, ist zumindest etwas "Ruhe" eingekehrt, man hat weniger emotionalen Stress.

      Das heißt nicht, dass mir meine Tochter egal ist, aber ich habe jahrelang vergeblich gekämpft und denke einfach, dass es im Moment keinen Sinn macht, so weiterzumachen. Solange sie zu Hause wohnt und dem Einfluss ihrer Mutter ausgesetzt ist, sehe ich kaum Chancen auf Änderung. Vielleicht kommt sie irgendwann wieder auf mich zu. Ich würde mich freuen. Aber ich habe eingesehen, dass man das jetzt nicht erzwingen kann. Es reicht, wenn die Mutter an ihr "zerrt".

      Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen die Gefühle hochkommen und man sich mies fühlt, wenn z.B. im Fernsehen etwas Entsprechendes kommt, dann kann es schon sein, dass ich dasitze und einfach heulen muss, aber im Alltag tut es inzwischen nicht mehr weh. Dafür ist einfach zu viel passiert.

      Man muss lernen, das vielleicht als "Tipp", sich auch emotional abzugrenzen. Lass es nicht zu, dass die Ex und die Kinder sich so in deinem Leben breit- und dich sogar krankmachen! Wenn dir das Thema in den Sinn kommt - schieb es weg. Dreh dich innerlich um und wende dich dem zu, das gut ist in deinem Leben! Wenn du nicht klarkommst, hole dir Hilfe bei Beratungsstellen, vielleicht ist auch dein Partner dazu bereit. Uns hat es geholfen!

      Alles Gute,
      HT
    • Hallo,

      da ich auch neu hier bin und mich dein Post so angesprochen hat und mich an meine Situation erinnert, will ich hier auch gern antworten.

      Meinem Freund geht es genauso. Ich versuche, es kurz zusammenzufassen:

      Mein Freund hat ein bald 9-jähriges Kind mit seiner russischen Ex-Frau. Er hat zu Ehezeiten alles für das Kind getan, war Alleinverdiener, hat die Frau durchgebracht. Die Ehe ging in die Brüche, da sich die Frau - entgegen ihrer damaligen Versprechungen in Russland - nicht für Haushalt & Co, Kindererziehung etc. interessiert und lieber shoppen geht. So ist nach Trennung herausgekommen, dass sie bereits wieder von ihrem Neuen schwanger war und seit Monaten mehrere Affären hatte. Mein Freund hat ihr beim Umzug geholfen, hat sich die Wohnung leerräumen lassen und hat neben dem Unterhalt noch finanzielle Mittel (Schulanfang) beigesteuert, von denen das Jobcenter (Ex-Frau ALG-II-Bezieherin) nichts weiß. Der letzte Satz n der Scheidungsverhandlung war: "Du siehst dein Kind nie wieder". So ist es auch gekommen. Zuletzt hat der Kleine nicht mal mehr etwas gegessen, was ich gekocht habe, er hat nicht mehr geredet und ist von heute auf morgen nicht mehr gekommen.

      Auf der Straße geht er an seinem Papa vorbei, ohne ihn zu grüßen. Mein Freund hat immer wieder den Kontakt gesucht telefonisch oder hat versucht, ihn auf der STraße oder beim Fußball zu treffen. Ihm ist nunmehr schmerzlich klargeworden, dass er seinen Sohn wohl durch die Entfremdungstaktiken der Mutter verloren hat. Zuletzt hat er gegenüber Freunden auch gesagt, dass er Angst vor seinem Papa hätte und deswegen nicht mehr zu ihm möchte.... ich will hier nichts weiter ausführen.

      Mein Freund hat immer Tränen in den AUgen, so wie Dein PArtner, wenn er Väter mit ihren Kindern oder Familien sieht. Ich weiß auch nciht, wie ich ihm helfen kann, weil wir nun an dem Punkt sind, dass er das Thema auch nicht mehr bereden möchte. Er will es totschweigen. Aber jedes MAl, wenn wir etwas hören, wie z.B. beim Elterabend - die Lehrerin verkündet dort, dass der Sohn umzieht, ist er total verstört und macht sich wieder Sorgen. Bisher habe ich kein Mittel gefunden, ihm die Last abzunehmen. Und unsere Beziehung und unser Leben leidet sehr darunter....

      Viele Grüße

      Zweitfrau80
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