Wird Kindesunterhalt missbraucht?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hallo Susanne,

      offenbar willst Du mich nicht verstehen. Darauf gehe ich nicht weiter ein, weil es zu nichts führt.

      Aber weil es hier um Kinder geht, finde ich dass die Grafik nicht passt, sie hier nicht hinein gehört.

      Die Berechnung der ALGII-Regelsätze ist eine komplizierte Angelegenheit, da kann man nicht einfach 1,54 EUR Bildung herausnehmen und es auf den geringeren Regelsatz der Kinder herunter rechnen.

      Daneben sollte meines Erachtens mindestens noch aufgeführt werden, welche Kosten durch die Gemeinschaft (Bund, Land, Kommune - zzgli. zum Elternanteil) für Kita, Hort, Schule, außerschulische Angebote uä. Leistungen, die mittelbar zur Bildung der Kinder gehören, aufgebracht werden. Und dies unabhängig davon, ob die Eltern der Kinder staatli. Leistungen beziehen.

      Gruß, fras12
    • Hallo,

      fras12 schrieb:

      Aber weil es hier um Kinder geht, finde ich dass die Grafik nicht passt, sie hier nicht hinein gehört.
      die Grafik habe ich hier eingestellt um mal in etwa aufzuzeigen, was so alles an Kosten für ein Kind anfällt.

      ( ja die Grafik zeigt Aufwendungen für Erwachsene, Kindern steht etwas weniger zu) .

      Was in der Grafik nicht auftaucht sind die Kosten +NK für die Wohnung. ( die fallen für Kinder zusätzlich an).

      Fazit:

      Der Elternteil der den Unterhalt für das Kind erhält, kann damit keine Reichtümer für sich abzweigen.

      lg
      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo edy,

      Fazit: Der Elternteil der den Unterhalt für das Kind erhält, kann damit keine Reichtümer für sich abzweigen.


      genau diesen Schluss ziehe ich auch. Es geht ja hier in diesem thread nicht um Alg2 und schon gar nicht um andere staatliche Leistungen, die für Kinder erbracht werden. Zum Unterhalt würden wir die ja auch nicht hinzurechnen.

      Der Vergleich mit Kindern aus Alg2-Familien dient doch lediglich zur Verdeutlichung, ob im Einzelfall viel oder wenig Kindesunterhalt gezahlt wird - und damit zur Durchleuchtung der Frage, ob KU missbraucht wird (missbraucht werden kann).

      Kinder aus Alg2-Familien befinden sich finanziell im unteren Fünftel der Einkommen (Referenzhaushalt). Das kann man gut finden oder auch nicht. Es ist aber nicht einzusehen, dass Scheidungskinder aus anderen Einkommensgruppen genau so eingestuft werden - oder gar noch geringer. Beim Alg2 reden wir vom Existenzminimum. Trotz intensiven Nachdenkens kann ich mir einfach nicht die Vorstellung erschließen, wie jemand darauf kommt, dass von KU Reichtumer angehäuft oder Party gefeiert werden kann. :)

      Ich glaube eher, diese Vorstellungen sind dem allgemeinen Misstrauensverhältnis Geschiedener geschuldet. Was ja auch verständlich ist. In diesem Fall hilft Rechnen. :)

      Gruß
      Susanne

      @ fras
      Ich fürche, ich hab dich genau verstanden.
    • Hallo an alle,

      das ist eine ganz interessante Diskussion, die hier über die Zeit geführt wird. Und eine, die ich auch aus eigenen Erfahrungen mit meinem Partner und im Umfeld kenne.

      Grundsätzlich schließe ich mich der Position an, dass kein Unterhaltsempfänger mit dem Unterhalt reich wird und dass es im Wesentlichen dem Misstrauensverhältnis der Eltern geschuldet ist, dass es hier zu Diskussionen kommt.
      Naja, in den wenigsten Fällen sind beide Elternteile finanziell so ausgestattet, dass die Trennung nicht erst einmal für ein Desaster auf dem Konto sorgt. Ja, das Geld hat früher gereicht - da gab's aber nur eine Wohnung und einen gemeinsamen Kühlschrank, ggf. ein gemeinsames Auto, die Steuerklasse war meist eine andere. Getrennt lebend heißt wesentlich höhere Kosten - zwei Wohnungen, die jeweils Platz für Kinder bieten sollen, zwei Autos, Steuerklasse wie ein Single.


      Ich denke, in diesen sehr emotionalen Situationen schaltet man sehr viele rationale Gedanken aus:
      Ich habe Verständnis dafür, dass einem zahlenden Vater (meist sind es ja die) mal die Hutschnur hochgeht, wenn er feststellt, dass seine Kinder z.B. zu kurze Hosen tragen und gleichzeitig die Ex mit einer teuren Markenjacke auftaucht.
      Einmal drüber nachgedacht, kann es sinnvoller sein, als Erwachsener einmal in was Teures zu investieren und diese 400-Euro-Jacke mehrere Jahre zu tragen als jedes Jahr für 150 Euro was Neues zu kaufen. Und Kinder machen manchmal gefühlt über Nacht einen Wachstumsschub und man kommt kaum hinterher mit dem Klamotten kaufen - was bei einer Berufstätigen ja auch eher am Wochenende in Ruhe erledigt werden muss. Und dann sind die Kinder beim Vater, krank, haben ein Sportevent...

      Erst einmal hört sich das ja dann doch nach recht viel an: Kindergeld plus 300 Euro (und mehr) im Monat. Aber wer mal rechnet, stellt dann doch fest, dass davon wenig übrig bleibt, wenn Wohn- und Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden. Zusammen mit dem, was Kinder so in der Schule und drumherum brauchen, summiert sich das ganz schnell.

      Also: Missbrauch nein, Missverständnis ja.

      Schönen Tag,
      Rheingauerin

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von rheingauerin ()

    • Hallo rheingauerin,

      ich bin froh, dass ich doch verstanden wurde. :)

      Ja, ich glaube, wir alle hier haben irgendwann die Erfahrung machen müssen, dass das Geld einfach knapper wird bei einer Scheidung. Auf beiden Seiten. Natürlich kann das zu Mißverständnissen führen. Von UnterhaltszahlerInnen wird gern ins Feld geführt, dass ja Exfrau Y oder Exmann X Die Summe sowieso zur Verfügung hat, während ZahlerInnen oft viel weniger haben. Dabei wird dann manchmal schlicht übersehen, dass von der Summe sowieso dann auch 3 Personen leben müssen.

      Gruß
      Susanne
    • Das waren ja Schlussworte. Doch empfinde ich diesen Strich einseitig. Gelesen habe ich hier viele Plattitüden, als Sachargumente getarnt, welche letztlich jedoch nur Rechtfertigungen waren. Danke auch für einige gute Beiträge, welche zum Nachdenken einladen.

      Vollkommen untergegangen ist meiner Meinung nach, dass das betreuende Elternteil Naturalunterhalt zu leisten hat, welcher letztlich auch in Geld bemessen werden kann und viele Rechnungen verändert. Dieses Verständnis fehlt leider oft.

      Ich glaube, dass der Missbrauch häufig durch eine gefühlte Ungerechtigkeit unterstellt wird. Beispiel aus meinem eigenen Leben. Ich habe zwei Kinder, für welche ich immer Unterhalt gezahlt habe. Das was mir noch übrig bleibt geht drauf, wenn sie bei mir sind (Essen, Unternehmungen, ab und an Kleidung ...). Ich weiß also genau, was Kinder kosten. Mein eigener Lebensstandard hat sich mindestens halbiert. Meine Ex-Frau hat einen neuen Partner. Der zahlt zwar auch Unterhalt, aber in etwa so viel wie ich. Zwei volle Einkommen wie vorher - Lebensstandard gesichert. Konkreter: meine Kinder gehen in den Ferien immer zur Hälfte zu Schwiegereltern, zur Häfte zu mir. Jetzt fragen die Kinder schon die Mutter, ob sie nicht mal in den Ferien auf einen Teil des Unterhalts verzichten kann, damit sie mal mit mir in den Urlaub fahren können. No Way. Verstehe ich ja auch, braucht sie für ihren eigenen Urlaub. Jeder Versuch Transparenz reinzubringen wurden bisher vereitelt. Ein Konto fand ich immer gut. Es könnten ja noch Mietzuschüsse o.ä. abgezogen werden. .... die ganzen Argumente mit Klamotten im Wachstum lohnen sich nicht etc. Etc. Ich kenn sie alle.

      in Summe: Ich finde die Unterhaltsregelungen gut, i.S. das kein Elternteil Mittellos allein mit den Kindern dastehen soll. Schlecht finde ich die vollkommen intransparente Umsetzung. Es heißt Kindesunterhalt und nicht Lebensstandarderhaltungsunterhalt für die Erwachsenen. Das hier sofort die Neidkeule ausgepackt wird ... spart es euch einfach ... Ich bin mir bewußt, dass hier immer Emotionen mitschwingen.

      Doch wenn Woche-Woche abgelehnt wird, weil es dann nicht mehr 50% zu 100% sondern 75% zu 75% wären, dann findet zumindest gefühlt ein Missbrauch der Unterhaltsregelungen statt.
    • Hallo @evil,

      4 Jahre alten Treat ausgegraben, aber der ist natürlich immer aktuell.
      Ich glaube, es gibt die volle Bandbreite. Den Unterhaltsempfänger, der jeden Cent umdrehen muss und denjenigen, der in Saus und Braus lebt, während sich der Unterhaltsleister einschränken muss. Ich glaube, dass je höher das Einkommen, umso mehr geht es in die letztere Schiene.

      Ich zb. verdiene gut bis sehr gut, arbeite aber dafür auch lang. Ich gönne meinen Kindern alles, deshalb zahle ich auch noch das Haus und wohne selbst in einer gemieteten Dachgeschossbude. Wenn man den Kindern jetzt ein schönes Leben gönnt, dann hat zumindest aus der Wohnsituation auch der betreuende Elternteil keine Einbußen. Unter Berücksichtigung der Änderung der Steuerklasse, zweier Haushalte müssten beide Ex-Partner finanzielle Zugeständnisse machen. In einem gewissen Rahmen kann man die Kinder dann noch abfedern, aber der ist m.M. nach sehr beschränkt. Wie soll der betreuende Elternteil sparen ohne dass die Kinder sparen müssen. Soll der betreuende Elternteil beim Essengehen nur ein Mineralwasser trinken und einen Salat essen? Im gemeinsamen Urlaub vor dem Hotel im Zelt wohnen? Nein, das wird er nicht, also bleibt sein Standard, wenn er den Standard der Kinder halten will, auch nahezu gleich.

      Lediglich der Unterhaltsleister schränkt sich ein. Wenn dann um jeden Cent gekämpft wird, dann wird es meist schlimm. Meine Ex klagt jetzt auf zwei Stufen höher, weil sie nicht versteht, dass ich eine andere Steuerklasse habe und zusätzlich Altersvorsorge betreibe, denn das Haus als Altersvorsorge wird nicht mehr funktionieren. Dass ich den Kindern noch ein mehr als üppiges Taschengeld zahle, wird vollkommen negiert. Sollte ich das auch noch kürzen, wird das als weiteres Entfremdungsargument gegen den Papa eingesetzt.
      Sie hat ihren Standard kaum eingeschränkt, möglicherweise kauft sie jetzt im Aldi ein statt im Bioladen, dasselbe dicke Familienauto hat sie aber immer noch, Pferde, Urlaub, Haus, alles noch da. Klar kommt man da auf die Idee, dass man mit dem eigenen Verzicht den ungeänderten Lebensstandard der "Ollen" finanziert. Die arbeitet weiterhin nur halbtags, hat sie vorher ja auch gemacht, die Kinder brauchen im übrigen nicht mehr betreut werden, die sind alt genug, öffentliche Verkehrsmittel oder Freunde zu nutzen, können auch selbst kochen und sich versorgen.

      freundliche Grüße vom Zahlonkel.
    • Hallo und herzlich willkommen im Forum evil,

      auch wenn ich es nicht so toll finde, dass Du in so einen alten Beitrag einsteigst, bleibt doch festzuhalten, dass diese Meinung wohl immer wieder hoch kommt (also die, nach dem "Missbrauch" des Unterhaltes - wobei ich schon die Fragestellung als unglücklich gewählt halte).
      Erstaunlich finde ich eher, dass Du Dich extra anmeldest um in einem 4 Jahre alten Beitrag noch etwas zu schreiben.

      Dann wollen wir uns da mal durchhangeln:

      evil schrieb:

      Vollkommen untergegangen ist meiner Meinung nach, dass das betreuende Elternteil Naturalunterhalt zu leisten hat, welcher letztlich auch in Geld bemessen werden kann und viele Rechnungen verändert.
      Das ist definitiv falsch.
      Der betreuende Elternteil hat keinen Naturalunterhalt, sondern Betreuungsunterhalt zu leisten. So siehst es zumindest das Gesetz in 1606 BGB vor :

      https://dejure.org/gesetze/BGB/1606.html schrieb:

      Der Elternteil, der ein minderjähriges Kind betreut, erfüllt seine Verpflichtung, zum Unterhalt des Kindes beizutragen, in der Regel durch die Pflege und die Erziehung des Kindes.
      Dennoch finde ich das "Verständnis" der Betreuungsunterhaltsleistenden schon grundverkehrt. Gern wird von denen auch postuliert : "Ich will nur, was mir zusteht". Dieser Satz enttarnt die verschleierten Absichten am besten.
      Wenn ich mit dem Vater meines Kindes zusammenlebe, "teilen" wir uns den Betreuungs- und Natural-/Barunterhalt auch auf. Leben wir nicht mehr zusammen, weil irgendwas nicht passt, finde ich es in weder gerecht, noch mit meinem Selbstverständnis als Elternteil und für sich selbst verantwortliche Person vereinbar, dass ich plötzlich bestimmte Anteile des Kindesunterhaltes (egal welcher Form) oktroyiert bekomme.
      Ich hatte hier schon letztens das Urteil des KG Berlin vom 15.7.2017 (Az 19 WF 87/17) gepostet, das ich gern für meine Auffassung heranziehe, dass Eltern grundsätzlich gemeinsam Kindern Unterhalt schulden und man - statt dem Steuerzahler und einem entsorgten oder als Zahlesel degradierten Elternteil Unmengen an Kosten aufzubürden - die Eltern befähigen muss, die Höhe des Unterhaltes zu bestimmten und gemeinsame Regelungen zu finden.
      Stattdessen wird über den Umweg "Familienunterhalt" gern auch noch dem neuen Ehegatten indirekt Geld abgenommen - auch wenn der Betreuende selbst arbeiten geht oder gehen könnte.
      Und da bin ich nun eben doch wieder beim Thema: wird der Kindesunterhalt missbraucht - meiner Meinung nach ja. Sobald nicht die (jeweiligen) Familien das Familieneinkommen offen zu legen haben, wird es immer Schlupflöcher für den Betreuungselternteil geben.
      Der bekommt ja sogar Unterhaltsvorschuss, wenn er mit einem neuen Partner zusammen lebt - faktisch ist er aber nicht mehr Alleinerziehend und ihm stünde diese steuerlich vorfinanzierte Leistung damit gar nicht zu...

      Ich habe höchsten Respekt vor wirklich Alleinerziehende; nicht - dass das mal wieder falsch rüber kommt.

      So weit ich weiß (ich habe nicht viel Lust, nun die HP des ISUV danach zu durchsuchen, hab das aber irgendwie noch im Gedächtnis) setzt sich auch der ISUV für einen Reform des Unterhaltsrechts ein.

      Und bevor nun wieder die entsetzten Betreuenden laut aufschreihen ob dieser "Nestbeschmutzerin": ich bin alles, bis auf Barunterhaltsempfängrin selbst, ich weiß also - ähnlich wie Hochtief - wie teuer, aufwändig und mitunter anstrengend das Leben mit Kindern ist...

      Gruß Tanja
    • Ich möchte gerne beantworten, warum ich mich für so einen kalten Kaffee angemeldet habe. Ich glaube zum Beispiel nicht, das ich eine Unterhaltsreform erleben werde. Jede Diskussion wird geprägt sein, von genau diesen Reflexen, welche in diesem Forum zu lesen sind. Eine fruchtbare Diskussion setzt voraus, dass jeder auch mal den Blickwinkel der anderen Seite einnimmt. In diesem Sinne wollte ich einen Einblick in meine Situation geben, mit dem Fazit, dass der Missbrauch sicher oft gefühlt ist. Ein Verharren auf das Recht, garniert mit Beschimpfungen wie die Neidhammel u.a führen zu keinen neuen Ergebnissen. Ja, dass hat mich als Vater, welcher jahrelang seine Kinder in der in der Partnerschaft mit betreut und erzogen hat und die Aufwendungen kennt auch heute noch getroffen.

      Ich vermisse Ausgeglichenheit und Regeln, welche sich an Leistungsfähigkeit und kann einige Regeln einfach nicht nachvollziehen.

      Insbesondere wenn die Kinder größer sind, verteilt sich die Betreuung wieder gleichmäßiger. Hier ist nicht die physische Beaufsichtigung gefragt, sondern ganz viele Gespräche ... Beide ehemalige Partner können wieder voll arbeiten und meiner Meinung nach beide ihren auch finanziellen Anteil leisten.

      ... aber das soll genug sein. LG Evil
    • Ich gebe auch mal meinen "Senf" ab.

      Grundsätzlich spricht nichts gegen Unterhalt. Aber es gibt auch eine "Schatten" Seite.

      Aus meiner Sicht haben wir eine enorm große Diskrepanz zwischen Erwerbseinkommen und Zahlbeträgen laut Tabelle(DDT).

      Zusätzlich kommen gestiegene Mieten sowie erhöhte Energiekosten(Strom, Gas....) hinzu(betrifft beide Haushalte)

      Ich kenne in meinem Umfeld kaum noch Unterhaltspflichtige, die dies ohne Probleme überhaupt bezahlen können. Einige sind durch Unterhaltstitel sogar zum ALG2-Empfänger geworden und können sich rechtlich nicht wehren(fehlt einfach Geld).
      Dann "meckern" sogar die Jobcenter über die viel zu hohen Unterhaltsbeiträge, weil der Unterhaltspflichtige mit Mindestlohn nicht so einfach "abgefrühstückt" werden kann. Der Grund ist klar, mit 9,35€ pro Stunde kann man kein Unterhalt zahlen.

      Es gibt da die unterschiedlichsten Auffassungen. Bei Patchwork Familien ist es teilweise noch "merkwürdiger".

      Durch Corona(Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit) wird diese Problematik noch enorm steigen in den nächsten Monaten.

      An eine vernünftige Reform glaube ich nicht mehr so ganz, weil vieles schon seit Jahren mal geändert und angepasst werden sollte.

      Der Unterhaltsempfänger lebt meistens aber auch nicht im "Palast" und fährt 8 Autos, auch dort ist oft ein finanzielles Problem.
      Oft werden vom Jobcenter Kindesunterhalt oder Kindergeld direkt wieder angerechnet bzw. abgezogen.

      Ein ganz "blödes" System für alle und vor allem für die Kinder.

      Habe nichts gegen Mann und Frau, dies erwähne ich. So richtig gut funktioniert es auf beiden Seiten nicht.
    • Hallo Satt18,

      ein ist ganz klar, Kinder kosten Geld.

      Aber wenn ich z.B. den Selbstbehalt des Zahlungspflichtigen sehe,in dem für Miete und Nebenkosten,

      ca. 430 € (Stand 2019) vorgesehen sind,dann muss ich "lächeln".

      Davon sollen noch Rücklagen gebildet werden z.B. für Ausfälle wie kurze Arbeitslosigkeit, Krankheit usw.


      Auch der Kindesunterhalt ( da vieles andere auch) muss total neu "durchdacht" werden.

      Die Überlegungen des ISUV (siehe Link oben) , sind mir sehr sympathisch.

      Auch ein Wechselmodell könnte finanziell gerechter sein.

      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo
      Ich habe mal den Artikel in Deinem Link gelesen edy und muss Dir recht geben, das er aktueller den je ist. Es geht gegen jegliches Gerechtigkeitsgefühl wie hier mit den ( meistens) zahlenden Väter und Müttern vom Staat umgegangen wird. Das fängt schon bei der steuerlichen Seite an. Warum erhalten Eltern die sich scheiden lassen, wenn schon nicht beide die Steuerklasse III, denn die Kosten erhöhen sich durch die zwei Haushalte signifikant, sonder wenigstens die Klasse II ? Das geht weiter über die zu geringen Mietanteile die im Selbstbehalt eingerechnet werden ( viel zu gering)? Diese liste ließe sich endlos weiter führen und es ist sowohl gegen zahlende Elternteile und Kinder sehr ungerecht.

      Hugoleser
    • Hallo Hugoleser,

      die Einen sagen " das ist alles politisch gewollt" die anderen etwas anderes.

      Für zusammenlebende Familien wird meiner Meinung nach viel getan,

      getrennt lebende Familien darf es wohl in D nicht geben?

      Von dem sehr kapp bemessenen SB, soll auch noch (oder nicht) der Umgang bestritten werden?

      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo edy
      Natürlich ist das politisch so gewollt um das neue Scheidungsrecht auf für den Staat elegante Art zu umgehen ( erschweren ). Ich kann mich an die Streitereien im Bundestag noch erinnern bis das neue Recht 1977 eingeführt wurde. Den einen ging die Reform nicht weit genug und den anderen zu weit. Die Konsequenzen sieht man ja in dem heutigen Scheidungselend.

      Hugoleser
    • Hallo Tanja, du scheinst ja hier einer der Erklärbären im Forum zu sein. Da habe ich jetzt doch ein paar Fragen.

      Doch zunächst einmal möchte ich anmerken, dass ich es sehr schön finde das auch die gefühlte Ungerechtigkeit in den Artikeln aufgegriffen wird. So wird der UZ doppelt bestraft. Er wird ungewollt von seinen Kindern getrennt und muss dafür auch noch zahlen. Der UE hat das Glück seine Kinder bei sich zu haben und wird dafür noch bezahlt. Komisch.

      Frage. Woran wurde denn die Betreungsleistung gemessen?
      Warum steigt der Unterhalt mit dem Alter währen die Betreuungsleistung sinkt? (nicht zu verwechseln mit den Sorgen)
      Wenn Betreungsleistung an Dritte zum Beispiel Ganztagsschulen, Horte, Babysitter etc. Von dem Geld des UZ delegiert werden, warum wird dann nicht das in der gewonnen Zeit erzielte Einkommen des UE ebenfalls herangezogen?
      Sollte die Delegierung zwecks Freizeitentnahme geschehen, warum muss dann nicht auch der UE in der Zeit mind. 20 Bewerbungen pro Monat schreiben, um arbeiten zu gehen und zum Unterhalt beizutragen? usw. usw.
      Um so länger ich darüber nachdenke, um so mehr finde ich, dass sich hier hinter einem längst überholten Betreuungskonzept verschanzt wird. Eine Gleichbehandlung findet nicht statt.

      Fazit: gepaart mit einem transparenten Mittelverwendungskonzept Und guten Betreuungsregelungen würden vor allem die Kinder profitieren.

      Edy, leider legt das den Schluß nah, dass Unterhalt doch mißbraucht wird. Doch nur weil der Mißbrauch systematisch angelegt ist und in den seltensten Fällen andere Vereinbarungen getroffen werden. Wer will’s dem UE verübeln, dass er auf sein Recht besteht.
    • evil schrieb:

      Hallo Tanja, du scheinst ja hier einer der Erklärbären im Forum zu sein. Da habe ich jetzt doch ein paar Fragen.
      Hallo evil,

      1.) lege ich Wert auf die korrekte Beschimpfungnennung...wenn schon, dann Bärin...
      2.) Wohl nicht an mich, ich bin sicher nicht verantwortlich für den Schwa...sinn den die Politik in Verbindung mit der Gesetzgebung so zutage fördert oder es eben nicht tut.

      Über Deinen Frust musst Du nicht mit mir diskutieren, ich kenn' Ähnliches ausreichend von meinem Mann.
      Da ich nicht so handle, wie Du es kritisierst, habe ich mit meinem Ex auch andere - einvernehmliche - Vereinbarungen getroffen, mit denen wir alle gut leben können und die die Kinder nicht als Scheidungswracks aufwachsen lässt - dennoch geht sicherlich auch ab und zu bei uns etwas schief...

      Und falls Du (mit mir) über edys Link diskutieren möchtest, muss ich Dich ebenfalls enttäuschen...ich habe den nicht angeklickt und habe es auch (erstmal?) nicht vor.

      Gruß Tanja