Die Beziehung zu einem Menschen mit einem Kind aus früherer
Ehe oder Beziehung ist für die meisten Betroffenen völliges Neuland. Vor-, Nachteile
und Besonderheiten werden erst mit der Zeit deutlich und nützliche
Informationen, um sich auf die kommenden Situationen einzustellen, gibt es
praktisch nicht.
Schon weil der Elternteil gedanklich regelmäßig um das Kind kreist, schließt
sich das
Stiefelternteil in Spe dem oft an und alle Sorgen, Nöte und Gedanken drehen
sich um das Kind, ob es den neuen Partner mögen wird, wie es reagieren wird und
dergleichen mehr.
Dabei gerät ein anderer Aspekt oft völlig aus der Sicht: Da ist auch noch ein
zweiter Elternteil. Ein/e Ex des neuen Partners, der/die durch das Kind
deutlich präsenter in der neuen Beziehung sein wird, als man zunächst glauben und
hoffen mag.
Eifersüchtige Menschen finden auch deshalb ihren persönlichen Albtraum in einer
solchen Beziehung und sollten sich wirklich kritisch damit auseinandersetzen,
ob diese Konstellation für sie machbar und ertragbar ist.
Der Vorsatz, mit dem/der Ex ja gar nichts zu schaffen zu haben und sich
kategorisch heraushalten zu wollen ist gut - und vollkommen realitätsfern. Es
dauert eine kleine Weile, bis der Stiefelternteil in Spe verstanden hat, wie
eng die Verbindung zwischen dem Kind und beiden Eltern tatsächlich ist und wie
stark schon alleine hierdurch der Ex-Partner in der neuen Beziehung präsent
ist.
Schlüsselerlebnis ist meist eine Terminverlegung. Umgang ist geplant, muss oder
soll aber auf Wunsch des anderen Elternteils verschoben werden. Das kollidiert mit
einer Verabredung des frisch gebackenen Paares und das Stiefelternteil in Spe
verfolgt irritiert, wie schnell und ohne jedes Zögern - und gerne auch ohne
jede Rücksprache - der neue Partner die Verabredung aufkündigt und das Kind und
damit mittelbar die Forderung des anderen Elternteils vorzieht.
Friss oder stirb.
Beim ersten Mal ist es noch irritierend, beim zweiten und dritten Mal ärgerlich
und beim vierten oder fünften mal bricht der erste ernstere Konflikt über Prioritäten
in der neuen Beziehung aus. Meist begleitet von durchwachsenen inneren
Monologen des Stiefelternteils in Spe, denn darf man das? Darf man einem
Elternteil sagen "Jetzt ergreife doch bitte einmal Partei für mich und
unsere Beziehung und nicht für das Kind und deine/e Ex!"
Wochenendpapas/Wochenendmamas
Insbesondere Partner von Umgangselternteilen begreifen sehr schnell, dass sie chronisch
die zweite Geige spielen. Ist das Verhältnis zwischen den Eltern zudem nicht
gut und verschärft sich womöglich noch mit Bekanntwerden der neuen Beziehung,
sind Konflikte vorprogrammiert. In der Regel ist ohnehin jedes zweite Wochenende
praktisch gänzlich dem Kind gewidmet und wenn es da ist, dreht sich alles nur
noch um den kleinen Menschen.
Viele Umgangselternteile verlieren aufgrund der seltenen Kontakte jede Relation
im Umgang mit dem Kind und helikoptern extrem. Und nicht nur das - aufgrund der
Konstellation herrscht die
ständige Angst, das Kind könnte den Umgangselternteil irgendwann ablehnen. Weil
man sich so selten sieht, weil es durch die neue Beziehung irritiert werden
könnte oder weil man schon so viel über PAS
gelesen hat.
Das führt auch dazu, dass Umgangselternteile nicht selten paranoid über die Stimmung
des Kindes wachen. Es darf nicht weinen, es darf sich nicht unwohl fühlen und
nicht unglücklich gucken. Kommt das dennoch vor, werden sofort Gegenmaßnahmen
eingeleitet. Im besten Fall fällt der neue Partner dabei einfach vollkommen aus
dem Bild heraus und steht gefühlt sinnlos daneben. Im schlechteren Fall wird
sehr schnell deutlich, dass der Umgangselternteil keine klare Sicht mehr auf
sein eigenes Kind hat - weil der neue Partner mit ungetrübtem Blick schnell
bemerkt: "Gib ihm/ihr doch nicht dauernd alles, was er/sie will!"
Viele Umgangselternteile leben in der ständigen Angst, der andere Elternteil könne
einfach den Umgang verbieten, verhindern oder sonstwie verunmöglichen und
meiden daher jede Auseinandersetzung und Konfrontation. Eigene Wünsche und
Vorstellungen werden gar nicht erst
geäußert, um den anderen nicht gegen sich aufzubringen und dessen Forderungen
überschnell und sehr unreflektiert erfüllt.
Immer deutlicher wird, wie massiv der/die Ex Einfluss auf die neue Beziehung nimmt
- besser, wieviel Einfluss der Umgangselternteil den/die Ex nehmen lässt.
Der Stiefelternteil in Spe spürt sehr bald, dass hier etwas in Schieflage
gerät, doch das Thema ist sensibel, weil ständig das Kind in der direkten
Schusslinie steht. Die Forderungen der/des Ex ablehnen bedeutet gefühlt, das
Kind mehr oder weniger abzulehnen. Diese Idee kommt oft weder vom
Umgangselternteil noch vom Stiefelternteil sondern direkt von der/dem Ex - denn
sämtliche Forderungen sind ja grundsätzlich im Sinne des Kindes und nur in
desse bestem Interesse.
Hinzukommt, dass, insbesondere wenn die Eltern hochstrittig sind oder ein energischer
"Kampf" um das Kind vorausging oder noch immer anhält, die Grundstimmung
"Alle wollen mir nur das Kind wegnehmen" schnell um sich greift und
der neue Partner schneller in dieses Täterschema mit hineinfällt, als er/sie
sich vorstellen kann. Jede Kritik am Zustand, jede Forderung im Sinne der neuen
Beziehung wird als Haltung gegen die Verbindung zwischen Elternteil und
Kind interpretiert.
Nicht selten kommt es zu einem Hop oder Top - entweder der neue Partner schluckt
die chronische Zurücksetzung, oder die Beziehung ist zu Ende.
Ehe oder Beziehung ist für die meisten Betroffenen völliges Neuland. Vor-, Nachteile
und Besonderheiten werden erst mit der Zeit deutlich und nützliche
Informationen, um sich auf die kommenden Situationen einzustellen, gibt es
praktisch nicht.
Schon weil der Elternteil gedanklich regelmäßig um das Kind kreist, schließt
sich das
Stiefelternteil in Spe dem oft an und alle Sorgen, Nöte und Gedanken drehen
sich um das Kind, ob es den neuen Partner mögen wird, wie es reagieren wird und
dergleichen mehr.
Dabei gerät ein anderer Aspekt oft völlig aus der Sicht: Da ist auch noch ein
zweiter Elternteil. Ein/e Ex des neuen Partners, der/die durch das Kind
deutlich präsenter in der neuen Beziehung sein wird, als man zunächst glauben und
hoffen mag.
Eifersüchtige Menschen finden auch deshalb ihren persönlichen Albtraum in einer
solchen Beziehung und sollten sich wirklich kritisch damit auseinandersetzen,
ob diese Konstellation für sie machbar und ertragbar ist.
Der Vorsatz, mit dem/der Ex ja gar nichts zu schaffen zu haben und sich
kategorisch heraushalten zu wollen ist gut - und vollkommen realitätsfern. Es
dauert eine kleine Weile, bis der Stiefelternteil in Spe verstanden hat, wie
eng die Verbindung zwischen dem Kind und beiden Eltern tatsächlich ist und wie
stark schon alleine hierdurch der Ex-Partner in der neuen Beziehung präsent
ist.
Schlüsselerlebnis ist meist eine Terminverlegung. Umgang ist geplant, muss oder
soll aber auf Wunsch des anderen Elternteils verschoben werden. Das kollidiert mit
einer Verabredung des frisch gebackenen Paares und das Stiefelternteil in Spe
verfolgt irritiert, wie schnell und ohne jedes Zögern - und gerne auch ohne
jede Rücksprache - der neue Partner die Verabredung aufkündigt und das Kind und
damit mittelbar die Forderung des anderen Elternteils vorzieht.
Friss oder stirb.
Beim ersten Mal ist es noch irritierend, beim zweiten und dritten Mal ärgerlich
und beim vierten oder fünften mal bricht der erste ernstere Konflikt über Prioritäten
in der neuen Beziehung aus. Meist begleitet von durchwachsenen inneren
Monologen des Stiefelternteils in Spe, denn darf man das? Darf man einem
Elternteil sagen "Jetzt ergreife doch bitte einmal Partei für mich und
unsere Beziehung und nicht für das Kind und deine/e Ex!"
Wochenendpapas/Wochenendmamas
Insbesondere Partner von Umgangselternteilen begreifen sehr schnell, dass sie chronisch
die zweite Geige spielen. Ist das Verhältnis zwischen den Eltern zudem nicht
gut und verschärft sich womöglich noch mit Bekanntwerden der neuen Beziehung,
sind Konflikte vorprogrammiert. In der Regel ist ohnehin jedes zweite Wochenende
praktisch gänzlich dem Kind gewidmet und wenn es da ist, dreht sich alles nur
noch um den kleinen Menschen.
Viele Umgangselternteile verlieren aufgrund der seltenen Kontakte jede Relation
im Umgang mit dem Kind und helikoptern extrem. Und nicht nur das - aufgrund der
Konstellation herrscht die
ständige Angst, das Kind könnte den Umgangselternteil irgendwann ablehnen. Weil
man sich so selten sieht, weil es durch die neue Beziehung irritiert werden
könnte oder weil man schon so viel über PAS
gelesen hat.
Das führt auch dazu, dass Umgangselternteile nicht selten paranoid über die Stimmung
des Kindes wachen. Es darf nicht weinen, es darf sich nicht unwohl fühlen und
nicht unglücklich gucken. Kommt das dennoch vor, werden sofort Gegenmaßnahmen
eingeleitet. Im besten Fall fällt der neue Partner dabei einfach vollkommen aus
dem Bild heraus und steht gefühlt sinnlos daneben. Im schlechteren Fall wird
sehr schnell deutlich, dass der Umgangselternteil keine klare Sicht mehr auf
sein eigenes Kind hat - weil der neue Partner mit ungetrübtem Blick schnell
bemerkt: "Gib ihm/ihr doch nicht dauernd alles, was er/sie will!"
Viele Umgangselternteile leben in der ständigen Angst, der andere Elternteil könne
einfach den Umgang verbieten, verhindern oder sonstwie verunmöglichen und
meiden daher jede Auseinandersetzung und Konfrontation. Eigene Wünsche und
Vorstellungen werden gar nicht erst
geäußert, um den anderen nicht gegen sich aufzubringen und dessen Forderungen
überschnell und sehr unreflektiert erfüllt.
Immer deutlicher wird, wie massiv der/die Ex Einfluss auf die neue Beziehung nimmt
- besser, wieviel Einfluss der Umgangselternteil den/die Ex nehmen lässt.
Der Stiefelternteil in Spe spürt sehr bald, dass hier etwas in Schieflage
gerät, doch das Thema ist sensibel, weil ständig das Kind in der direkten
Schusslinie steht. Die Forderungen der/des Ex ablehnen bedeutet gefühlt, das
Kind mehr oder weniger abzulehnen. Diese Idee kommt oft weder vom
Umgangselternteil noch vom Stiefelternteil sondern direkt von der/dem Ex - denn
sämtliche Forderungen sind ja grundsätzlich im Sinne des Kindes und nur in
desse bestem Interesse.
Hinzukommt, dass, insbesondere wenn die Eltern hochstrittig sind oder ein energischer
"Kampf" um das Kind vorausging oder noch immer anhält, die Grundstimmung
"Alle wollen mir nur das Kind wegnehmen" schnell um sich greift und
der neue Partner schneller in dieses Täterschema mit hineinfällt, als er/sie
sich vorstellen kann. Jede Kritik am Zustand, jede Forderung im Sinne der neuen
Beziehung wird als Haltung gegen die Verbindung zwischen Elternteil und
Kind interpretiert.
Nicht selten kommt es zu einem Hop oder Top - entweder der neue Partner schluckt
die chronische Zurücksetzung, oder die Beziehung ist zu Ende.
Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.