Stiefelternteil wird kaum jemand mit Absicht und Vorsatz. Eine neue Beziehung bahnt sich an, Vertrauen und Zuneigung wächst und irgendwann eröffnet der frisch gebackene Partner: “Ich habe ein Kind!”
Was das bedeutet ist zunächst für einen Außenstehenden gar nicht zu erfassen. Zu einem Kind gehören zwei Elternteile und einer ist der neue Partner/die neue Partnerin – wo ist der/die andere und warum ist er/sie nicht mehr “da”? Ein Kind bedeutet eine lebendige Geschichte, die noch lange nicht zu Ende ist. Und mit dem “Ja” zu der Beziehung mit einem Partner/einer Partnerin mit Kind geht automatisch auch die Zustimmung einher, Teil eben dieser Geschichte zu werden, ob man möchte oder nicht.
Es fehlt an Rollenbildern für moderne Stiefeltern, schon weil viele gar keine Stiefeltern mehr werden sondern “Partner/in der Mutter/des Vaters” bleiben – es wird seltener geheiratet. Der Begriff Patchwork ist in aller Munde, was genau das bedeuten soll, kann jedoch niemand wirklich beantworten. Die Bilder, die uns Medien von Patchwork-Familien liefern sind Blaupausen gelebter Familienharmonie im Quadrat mit zwei Familien, vielen Kindern und alle mögen sich.
Der Patchwork-Mythos
Das ist allerdings nicht die Realität, welche die Mehrheit neuer Partner getrennt lebender Eltern vorfinden werden. Wenn nicht längst ein erbitterter Streit um das Kind den Alltag bestimmt, besteht die reelle Chance, dass dieser ausbricht, sobald der neue Partner präsent wird. Unterhaltsverpflichtungen schränken das Budget der neuen Familie womöglich empfindlich ein oder ausbleibende Zahlungen drängen sie in finanzielle Nöte. Irgendwelche Meinungsverschiedenheiten gibt es praktisch immer – mal offen, mal hinter vorgehaltener Hand.
Und all das ist gar nicht das Hauptproblem des frisch gebackenen Stiefelternteils in Spe. Diese/n bewegt in der Regel ein viel beängstigenderes Thema: Das Kind!
Was, wenn es ihn/sie nicht leiden kann? Wie verhält man sich diesem Kind gegenüber? Welche Erwartungen an sich selbst, den Partner/die Partnerin und das Kind sind angebracht und vernünftig? Wie stellt man diese Patchwork-Harmonie her, die man aus den Medien kennt?
Die erste Hürde taucht oft schon an dieser Stelle auf: Der neue Partner/die neue Partnerin hat sich aus nachvollziehbaren Gründen nach der Eröffnung, dass es da ein Kind gibt, intensiv gedanklich damit auseinandergesetzt, Vorstellungen und Erwartungen wieder und wieder durchgespielt und versucht, sich auf die Begegnung mit diesem Kind vorzubereiten – doch die kommt nicht, denn nicht selten bremst der Partner mit Kind den anderen sofort aus: Viel zu früh!
Das Geisterkind
Was dann meist folgt, ist eine absurde Periode, die so notwendig wie schwer zu ertragen ist – zumindest für den Stiefelternteil in Spe. Das Kind ist präsent, praktisch immer, aber nie da. Man trifft sich außerhalb oder eben dann, wenn kein Umgang oder das Kind in der Schule, bei Freunden oder den Großeltern ist. Fotos und womöglich Videos schaffen ein lebendiges Bild dieses Kindes, das nie wirklich auftaucht und jederzeit ist klar: Das ist wichtig. Das bedeutet dem Partner mit Kind die Welt.
Der Hintergedanke ist verantwortungsbewusst und vernünftig – so lange nicht absolut sicher ist, dass die Beziehung Bestand hat, soll dem ohnehin durch die Trennung traumatisierten Kind keine neue Bezugsperson vorgesetzt werden. Wird sich der Stiefelternteil in Spe dieses Zusammenhanges bewusst, taucht eine neue, nagende Frage auf: Soll das heißen, der Partner mit Kind ist sich seiner Sache nicht sicher? Erwartet eine Trennung? Meint es gar nicht wirklich ernst?
Auch Stiefeltern müssen erst lernen, die Bedürfnisse des Kindes voran zu stellen, ohne das persönlich zu nehmen. Insbesondere da ihnen oft die Eigenerfahrung mit einem Säugling, der gar keine andere Wahl lässt, fehlt. Noch bevor das Kind je real auftaucht, ist der neue Partner eines Elternteils gezwungen, Rücksicht auf dieses Kind zu nehmen. Eine eigentümliche Ausgangslage für eine zwischenmenschliche Beziehung, egal welcher Art.
trennungmitkind.com
Was das bedeutet ist zunächst für einen Außenstehenden gar nicht zu erfassen. Zu einem Kind gehören zwei Elternteile und einer ist der neue Partner/die neue Partnerin – wo ist der/die andere und warum ist er/sie nicht mehr “da”? Ein Kind bedeutet eine lebendige Geschichte, die noch lange nicht zu Ende ist. Und mit dem “Ja” zu der Beziehung mit einem Partner/einer Partnerin mit Kind geht automatisch auch die Zustimmung einher, Teil eben dieser Geschichte zu werden, ob man möchte oder nicht.
Es fehlt an Rollenbildern für moderne Stiefeltern, schon weil viele gar keine Stiefeltern mehr werden sondern “Partner/in der Mutter/des Vaters” bleiben – es wird seltener geheiratet. Der Begriff Patchwork ist in aller Munde, was genau das bedeuten soll, kann jedoch niemand wirklich beantworten. Die Bilder, die uns Medien von Patchwork-Familien liefern sind Blaupausen gelebter Familienharmonie im Quadrat mit zwei Familien, vielen Kindern und alle mögen sich.
Der Patchwork-Mythos
Das ist allerdings nicht die Realität, welche die Mehrheit neuer Partner getrennt lebender Eltern vorfinden werden. Wenn nicht längst ein erbitterter Streit um das Kind den Alltag bestimmt, besteht die reelle Chance, dass dieser ausbricht, sobald der neue Partner präsent wird. Unterhaltsverpflichtungen schränken das Budget der neuen Familie womöglich empfindlich ein oder ausbleibende Zahlungen drängen sie in finanzielle Nöte. Irgendwelche Meinungsverschiedenheiten gibt es praktisch immer – mal offen, mal hinter vorgehaltener Hand.
Und all das ist gar nicht das Hauptproblem des frisch gebackenen Stiefelternteils in Spe. Diese/n bewegt in der Regel ein viel beängstigenderes Thema: Das Kind!
Was, wenn es ihn/sie nicht leiden kann? Wie verhält man sich diesem Kind gegenüber? Welche Erwartungen an sich selbst, den Partner/die Partnerin und das Kind sind angebracht und vernünftig? Wie stellt man diese Patchwork-Harmonie her, die man aus den Medien kennt?
Die erste Hürde taucht oft schon an dieser Stelle auf: Der neue Partner/die neue Partnerin hat sich aus nachvollziehbaren Gründen nach der Eröffnung, dass es da ein Kind gibt, intensiv gedanklich damit auseinandergesetzt, Vorstellungen und Erwartungen wieder und wieder durchgespielt und versucht, sich auf die Begegnung mit diesem Kind vorzubereiten – doch die kommt nicht, denn nicht selten bremst der Partner mit Kind den anderen sofort aus: Viel zu früh!
Das Geisterkind
Was dann meist folgt, ist eine absurde Periode, die so notwendig wie schwer zu ertragen ist – zumindest für den Stiefelternteil in Spe. Das Kind ist präsent, praktisch immer, aber nie da. Man trifft sich außerhalb oder eben dann, wenn kein Umgang oder das Kind in der Schule, bei Freunden oder den Großeltern ist. Fotos und womöglich Videos schaffen ein lebendiges Bild dieses Kindes, das nie wirklich auftaucht und jederzeit ist klar: Das ist wichtig. Das bedeutet dem Partner mit Kind die Welt.
Der Hintergedanke ist verantwortungsbewusst und vernünftig – so lange nicht absolut sicher ist, dass die Beziehung Bestand hat, soll dem ohnehin durch die Trennung traumatisierten Kind keine neue Bezugsperson vorgesetzt werden. Wird sich der Stiefelternteil in Spe dieses Zusammenhanges bewusst, taucht eine neue, nagende Frage auf: Soll das heißen, der Partner mit Kind ist sich seiner Sache nicht sicher? Erwartet eine Trennung? Meint es gar nicht wirklich ernst?
Auch Stiefeltern müssen erst lernen, die Bedürfnisse des Kindes voran zu stellen, ohne das persönlich zu nehmen. Insbesondere da ihnen oft die Eigenerfahrung mit einem Säugling, der gar keine andere Wahl lässt, fehlt. Noch bevor das Kind je real auftaucht, ist der neue Partner eines Elternteils gezwungen, Rücksicht auf dieses Kind zu nehmen. Eine eigentümliche Ausgangslage für eine zwischenmenschliche Beziehung, egal welcher Art.
trennungmitkind.com
Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.