Mit dem/der Neuen kommt der Streit
Nicht selten verläuft eine Trennung zunächst gesittet, man kann sich darüber einigen, wie der Umgang mit dem Kind ausgestaltet werden soll, wechselt sich womöglich sogar bei Terminen in Kindergarten oder Schule ab, bringt das Kind gemeinsam zum Kinderarzt, wenn eine Impfung ansteht und insgesamt läuft alles recht gut, trotz Trennung.
Und dann kommt ein neuer Partner/eine neue Partnerin ins Spiel.
Zahlreiche Betroffene berichten, dass mit dem Auftauchen eines neuen Partners/einer neuen Partnerin auf der einen oder der anderen Seite plötzlich nichts mehr gesittet lief. Konflikte kamen auf, Unstimmigkeiten und gegenseitige Vorwürfe. Nicht selten geht es dann in kürzester Zeit so weit, dass die Parteien sich vor Gericht treffen.
Schnell ist dann die simpelste Erklärung zur Hand: der oder die Neue hat die Finger im Spiel, hetzt gegen den anderen Elternteil, beeinflusst das Kind. Schon durch den zeitlichen Zusammenhang steht für viele sofort fest, wer hier Täter und wer Opfer ist.
Nicht selten kommt es auch, durch die Überzeugung, Entfremdung, Wohlverhaltenspflicht und Beeinflussung gäbe es nur gegenüber biologischem Elternteilen, zu regelrechten Befragungen des Kindes, oft auch suggestiver Natur, wie denn der/die Neue so sei, was der/die denn so tue und ob das Kind ihn oder sie denn leiden könne.
Nicht selten wird diese Frage so oft gestellt, bis das Kind endlich “Nein!” sagt.
Eine ganz wesentliche Rolle spielt hierbei die saubere Trennung zwischen Eltern- und Paarebene, die häufig fehlt.
Zwar haben die Eltern sich eigentlich getrennt, bis neue Partner in der Szene erscheinen ändert sich aber – dank Kind – erst einmal gar nicht so viel. Grade wenn das Kind noch klein ist, trifft man sich zu dritt, gemeinsame Unternehmungen finden statt und durch die Verbundenheit in gemeinsamer Elternschaft scheint der ehemalige Partner sich gar nicht wirklich trennen zu können.
Durch das Kind werden Grenzüberschreitungen alltäglich, die eigentlich nach einer Trennung kaum denkbar sind. Mit dem Argument “für das Kind” werden unangenehme Teilbereiche der Trennung einfach ausgeklammert, ignoriert und verdrängt. Gedanklich lebt man eher eine Fernbeziehung in getrennten Wohnungen als eine Trennung.
Taucht nun aber ein neuer Partner auf, verändert sich plötzlich Alles. Im Grunde wird nun erst die eigentliche Trennung tatsächlich vollzogen und was bereits seit einer Weile gegeben ist, wird schlagartig Realität: Die Eltern sind kein Paar mehr und der einzige Unterschied zu einer anderen Trennung ist das gemeinsame Kind.
Oft haben sich die Betroffenen damit aber noch gar nicht auseinander gesetzt. Die neue Situation wurde als Graubereich zwischen Paar-sein und getrennt-sein gelebt und wahrgenommen, auch weil es weniger schmerzhaft ist, als sich wirklich mit der realen Trennung auseinander zu setzen.
Während diejenigen Elternteile, welche die Trennung selbst veranlasst haben, oft aus der Angst vor dem Alleinesein nur zu gerne weiterhin kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Unternehmungen mit dem anderen Elternteil tauschen oder aber auch die Trennung selbst als Sanktion gegen den anderen und Druckmittel verstanden hatten und sie gar nicht ernst meinten, erlebt der andere Elternteil die Situation nicht selten als reine Beziehungspause. Vielleicht wird es ja doch noch einmal was. Vielleicht besinnt der ehemalige Partner sich ja noch einmal.
Taucht nun ein neuer Partner auf, schlägt die Trennung mit aller Wucht ins Bewusstsein, gemeinsam mit der Eifersucht auf den neuen Partner – die auch Nicht-Eltern nach Trennungen nur zu gut kennen – und die plötzliche Angst, beim Kind “ersetzt” zu werden durch eine neue “Mama” oder einen neuen “Papa”. Häufig spielt auch einfach Neid eine Rolle, wenn der andere wieder eine glückliche Beziehung lebt, man selbst jedoch nun ohne Beziehung zunehmend Einsamkeit erlebt.
Nicht nur die Eltern betrifft dieses Phänomen der schlagartigen Realität, auch vielen Kindern geht es ähnlich. Die meisten Trennungskinder hoffen noch jahrelang, die Eltern könnten sich wieder vertragen und zueinander finden, doch mit Auftauchen neuer Partner platzt auch hier die Traumblase.
Kinder verarbeiten diese Veränderung sehr unterschiedlich und wie der andere Elternteil auf den neuen Partner reagiert, spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn Loyalitätskonflikte müssen nicht zwingend die biologischen Eltern betreffen.
Tatsächlich kommt Entfremdung gegenüber Stiefelternteilen und neuen Partnern biologischer Eltern deutlich häufiger vor als PAS im eigentlichen Sinne gegenüber einem biologischen Elternteil. Auch, weil hier häufig das Unrechtsbewusstsein fehlt und sogar das soziale Umfeld signalisiert, es sei schon in Ordnung, den Stiefvater oder die Stiefmutter offen vor den Kindern abzulehnen.
Der neue Partner/die neue Partnerin des anderen Elternteils wird nicht als (potentielle) Bezugsperson des Kindes wahrgenommen und akzeptiert, nicht selten soll das Entstehen einer Beziehung verhindert oder verboten werden.
Doch durch die Dynamik der neu entstehenden Familie aus einem biologischen Elternteil und einem neuen Partner/einer neuen Partnerin ist eine solche Ablehnung nicht isolierbar. Aus der Ablehnung des neuen Partners/der neuen Partnerin wird zunehmend die Ablehnung des Aufenthalts des Kindes beim anderen Elternteil.
Der Weg von diesem Urkonflikt zu destruktiven Auseinandersetzungen um das Kind und PAS ist sehr kurz.
Nicht selten verläuft eine Trennung zunächst gesittet, man kann sich darüber einigen, wie der Umgang mit dem Kind ausgestaltet werden soll, wechselt sich womöglich sogar bei Terminen in Kindergarten oder Schule ab, bringt das Kind gemeinsam zum Kinderarzt, wenn eine Impfung ansteht und insgesamt läuft alles recht gut, trotz Trennung.
Und dann kommt ein neuer Partner/eine neue Partnerin ins Spiel.
Zahlreiche Betroffene berichten, dass mit dem Auftauchen eines neuen Partners/einer neuen Partnerin auf der einen oder der anderen Seite plötzlich nichts mehr gesittet lief. Konflikte kamen auf, Unstimmigkeiten und gegenseitige Vorwürfe. Nicht selten geht es dann in kürzester Zeit so weit, dass die Parteien sich vor Gericht treffen.
Schnell ist dann die simpelste Erklärung zur Hand: der oder die Neue hat die Finger im Spiel, hetzt gegen den anderen Elternteil, beeinflusst das Kind. Schon durch den zeitlichen Zusammenhang steht für viele sofort fest, wer hier Täter und wer Opfer ist.
Nicht selten kommt es auch, durch die Überzeugung, Entfremdung, Wohlverhaltenspflicht und Beeinflussung gäbe es nur gegenüber biologischem Elternteilen, zu regelrechten Befragungen des Kindes, oft auch suggestiver Natur, wie denn der/die Neue so sei, was der/die denn so tue und ob das Kind ihn oder sie denn leiden könne.
Nicht selten wird diese Frage so oft gestellt, bis das Kind endlich “Nein!” sagt.
Eine ganz wesentliche Rolle spielt hierbei die saubere Trennung zwischen Eltern- und Paarebene, die häufig fehlt.
Zwar haben die Eltern sich eigentlich getrennt, bis neue Partner in der Szene erscheinen ändert sich aber – dank Kind – erst einmal gar nicht so viel. Grade wenn das Kind noch klein ist, trifft man sich zu dritt, gemeinsame Unternehmungen finden statt und durch die Verbundenheit in gemeinsamer Elternschaft scheint der ehemalige Partner sich gar nicht wirklich trennen zu können.
Durch das Kind werden Grenzüberschreitungen alltäglich, die eigentlich nach einer Trennung kaum denkbar sind. Mit dem Argument “für das Kind” werden unangenehme Teilbereiche der Trennung einfach ausgeklammert, ignoriert und verdrängt. Gedanklich lebt man eher eine Fernbeziehung in getrennten Wohnungen als eine Trennung.
Taucht nun aber ein neuer Partner auf, verändert sich plötzlich Alles. Im Grunde wird nun erst die eigentliche Trennung tatsächlich vollzogen und was bereits seit einer Weile gegeben ist, wird schlagartig Realität: Die Eltern sind kein Paar mehr und der einzige Unterschied zu einer anderen Trennung ist das gemeinsame Kind.
Oft haben sich die Betroffenen damit aber noch gar nicht auseinander gesetzt. Die neue Situation wurde als Graubereich zwischen Paar-sein und getrennt-sein gelebt und wahrgenommen, auch weil es weniger schmerzhaft ist, als sich wirklich mit der realen Trennung auseinander zu setzen.
Während diejenigen Elternteile, welche die Trennung selbst veranlasst haben, oft aus der Angst vor dem Alleinesein nur zu gerne weiterhin kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Unternehmungen mit dem anderen Elternteil tauschen oder aber auch die Trennung selbst als Sanktion gegen den anderen und Druckmittel verstanden hatten und sie gar nicht ernst meinten, erlebt der andere Elternteil die Situation nicht selten als reine Beziehungspause. Vielleicht wird es ja doch noch einmal was. Vielleicht besinnt der ehemalige Partner sich ja noch einmal.
Taucht nun ein neuer Partner auf, schlägt die Trennung mit aller Wucht ins Bewusstsein, gemeinsam mit der Eifersucht auf den neuen Partner – die auch Nicht-Eltern nach Trennungen nur zu gut kennen – und die plötzliche Angst, beim Kind “ersetzt” zu werden durch eine neue “Mama” oder einen neuen “Papa”. Häufig spielt auch einfach Neid eine Rolle, wenn der andere wieder eine glückliche Beziehung lebt, man selbst jedoch nun ohne Beziehung zunehmend Einsamkeit erlebt.
Nicht nur die Eltern betrifft dieses Phänomen der schlagartigen Realität, auch vielen Kindern geht es ähnlich. Die meisten Trennungskinder hoffen noch jahrelang, die Eltern könnten sich wieder vertragen und zueinander finden, doch mit Auftauchen neuer Partner platzt auch hier die Traumblase.
Kinder verarbeiten diese Veränderung sehr unterschiedlich und wie der andere Elternteil auf den neuen Partner reagiert, spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn Loyalitätskonflikte müssen nicht zwingend die biologischen Eltern betreffen.
Tatsächlich kommt Entfremdung gegenüber Stiefelternteilen und neuen Partnern biologischer Eltern deutlich häufiger vor als PAS im eigentlichen Sinne gegenüber einem biologischen Elternteil. Auch, weil hier häufig das Unrechtsbewusstsein fehlt und sogar das soziale Umfeld signalisiert, es sei schon in Ordnung, den Stiefvater oder die Stiefmutter offen vor den Kindern abzulehnen.
Der neue Partner/die neue Partnerin des anderen Elternteils wird nicht als (potentielle) Bezugsperson des Kindes wahrgenommen und akzeptiert, nicht selten soll das Entstehen einer Beziehung verhindert oder verboten werden.
Doch durch die Dynamik der neu entstehenden Familie aus einem biologischen Elternteil und einem neuen Partner/einer neuen Partnerin ist eine solche Ablehnung nicht isolierbar. Aus der Ablehnung des neuen Partners/der neuen Partnerin wird zunehmend die Ablehnung des Aufenthalts des Kindes beim anderen Elternteil.
Der Weg von diesem Urkonflikt zu destruktiven Auseinandersetzungen um das Kind und PAS ist sehr kurz.
Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.