Auskunftspflicht?

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    • Auskunftspflicht?

      Hallo Forum







      wieweit geht die Auskunftspflicht bei gemeinsamen Sorgerecht? U.a. was Schule betrifft - wie weit geht die Auskunftspflicht hier? Das Elternteil, bei dem das Kind nicht wohnt verlangt monatlich Kopien von Schulheften und eine Zusammenfassung über alles, was das Kind betrifft, nun wird verlangt, dass das Betreuungselternteil sämtliche Telefonnummern der Lehrer besorgen soll ( die Schule ist dem anderen Elternteil bekannt, inklusive Homepage und Telefonnummer der Schule), das Betreuungselternteil hat diese Telefonnummern nicht, da die Lehrer diese nicht rausgegeben haben.

      Seit der Einschulung bekommt das Elternteil monatlich Post über Schule und Co, aber oftmals gibt es gar nichts Neues und es werden einfach nur Kopien aus den Heften des Kindes gemacht. Alle 3 Monate gibt es drei neue Fotos des Kindes, einmal im Jahr einen ausführlichen Entwicklungsbericht und selbstverständlich gibt es zeitnah eine Zeugniskopie nach Zeugnisausteilung.







      Desweiteren besucht das Betreuungselternteil momentan eine Erziehungsberatungsstelle mit dem bei sich wohnenenden Kind und der Zweitfamilie ( die weit nach der Trennung gegründet wurde) , da beim Kind Folgeschäden aufgetreten sind aufgrund der damaligen Trennung und es kommt zu belastenden Situationen für die ganze Familie. Das nicht betreuende Elternteil verlangt auch von dort die Telefonnummer und will dort anrufen und alles genau wissen, um was es geht. Das betreuende Elternteil möchte dieses nicht, da es auch um private Sachen innerhalb der Zweitfamilie geht.







      Das betreffende Kind leidet darunter, dass das nicht betreuende Elternteil im Höchstfall einmal im Jahr vorbei kommt ( dieses Elternteil hat auch die Entfernung geschaffen, so dass ein regelmäßiger persönlicher Umgangskontakt nicht möglich ist, es wäre aber durchaus möglich für dieses Elternteil ca. 4mal im Jahr vorbei zu kommen). Dafür werden dem Kind oft stundenlange ( nicht übertrieben! ) Telefongespräche dieses Elternteils aufgedrängt, womit das Kind überfordert ist ( reizbar, aggressiv, weinen, will eigentlich nicht - traut sich aber nicht Nein zu sagen, weil es Angst hat, von diesem Elternteil dann abgelehnt zu werden).







      Wir möchten gerne endlich zur Ruhe kommen ( dürfen), werden aber wöchentlich vom anderen Elternteil mit irgendwelchen Forderungen angeschrieben, werden sozusagen aus der Ferne dirigiert und es belastet das Familienleben. Wir würden es für sehr wichtig halten, dass regelmäßige ( auch wenns nur wenige) Umgangskontakte entstehen und bei diesen Besuchen dann auch jeweils ein moderiertes Elterngespräch geführt werden könnte, aber wir stossen nur auf taube Ohren, es wird gar nicht drauf eingegangen, sondern immer nur drauf beharrt a la "dieses ist mein Recht, und das ist auch mein Recht und dass will ich und das will ich", aber es geht nie darum : " das ist das Recht des Kindes".






      Wie verhalten wir uns denn nun richtig? Was beinhaltet die Auskunftspflicht bei gemeinsamen Sorgerecht ( aber alleinigem Aufenthaltsrecht) ?







      Und was versteht man unter angemessene Telefonkontakte ( Kind wird 8J. , männlich) , wenn ein Elternteil weit entfernt wohnt? In der Umgangsvereinbarung steht ein Wochentag ( mehr möchte Kind auch nicht) mit einer bestimmten Zeit. Die Gespräche dauern teils bis über 2 Stunden, bis das Kind gar nicht mehr kann. Dürfen wir mittendrin abbrechen oder ist das dann sozusagen Umgangsverweigerung? Zudem wird Kind gegen seinen Willen dazu genötigt, an anderen Wochentagen auch zu telefonieren - und genau dem wollten wir mit der Umgangsvereinbarung vorbeugen mit dem genannten Wochentag - klappt aber nicht :( Zudem weigert Kind sich, momentan überhaupt ans Telefon zu gehen, wir müßten es quasie dazu zwingen. Falls es dann doch mal Lust hat, sind die Gespräche, wie oben schon geschrieben, über 2 Stunden lang und Kind völlig ausgepowert und fertig. Wenn Kind nicht telefonieren will, bekommen wir in der Woche darauf Post vom Anwalt des nicht betreuenden Elternteils mit der Unterstellung, den Umgang zu verweigern. Wir wissen nicht mehr weiter.
      Wir haben langsam das Gefühl, eine Beziehung mit diesem Elternteil zu führen, weil es nur noch darum geht, dass dieses Elternteil SMS und Briefe, sowie Anwaltsbriefe schreibt, immer nur Forderungen und wir gar nicht mehr wissen, wie wir das alles erfüllen sollen. Ums Kind gehts kaum noch, sondern darum, dass dieses Elternteil depressiv wird, wenn es diese Infos nicht bekommt und nicht stundenlang mit Kind telefonieren kann, das Elternteil wurde diesbezüglich auch schon in einer Klinik und mit Antidepressive behandelt, ein weiteres Problem ist, dass das Elternteil mit der Beziehung zum Betreuungselternteil noch nicht abgeschlossen hat und sogar erzwingen wollte, dass Betreuungselternteil nicht mit dem Ehepartner zusammenzieht, sonst würden in Zukunft alle Unterschriften verweigert werden.










      LG Janice
    • Hallo Janice,

      das hört sich ja furchtbar an, die ganze Familie steht unter der Fuchtel des Ex-Partners :(

      Ich denke nicht, dass Du sämtliche Telefonnummern zu besorgen hast. Wenn der Vater eures Sohnes den Namen der
      Schule und des Klassenlehrers kennt, soll er die restlichen Informationen gefälligst selbst herausfinden, wenn er das
      Bedürfnis danach hat.

      Und wenn ich all die anderen Dinge lese, die Du dem Vater so zur Verfügung stellen musst... manmanman!
      Zeugniskopie ist klar! Fotos auch, wenn ich auch nicht der Meinung bin, dass das vierteljährlich erfolgen muss.

      Ansonsten glaube ich, ein halbjährlicher Bericht über die Entwicklung des Kindes reicht völlig!
      Heftkopien... ich kann mir nicht vorstellen, dass er das von einem Gericht der Welt zugesprochen bekäme.

      Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass stundenlange Telefonate im Sinne des Erfinders sind. Erst recht nicht für ein
      Kind dieses Alters.

      Den Vater in die Gespräche bei der Erziehungsberatung zu involvieren halte ich evtl. sogar für richtig, nicht falsch
      verstehen, man könnte die Probleme mit dem Vater vielleicht in der Erziehungsberatungsstelle thematisieren und
      die/den Berater hier befragen, was diese/r dazu meint.
      Dann könnte der Berater evtl. ein Einfühlsames Gespräch mit dem Vater führen und diesen evtl. ein wenig darauf
      hinweisen, dass der Sohn unter der Situation, sprich den "Drucktelefonaten" leidet...!

      Das alles ist meine persönliche Meinung... in meinem Leben läufts gaaaaaaaaanz anders...!

      Mein LG hat ein Kind aus erster Ehe.... Zeugniskopie ja, aber nur wenn er sie sich persönlich abholt, eine Kopie
      macht und das Original wieder zurückbringt.
      Telefonkontakt... nur über die Mutter, wenn er anruft. Kind will ihn nicht sprechen.
      Umgang.... Kind will ihn nicht sehen.
      Andere Informationen... ja, wenn mein LG anruft und nachfragt, bekommt er von der Mutter mündlich Info.
      Unterschriften werden allein geleistet. Selbst bei Umschulungen und ärztlichen Behandlungen.
      Vater wird komplett ausgeschlossen!

      Was kann er dagegen tun? Nichts, sagt unsere Anwältin!

      Also, Du tust aus meiner Sicht viel zu viel! Der Vater wird immer mehr verlangen, wenn Du ihm keine Grenzen
      aufzeigst!
      LG
      Triene


      ____________________________
      Es bereitet doppeltes Vergnügen, einen Betrüger zu betrügen...! (Jean de la Fontaine)
    • Guten Abend!

      Wow, das ist viel. Nicht nur viel geschrieben, sondern auch zu viel das das nicht betreuende Elternteil da fordert.

      Entwicklungsberichte, Fotos und auch Kopien der Zeugnisse, das ist ja noch ok. Wurde m.W.n. auch schon so ausgeurteilt.

      Telefonnummern der Lehrer, nein, das geht nicht. Wenn die Schule bekannt ist, dann sollte das ausreichen.

      Kopien der Schulhefte, auch das ist übertrieben.

      Das Betreungselternteil schein den entsprechenden § ja zu kennen. Allerdings wohl nicht vollständig gelesen. Da gibt es diesen Satz...

      soweit dies dem Wohl des Kindes nicht widerspricht

      Das scheint hier aber nicht gegeben zu sein.

      Stundenlange Telefonate, welche das Kind überfordern, nur damit sich das nicht betreuende Elternteil besser fühlt und nicht depressiev wird, dienen nicht dem Wohl des Kindes. Dieses würde ich unterbinden. Was quatschen die denn dann so lange?

      Alles in allem, scheint das nicht betreuende Elternteil hier viel zu hohe Ansprüche an den § 1686 BGB zu haben.

      Ich würde hier erbringen...

      Monatlichen, kurzen Entwicklungsbericht.

      Alle drei Monate einige Fotos.

      Zeugnisskopie, wenn ausgegeben.

      Telefonate, wöchendlich einmal für 30 Minuten. Alles was darüber hinaus geht unterbinden.

      Drohende Nachrichten (sms, mail, Briefe oder Anwaltsschreiben) würde ich ignorieren. Wenn das nicht betreuende Elternteil möchte, soll es doch klagen.

      In dem Umfang, wird eine Klage in keinem Fall durchdringen.

      LG chico
    • Hallo ,

      Janice schrieb: Wenn Kind nicht telefonieren will, bekommen wir in der Woche darauf Post
      vom Anwalt
      des nicht betreuenden Elternteils mit der Unterstellung, den
      Umgang zu verweigern.
      Ich denke,diese ganzen Auskunftswünsche stehen auch im Anwaltschreiben? mit §§ ?

      Ansonsten würde ich den RA mal nach den §§ fragen.

      Ob er sich die Mühe machen wird, Paragaphen zu suchen, die es evtl. gar nicht gibt?

      Schreiben kann auch ein Anwalt viel.

      lg
      edy

      I
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo Janice, schließe mich den Vorschreibern an.

      Das ist total übertrieben, was da verlangt wird ! und ! nicht Kindgerecht, kein Kindeswohl !

      stärke Kind, dass es "von sich aus" Telefongespräch beendet wenn es der Meinung ist, dass alles besprochen ist. zu einem Telefongespräch kann man eigentlich nicht "nötigen", es gibt da die Taste <auflegen>
      Mit schwarzgelben Grüßen der Hemshöfer
      ISUV-Mitglied seit 1987
    • Hallo Janice,

      wenn der KV Antidepressiva nimmt, ist er krank, und so würde ich auch mit ihm umgehen. Bedeutet, seine über das Maß hinausgehenden Forderungen seiner Krankheit zuordnen und nicht persönlich nehmen. Respekt bewahren (jeder kann psychisch krank werden), aber klare Grenzen setzen. Dir klar machen, dass er selbst für die Therapie seiner Krankheit verantwortlich ist, du hilfst ihm nicht, wenn du dich erpressen lässt. Die Briefe mit überzogenen Forderungen würde ich aufbewahren, ohne zu antworten. Eventuell nur einmal im Monat öffnen, damit du dich nicht jede Woche belastest.

      Den telefonischen Umgang würde ich mit der Erziehungsberatung abstimmen (dabei Umgangsvereinbarung einhalten). Eventuell eine Höchstdauer vereinbaren, danach beendest Du das Gespräch (damit das Kind nicht verantwortlich ist). Ihr könnt auch ein Zeichen vereinbaren. Ebenso würde ich mit der Erziehungsberatung abstimmen, inwieweit der KV über diese informiert wird. Ich würde der Erziehungsberatung zutrauen, dass sie weiß, welche Informationen sie weitergeben darf und was nicht.

      Auf keinen Fall die privaten Telefonnummern von irgend jemand weitergeben, wenn er von Schule & Co informiert werden will, soll er offizielle Wege gehen oder z.B. zu Elternsprechtagen gehen.

      Ich wünsche dir ein dickes Fell ;)

      Gruß Adler
    • Hallo Janice,

      ich kann mich meinem Vorredner nur komplett anschließen. Und ergänzend zu dem, was man "muss" kann ich nur sagen:
      "Entwicklungsberichte, Fotos und auch Kopien der Zeugnisse.." wow, wenn ich davon nur etwas bekommen hätte..
      Aus mehreren Gerichtsverfahren von Freunden kann ich dir sagen: wenn du davon gar nichts abgibst oder Zeiten einhälst passiert für dich (im Grunde genommen aufs Allgemeine übertragen: leider!) gar nichts!

      Ich würde an deiner Stelle mit Hilfe einer Beratungsstelle ihm einen Vorschlag zur Umgangsregeleung machen:
      Besuche für ihn, wie du schon vorgeschlagen hast und so 2-mal telefonieren in der Woche (einmal finde ich schon etwas wenig), aber mit begrenzter Zeit, ich denke so bis 15 min. oder höchstens 30, und auch nur, wenn es das Kind so ünerhaupt noch mag, also halt am Wunsch des Kindes orientiert.
      Und die Zeit eben ganz klar einhalten, mit Zeichen und sonst eben zur Not wirklich auflegen.
      Wenn es so weiterläuft merkt er schon, dass er euch diktieren kann, was er für sich scheinbar braucht, aber nicht eure Aufgabe zur Erfüllung ist.

      Wünsche Euch gute Nerven und noch besseres Gelingen!
      Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.
      Marlon Brando