Meine Tochter will zu mir ziehen, ihre Mama ist einverstanden - was ist jetzt zu tun?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Meine Tochter will zu mir ziehen, ihre Mama ist einverstanden - was ist jetzt zu tun?

      Hallo liebe Forengemeinde,

      meine Tochter ist inzwischen 13 Jahre alt. Seit 9 Jahren lebe ich von meiner früheren Frau getrennt, seit 7 Jahren sind wir geschieden.
      Meine Tochter ist damals bei meiner geschiedenen Frau geblieben; die Bindung an die Mama war damals größer, außerdem war ich (des höheren Gehalts wegen) Vollzeit arbeiten, meine damalige Frau Teilzeit. Ich zahle Unterhalt für meine Tochter und meine geschiedene Frau, die noch immer in Teilzeit arbeitet.

      Seit 5 Jahren bin ich wieder glücklich verheiratet, zu meiner Tochter habe ich eine ganz enge Beziehung, zum Glück verstehe sich "meine beide Mädels" auch prima miteinander.

      Nach einigem Nachdenken hat meine Tochter jetzt beschlossen, zu mir (bzw. zu uns) zu ziehen. Vor über einem Jahr hatte sie sich bereits schon einmal ein Wechselmodell gewünscht, was seinerzeit noch an der Mama gescheitert war; sie war sogar schon probeweise zwei Monate lamg bei uns, um den Alltag auszuprobieren.
      Sie sagt, dass es zu Hause einfach nicht mehr gehe; nach meiner Beobachtung gibt es extrem eng gesetzte Grenzen, jedenfalls zoffen sich die beiden ziemlich oft. Deshalb hat sie sich kürzlich ein Herz gefasst und der Mama ihren Entschluss mitgeteilt; zuerst gab's da ein klares "Nein", aber nach einigem Überlegen dann doch die Zustimmung.

      Bei einem kurzen Telefonat hat meine geschiedene Frau gemeint, es sei dann doch alles klar, der Umzug finde nach den Sommerferien statt; ich solle nur noch sagen, welche Möbel ich bräuchte (???!!). Wir haben aber jetzt noch mal einen ausführlicheren Gesprächstermin ausgemacht.

      Mal angenommen, das würde alles so bleiben und auch wirklich klappen - was muss dabei denn geregelt werden in Bezug auf Aufenthalt, Ummeldung, Umgang, Unterhalt, ... ?? Sind da bestimmte Formalia zu beachten?
      Hat jemand Erfahrung mit einem solchen (hoffentlich einvernehmlichen) Wechsel?

      Viele Grüße,
      MrN.
    • Hallo MrN,

      eigentlich gibt es da keine Formalien. Du meldest Deine Tochter am Einwohnermeldeamt an. In unserer Gegend verlangt das Einwohnermeldeamt eine Vollmacht der Mutter, ist aber nicht immer notwendig.
      Das gleiche gilt für die Schule. Formlos und auch handgeschrieben ist völlig in Ordnung. Bei der Schule würde ich auch das Thema Auskunft regeln. Die Mutter hat Anspruch auf Auskunft. Wenn Du das gleich von vorneherein regelst, gibt es hinterher keinen Ärger. Vielleicht lässt Du Dir auch noch ne Vollmacht für notwendige medizinische Behandlungen geben und eröffnest ein Taschengeldkonto. Hierfür (Konto)ist die Unterschrift beider Erziehungsberechtigter zwingend. Das ist eigentlich alles.

      Grüße
    • Hallo MrN,

      Jetzt stet Dir natürlich der Kindesunterhalt zu und dabei unterliegt Deine Ex jetzt der gesteigerten Erwerbsobligenheit und somit ist eine Vollzeitstelle angesagt.
      Wenn sich Deine Ex quer stellt würde ich den UH über das JA einfordern lassen. Falls Du darüber nachdenkst diesen nicht zu fordern, weil Deine Ex ja nur Teilzeit arbeitet oder Du auch so gut auskommst oder, oder, oder, dann überleg mal was Deine Ex getan hätte.
      Zusätzlich könntest Du direkt auch mal den UH für Deine Ex überdenken.

      Gruß Excalibur
    • Hallo,

      inzwischen haben meine Ex-Frau und ich uns getroffen, ein Wechsel soll nach den Sommerferien stattfinden. Ich möchte das natürlich gerne in irgendeiner Weise auch schriftlich fixieren, ich bin mir da noch ein wenig unsicher, wie ich das am geschicktesten angehen soll, so dass die Vereinbarung dann auch für alle verlässlich ist - deshalb auch meine Frage nach den "Formalia".
      Beim Thema Unterhalt hat sie gesagt, dass sie ab dem Wechsel-Zeitpunkt nichts mehr beansprucht (also weder KU noch EU). Ich habe mögliche KU-Forderungen nicht in den Raum gestellt, weil ich bereits den wegfallenden Unterhalt als enorme finanzielle Entlastung sehe und keine unnötigen Hürden aufbauen will. Selbst dann sind natürlich weitere Vereinbarungen zu treffen: was ist mit Kindergeld? Was ist mit Sonderthemen, an denen ich mich bisher auch jeweils mit 50 - 70% beteiligt habe? - Aber mal schauen...

      Schule ist glücklicherweise kein Problem, sie kann weiterhin auf die bisherige Schule gehen. Elternsprechtage und Elternabende waren sowieso schon immer meine Aufgaben, ich bin da also auch schon bekannt.

      Den Umgang wollen wir weiterhin so handhaben wie bisher, nur halt umgekehrt, das ist mir auch wichtig für meine Tochter.

      Also denn, erst mal vielen Dank,

      Viele Grüße
      MrN.
    • Hallo MrN,

      Kindergeldstelle anrufen und die Zahlung auf Dich umstellen, da Deine Tochter jetzt bei Dir wohnt.
      Sonderthemen handhaben wie bisher nur umgekehrt, sprich Deine Ex muss sich beteiligen, normalerweise gequotet anhand des bereinigten Nettos von Dir un Deiner Ex.
      Deshalb der Hinweis auf die gesteigerten Erwerbsobligenheit Deiner Ex. Warum auf KU verzichten, das Geld ist nicht für Dich sonsern für Deine Tochter. Umgekehrt hätte Deine Ex auch nicht verzichtet, oder?

      Gruß Excalibur
    • Hallo,

      ich finde es schön, wenn sich alles so harmonisch regeln lässt.
      Frag halt Deine Exfrau, wie sie sich beteiligen kann (von wegen 50 - 70 % oder so) und will.
      Ich bin mir nicht sicher, ob es so einfach ist, einen Vollzeitjob zu finden und ob es bei einem jetzt vielleicht unbefristeten Arbeitsvertrag sinnvoll wäre das Risiko einzugehen zu einem befristeten Arbeitsvertrag und was, wenn die Tochter dann doch wieder zurück möchte? Deswegen wäre ich persönlich (gut, ich bin auch eine Frau) weniger radikal als Excalibur.
      Mein Exmann und ich haben uns auch einvernehmlich geeinigt als unser Sohn vor etwas über einem Jahr zu ihm gezogen ist und wir alle sind/waren froh darüber. Es ging uns um unseren Sohn und nicht darum uns gegenseitig eins reinzuwürgen.
      Wir haben ein paar Formalia (über Umgang und Unterhalt) selbst verfasst und unterschrieben, diese im Grunde aber nie genutzt, der Unterhalt hat sich eh so geregelt, wie unser Sohn sich das gewünscht hat und nicht, wie es geschrieben stand (war also ziemlich überflüssig das Formelle ;) ).

      Ich wünsche Euch viel Erfolg und alles Gute

      Sarah
      Ich möchte die Kinder an die Hand nehmen und von ihren ordentlichen Spielplätzen wegführen in das Land der Ferne, barfuß sollen sie laufen.(Astrid Lindgren)