Liebe Foris,
ich hätte gerne Eure Meinung zu einem Problem gehört, das uns schon lange belastet.
Kurz gefasst geht es darum, dass mein LG von seinen Kindern (10w, 13w, 15w) ständig daraufhin „überprüft“ wird, ob der sie auch genug liebt – und mir fast nach jedem Besuch von der Mutter gesagt wird, dass die Kinder finden, dass der Papa sie nicht lieb hat, ihnen nicht genug Aufmerksamkeit schenkt, dass er sich mehr um mich kümmert, als um sie usw.
Das ist das Echo, das bei uns ankommt. Wenn die Kids allerdings hier sind, hat man überhaupt nicht das Gefühl, dass sie irgendwelche Aufmerksamkeit vermissen. Der Älteste genießt es, hier ein Zimmer für sich zu haben, lange zu schlafen und verbringt dann die meiste Zeit mit meinem Sohn, der etwas älter ist. Zu gemeinsamen Aktivitäten hat er meistens keine Lust und zieht es wenn möglich vor, zu Hause zu bleiben. Leider gibt es außer Computern und Skaten auch nichts, was ihn wirklich interessiert, das macht es auch nicht immer einfach für uns.
Bei der mittleren Tochter ist es ähnlich, sie liebt es, am Wochenende nicht rausgehen zu müssen (hat sehr viele Aktivitäten unterhalb der Woche), zieht sich gerne in ein ruhiges Zimmer zurück (kein eigenes Zimmer und keinen eigenen Computer zu Hause), schnappt sich meinen Laptop und verbringt viel Zeit damit, gleichzeitig fernzusehen und mit ihren Freundinnen zu chatten. Wenn ihr das dann irgendwann langweilig wird, sucht sie von alleine den Kontakt – zu wem, das ist ganz unterschiedlich, je nach Lust und Laune.
Die Kleine ist da etwas anders, sie geht gerne mit zu den Wochenendeinkäufen und ist auch sonst bei fast allen Aktivitäten dabei, die so am Wochenende vor sich gehen, schläft noch gerne bei uns im Bett und ist generell viel aktiver.
Ist also nicht immer einfach, alle unter einen Hut zu kriegen (außer beim Essen, wenn’s gut riecht tauchen alle schlagartig auf).
Wir haben das Gefühl, dass alles was wir tun, damit sich die Kinder wohlfühlen, entweder nicht genug oder falsch ist, dass ständig nach Hinweisen danach gesucht wird, dass man nicht genug geliebt wird – wie kommt so was? Muss man sich als Elternteil aufdrängen, um seine Liebe zu beweisen? Das ist ja auch gar nicht erwünscht, welcher Teenager lässt sich schon gerne vom Vater beim Chatten über die Schulter gucken…
Ist es so falsch, dass wir den Kindern die Option lassen, sich nach Wunsch zurückzuziehen (was zu Hause nicht geht) oder den Kontakt zu suchen – der selbstverständlich niemals abgeschlagen wird, Papa hat immer Zeit, zu musizieren, einen Film anzuschauen usw., wenn die Kinder das möchten. Aber wenn wir fragen, wer denn gerne was machen möchte, endet es damit, dass die Großen ihre Ruhe wollen und nur die Kleine irgendwelche Vorstellungen hat.
Wie sieht hier die Lösung aus? Zwangsbespaßung? Müssen wir uns wirklich so weit verbiegen, dass wir zur Kenntnisnahme eine Liste mit „Liebesbeweisen“ vorlegen (Lieblingsessen gekocht, Lieblingsbettwäsche aufgezogen, Fahrrad repariert, Fußball aufgepumpt, das Wohnzimmer aufgegeben und in der Küche gesessen, damit Teenie in Ruhe chatten kann, stundenlang mit Tochter Tonleitern auf dem Klavier geübt, Ewigkeiten in Zooläden verbracht, damit Tochter sich umfassend zwecks Hamsterkauf informieren kann, zusammen Käfigausstattung gebaut, zum Zelten gefahren, auf dem Feld Mäuse gefangen…).
Reicht es nicht, dass man da ist, und versucht, einfach auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen? Muss man seinen Kindern Nachweise liefern? Ich weiß es einfach nicht, bei meinen eigenen drei Kindern (mittlerweile erwachsen) war „nicht genug Liebe/Aufmerksamkeit“ nie ein Thema, jeder hat so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie möglich, wobei das Bedürfnis danach auch hier sehr unterschiedlich war. Warum wird das überhaupt thematisiert? Oder wird es zu Hause so erzählt, damit Mutti das Gefühl hat, alles viel besser zu machen? Und weil man weiß, dass Mutti es nicht mag, wenn es einem bei Papa zu gut gefallen hat?
Ratlose Grüße
bk_ww
ich hätte gerne Eure Meinung zu einem Problem gehört, das uns schon lange belastet.
Kurz gefasst geht es darum, dass mein LG von seinen Kindern (10w, 13w, 15w) ständig daraufhin „überprüft“ wird, ob der sie auch genug liebt – und mir fast nach jedem Besuch von der Mutter gesagt wird, dass die Kinder finden, dass der Papa sie nicht lieb hat, ihnen nicht genug Aufmerksamkeit schenkt, dass er sich mehr um mich kümmert, als um sie usw.
Das ist das Echo, das bei uns ankommt. Wenn die Kids allerdings hier sind, hat man überhaupt nicht das Gefühl, dass sie irgendwelche Aufmerksamkeit vermissen. Der Älteste genießt es, hier ein Zimmer für sich zu haben, lange zu schlafen und verbringt dann die meiste Zeit mit meinem Sohn, der etwas älter ist. Zu gemeinsamen Aktivitäten hat er meistens keine Lust und zieht es wenn möglich vor, zu Hause zu bleiben. Leider gibt es außer Computern und Skaten auch nichts, was ihn wirklich interessiert, das macht es auch nicht immer einfach für uns.
Bei der mittleren Tochter ist es ähnlich, sie liebt es, am Wochenende nicht rausgehen zu müssen (hat sehr viele Aktivitäten unterhalb der Woche), zieht sich gerne in ein ruhiges Zimmer zurück (kein eigenes Zimmer und keinen eigenen Computer zu Hause), schnappt sich meinen Laptop und verbringt viel Zeit damit, gleichzeitig fernzusehen und mit ihren Freundinnen zu chatten. Wenn ihr das dann irgendwann langweilig wird, sucht sie von alleine den Kontakt – zu wem, das ist ganz unterschiedlich, je nach Lust und Laune.
Die Kleine ist da etwas anders, sie geht gerne mit zu den Wochenendeinkäufen und ist auch sonst bei fast allen Aktivitäten dabei, die so am Wochenende vor sich gehen, schläft noch gerne bei uns im Bett und ist generell viel aktiver.
Ist also nicht immer einfach, alle unter einen Hut zu kriegen (außer beim Essen, wenn’s gut riecht tauchen alle schlagartig auf).
Wir haben das Gefühl, dass alles was wir tun, damit sich die Kinder wohlfühlen, entweder nicht genug oder falsch ist, dass ständig nach Hinweisen danach gesucht wird, dass man nicht genug geliebt wird – wie kommt so was? Muss man sich als Elternteil aufdrängen, um seine Liebe zu beweisen? Das ist ja auch gar nicht erwünscht, welcher Teenager lässt sich schon gerne vom Vater beim Chatten über die Schulter gucken…
Ist es so falsch, dass wir den Kindern die Option lassen, sich nach Wunsch zurückzuziehen (was zu Hause nicht geht) oder den Kontakt zu suchen – der selbstverständlich niemals abgeschlagen wird, Papa hat immer Zeit, zu musizieren, einen Film anzuschauen usw., wenn die Kinder das möchten. Aber wenn wir fragen, wer denn gerne was machen möchte, endet es damit, dass die Großen ihre Ruhe wollen und nur die Kleine irgendwelche Vorstellungen hat.
Wie sieht hier die Lösung aus? Zwangsbespaßung? Müssen wir uns wirklich so weit verbiegen, dass wir zur Kenntnisnahme eine Liste mit „Liebesbeweisen“ vorlegen (Lieblingsessen gekocht, Lieblingsbettwäsche aufgezogen, Fahrrad repariert, Fußball aufgepumpt, das Wohnzimmer aufgegeben und in der Küche gesessen, damit Teenie in Ruhe chatten kann, stundenlang mit Tochter Tonleitern auf dem Klavier geübt, Ewigkeiten in Zooläden verbracht, damit Tochter sich umfassend zwecks Hamsterkauf informieren kann, zusammen Käfigausstattung gebaut, zum Zelten gefahren, auf dem Feld Mäuse gefangen…).
Reicht es nicht, dass man da ist, und versucht, einfach auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen? Muss man seinen Kindern Nachweise liefern? Ich weiß es einfach nicht, bei meinen eigenen drei Kindern (mittlerweile erwachsen) war „nicht genug Liebe/Aufmerksamkeit“ nie ein Thema, jeder hat so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie möglich, wobei das Bedürfnis danach auch hier sehr unterschiedlich war. Warum wird das überhaupt thematisiert? Oder wird es zu Hause so erzählt, damit Mutti das Gefühl hat, alles viel besser zu machen? Und weil man weiß, dass Mutti es nicht mag, wenn es einem bei Papa zu gut gefallen hat?
Ratlose Grüße
bk_ww