Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

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    • Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

      Liebe Forumsgemeinde -

      die Trennung ist über 2 1/2 Jahre her, es gibt ein im Wechselmodell betreutes Grundschulkind. Ehewohnung, Hausrat (zu 95%), Unternehmen mit einer Vielzahl von Autos ist in der Hand meines Ex-Mannes. Im Frühsommer letzten Jahres hat er - nachdem er mich im Unternehmen noch "ausgeblutet" hat, in den Büroräumen aggressiv angegangen und aus dem Unternehmen "geschmissen". Ich musste in der Bedrohungssituation die Polizei rufen, flüchten und dann Anzeige erstatten. Die Kündigung erfolgte nicht aus Verhaltensgründen.
      Auf alle Aspekte kann ich hier nicht umfassend eingehen, aber es geht crescendo, was meine Bedrohungslage angeht.
      Auf eine anwaltliche Unterhaltsaufforderung wurde mit einem Reigen von Klage-Androhungen geantwortet. Alles bezog sich auf vermeintliche Verfehlungen meinerseits während meiner Tätigkeit im Familienunternehmen, was wir zusammen aufgebaut haben. Der gegnerische Anwalt ist...Regionalleiter einer ISUV-Stelle! Ich bin echt fassungslos, wie jemand so etwas schreiben kann. Es handelt sich ja grundsätzlich um arbeitsrechtliche Angelegenheiten, die in völliger Unkenntnis der Faktenlage in die Welt gesetzt wurden. Sprich: haben nichts mit der Unterhaltspflicht meines Ex-Mannes zu tun, in erster Linie, und sind von der Sache her lächerlich.
      Zudem schlägt dieser Anwalt eine Scheidungsfolgenvereinbarung vor, mit Verzicht meinerseits auf so ziemlich alles, Trennungsunterhalt, Unterhalt nach Scheidung, bei der die Notarkammer schreibt, dass der generelle Trennungsunterhaltsverzicht so nicht durchgehen kann. Vielleicht irre ich mich in der Interpretation dieses Punktes...aber der Ex mit Hilfe seine Anwaltes wollen auch alles durchsetzen, selbst wenn es nicht rechtllich nicht "billig" ist, mich ungemein benachteiligt. Handelt es sich hier um ein weitverbreitetes Anwaltsgehabe, was viele Reibungsverluste dann verursacht?

      Unterstellungen, Drohungen, Erpressungsversuche aller Art sind mein Brot seit Monaten.

      Auch wenn das alles nur "heiße Luft" ist, über die sich ein Richter einen Ast ablachen würde, wenn tatsächlich Klage erhoben wird, bin ich dermaßen erschüttert, dass niemand diesen Mann stoppt. Mein Rechtsbeistand ist auch absolut lau und nicht durchgreifend.
      Wie kann man damit umgehen???

      Ich war schon bei einer familiären Beratungsstelle, in der Hoffnung, dort Antworten zu bekommen, auch was diese furchtbare psychologische Kriegsführung angeht. Aber es war im Prinzip nur eine Werbeveranstaltung für Mediation, was sich ja sehr gut angeht, aber bei einer gegnerischen Partei total daneben ist, wenn diese mich mit allen Möglichkeiten zerstören will.
      Für Tipps aller ARt wäre ich dankbar.... Danke...Beardy...
    • RE: Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

      Hallo Beardy,

      ich würde mit Deiner Situation derart umgehen, dass ich unverzüglich Trennungsunterhalt einklage! Ich bin nun wirklich überhaupt kein Freund von Klagen in solch privaten Situationen, aber es scheint mir so, als bräuchtet ihr/er/sein Anwalt eine Zäsur.

      Leider habe ich ähnlich einheizenden Gegenanwalt kennengelernt, so dass ich letztendlich meinen Anwalt gebeten habe, das x-te Schreiben mit Beschimpfungstiraden aller Art (obwohl ich regelmäßig erheblichen, vierstelligen TU ab Stunde 0 überwiesen habe) einfach nur mit der Bitte um Klageerhebung durch meine Ex zu beantworten, "da keine fachlichen Inhalte zu erkennen sind" und dass wir weitere Schreiben nicht bearbeiten werden.

      Ich weiss, das kann ganz dünnes Eis sein, weil man doch so viel anderes bedenkt und befürchtet. Manches ist vielleicht noch längst nicht verarbeitet und bei euch spielt auch noch ein Kind eine ganz wesentliche Rolle. Allerdings muss man auch auf sich achten. Ich z.B. "brauchte" einfach Ruhe um Abstand zu gewinnen. Schreiben dieser Art trafen (mich) mehr als jede Liebeserklärung zuvor. ;) Und es muss eine Diskussionsebene her, bei der man konstruktiv auf gleicher Augenhöhe wieder weitermachen kann. Das kann die nüchterne Zahlen- und Faktenlage sein.

      Bei mir wurde übrigens nicht geklagt und es war sogar "Ruhe im Karton". Ich wünsche euch dasselbe!

      Gruß, bubble

      PS: zahlt er TU?
    • RE: Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

      Hi Bubble,

      deine Antwort hilft mir insofern sehr gut weiter, als dass sie mir bestätigt, dass man bei solchen Dingen gut kontern muss, damit die liebe gegnerische Seite ein Eigentor schießt.
      Da bin ich von meinem Rechtsbeistand sehr enttäuscht, dass auf all den Mist auch noch eingegangen wurde, in einem Antwortschreiben.
      Das kostet mich by the way auch noch Geld, und das Problem ist nicht vom Tisch, weil Mister glaubt, dass er mit solchen Methoden weiterkommt.

      Mittlerweile habe ich etwas mehr Abstand, aber als mir so etwas ins Haus geflattert ist, war ich auch nicht in der Lage, meinen Rechtsbeistand so zu steuern, dass ein knackiges Gegenschreiben rausgeht. Zudem ist es eine Sie, die sehr bemüht an der Sache klebt, aber auch nicht mit Fiesitäten umgehen kann.

      Es fällt nicht leicht, zu sagen "na dann klag doch" (oder gar nichts, siehe weiter unten), aber so gesehen ist es womöglich die allerbeste Reaktion, weil sich Ex den ganzen sachlichen Argumenten bisher verschlossen hat.

      Die Klageandrohung seinerseits wurde ja via Anwalt so ausgesprochen, dass die arbeitsrechtlichen Klagen losgetreten werden, wenn ich Trennungsunterhalt einfordere. Sein Anwalt ist auch Arbeitsrechtler; vielleicht hat der sich schon die Hände gerieben...wobei ich immer noch sooo erschüttert bin, wie so jemand Derartiges verquicken kann. Es ist doch offensichtlich, dass ich eingeschüchtert werden soll. Wenn ich in der Vergangenheit Schlimmes gemacht haben soll, dann hätte der Ex doch IN JEDEM FALL Klage eingereicht. So habe ich ja nur was Schlimmes gemacht, wenn ich Trennungsunterhalt einklage. Diese Logik muss doch auch seinem Anwalt bewusst sein. Nun gut, hilft nichts, sich drüber aufzuregen.

      Interessant ist, dass du auch den "richterlichen Gong" ansprichst, also eine Zäsur. Ich hatte ja das Gespräch bei der Beratungsstelle, was zufälligerweise von einer älteren Richterin geführt wurde, die auf Mediation umgeschwenkt ist. Weil sie meinte, dass eben die familienrechtlichen Verfahren sehr viel Schaden anrichten, was die familiären Strukturen angeht. Ich habe jedoch versucht, ihr darzulegen, dass ich mir von einem Verfahren vor Gericht auch erhoffe, dass er sozusagen einen "Gong" bekommt, wie die Rechtslage in Deutschland ist. Dass das durchaus wichtig sein kann für einen weiteren friedlicheren Verlauf der Dinge, so paradox es auch erst einmal erscheint.

      Liebe Grüße zurück!
    • RE: Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

      Beardy,

      ich kann dir nur raten nicht mit einer Gegenklage auf eine Klage zu antworten...aus Erfahrung weiß ich dass das eine Spirale ohne Ende werden kann.

      Ich bin sehr gut damit gehfahren für mich eine Gesprächstherapie zu machen, in der ich gelernt habe ruhiger zu werden und das Geschehene aufarbeiten konnte.

      Mein Ex - Mann überzieht mich bereits seit 2004 mit seinen Hasstiraden, hat sogar die Kinder mit rein gezogen sodass die Beiden schlussendlich getrennt wurden. Auch meine neue Heirat 2010 hat an seinem Verhalten nichts geändert...

      Immer schön tief durchatmen und machen lassen...irgendwann verliert der/die Ex das Interesse!!!
    • RE: Ex-Partner und Anwalt schmeißen mit "Schlamm" - wie damit umgehen?

      Hallo, liebe Jenny,

      danke für deine Einschätzung :-). Alle Erfahrungen sind wichtig für mich - in meinem Umfeld sind alle entweder überfordert bzw. unerfahren mit solchen Situationen oder wenden sich ab, weil das total unschick ist, solche Probleme am Hals zu haben :-(((

      Bei mir ist die Lage jedoch so, dass ich mit solchen Klageandrohungen eingeschüchtert werden soll, meine Rechte durchzusetzen. Um Rechte geltend zu machen, muss ich wohl klagen, ansonsten sehe ich nichts von meinem Eigentum.
      Ich habe auch den starken Verdacht, dass die Konfliktbühne dazu dienen soll, auf unsägliche Weise mit mir abzurechnen, und dann noch moralisch hinterher zu werfen, dass ich ja die streitbare Person sei, die ja unbedingt klagen musste. Dass mein Ex nicht auf faire Weise unser bisheriges wirtschaftliches Leben liquidieren möchte, alles an sich reißen möchte, eine Eskalation in Kauf niimmt, tritt dann wohl in den Hintergrund.

      Es hat mir in den letzten Wochen viel geholfen, auch mit den Anstößen aus dem Forum, mehr Abstand dazu zu bekommen, und die Lage als gegeben hinzunehmen. Ich bin jemand, der Sachen gerne klärt und bereinigt, also in irgendeiner Form normalerweise reagiert. Der mit allem gerne schnell im Reinen ist. Mittlerweile ist bei mir mehr Phlegma vorhanden - er will klagen - so what, dann soll er doch, das Leben geht weiter, und ein eventueller Richter würde sich den Ast ablachen, bei den Inhalten.

      Seit Ende letzten Jahres habe ich auch Freunde und Familie gezielt darüber informiert, dass ich Zielscheibe von solchen Attacken bin, anstelle mich zu verkriechen.
      Dir alles Gute mit deiner neuen Familie :-))) LG Beardy