Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

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    • Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Für all die, denen es noch bevorsteht, schildere ich hier, wie so etwas abläuft.
      Vorgeschichte:
      2 Kinder geboren 1997 u.1998, getrennt seit 2000, gemeinsames Sorgerecht, regelmäßig KU, KM bezieht Hartz IV
      Bis November 2007 kamen die beiden regelmäßig alle 2 Wochen vom Freitag mit Montag zum Papawochenende. Monate in denen sie jede Woche kamen waren nicht selten. Es war eine innige Vater-Kind-Beziehung mit vielen Unternehmungen und Erlebnissen. Auch der Alltag, wie z.B. Besorgungen machen und bei diversen Arbeiten helfen war für okay. Es wurde viel (vor-)gelesen, gebastelt, gesungen, getobt, gefeiert - eben all das, was man mit seinen Liebsten so macht.

      Gemeinsam mit dem Sohn wollte ich eine Reise machen. Die Tochter wäre im Jahr darauf dran gewesen. Für ihn wäre es nicht nur interessant gewesen, sondern auch wichtig. Er ist viel zu lieb für diese Welt, nimmt sich meistens zurück, traut sich wegen des angeblichen Mangels bei sich zuhause kaum etwas für sich zu verlangen.
      Alle freuen sich darauf. Fast alle. Seine Mutter, Sternzeichen General d.h. sie muss alle Fäden in der Hand halten, muss alles als erste wissen, muss alles bestimmen - verbietet diese Reise ohne Begründung.
      Aus heiterem Himmel, wirklich ohne Anlass wollen die Kinder plötzlich nicht mehr zu Papa. Die ersten vier Wochen habe ich mir keine Sorgen gemacht. Für mich war unvorstellbar, dass das folgende passieren könnte. Ab Dez. fragte ich öfter nach. Schon im Dezember ging ich zum JA. Dort ist keiner zuständig. Ich schrieb in den folgenden Monaten mehrere eindringliche, sachliche, mit nachprüfbaren Fakten bestückte Briefe.
      Endlich ein Anruf im Mai. Es wurde eine Anhörung durchgeführt, bei der die Kinder wohl sagten, sie wollen nicht mehr zu Papa. Kein Grund, einfach so (die KM saß vor der Tür). ”Da können wir leider nichts machen.”
      Ich ging zum Familiengericht (Anfang Juni) und endlich Ende Oktober die mündliche Verhandlung:

      KM mit PKH und Anwältin, die Kinder bekommen einen Anwalt, das JA schickt auch jemanden. Ich ohne Anwalt wegen der Kosten und der Eindeutigkeit der Sache..
      Naiv dachte ich, dass im 21.Jhdt. auch der letzte weiß, dass beide Elternteile wichtig sind und sich alles um das Kindeswohl dreht. Weit gefehlt.
      Ich hatte ein Album angefertigt mit vielen Fotos von 2000-2007 auf denen erkennbar war, dass wir eine nahezu beispielhafte Vater-Kind-Beziehung mit vielen vielen interessanten Erlebnissen geführt hatten.

      * Die Richterin machte mich zu allererst darauf aufmerksam, dass ich am falschen Platz wäre und hier keine persönlichen Befindlichkeiten erörtert werden. - Ich wollte nur mein Umgangsrecht ausüben!
      * Die gegnerische Anwältin, bestens gelaunt berichtet, wie toll doch die KM wäre und die Kinder nirgends besser aufgehoben sind. - Das hat im Prinzip niemand bestritten, bis auf einige kritische Anmerkungen (Kind Anfang der 1.Klasse wochenlang allein mit dem Fahrrad quer durch die Stadt zur Schule, Mahlzeiten auf dem ungesicherten Dach eines 4etagigen Hauses, wogegen sogar die Polizei einschritt u.ä.)
      *Der Anwalt der Kinder verkündete, dass die Kinder angeblich nicht wollen und leider kein Grund auszumachen ist. Wegen der langen Zeitspanne die Entfremdung so groß ist, dass ihnen eine Übernachtung nicht zuzumuten wäre.
      *Die Tante vom JA gab so belangloses Blabla von sich, dass es mir nur schemenhaft in Erinnerung blieb.

      Die Richterin meinte, dass ein 30minüties Treffen nach der Schule für den Anfang genug wäre. Sie bedeutete mir, dass meine eventuelle Ablehnung als Starrköpfigkeit eines Querulanten gewertet würde.
      Ich stimmte zu und zog meinen Antrag am nächsten Tag zurück. Unter der Woche nach der Schule muss ich arbeiten. Wenn der KU nur ein einziges Mal verspätet kommt, hat das fatale Folgen! (Siehe anderen Beitrag)
      Außer der Richterin hat niemand mein Fotoalbum gesehen und sie danach zu fragen habe ich mich nicht getraut.
      Ich habe die Kinder seit November 2007 nicht mehr länger gesehen.
      Ich habe sie kurz in der Stadt getroffen, wo sie mich wie einen Aussätzigen unwillig begrüßten um gleich danach in die Ferne zu schauen. Ich gebe ihnen keine Schuld an dem Verhalten bin aber sehr traurig darüber. Nun warte ich darauf, dass sie eines Tages alt genug sein werden, um diese Situation zu verstehen. Leider wird ihnen bis dahin vieles vorenthalten bleiben.

      Was rate ich meinen Leidensgenossen?
      1. Sofort handeln!
      2. Unbedingt einen Anwalt hinzuziehen!
      3. Gleich zum Fam.Gericht, unbedingt einen Eil-Antrag stellen, sonst dauert es ewig!
      4. Ich hatte nur mit Menschen zu tun, die vermutlich schon einiges erlebt haben und die Väter in meiner Lage sofort in die Schublade -Querulant- stecken. Bereitet Euch gut vor, seid verbindlich, aber ohne jede Spur von Ärgerlichkeit!
      5. Steigert Euch in schlaflosen Nächten nicht in Gefühle der Ohnmacht und Wut hinein. Gegen KM und JA ist Mann eigentlich hoffnungslos unterlegen. Das zu akzeptieren bringt eine gewisse Gelassenheit. Wunder gibt es angeblich immer wieder.
      Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung
    • RE: Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Hallo Papa von Vieren,

      es tut mir leid, aber ich verstehe die Aussagekraft Deines Beitrages nicht!

      Ich lese lediglich, dass Du seit Längerem keinen Kontakt mit Deinen Kindern hast und nunmehr vom Gericht erste Schritte veranlasst wurden. Im gleichen Atemzug erklärst Du (wenn ich das richtig verstanden habe) dass Du diesen Schritt nicht gehen willst, wg. Deiner Arbeit!

      Ich denke, mit der Einstellung kommt man keinen Deut weiter. Denn ... schon allein für eine Gerichtsverhandlung muss man sich frei nehmen.

      Verständnislose Grüße

      Heinrich 8 )
    • RE: Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Hallo Papa

      Ich sehe das auch so wie Heinrich,wenn du schon 30 Min. nicht für deine Kinder aufbringen kannst ,wie denn dann längere Zeit ?
      30 Min. müssten sich doch z.B. am Freitagnachmittag beruflich einrichten lassen.

      Väter verschanzen sich nur zu gerne hinter ihrem "wichtigen" Job.Mit etwas gutem Willen müsste es doch eine Möglichkeit geben,dass du die Kinder sehen kannst .

      Und klelne Schritte ( 30 Min.) sind doch schonmal ein Anfang, auch wenn du dir mehr erhofft hast.

      L.G.

      Yvie
    • RE: Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Danke für Eure Meinungen.

      Ich hatte mich ein Jahr intensiv bemüht, die Kinder zu Kontakt zu bewegen. Sie wollen wohl tatsächlich nicht mehr. Keiner fragt nach der Rolle der Muitter.
      Natürlich könnte ich es irgendwie einrichten ungeachtet der Kosten. Aber lest mal in meinem Beitrag über das zufällige Treffen.
      Stellt Euch vor, die KM (die Papaverteufelung betreibt) sagt, heute holt Euch Papa ab, da ist doch schon alles zu spät.

      Sorry, hier ist einer resigniert.



      Eigentlich soll es ja ein Erfahrungsbericht sein, um zu zeigen, dass Mann schnell handeln muss (Eilantrag) und einen RA braucht. Bei mir ist halt vieles schief gelaufen.
      Würde die KM nicht blockieren, könnte es so einfach sein, doch nun muss ich mich rechtfertigen!
      Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Papa von Vieren ()

    • RE: Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Hallo vonvieren,

      wenn ich richtig rechne, müsste der Ältere dieses Jahr 12 werden. Ab diesem Alter etwa, oder in den nächsten Jahren beginnen die Kinder sich eigene Gedanken zu machen, und auch sich sehr stark zu verändern. Ich habe meine auch fast zwei Jahre nicht gesehen, aber immer Brief, e-mail und Telefinkontakt gehalten, ca. wöchentlich. In letzter Zeit intensiviert sich der Kontakt wieder (Tochter, 15 Jahre), und sie merkt, dass Mutters Alleinherrschaft nicht die einzig wahre sein kann.

      Immer offene Tür signalisieren und Kontakt halten, das ist nicht resignieren, aber sich auch nicht verkämpfen.

      Viel Geduld wünsche ich dir.
      Hans1961
    • RE: Erfahrungsbericht Gerichtsverhandlung wg.Verhinderung des Umgangs

      Hallo Papa von 4,
      Ich kann Dir nur aus der Sichtweise einer Mama mit 12 jährigen Tochter mitteilen, dass es nicht immer so ist wie es scheint. Und dass auch nicht immer die bösen Mamas dahinter stecken, wenn ein Kind in diesem Alter beginnt eine eigene Meinung zu entwickeln. Ich habe es selbst so erlebt, dass aus einer sehr innigen Vater /Tochter Beziehung plötzlich Distanz entstand und dass es wohl bei Trennungskindern oft so ist, dass sie sich sehr lange ausschließlich nach den Wünschen der Eltern richten, um ja niemanden zu verletzten. In der beginnenden Pupertät entwickeln sie dann starke , eigene Bedürfisse und beginnen sich auch mal etwas zu trauen... ist doch eigentlich positiv.
      Lass die Türe zu deinem Herzen offen und mache nicht den gleichen Fehler wie mein Ex, dass er sich durch zu viele Unterstellungen den Weg verbaut auf eine friedliche Zukunft.
      Gruß
      Anuli