getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      von "Intern" nach "Trennungssituation" verschoben. mfg WB

      Hallo,
      bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und hoffe, hier einige Antworten zu finden.

      Fakt: Ich bin seit 1999 verheiratet. Aus dieser Ehe habe ich einen Sohn, derzeit 7 Jahre.
      Aus erster Ehe habe ich 2 Kinder (Tochter 20 lebt zu Hause, Sohn 18 lebt beim Vater).
      Ich wohne im Haus meines jetzigen Mannes, allerdings seit der Geburt des Kindes vor über 7 Jahren in eigenem Zimmer. Außerdem wohnt noch der Bruder meines (Noch-) Mannes hier. Wir leben sozusagen als Wohngemeinschaft. Es gibt seit 7 Jahren keinerlei zwischenmenschliche Kontakte.

      Ich bin Arbeitlos, der Anspruch entfällt im Januar. Einen Job finde ich nicht, da ich durch die Betreunng des Kindes zeitlich sehr eingeschränkt bin. Hartz IV bekomme ich nicht, da ich verheiratet bin. Da mein (Noch-) Mann privat versichert ist, werde ich ab Februar keine SV haben.

      Darum möchte ich die Trennung offiziell machen, denn außer der gemeinsamen Steuererklärung verbindet uns nichts. Möglicherweise habe ich dann doch Anspruch auf Hartz IV oder kann mich freiwillig bei der KV versichern - ohne dass sein Einkommen, von dem ich ja nichts habe, berücksichtigt wird.

      Die KV möchte eine offizielle Bescheinigung, dass wir getrennt leben.
      Wo kriege ich sowas her? Wem muss ich die Trennung melden?

      Muss mein (Noch-) Mann Kindesunterhalt zahlen, wenn das Kind weiterhin in seinem Haus lebt?
      Muss mein (Noch-) Mann mir Unterhalt zahlen, da ich durch die Betreuung des Kindes nicht arbeiten kann?
      Muss ich Miete oder Nebenkosten für mich und die Kinder zahlen, da wir in seinem Haus leben?

      Natürlich wäre ausziehen ein Thema - aber bevor ich nicht weis, wie ich finanziell stehe, habe ich keine Chance eine Wohnung zu finden. Das Geld meines (Noch-) Mannes steckt im Haus, so dass bei einem Auszug das Haus wohl veräußert werden müsste, um den Unterhalt aufzubringen. Das möchte ich dann doch nicht.

      Ich möchte lediglich nicht ständig benachteiligt werden, weil ich "verheiratet" bin, aber es im Grund nicht bin.
      Das Leben in der WG ist eingespielt und funktioniert soweit "gut".

      Bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wolfgang Becker ()

    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo kaba,

      nachdem die reine Wohngemeinschaft ja zu funktionieren scheint, enthalte ich mich diesbezüglicher Kommentare.
      Man kann natürlich auch unter einem Dach getrennt leben. Wichtig ist dabei das wirklich getrennte Wirtschaften (Kochen, Putzen, Waschen,...).

      Dann ist Dein Mann natürlich zunächst verpflichtet, Kindesunterhalt und Trennungsunterhalt für Dich zu bezahlen.
      Wenn Dein Mann Hauseigentümer ist, kann er natürlich Miete von Dir verlangen. Das heißt dann halt nicht Miete, sondern Nutzungsentgelt. So könntet Ihr leben, bis Euer Leben vorbei ist.
      Aber Vorsicht: Im Kalenderjahr, welches auf die offizielle Trennung folgt, ist Dein Mann in Steuerklasse 1, verliert also den steuerlichen Vorteil Eurer derzeitigen Situation.
      Eigentlich solltet Ihr einen sauberen Schnitt machen und die Scheidung beantragen, Kindesunterhalt nach Tabelle festlegen und den nachehelichen Unterhalt regeln. Wie die Wohnverhältnisse dann noch so möglich sind, kann ich natürlich nicht beurteilen.

      Willst Du den Status Quo erhalten, wie er ist, ist Dein Mann eben verpflichtet, Dich und sein Kind zu unterhalten. Mit Deiner volljährigen Tochter hat er nichts zu tun. Da ist die Frage, wie deren Unterhaltsbedarf gedeckt werden kann. Hierzu fehlen Informationen.

      Grüße

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Max ()

    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo Mad-Max,

      danke für die Antwort. Ich habe keineswegs vor, die Situation bis ans Lebensende so fort zu führen. Ich möchte lediglich nicht meine Sachen packen und ins Ungewisse gehen.
      Darum dachte ich halt, dass zunächst ein offizielles Trennungsjahr sinnvoll ist, bevor ich weitere Schritte unternehme.
      Selbstverständlich plane ich die Scheidung.
      Der steuerliche Vorteil kann wirklich nicht der einzige Grund für ein weiteres "Zusammen"leben sein.
    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo kaba,

      dann würde ich das "Trennungsjahr" Ende Januar 2009 "einleuten". Das hat den Vorteil, dass der Steuervorteil in 2009 noch besteht. Den Scheidungsantrag würde ich ca. 3 Monate vor Ablauf des Trennungsjahrs, also Anfang November 2009 stellen.
      Es dauert dann ein paar Monate, bis der Versorgungsausgleich geregelt ist. Wenn das dann erledigt ist, wird vom Gericht terminiert.
      Ihr solltet Euch im Vorfeld miteinander auseinandersetzen, wie Ihr Unterhalt und Zugewinn regeln wollt. Das kann man alles außergerichtlich machen. Ein derart unemotionales Verhältnis, wie Ihr es habt, ist in so einem Fall sicher nicht von Nachteil.
      Wenn ihr das so hinbekommt, spart Ihr beide viel Zeit, Nerven und Kosten.

      Trotzdem würde ich an Deiner Stelle einen Fachanwalt für Familienrecht aufsuchen, der Dich bei den ersten Schritten begleitet, unterstützt und darauf achtet, dass Du nicht übervorteilt wirst.

      Grüße

      dabei fällt mir noch ein: Steuern sparen ist der schlechteste Grund für eine Ehe und für Kapitalanlagen

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Max ()

    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      hallo , erst mal Willkommen in den ISUV Foren.

      Es ist verständlich dass Du die beschriebene Situation beenden willst. Allerdings werden die genannten Gründe nicht greifen, da hier weiter die Unterhaltspflicht "Noch" greift. Das müßte dann aber genau berechnet werden.

      Einen Job finde ich nicht, da ich durch die Betreunng des Kindes zeitlich sehr eingeschränkt bin.
      das ist schon machbar. Dir kann hier sicherlich Teilzeit-Arbeit zugemutet werden. Aber erst nach Trennungsjahr.

      Das Leben in der WG ist eingespielt und funktioniert soweit "gut".
      so gut dass auch Kindesbetreuung übernommen wird ?

      Da mein (Noch-) Mann privat versichert ist, werde ich ab Februar keine SV haben
      dann muss er Dich eben auch mitversichern, oder alle evtl. Kosten tragen.

      • Muss mein (Noch-) Mann Kindesunterhalt zahlen, wenn das Kind weiterhin in seinem Haus lebt?
        Ja.

      • Muss mein (Noch-) Mann mir Unterhalt zahlen, da ich durch die Betreuung des Kindes nicht arbeiten kann?
        Ja ! Während des Trennungsjahres solltest Du Dir eine Teilzeitarbeit suchen, danach kann Dir evtl. Ein fiktives Gehalt angerechnet werden.

      • Muss ich Miete oder Nebenkosten für mich und die Kinder zahlen, da wir in seinem Haus leben?
        Ja. Oder Dir wird "mietfrei wohnen" als Einkommen angerechnet.
      [COLOR=#336666]mfg WB - für die Kontaktstelle Wiesbaden [/color]

      [IMG]http://forum.isuv.org/images/avatars/avatar-545.gif[/IMG]
    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo Mad-Max,
      genau das ist meine Meinung. Steuern sparen kann nicht der Grund fürs Zusammenbleiben sein.
      Bei mir kommt leider Existenzangst dazu...

      Was genau heißt denn nun "einläuten". Wem muss ich mitteilen, dass wir ab z.B. 1.2. getrennt leben, damit es offiziell anerkannt wird?

      Einen Fachanwalt für Familienrecht, ja gern, aber ich bin arbeitlos, habe kein Einkommen und mein (Noch-)Ehemann zahlt sicher nicht dafür :-(.
    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo,
      erst mal danke, denn ich fühle mich hier ernst genommen!

      Es ist nicht so, dass ich keinen Job finden will - es ist so, dass ich keinen finde. Ich wäre sofort bereit eine Teilzeitstelle anzunehmen, aber trotz intensiver Suche seit über einem Jahr ist nichts in Aussicht. Ich bin bei mehreren Zeitarbeitsfirmen gelistet, habe 3 private Arbeitsvermittler eingeschaltet und diverse Praktika gemacht, alles ohne Erfolg. Ich habe zwei Berufe gelernt, bin aber nicht darauf fixiert. Ich würde mich auch an irgendeine Kasse setzen, Hauptsache ein Job, leider erhielt ich bisher nur Absagen.
      Mein letzter Arbeitgeber ist insolvent, darum bin ich überhaupt in dieser Situation.

      Die Kinderbetreuung wird im Grunde von mir allein gemacht.
      Mein (Noch-) Mann ist von morgens 6 bis abens 19 und länger außer Haus (darum funktioniert es ja auch so halbwegs). Sein Bruder ist schwerbehindert und kann die Kinderbetreuung nicht übernehmen. Meine Tochter ist in Ausbildung und kann dies ebenfalls nicht machen. Oma und Opa sind über 70 und eher selbst pflegebedürftig, als Hilfe.

      Ich hab keine Ahnung, wie ich hier rauskommen soll.
      Eine Wohnung zu nehmen wäre sicher das Einfachste, aber da ist wieder das Geldproblem. Ohne Einkommen bekommt man hier keinen Mietvertrag...

      Er versichert mich nicht mit, ich habe ihn schon mehrfach drauf angesprochen. Die Reaktion war: "dafür ist kein Geld da". Was soll ich tun, wenn er sich nicht kümmert? Ich könnte mich bei der gesetzlichen KV freiwillig versichern, das ist nicht mal so teuer, aber wie bringe ich ihn dazu, das er das zahlt?

      Ich glaube ich muss wohl doch mal zu einem Anwalt. Was kostet so eine Beratung ungefähr?
    • RE: getrennt innerhalb des Hauses, Unterhalt, Steuer etc.

      Hallo kaba,

      in Deinem Fall solltest Du mit einem Anwalt gleich über Prozesskostenhilfe sprechen. So wie Du es beschreibst, hast Du Anspruch darauf und wirst es wohl auch nicht zurückzahlen müssen.
      Das heißt: Es kostet Dich nichts.

      Grüße