ISUV-Pressemeldung: Keine Domestizierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft

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    • ISUV-Pressemeldung: Keine Domestizierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft

      Keine Domestizierung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft

      Nürnberg (ISUV). Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) wen-det sich gegen eine weitere Regulierung der „wilden Ehe“. Er lehnt die Forderun-gen des deutschen Juristentages entschieden ab, bei Trennung den Vermögens-ausgleich, die Unterhaltsansprüche oder gar die Verteilung des Hausrats gesetz-lich zu regeln. ISUV begrüßt es, dass Justizministerin Brigitte Zypries weitere ge-setzliche Regelungen für die nichteheliche Lebensgemeinschaft ablehnt. Die Mi-nisterin hat Recht, wenn sie meint, wer Sicherheit will, kann einen Vertrag ab-schließen.

      ISUV-Vorsitzender Josef Linsler stellte fest: "Die sogenannte „wilde Ehe“ ist heute schon genügend juristisch domestiziert. Wir wissen von Betroffenen, das geschieht ge-gen ihren Willen. Paare, die ein Bündnis auf Treu und Glauben eingehen, entziehen sich bewusst dem strengen deutschen Familienrecht, sie wollen zusammenbleiben, so lange es gutgeht. Sie wollen selbst entscheiden, wann und wie sie sich trennen, sie wollen die ganze teure Ochsentour einer juristischen Scheidung vermeiden. Dafür nehmen sie auch Nachteile in Kauf: Sie zahlen mehr Steuern und sind sozialrechtlich benachteiligt. Es ist daher schon ein starkes Stück, wenn der Juristentag dieses bisschen gestalterische Frei-heit von Privatleben regulieren will.“

      Des Weiteren kritisierte der ISUV-Vorsitzende: „Wir als Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) wenden uns grundsätzlich gegen die Aushöhlung der nichtehe-lichen Partnerschaft als Lebensform mit eigenem Profil. Jeder soll die Lebensform wäh-len können, die seinen Lebensvorstellungen entspricht, der Staat – und erst recht Juris-ten sollten das akzeptieren und nicht manipulativ eingreifen. Auf Unverständnis stößt bei Betroffenen, wenn der Juristentag Gutachten erstellen lässt und damit ein „schutzwürdi-ges Vertrauen“ von Partnern nichtehelicher Lebensgemeinschaften propagiert, das es zu schützen gilt. Das riecht doch sehr stark nach Eigennutz.“