Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

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    • Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Anfrage:
      Zeitschrift ÖKO-TEST
      Journalistin: Karin Vogelsberg

      Tel. 0351-6557215

      Beschreibung des Projektes
      ich bin freie Journalistin und arbeite für die Redaktion ÖKO-TEST. Wir planen einen Beitrag zum Thema neues Unterhaltsrecht und möchten darin Betroffene zu Wort kommen lassen. Konkret suche ich Kontakt zu einer Frau, die nun nach dem neuen Recht keinen Unterhalt mehr für sich erhält und bereit ist, ihre Geschichte zu erzählen. Wie war ihre Situation bisher, wie viel Unterhalt hat sie bekommen, wie kam sie damit zurecht? Und welche Konsequenzen hat es für sie, nun keine Unterstützung mehr zu bekommen? Wie geht sie mit dem Problem um?
      Die Geschichte könnte eventuell anonymisiert erscheinen.
      Ich würde mit der Betreffenden ein Interview führen (telefonisch oder je nach Entfernung auch persönlich) und natürlich wird die Geschichte vor dem Druck zur Freigabe vorgelegt. Aus Termingründen sollte das Interview möglichst noch im Laufe dieses Monats (März) stattfinden.
      Ich danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung und freue mich auf eine Rückmeldung.

      Für Rückfragen bedanke ich mich.
      Mit besten Grüßen<br>
      Josef Linsler <hr>
      <br><br>
      <hr>

    • RE: Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Hallo Herr Linsler,

      ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Vogelsberg in den nächsten Monaten eine Frau finden wird, auf die ihre Erwartungen zutreffen.
      Das hat der Gesetzgeber so nicht wirklich vorgesehen und wird nach Studium der LL der OLGs wohl auch nicht so krass umgesetzt. Ich bin mal gespannt, was da dann so geschrieben wird.

      Beste Grüße
    • RE: Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Hi Mad Max !

      Ich bin bezüglich der Anfrage auch ein bischen überrascht.

      Wie soll über etwas berichtet werden, was noch in den Kinderschuhen der Umsetzung steckt.

      Selbstverständlich ist Medieninteresse zu begrüßen.... der Sache dienlicher wäre momentan dann doch ein allgemeines "Intro" im Öko mit Möglichkeit zum "Leserbrief".

      grüße mezzo
    • RE: Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Hallo mezzo,

      das sehe ich auch so. Die Medien sollten erst vernünftig recherchieren, bevor sie ein Interview planen, sonst gibt das wieder so ein stimmungsbildendes Rumgeeire mit wenig Informationsgehalt.

      Grüße

      PS: hoffe der urlaub war schön.
    • RE: Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Hi Mad Max !

      Ja Urlaub war vom allerfeinsten, Schneeschippen ist deprimierend ;).

      Auch die Formulierung der Anfrage finde ich grenzwertig.

      Die Reform kommt ja nicht wirklich überraschend... :rolleyes:

      Die Bitte, die "Geschichte" erzählen zu dürfen, hat so ein bischen den "Leidensweg gemischt mit Ungerechtigkeitstouch" und ist somit einseitig geschlechterspezifisch.

      Grüße mezzo
    • RE: Unterhaltsrechtsreform - vorher Unterhalt, nachher kein Unterhalt

      Hallo,

      hier eine Rückmeldung einer Betroffenen mit 1 Jahr "Verspätung.
      Ich habe mich wegen häuslicher Gewalt per räumlicher Trennung von KV mit 1 leiblichen Kind, w, geb,01-1997 getrennt. Der KV wurde 7Monate nach Kindesgeburt Ehemann per Heirat 08/1997. Trennung mit meinem und Kindesverbleib in Ehewohnung in 12/2005. Antrag nach Gewaltschutzgesetz auf Überlassen der Ehewognung von Amtsgericht Tempelhof-Scöneberg, Richterin W. ABGELEHNT: wegen zu hoher Mietkosten und reduziertem Unterhalt (bei Jahresbrutto von damals ca. 60.000,-€/mtl.3200,-€ des alleinverdienenden Ehemanns wurden mir 831,-€ bei 700,-€Miete Ehegattenunterhalt zugesprochen, was der damaligen 3/7-Regelung rechnerisch nicht entsprach: das Gericht kann nicht rechnen= Hauptproblem meiner Erfahrung nach mit Juristen allgemein) muste ich mit Kind in kleinere Wohnung umziehen. Von 2005-2007 organisierte ich ohne Jugendamts- oder Gerichtseinflüsse von mir aus Vater-Kind-Umgang und wollte das GS erhalten. Eine Scheidung oder Scheidungskosten konnte ich mir traumatisiert nicht leisten, meine Prioritäten lagen beim Gesundwerden und Betreuung meiner damals 9jährigen Tochter, die ebenfalls als Zeugin der Prügel des Vaters an ihrer Mutter traumatisiert war. Den Kindesunterhalt zahlte der Ehemann/KV freiwillig, den Ehegattenunterhalt erst nach gerichtlicher festlegung.

      Während der Traumatheraphie, die in Anschluss an Gewalterfahrungen indiziert ist und während des Umzugs, organisierte die Anwältin des KV einen Sorgerechtsstreit, in dem behauptet wurde, dass ich dem Vater das Kind entziehen wolle. Das Kind wurde 6mal zu gerichtlichen Anhörungen zu je 600,-€ Gerichtskosten pro Anwalt zitiert, um sich fragen zu lassen, ob es den papa oder die mama lieber hätte: Kinder lieben immer beide Eltern, ich verzweifelte an der menschlichen Dämlichkeit von Richtern, die immer noch es zulassen, das ein Streit unter Eheleuten auf dem Rücken der Kinder und zum Profit von Anwälten ausgetragen wird. Dieses Business kotzte mich regelrecht an: Kindergeld erfechten, statt sich um Kinder kümmern,war so ungefähr das Niveau der staatlich-gerichtlichen Debatte auf meinem und dem Rücken von Kind und wohlanständigem Steuerzahler.

      Das zuständige Jugendamt meldete sich bei mir zum ersten Mal nicht wegen meiner Anzeige des KV wg. Körperverletzung, sondern schrieb mir, dass es sich jetzt um meine Tochter kümmern müsse, weil der KV einen Scheidungsantrag eingereicht hatte: Anhörungen bei Tante P. wurden zur Zusatzbelastung für mich und meine Tochter.

      Ein Umgangsverfahren wurde vom KV per Zahlung der Gerichtskosten angestrengt, zu dem Anhörungen organisiert wurden. Bei der ersten Anhörung in meinem Beisein ohne Kind wurde das Verfahren von der Richterin innerhalb der ersten 10 Minuten in ein Sorgerechtsverfahrenstermin umorganisiert/umbenannt und mir das Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen.Begründung: Aktenlage.
      Es lagen ihr lediglich Aussagen des KV vor, da ich mich in Theraphie befand und meine Anwältin keine Aussagen von mir zusammengestellt hatte.

      Ich ging auf Anraten des JA Berlin-Charlottenburg, das für mich mittlerweile zuständig war, ins Frauenhaus mit meiner Tochter, da ich retraumatisiert war von dem Gerichtsbeschluss der Frau W.. Dort war ich 3 Tage bis die LKA-Fahndung des KV und der Richterin per fax dort ankam: ich wurde wegen Kindesentziehung weltweit gesucht, mir war direkt nach der gerichtlichen Sitzung auf Antrag des KV von der Richterin W. das Sorgerecht entzogen worden.

      10 Monate später wurde mir der Ehegattenunterhalt komplett gestrichen mit der Begründung, ich sei zwar arbeitslos aber könne rein theoretisch 1400,-€ mtl. verdienen. Sämtliche Kontoauszüge und eine Arbeitslosenquote von 40% in Berlin besagen zwar das REALE Gegenteil.

      Aber in diesem Falle wurde das neue Unterhaltsgesetz SO ausgelegt.

      Ich war arbeitslos, Hausfrau und Mutter, krank geschlagen und wurde de facto nach Aktenlage vom Eheversorger ohne Theraphieanspruch und Versorgungsausgleich zur Arge geschickt. So setzt eine Richterin W. am Amtsgericht Berlin Tempelhof-Schöneberg das neue Unterhaltsgesetz um. Das Gewaltschutzgesetz hatte sie ignoriert und das Kindeswohl definiert man dort über das Einkommen des KV.

      Vor der Theraphie gegen meine Alpträume, die von dieser Richterin verursacht wurden, träumte ich oft davon, das ganze Gerichtsgebäude in Schutt und Asche zu legen: man geht ohne Theraphie damit so um im Unterbewusstsein. Andere Leute träumen davon, die Arge in Schutt und Asche zu legen: man möchte sich eigentlich mit Gegengewalt gegen solche gewalttätigen Eingriffe des Staates in das eigene Leben WEHREN.

      Ich habe Filme gedreht und schreibe.

      Ich glaube, dass es ganz normal ist, dass Sie die Folgen der neuen Unterhaltsgesetze erst 1-2 Jahre nach Inkrafttreten überblicken können: die Mühlen der Bürokratie brauchen so lange, bis sie die neuen Gesetze umsetzen. Wie sie sie umsetzen ist wahrscheinlich von Region zu Region, von Richter zu Richter unterschiedlich. Ich bin nicht aus Berlin, aber im ehemaligen West-Berlin sozialisiert worden. In den Ämtern hier lebt aber jetzt der ehemalige Osten weiter: per Überhangslisten sind die meisten Posten und Pöstchen an neue "Kulturträger" übergeben worden. Diese sozialistisch sozialisierten Funktionsträger haben anderes in der FDJ gelernt und gelesen als das Grundgesetz und verfolgen daher andere gesellschaftliche Werte.
      Gedanklich führt mich meine eigene Erfahrung mit den jetzigen Institutionen nach Mauerfall zu der Frage, wohin das dieses Land eigentlich führt, dass nach 1945 ein Drittel aller Deutschen nicht entnazifiziert wurden und die Grundrechte ignorieren.

      Verzeihen Sie mir die Ausführlichkeit; man sieht daran, dass mich diese Sache innerlich immer noch sehr beschäftigt.
      Es ist eigentlich ein Skandal, wie skrupellos mit der Ehe, den Kindern und den Finanzen bei Gerichten umgegangen wird: Verfassungsbruch wird salonfähig gemacht.

      Falls sie Näheres von mir wissen möchten:

      Handy-Nr. + Realnamen entfernt ! im Startbeitrag steht wie Redakteur/in zu errreichen ist. Weitere Realnamen verändert. WB

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Wolfgang Becker ()