was würde passieren wenn Vater möchte, dass Sohn bei ihm lebt?

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    • was würde passieren wenn Vater möchte, dass Sohn bei ihm lebt?

      Hallo erneut,

      habe letzte Woche bereits im Forum Unterhalt - Angebot Unterhalt ok? - gepostet. Jetzt hab ich noch ne Frage.

      Lebe getrennt von meinem Mann, er hat ne Freundin - die ist jetzt von ihm schwanger.
      Unser gemeinsamer Sohn (jetzt 7 Jahre alt) lebt bei mir - sieht seinen Papa aber sehr regelmäßig (fast jedes Wochenende) und häufige Telefonate.
      Als wir uns getrennt haben (Mai 2006) musste ich aus der Wohnung raus. Mein Mann war sehr aggressiv und unser Sohn hat alles mitbekommen.
      Mein Mann weigerte sich den Kleinen rauszugeben.
      Es hat fast ein halbes Jahr gedauert und zig Rechtsanwaltschreiben hin und her bis es endlich einen Gerichtstermin gab.
      Kurz davor hat mein mann dann doch beschlossen, dass der Kleine bei mir leben darf.
      Vor Gericht ist das dann nur noch sozusagen bestätigt worden.
      Also ist der Kleine weiterhin in seinen gewohnten Kindergarten gegangen und geht nun in die 1. Klasse.

      Aber - ich werde das Gefühl nicht los, dass bald wieder ein Drama losgeht.
      Was wäre denn wenn er es schaffen würde (wie damals auch) dass der Kleine offen kund tut, dass er zu seinem Papa ziehen möchte? Dass er freiwillig die Schule wechselt etc.?
      Habe Angst, dass das wieder losgeht.....
      Wie würde ein Gericht denn da entscheiden? Ok das kann mir wahrscheinlich niemand sagen aber event. gibt´s ne Tendenz......
      Ich meine der Kleine hat alles bei mir - sein gewohntes Umfeld, Großeltern, Tante.. Freunde, Schule um die Ecke etc. etc etc.

      Bin total durch den Wind und das nur wegen ein paar Anzeichen. Da ich da ein arg gebranntes Kind bin rieche ich das gegen den Wind und wittere direkt Gefahr...

      LG,

      Lighting
    • Sorry ich hab vergessen zu schreiben, dass mein Nochmann bisher jeden Job nach kurzer Zeit verloren hat. Mehrfache Anzeigen wegen Betrug etc. hat. Darum möchte ich nicht, dass der Kleine dort permanent aufwächst.
      Er hat noch nie einen konstanten Lebenswandel gehabt.
      Ich fördere den Papa-Sohn-Kontakt schon sehr... gestehe da mehr zu als die meisten anderen solange es gut für den Kleinen ist.
    • Hi Lighting !

      Ich schlage dir "einigermaßen dringend" vor, von agieren auf reagieren umzustellen.
      So wie Du die Umstände schilderst, ist es schon sehr "visionär", daß Du Dir Sorgen machst.
      Zudem sehe ich die Gefahr, daß Deine Sorgen dem Jungen nicht "verborgen" bleiben.
      Es muß schon einiges vorfallen, daß ein 7- jähriger vor Gericht gehört wird.

      Grüße mezzo
    • Hallo und danke f. Deine Antwort.

      Es ist nix vorgefallen - aber wenn sich Eltern nicht einig sind wo das Kind leben soll ist es lt. meiner Anwältin total normal, dass auch das Kind bei dem Gerichtstermin erscheinen soll.
      Letztendlich musste er ja nicht hin weil wir uns vor der Verhandlung doch noch einig wurden. Aber im Normalfall müssen Kinder hin bei so einen Termin.

      Mit dem agieren und reagieren hast Du recht.
      Aber es ist so verdammt schwer wenn Du tust und machst und dann alles einigermaßen läuft und dann kommt wieder ne Keule.

      Ich tue alles, damit der Kleine überhaupt nix mitbekommt.
      Dass er leidet ist für ein Trennungskind wohl normal fürchte ich.
      Er liebt seinen Papa heiß und innig was ich auch unterstütze. Ist zwar ein abartig komisches Gefühl ihn in allem zu bestätigen obwohl ich weiß wie er wirklich ist.
      Aber - ich würde NIE auch nur einen Pieps fallen lassen vor dem Kleinen. Keine Andeutung - nix!
      Das habe ich mir geschworen und konnte das bis jetzt auch 100%ig einhalten.


      LG,

      Lighting
    • Hallo Lighting!

      Schließe mich "mezzo" an und möchte aus meiner Erfahrung etwas hinzufügen:

      Kinder gerade in diesem Alter (ca. 7 - 12 J.) leiden unter Trennungen sehr (möchte nicht falsch verstanden werden und jüngere od. ältere Kinder ausschließen) - was ich meine, sind altersbedingte Entwicklungen und Erfahrungen. Kleinere Kinder "klammern" sich instinktiv mehr an die Mama und ältere suchen ihren sozialen Halt zunehmend unter gleichaltrigen ...

      Was ich sagen will, vielleicht findest du eine Chance, dass dein Kind gleichaltrige betroffene - also Trennungs- bzw. Scheidungskinder in einer geführten Gruppe kennen lernen kann. Angebote dazu erfragst du am besten beim Jugendamt od. ähnlichen öffentlichen sozialpäd. Diensten.
      Für mein Kind war das eine super Erfahrung, die ich wohl auch in seinem Namen weiter empfehlen kann.

      Verläßlichkeit und klare Regeln - möglichst auf beiden Seiten - sind das beste.

      (Übrigens meinem Kind wurde die Anhörung vor Gericht sogar mit fast 10 Jahren erspart!)

      Grüße von
      himmelblau
      himmelblau
    • ... viel Glück!

      Ich habe dabei gelernt, dass auch kleinere Kinder nicht alles mit den Eltern teilen müssen und speziell in dieser Gruppe waren die Muttis und/oder Vatis nur zum Abschlussfest eingeladen ...
      Den Kindern wurde unter anderem vermittelt, dass es immer wichtig ist Sorgen und Nöte zu teilen und dass es auch das Beste ist, sich gemeinsam freuen zu können - auch wenn es scheint, dass nichts im Lot ist ...
      Der "Aha - Effekt" meines Sohnes war, dass eine Familie das ist, wo man sich geborgenfühlt und wenn es denn davon zwei gibt, dass es dort unterschiedliche Regeln gibt ... na usw. ...

      grüße von himmelblau
      himmelblau
    • Hallo Lightning,

      erst einmal tief durchatmen. Schau mal nach in einer meiner letzten Antworten. Dort findest Du den Weg, wie man zum Aufenthaltsbestimmungsrecht kommt. Das ist ein sehr langer und steiniger Weg für einen Vater, der nachweisen kann, dass er das Kind betreuen kann, zuverlässig ist, einer geregelten Arbeit nachgeht,... und zugleich aber auch glaubhaft darstellen kann, dass es für die Entwicklung des Kindes besser ist. wenn es seinen ständigen Aufenthalt beim ihm hat. Und bevor das Kind in dem Alter vor Gericht muss, beurteilt erstmal das JA. Bei einem 7-Jährigen steht auch der Kindeswunsch nicht wie bei 14-Jährigen an erster Stelle. Da muss schon sehr viel passieren. Lehne Dich also zurück und laß den Alltag ganz normal laufen wie bisher.

      beste Grüße
    • Hallo,

      Weißt Du... das was Du mitmachst tut mir wirklich sehr leid und ich schwöre ich wäre die Letzte, die meinem Nochmann im Wege stehen wird - der Kontakte verhindert oder sogar unterbindet.

      Deine Geschichte ist da eine andere. Eigentlich schade... beim Jugendamt waren wir damals ja schon gaaaanz oft. Die haben auch super geholfen und waren sehr sehr nett und haben viel Mut gemacht.
      JA hat auch einen Teil vor Gericht geleistet und ohne JA wäre die Einigung vor dem Termin bei Gericht auch garnicht möglich gewesen.
      Die Dame vom JA war sogar bei dem Gerichtstermin dabei und hat mir Mut gemacht. Hätte mir da ja beinahe in die Hose gemacht. Hätt ich meine Anwältin und die Dame vom JA nicht dabei gehabt... ich wäre tausend Tode gestorben.

      Danke Dir für Deine Antwort... id ehat definitiv Mut gemacht!!!
      Auch wenn das für Dich bedeutet, dass ich Dir damit irgendwie den Mut nehme... sorry....
      Ach Mensch... 2 ähnliche Gedanken aber doch 2 ganz unterschiedliche Seiten.

      Drücke Dir weiterhin die Daumen!

      LG,

      Lightning
    • Oh sorry - ich bin heute total durch den Wind.

      Es ging ja garnicht um Dich. Du wolltest ja garnicht das ABR. Sorry...
      Oh Mann brauche jetzt erst mal nen Kaffee :)

      Deine Antwort hilft ja noch mehr als ich in Erinnerung hatte.
      Dachte ich wüsste welchen Post Du meinst aber jetzt hab ich gschaut und verstanden!

      LIEBEN Dank!

      Lightning
    • Doch, doch,

      ich will schon auch das ABR und habe es auch beantragt. Meine Kinder sind 11 und 14 und hätten bei mir idealste Bedingungen. Und trotzdem habe ich wenig Hoffnung. Die Kinder leiden keinen Schaden bei der Mutter, aber die Förderung wäre bei mir besser und das Umfeld harmonischer.

      Beste Grüße
    • Ich sag´s ja - ich stehe irgendwie neben mir - sorry!

      Mit Deiner Ex kannst Du nicht gut reden hast Du geschrieben.

      Deine Kinder wollen zu Dir habe ich gelesen.
      Bist Du denn schon in Kontakt zum Jugendamt?
      Das stelle ich mir dann schon ein wenig "einfacher" vor wenn die Kids das wollen. (davor hab ich ja Bammel dass das so bei mir kommt aber mein Sohn ist halt erst grad 7 geworden).

      Finde es toll wie Du Dich damit auseinandersetzt, abwägst und sooo lange überlegt hast diesen Schritt überhaupt zu gehen.

      Wünsche Dir dass Du einen Weg gehst den Du vertreten kannst und der auch das zum Ziel hat, was für Euch das beste ist!

      LG,

      Lightning
    • ja,
      mit dem JA hatte ich bereits ein sehr sachliches emotionsfreies Gespräch. Allerdings habe ich mich da ungeheuer beherrschen müssen, weil ich so durchgehört hatte, dass meine Ex dieses Gespräch schon hatte und ziemlich auf den Putz geklopft hatte, was ihre Bemühungen um die Kinder betrifft. Stimmt ja alles nicht, aber das habe ich einfach weggelassen. Übermorgen werden die Kinder alleine beim JA gefragt und ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das abläuft. Ich weiß auch nicht, ob die MA des JA wirklich neutral ist. Ich kann nur abwarten.
      Eines ist für mich aber sicher: Ich werde nicht in eine höhere Instanz gehen. Dieses ganze Hick-Hack belastet nicht nur mich, sondern auch die Kinder und natürlich auch die Ex.
      Eigentlich ist das ja völlig bescheuert. Wenn man vernünftig miteinander reden könnte, dürfte so eine Aufenthaltswechsel doch kein Problem sein. Ich betrachte das ja auch nicht als Einbahnstrasse oder will gar der KM die Kinder entziehen.
      Letztendlich - sind wir mal ehrlich - ist sehr oft das liebe Geld Ursache der Kommunikationsprobleme. Und wer kann schon strikt Beziehungsthemen von Erziehungsthemen trennen.

      Beste grüße
    • Stimmt - es ist schwer aber geht. Zumindest nach außen hin.
      Wie es in einem drin aussieht ist ja etwas anderes. Auch wenn das schon irgendwie schizophrene Züge hat- ich verhalte mich oft anders als ich denke, rede andere Sachen als mir eigentlich auf der Zunge liegen würden ... und wieso? Des lieben Frieden willens... um den Kleinen so unparteiisch wie möglich zu erziehen.
      Allerdings ist das wohl wie in meinem Fall auch ein Eigentor.
      Das wird manchmal schamlos ausgenutzt und kommt wie ein Boomerang zurück zu mir. Und was mach ich? Genauso weiter!!! Ich will mir später NIE die Vorwürfe machen müssen, dass ich da jemand manipuliert habe. Jemand, der noch viel zu klein um die Welt zu verstehen.
      Irgendwann wird der Kleine ein Großer und bekommt auch den Weitblick um selbst zu verstehen. Um Gut von Böse unterscheiden zu können. Richtig von Falsch... und bis er so alt ist um das ganz alleine erkennen zu können werde ich alles dafür tun, dass zumindest seine kleine Welt so heil als möglich bleibt.

      Aber welcher Papa - welche Mama versucht das nicht? Wieviele es schaffen? Keine Ahnung... aber ich werd´s wissen wenn es soweit ist. Dann weiß ich ob ich mich in die "Geschafftstatistik" eintragen darf.

      Das Leben kann ganz schön kompliziert sein.

      Lightning!
    • Hallo Wolfgang!

      O.K. Dann hatte ich eben einen besonders umsichtigen Richter; vielleicht hat ihm die "Burg" zu einseitig gebrannt.

      Er ist bekannt dafür, Kindern Verfahren aufgrund unsubstantiierter Parteivorträge zu ersparen.

      mezzo
    • Muß ich leider aus Erfahrung was anderes berichten.
      Meine Tochter mußte mit 6 Jahren vor Gericht angehört werden, weil ihr Vater das so beantragt hat. Er war der Meinung das Kind würde offen sagen es will zum Papa ziehen und das für immer. Meine Tochter ist sehr sensibel und ich habe es versucht zu verhindern aber der Richter hat gesagt auf Antrag einer Partei muß dem entsprochen werden weil die Gegenseite sonst wegen eines Verfahrensfehlers seine Entscheidung anfechten kann. Sie mußte erscheinen (200 km fahrt eine Strecke) und mit einem Wildfremden Mann alleine im Gericht reden ich durfte nicht anwesend sein.

      22kurz
    • ich fand es so lächerlich....einerseits angst um das liebe kind...haha...
      und andererseits zerrt er das kind vor gericht.
      habe ihn mal gefragt was das wohl des kindes ist....er meinte nur es wäre das wohl das es bei ihm lebt...das sagt alles....es geht ihm nicht ums kind...sondern nur darum mir das kind weg zu nehmen....traurig aber doch wahr....bewundere eltern wo es klappt trotz trennung die kinder gemeinsam ohne gezerre groß zu ziehen....
    • Hallo, 22kurz!

      Du schreibst:
      Meine Tochter mußte mit 6 Jahren vor Gericht angehört werden, weil ihr Vater das so beantragt hat.
      Beachte, dass auch ohne Antrag einer Partei die Kinder gehoert werden MUESSEN, weil ansonsten ein so erheblicher Verfahrensmangel besteht, dass die OLGs die Sachen *ungelesen* ans AmtsG zurueckverweisen und die ganze Chose wieder quasi von vorne losgeht.

      Der Antrag des Vaters ist also nicht *schuld* an der sowieso pflichtgemaessen Kindesanhoerung, Par. 50b FGG:

      § 50b FGG
      (1) Das Gericht hört in einem Verfahren, das die Personen- oder Vermögenssorge betrifft, das Kind persönlich an, wenn die Neigungen, Bindungen oder der Wille des Kindes für die Entscheidung von Bedeutung sind oder wenn es zur Feststellung des Sachverhalts angezeigt erscheint, daß sich das Gericht von dem Kind einen unmittelbaren Eindruck verschafft.
      (2) ...
      (3) In den Fällen des Absatzes 1 ... darf das Gericht von der Anhörung nur aus schwerwiegenden Gründen absehen. Unterbleibt die Anhörung allein wegen Gefahr im Verzug, so ist sie unverzüglich nachzuholen.


      Die Rechtsprechung ist inzwischen so weit, dass die Erkenntnis, ob ein Kindeswillen entscheidungsrelevant ist, erst in der Kindesanhoerung ermittelt werden kann. So *schreibt* das OLG Koeln bereits die Anhoerung von 3-Jaehrigen *vor*.

      Jedenfalls sollte in solchen Faellen von den Eltern die Bestellung eines Verfahrenspflegers beantragt werden, der als *Anwalt des Kindes* ganz *Partei* fuer das Kind einnimmt.

      Gruss, Andreas
      Was das Leben leichter macht:
      - der Mut, das zu aendern, was wir aendern koennen,
      - die Gelassenheit, das hinzunehmen, was wir nicht aendern koennen,
      - die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.