Umgang - Anwalt oder JA?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Umgang - Anwalt oder JA?

      Ihr Lieben,

      ich brauche mal einen einfachen und doch komplizierten Rat, da ich selber nicht weiter weiß.

      Mein Ex und ich haben einen gemeinsamen 5-jährigen Sohn aus einer längeren Beziehung. Das Kind war und ist ein absolutes Wunschkind.

      Mein Ex hat sich für eine andere Frau von mir getrennt. Mit dieser Frau hat er eine Tochter.

      Als Vater war er immer sehr liebevoll, hat unseren Sohn gern und gut betreut, war mit ihm sogar beim Babyschwimmkurs und hatte ihn in der ersten Zeit nach unserer Trennung (solange er nicht mit der neuen in einer Wohnung zusammengelebt hat) auch einmal wöchentlich über Nacht.
      Nachdem die Frau bei ihm eingezogen war, brach er jeglichen Kontakt zum gemeinsamen Sohn ab.

      Ich habe jetzt mehrfach und über einen längeren Zeitraum versucht, den KV wieder zum Umgang mit unserem Kind zu bewegen, was er ablehnt. Unser Sohn aber wünscht sich den Kontakt. Er sieht seinen Vater derzeit nur sporadisch, wenn sie bei den Großeltern väterlicherseits, zu denen ein sehr guter Kontakt von unserer Seite besteht, aufeinander treffen. Ich bin bei diesen Kontakten nicht dabei, das ist auch absolut ok für mich. Unser Sohn verbringt regelmäßig das Wochenende bei den Großeltern.
      Soweit mir berichtet wurde, geht unser Kind bei jedem Aufeinandertreffen vollkommen offen und unkompliziert auf seinen Vater zu, bindet ihn in sein Spiel mit ein, als ob es die Trennung und die lange Zeit zwischen dem Wiedersehen nie gegeben hätte.
      Übrigens versuchen die Großeltern durch ebensolche Treffen von Vater und Sohn den Kontakt wieder zu normalisieren, aber von der Vaterseite kommt nichts.

      Letztes Wochende hatte mein Ex Geburtstag und unser Sohn wollte ihm unbedingt etwas schenken, was ich sofort befürwortet habe und ihm ermöglichte. Außerdem haben wir auch etwas für das Halbgeschwisterchen eingepackt und das Päckchen verschickt.
      Ich erhielt am nächsten Tag eine Email mit einem Dankeschön, aber dem unmissverständlichen Hinweis, dass es nichts ändern würde, der KV wolle den Kontakt nicht, sein zweites Kind nur wäre SEIN Kind, unser Sohn wäre für ihn nur EIN Kind.

      Ich habe das Päckchen an den Vater als sehr gute Möglichkeit gesehen, ihm einen Denkanstoß zu geben und von sich aus mit aller Unterstützung von meiner Seite den Umgang mit unserem Sohn wieder aufzunehmen. Die Enttäuschung über das Verhalten des Vaters ist auf Seiten des Kindes enorm.

      Um unserem Kind wieder einen normalen Umgang zu ermöglichen, ziehe ich jetzt nur noch die Vermittlung durch das JA oder einen Anwalt in Betracht, parteiisch sehe ich beide, nämlich auf der Seite des Kindes.
      Allerdings bin ich unschlüssig, wo ich für unser Kind mehr erreichen werde. Das JA erscheint mir manchmal zu träge und macht nicht genug Druck (so MEINE persönliche Erfahrung), ein Anwalt könnte mit seiner direkten Art genau das Gegenteil von dem bewirken, was ich erreichen möchte, nämlich einen regelmäßigen Umgang zwischen Vater und Kind.

      Wen würdet ihr um Hilfe bitten?

      Wie gesagt, unser Sohn wünscht den Kontakt, er fragt sehr oft, warum der Papa ihn nicht mehr holt und warum er das andere Kind lieber hat als ihn. Außerdem möchte er gern sein Geschwisterchen kennenlernen.

      Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

      Mama2Jungs
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hallo mama....

      Ich denke weder JA noch RA können da was in Bewegung bringen.
      Möglicherweise "entspricht" dein EX dem Wunsch seiner Neuen und da "könnte" man den Hebel ansetzen.
      Vielleicht mal einen Brief schreiben oder sonst Kontakt aufnehmen.

      Grüße mezzo
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      @mezzo,

      das verstehe ich nicht ganz.

      Meinst du, dass seine Frau den Umgang unterbindet?

      Briefe, emails etc. waren bisher alles für die Katz.

      @evra

      wo finde ich einen Mediator? Kriege ich den übers JA vermittelt?

      Danke!
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hi Mama....

      So wie Du die Situation geschildert hast, scheint das sehr wahrscheinlich.
      Mediation wäre natürlich ne Möglichkeit, kann den Sinn aber nicht ganz erkennen; zumal niemand gezwungen werden kann.
      Entweder Papa will oder eben nicht....( zumal du Ihm ja wirklich "Tür und Tor" öffnest).

      grüße mezzo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gelöscht-003039 ()

    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Ich muss gestehen, ich hänge hier ein bisschen zwischen allen Stühlen und bin letzten Endes die Dumme dabei, auf die irgendwann auch noch alles zurück kommt.

      Ich habe als Mutter die Pflicht, den Umgang zwischen Vater und Kind zu fördern und zu fordern. Gehe ich nicht bis zum äußersten, muss ich mir irgendwann mal die Vorwürfe unseres Kindes anhören, warum ich nicht und weshalb und wieso, schließlich besteht die Möglichkeit zu klagen...

      Forciere ich den Umgang, indem ich das JA oder einen Anwalt einschalte und den Vater per Gericht zum Umgang zwingen lasse, vergrößert das die ohnehin schon große Kluft zwischen mir und dem Mann und kann außerdem vollkommen nach hinten losgehen, indem er bei jedem Umgang das Kind extrem spüren lässt, wie sehr er diesen Umgang ablehnt.

      Ich weiß nicht was ich machen soll, ich bin absolut ratlos. Vor mir sitzt ein weinendes Kind und fragt nach seinem Vater und stellt Fragen, die ich nicht beantworten kann.

      Ich gebe zu ich wünschte diese Frau wäre niemals in unser Leben getreten und würde eher gestern als morgen dahin verschwinden, wo sie hergekommen ist.
      Aber letzten Endes ist sie auch nicht für das Verhalten des KV verantwortlich, oder?
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hi Mama....

      Fördern JA, Fordern NEIN. Was soll da auf Dich zurückfallen. Zumal, bitte nicht übel nehmen, JA, RA, Mediator, Fam.G., die " Brisanz " Deiner Situation wohl kaum würdigen werden. Das soll jetzt keinesfalls zynisch sein !
      Papa muß " aufwachen " sonst geht, außer Aufwand und Verdruß gar nichts.

      mezzo
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hallo Mama,

      dein Beitrag war einer von denen, die mir so richtig unter die Haut gegangen sind. Spontan wollte ich sagen 'lass diesen Schlappschwanz sausen, vergiss ihn einfach'. Mit etwas Nachdenken sag ich das natürlich nicht mehr. Es geht immerhin um euer Kind. Und da kann man seinen Grips gar nicht genug anstrengen, um eine gute Lösung zu finden.

      Leider ist mir auch kein zündender Gedanke gekommen. Außer vielleicht, die Großeltern - die sich ja offensichtlich auch sehr bemühen - mehr ins Boot zu holen.

      Und noch ein - wie ich meine - wichtiger Gedanke kam mir: Gesagtes ist nicht immer Gemeintes. Das wissen wir. Da eine Eltern-Kind-Beziehung so was intensives und wundervolles ist, kann ich nicht wirklich glauben, dass dein Ex meint, was er sagt. Vielleicht macht es doch Sinn, dran zu bleiben. Vielleicht in der Form, dass regelmäßig Fotos geschickt werden, wichtige oder schöne Ereignisse mitgeteilt werden, vielleicht mal ein gemaltes Bild von deinem Sohn. Meine - vielleicht naive - Hoffnung wäre, durch Hartnäckigkeit ohne Vorwürfe und Zorn doch ein Umdenken zu erreichen.

      Was immer du machst, ich wünsche dir alles Liebe und Gute dabei. Und hör auf, dich zu zerfleischen. Nein, du bist nicht für alles und jeden verantwortlich. Das weißt du auch, wahrscheinlich gibt nur der Bauch wieder andere Signale.

      Kopf hoch!

      Susanne
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hallo M2J,

      eine gute Idee habe ich leider auch nicht. Aber eine Anmerkung hierzu:
      Ich habe als Mutter die Pflicht, den Umgang zwischen Vater und Kind zu fördern und zu fordern. Gehe ich nicht bis zum äußersten, muss ich mir irgendwann mal die Vorwürfe unseres Kindes anhören, warum ich nicht und weshalb und wieso, schließlich besteht die Möglichkeit zu klagen...

      Ich kann deine Bedenken verstehen. Aber selbst wenn dein Kind dir später mal zunächst Vorwürfe macht, so wird es sicher schnell einsehen, dass es keinen Sinn hat, den KV per Klage zum Umgang zu zwingen. Das ist dann einfach kein sinnvoller Umgang. Im Gegenteil, ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein erzwungener Umgang der Kinderseele mehr schadet, als gar kein Umgang. Denn wenn der KV das Happening als Zwang empfindet, dann spürt das das Kind am deutlichsten.
      Um deinem Kind später zeigen zu können, dass du dich bemüht hast, Umgang zu ermöglichen, würde ich einen Ordner anlegen, in dem du genau diese Bemühungen dokumentierst. Vergangene und zukünftige Briefe und Emails, geschickte Fotos, Telefonate (als Notiz), diesen Thread ausdrucken, all das.
      Du hast dir absolut nichts vorzuwerfen, im Gegenteil, ich bewundere deine Haltung, und viele Mitleser wünschen sich jetzt sicher, dass "ihre" KM genauso denkt.
      Mehr als ihm alle Türen zu öffnen kannst du leider nicht tun.

      @ Mezzo: Es stößt mir ein bißchen auf, die neue LG pauschal für das mangelnde Interesse des KV verantwortlich zu machen. Ich finde, dafür sind die Infos nicht ausreichend. Ebenso kann es sein, dass der KV eine neue Familie gründen und ganz bewusst mit seiner Vergangenheit brechen möchte. Können wir vielleicht nicht nachvollziehen, kommt aber vor...

      LG
      Jo
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Hallo,

      ich kann Dich so gut verstehen.

      Mein Ex kümmert sich auch nicht um die Kinder, obwohl er vorher ein liebevoller papa war. Jetzt terrorisiert er mich und brach den Kontakt zu den Kindern ab um mich zu treffen und ich stehe auch vor de rEntscheidung wie Du.

      Umgang erwirken oder nicht? Bei Dir liegt der Fall ja noch anders, da sich Vate r und Sohn begegnen und der Kontakt über die Großeltern gefördert wird.

      Ich würde da auch nicht mehr unternehmen, immer mal wieder Kontakt anbieten, vielleicht "wacht" er ja mal auf.

      kk
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      Ich möchte mal noch ergänzen, dass mezzo mit seiner Vermutung die neue Frau betreffend wahrscheinlich nicht so falsch liegt.
      Da mein Verhältnis zu Ex' Eltern sehr gut ist und sie mich quasi als Schwiegertochter behandeln, die ich ja fast geworden wäre, weiß ich, dass die neue jeglichen Kontakt zu seiner Familie ablehnt. Sie hasst alle, Eltern, Geschwister, Oma. Warum??? ?(
      Ich nehme fast an, dass sie meinen Ex in der Anfangszeit unter Druck gesetzt hat, damit er keinen Kontakt mehr hält.

      Ich denke auch ein bisschen, dass SIE die Aufforderung zum Umgang an meinen Ex ein bisschen braucht. Ein amtliches Dokument ist doch ein bisschen was anderes als ein von mir geschriebener Brief.

      Und außerdem denke ich, dass mein Ex Paar nicht von Eltern unterscheidet. Er will mir weh tun - und trifft das Kind.
      Warum denken manche Eltern eigentlich so irre begrenzt? Ich kann's nicht verstehen... ?(
    • RE: Umgang - Anwalt oder JA?

      hallo Mama2Jungs, hier kann der 1. Weg nur sein den Vater von seinen Pflichten zu überzeugen.

      das ist dann aber der „Job“ von JA, oder eine andere Beratungsstelle vor Ort, dabei kann RA kaum helfen.

      RA brauchst Du dann wenn Du versuchen willst Vater mittels Gericht zum Umgang verurteilen zu lassen.
      sowas sollte klappen, wenn Vater keinen triftigen Grund nennen kann.
      ob’s sinnvoll ist, mußt Du einschätzen können. Es kennt kaum jemand den Vater so gut wie Du, auch wenn es jetzt eine Phase ist wo er total „anders“ ist.
      [COLOR=#336666]mfg WB - für die Kontaktstelle Wiesbaden [/color]

      [IMG]http://forum.isuv.org/images/avatars/avatar-545.gif[/IMG]