Ehemann verzögert Auskünfte

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    • Ehemann verzögert Auskünfte

      Hallo allen, die mich lesen 8 )

      Bin zwar lesetechnisch schon etwas länger hier,aber heute muss ich auch mal eine Frage stellen. Eigentlich sind´s mittlerweile schon so viele, dass ich gar nicht weiß, wo anfangen. Aber ich versuche es mal:

      Ich lebe seit 1 1/2 Jahren von meinem Ehemann getrennt. Sowohl Heim als auch Stadt (sogar Bundesland) betreffend. Wir sind Eigentümer einer Wohnung und eines Einfamilienhauses. Die Wohnung war bis zu meinem Wegzug vermietet und das Haus bewohnt er mit meiner ältesten Tochter. Wir haben mittlerweile nur noch über unsere Anwälte Kontakt.
      Zu allem Unglück ist er auch noch selbständig. Er war Inhaber zweier Firmen. Ende letzten Jahres hat er die OHG abgemeldet und ist nur noch Inhaber und Geschäftsführer der GmbH. Auf alle Anfragen seitens meiner Anwältin was den Zugewinnausgleich anbelangt wird nur sehr schleppend und unvollständig reagiert. Das zieht sich jetzt schon seit Sommer/Herbst 2006. Die Anwältin,die ich davor hatte, war noch bissloser. Aber selbst für die 2 Monate, die ich ihre Mandantin war bekam sie schon ein saftiges Honorar! Aus diesem Grund muss ich jetzt bei meiner Anwältin bleiben, da ich mir noch eine leere Rechnung nicht leisten kann! Meine Frage (ja, sie kommt doch noch) ist, wie kann ich die Anwältin auf Trab bringen, das die ganze Sache jetzt vorwärts kommt??!! Da ich in einer anderen Stadt lebe und ein sehr,sehr angespanntes Verhältnis zu meinem Ehemann habe, komme ich persönlich auch an keine Unterlagen unsere Immobilien betreffend!!!
      Ich weiß, das alles klingt ziemlich verworren - aber vielleicht gibt´s ja hier doch jemanden, der ein bisschen Licht ins Dunkel bringen kann :)
      Danke erstmal für´s lesen...
    • RE: Ehemann verzögert Auskünfte

      Hi,

      ist denn überhaupt schon ein Scheidungsantrag gestellt worden?

      So wie es klingt, seit ihr Euch ja nicht einig, den Zugewinnausgleich vorab zu regeln.

      Also wenn kein Scheidungsantrag vorliegt und ein Zugewinn beansprucht wird, hast Du glaube ich, gar kein Recht Auskünfte zu verlangen. Denn gesetzlicher Stichtag ist doch der Tag, an dem der Scheidungsantrag zugestellt wird.
      Je mehr Du im Leben planst, umso härter trifft Dich der Zufall!
    • RE: Ehemann verzögert Auskünfte

      Hallo, Duselbst!

      Du schreibst:
      Scheidungsantrag läuft seit Ende letzten Jahres.
      Dann sollte Deine RAin ja wissen was ansteht: Fristsetzung mit Androhung einer Stufenklage (dh erste Stufe: Klage auf Auskunfterteilung, evtl. zweite Stufe: Klage auf Zugewinnausgleich).

      Und durch den Zugewinnausgleich wird sich an Euren (anzunehmenden) Miteigentumsverhaeltnissen an den beiden Immos nichts aendern. Ggf. wirst Du in die Teilungsversteigerung gehen muessen.

      Gruss, Andreas
      Was das Leben leichter macht:
      - der Mut, das zu aendern, was wir aendern koennen,
      - die Gelassenheit, das hinzunehmen, was wir nicht aendern koennen,
      - die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
    • RE: Ehemann verzögert Auskünfte

      Hallo,

      tja, aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten, dass man mit Anwälten sehr, sehr viel Geduld benötigt.

      Irgendwie scheint im Moment der Trend zur Selbstverwirklichung und damit zur Trennung sehr stark zu sein und die Anwälte freuen sich über jede Menge Geschäft.
      Ich habe auch manchmal wochenlang auf eine Reaktion warten müssen.
      Geholfen hat dann, mit zunehmender Frequenz in der Kanzlei anzurufen und Kontakt zu verlangen. Und dann ist es wichtig, konkrete Aufforderungen an Deinen Anwalt zu richten.
      Ich kannDir nur raten, Dich selbst so schlau wie möglich zu machen und nicht nur auf Deinen Anwalt zu vertrauen. Wenn Du weißt was Du genau willst, kann Dir Dein Anwalt sicher schnell helfen.
      Nur wird die Gegenseite immer mit Verzögerungstaktik reagieren. Und Mittel dazu gibt es in unserem Rechtsstaat jede Menge.

      Eigentlich kann ich nur empfehlen, sich so gut es geht selbst zu kümmern und zu informieren. Mit der Gegenseite noch vernünftig sprechen zu können wäre natürlich am idealsten.

      Wegen der Immobilien kannst Du doch sicher auch alle wichtigen Dokumente bei Banken und Behörden neu organisieren. Im Zweifel würde ich das ganz schnell veranlassen, auch wenn es Umstände macht und vielleicht Geld kostet.
      Mit entsprechenden Belegen in der Hand für Deine Aussagen, machst Du auch Deinem Anwalt das Leben um einiges leichter.
      Was Du nicht selbst belegen kannst, wird die Gegenseite sicher zu verschleiern versuchen.
      Also hoffe lieber nicht auf irgendein Entgegenkommen oder eine freiwillige Offenlegung. Das wird normalerweise nicht passieren. Auch wenn Dein Anwalt noch ganz viele Briefe schreibt.

      Es ist Schade, wenn ihr beide nicht mehr miteinander kommunizieren könnt.
      Da ist wohl mindestens eine Seite sehr verletzt worden.

      Viel Erfolg.

      LG
      Joern
      Je mehr Du im Leben planst, umso härter trifft Dich der Zufall!
    • RE: Ehemann verzögert Auskünfte

      Danke, Jörn, für deine Antwort.

      Ja, ich bin auch schon dahinter gekommen, dass man unter Umständen ein kleines Jurastudium betreiben muss, um in diesem Juristen-Chaos zu überleben.

      Habe schon angefangen, mir Unterlagen zu organisieren - da ich wenig Geld im Monat für meine Tochter und mich zur Verfügung habe, ist das finanztechnisch wirklich nicht einfach.

      Auch eine Teilungsversteigerung habe ich schon im Auge - dafür wiederum müssen die Immobilien doch geschätzt werden? Oder nicht? Und dann kommen wieder Kosten ins Spiel (Gutachter), die ich im Leben nicht aufbringen kann. Er wird sich da schön raushalten, weil er Haus und Wohnung behalten will.

      Was das miteinander reden anbelangt - so habe ich mir das eigentlich auch vorgestellt. Aber das Thema gehört hier nicht so richtig rein ;)

      Also, heißt es, weiter hier schön lesen und bei der Anwältin am Ball bleiben und ihr richtig schön auf die Ketten gehen!!!

      LG J.