Mein Gott, ich habe nie gedacht...

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    • Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      dass ich auch dazu zählen wurde. Hoffe dass die geschichte euch nicht lange weilen würde.
      Ich bin mit meiner Frau seit 16 jahren verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder (Sohn 6 und Tochter 12). Bis vor zwei jahren schien die Welt noch so schön wie man sich am besten vorstellen konnte. Nach dem Studium habe ich einen Job gefunden womit ich gut verdienen kann, und der jedoch sehr anstrengend und hart ist (als technischer Consulant bei einer IT Company, dafür viel unterwegs). Die Kinder waren glücklich. Dafür hat meine Frau nicht arbeiten müssen. Wir hatten whährend 15 jahren zwar paar mal Streit gehabt, dann aber schnell wieder versöhnt (zumindest von mir aus). Ende 2004 hat meine Frau mich dazu überredet (bzw. gedrängt), ein Haus zu kaufen. Obwohl ich persönlich nicht dafür war wegen unsicherer Zukunft bei so'ne harten Job, habe dennoch meiner Familie zuliebe auf sie gehört. Dann kamm der ganze Stress mit Suchen nach Immobilien, Krediten, Beratung usw. auch wenn ich ziemlich viel Stress beim Job hatte, und meine Frau ist immer hinter mir gelaufen. März 2005 war es soweit, ein schönes Haus gefunden, Finanzierung gesichert, Kaufvertrag auf unseren beiden je zu Hälfte und Ehevertrag geschlossen, und nicht zuletzt, das Haus neu gestrichen...

      Endlich sind wir ins eigene vier Wände eingezogen. Kinder sind vollglücklich ins eigene Zimmerchen eingezogen und ich habe das Schlafzimmer eingerichtet... Als meine Frau einkamm, wollte ich sie - voller Glück und Freude - umarmen, dann kamm der Hammer: sie schob mich weg und schrie: "fass mich nicht an!" Als ich wie versteinert da stand, packte sie ihre Bettzüge bereits zusammen und ging hoch zur 2. Etage, wo sich das (als mein Arbeitszimmer gedachte) Dachzimmer befand - dort hat sie bereits ein eigenes Bett eingerichtet...

      Ich war zwar ziemmlich verärgert weil ich gar nich wusste was los gewesen war, dachte immer noch dass sie irgendwann zurück kommen würde.
      So haben wir ein paar Monate zusammengelebt, bis eines Tages, ich durch einen Zufall erfuhr dass sie mit einem anderen Mann eine Beziehung hatte.

      Dann habe ich noch fast halbes Jahr alles was ich konnte versucht, mit ihr zu versöhnen um die Familie noch zu retten. Aber sie bestand beharrlich darauf, fremd zu gehen.
      Jetzt möchte sie eine Scheidung: natürlich auch die Kindern weg nehmen und die Unterhalt verlangen, Rechtsanwalt bereits beauftragt.

      Mein Gott, mir ist die Welt zusammengebrochen. Ich bin ein sehr mit Familie-Tradition aufgezogener Mensch (asiatischer Abstammung) und liebe meine Familie und Kinder über alles (sorry, heisst natürlich nicht dass Ihr es nicht tut). Und darum arbeite ich auch hart und fleissig. Ich kann mir ausserdem kaum vorstellen, ohne meine Kinder weiter zu leben.

      Meine Frage: ist sie überhaupt berechtigt, die Familie einfach so kaputt zu machen und dann mit Kindern abzuhauen sowie Geld (vermutlich für ewig) zu kassieren? Warum muss ich alles was ich über 10 Jahre mit Schweiss und Fleis aufgebaut haben, plötzlich verlieren? Was kann ich dagegen tun, um das noch zu verhindern? Habe ich noch Chance, wenigstens die Kinder zu behalten?

      Für jede Antwort bin ich sehr dankbar.
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor,

      bei solch einem Beitrag denke ich immer, haben die Leute schon vorher aufgegeben ?

      Warum solltest Du keine Chance haben, die Kinder zu behalten ?

      Gibt es eine Möglichkeit für Dich die Kinder zu betreuen ?

      Suche nach Deinen Möglichkeiten, zu retten was zu retten ist.

      Ich lese in Deinen Zeilen Resignation. Warum ? Reiß Dich zusammen und kämpfe weiter.

      Wenn die Ehe nicht mehr zu retten ist und Du die Betreuung der Kinder übernehmen kannst und Deine Frau gerne eine neue Beziehung haben möchte, dann bitte Sie, einfach auszuziehen.

      Das finanzielle ist zu regeln, möglichst ohne Emotionen. Ich weiß wie schwer das ist, glaube mir, hilft aber nicht.

      Also, finde die beste Regelung auch im Sinne Eurer Kinder.

      Alles Gute, Jack
      Superpapa´s geben niemals auf ....
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Lieber Victor,

      beim Lesen deines Beitrags kam mir spontan in den Sinn, dass deine Frau vielleicht - das interpretiere ich jetzt einfach mal - gehofft hatte, durch das Haus eure Ehe retten zu können. Sicherlich nicht bewusst, aber vielleicht dachte sie, es würde euch wieder zusammenschweissen. So wie manche Menschen denken, ein Kind könnte eine Beziehung wieder kitten.

      Es mag sein, dass dir durch deine anstrengende Arbeit entgangen ist, dass deine Frau sich in der Ehe / durch ihr Leben als "Nur Hausfrau" möglicherweise wohl nicht erfüllt gesehen hat. Vielleicht hat sie das vor dir verborgen, um dich nicht zu beunruhigen, vielleicht hat sie es selbst nicht wahrhaben wollen.

      Wie gesagt, alles nur Interpretationen.
      Natürlich kenne ich nur deine Seite, habe deine Frau nicht angehört, was sie dazu gebracht hat, sich das, was ihr evtl. gefehlt hat, von einem anderen Mann zu nehmen. Ich weiss nichts über den Seelenzustand deiner Frau, ihre Wünsche und Motive.

      Fakt ist nun, dass es nicht funktioniert hat, dieser Plan, so er denn einer war, nicht aufgegangen ist.

      Nun bist du in einer unangenehmen Lage, ich möchte dir deshalb mein Mitgefühl aussprechen. Es ist nicht schön (untertreib!), auf diese Weise die eigene Lebensplanung zerstört zu bekommen. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis du darüber hinweg bist ..... aber es ist grundsätzlich möglich, auch so schlimme Geschichten zu verarbeiten. Vielleicht suchst du dir Gleichgesinnte oder schaust einmal im Internet nach einem Beziehungsforum. Sich in deiner Lage professionelle Hilfe zu holen (Theapie) ist auch keine Schande, im Gegenteil.

      Original von victor.lu
      Meine Frage: ist sie überhaupt berechtigt, die Familie einfach so kaputt zu machen und dann mit Kindern abzuhauen sowie Geld (vermutlich für ewig) zu kassieren? Warum muss ich alles was ich über 10 Jahre mit Schweiss und Fleis aufgebaut haben, plötzlich verlieren? Was kann ich dagegen tun, um das noch zu verhindern? Habe ich noch Chance, wenigstens die Kinder zu behalten?


      Naja, bei uns gibt es das Schuldprinzip nicht mehr. Es geht nur noch um die Zerrüttung. Deshalb: Ja, sie darf dir in dieser Hinsicht weh tun. Sie darf ihren gesetzlichen Anteil an finanziellem Ausgleich von dir einfordern. Was die Kinder angeht, so hat sie allerdings kein Recht, sie dir wegzunehmen. Also dass du deine Kinder nicht mehr sehen kannst. Deine Kinder haben Anspruch auf regelmäßigen Umgang mit dir, als ihrem Vater.

      Wenn du in diesem Forum konkrete Fragen zu Sorge- und Umgangsrecht stellst, wirst du sicher gute und kompetente Hilfe bekommen.

      Liebe Grüße
      mirasan
      Die Liebe ist das Gewürz des Lebens. Sie kann es versüßen, aber auch versalzen. (Konfuzius)
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor, erst mal willkommen in den ISUV - Foren.

      Am Beginn einer Trennung sieht es - besonders für den „verlassen“ Teil - erst mal sehr schlimm aus, Verzweiflung kommt auf. Wie es aber weitergeht liegt an Euch Beiden „ehe“maligen.
      Familie in der von Dir gedachten Form „Vater, Mutter, Kind/er leben zusammen“ kann nur funktionieren wenn zumindest die beiden Erwachsenen das auch so wollen. Deine Frau hat sich nun anders entschieden. Je eher Du das akzeptierst umso eher wird eine Verständigung über das weitere, nun Getrenntleben, machbar sein. Man muss auch beachten - bei aller verständlichen Verzweiflung, auch Ärger, kein „Porzellan zu zerbrechen“, auf ein Klima für Zusammenarbeit bezüglich der Kinder hinzuarbeiten.

      Wie Ihr das dann macht, hinbekommt, kommt auf viele unterschiedliche Faktoren an, Universalrezepte gibt es dafür nicht. Wichtig finde ich dass Du weiterhin einen guten Kontakt zu den Kindern behältst, das ist auch machbar wenn die Kinder - wie bisher wohl - von Mutter betreut werden.

      Für Fragen stehen wir gerne weiterhin bereit, kannst auch gerne z.B. Deine Ideen wie es mit den Kindern weitergeht, hier zur Diskussion stellen.
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    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo, zusammen,

      vielen herzlichen Dank für eure Antwort bzw. Ratschläge, so dass ich wenigstens etwas mehr Mut gewonnen habe, diesen anscheinend unvermeidbaren Prozess mit durchzuziehen. In der Tat war ich während letzten anderthalb Jahren ziemlich depremiert. Ich konnte mich kaum noch richtig auf meine Arbeit konzentrieren, lieferte demensprechend keine gute Leistung mehr wie früher. Die Unzufriedenheit des Arbeitgebers war auch spürbar.
      Ehrlich gesagt habe ich auch mal mit der Gedanken gespielt, nach Heimatland zurückzuziehen und dort ein viel einfacheres Leben zu führen...

      Jetzt hab ich erkannt, dass das Leben weiter gehen wird, so oder so. Also muss ich mich jetzt ermutigen für das Wohl meiner Kinder als auch für mein eigenes Recht zu kampfen. Dafür eine weitere Frage:

      Wie steht die Chance für mich, die Kinder bei mir zu behalten?

      Situation ist: der Sohn (6) kommt nächstes Jahr in die Schule. Die Tochter (12) ist bereits in der Gymnasium. Meine Frau macht seit über einem Jahr eine Berufsausbildung (daurt insgesamt 3 Jahre), jeden Tag von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags ist sie weg. Da der Arbeitsamt den Kurs nicht bezahlt (weil ich hohe Einkommen habe), muss ich 200€ pro Monat zahlen. Sie strengt sich in moment sehr an, nach der Ausbildung einen Job zu finden. Dementsprechend muss ich aber sagen, dass sie damit die Haushaltsführung sowie Kindererziehung, was eigentlich z.Z. ihre Hauptverantwortung darstellt, deutlich vernachlässigt. Ich muss immer mehr mithelfen. Es ist z.B. mal passiert dass der Sohn im Kindergarten plötzlich krank war. Der Kindergarten konnte meine Frau nicht erreichen und dann rief mich an. Obwohl meine Arbeitsstelle 45Km weit weg von Wohnort liegt, musste ich sofort nach Hause fahren, mich um den kleinen zu kümmern. Mittags kocht sie oft gar nicht für die Kinder, und dafür McDonnalds - angeblich auf Wünsch der Kinder. Das Hausinnere sieht häufig aus wie ein Scheinestall - ja ja, die Kinder seit daran schuld... Am Abend ist sie oft beim Lernen, somit werden die Kinder entweder mir oder allein gelassen. Morgens geht sie schon um 7:00Uhr zu Ausbildung weg, ich muss die Kinder zu Kindergarten sowie Schule bringen.

      Ein zweites Beispiel: meine Tochter hat mal in Internet über ICQ mit anderen Leute gequatscht. Die Mutter hat es gesehen, jedoch nichts gesagt, weil sie keine Ahunbg, was das ist. Als ich es wusste, habe ich sofort der Tochter gesagt, dass der Chat dieser Art nicht geeignet für die Mindejärigen ist.
      Die Mutter hat darauf mich als "dumme Schwein" geschimpft, nur weil ein Nachbarkind anwesend war, als ich meine Tochter belehrte. Sie dachte nämlich, ICQ wäre etwas böseartiges, und was ich dort sagte, wäre ein grosser Gesichtsverlust für die Tochter...

      Ich möchte wirklich gerne Kinder selbst betreuen, weil ich sie nicht nur über alles lieben, sondern ihnen auch viel mehr bei den schulischen Aufgaben und sonstigen Erziehungspunkten helfen kann, vor allen wegen Sprache. Die Deutschkenntnis von meiner Frau ist trotz 15 Jahre Aufenthalt in Deutschland immer noch nicht soweit, einen richtigen Brief zu schreiben. Oftmals musste die Tochter ihr helfen statt umgekehrt. Die Schulaufgaben von der Tochter erkläre und ggf. korrigiere nur ich. Dazu habe ich noch umfangreiche wissenschaftliche Kenntnisse sowie technisches Verständnis (bin promovierte Ingenieur).

      Mirasan hat vollkommen recht: meine Frau ist wirklich satt, eine pure "Hausfrau" zu sein. Sie hatte die Nase voll, "sich ausschliesslich um Haushalt sowie Kinder und mich kümmern zu müssen". Deswegen bin ich der Meinung, dass sie das was sie wollte verwirklichen gehen sollte, nicht wie jetzt angestebt, die Kinder mit sich in die Ungewissheit zu ziehen. So hätten wir auch mehr Geld für die Kinder zu Verfügung, wenn sie für sich allein sorgen würde. Warum auch nicht? sie ist noch nicht 40, kern gesund und kann durchaus arbeiten gehen. Vielleicht lernt sie dann auch kennen, wie schön es war eine Hausfrau zu sein.

      Ich habe vor, eine Tagesmutter zu engagieren für die Zeit nach der Schule bis ich von der Arbeit wieder nach Hause komme (ca. 6 Uhr abends). Und ich werde mich bemühen, eine liebvolle neue Mutter für die Kinder zu finden, die sich gegenseitig akzeptieren. Sollte ich das Sorgerecht bekommen, wäre mein Arbeitgeber auch verträglich verpflichet darauf Rücksicht zu nehmen, nämlich mich wenig bzw. gar nicht in die Dienstreise zu schicken. Ein weiterer Vorteil wäre dass ich auch das Haus nicht verkaufen würde, da die Kinder eigentlich gerne weiter darin wohnen wollen.

      Was meint Ihr dazu?

      Besten Dank.
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor,

      das hört sich ja schon mal anders an :)


      Aber jetzt schlag nicht gleich ins Gegenteil um und erkläre, wie schlecht die Mutter ist. Ihr seid Beide wichtig für die Kinder.

      Oftmals ist es so, dass die Kinder bei dem bleiben, bei dem sie nach der Trennung sind. Aus meiner Sicht solltest Du also darauf achten, dass die Kinder mit Dir im Haus wohnen bleiben.

      Evtl. ist es Dir ja auch möglich, Deine Arbeitsstunden etwas zu reduzieren, um nach Schule oder Kindergarten selber für die Kinder da zu sein. Vielleicht hast Du ja auch die Möglichkeit, in den Abendstunden noch von zu Hause aus zu arbeiten.


      Original von victor.lu
      Und ich werde mich bemühen, eine liebvolle neue Mutter für die Kinder zu finden, die sich gegenseitig akzeptieren.


      Hey und hier mal gaaaanz langsam. Die Trennung ist noch nicht mal vollzogen und Du denkst schon über Ersatz, wobei aus meiner Sicht sowieso niemand Mama oder Papa ersetzen kann.


      Sollte ich das Sorgerecht bekommen,


      Auch hier solltest Du verhaltener vorgehen. Es spricht nichts dagegen, auch nach der Trennung, gemeinsam für Eure Kinder zu sorgen.


      Bei alles was Du machst, denke bitte daran, das zu tun, was am besten für die Kinder ist !!!

      Alles Gute, Jack
      Superpapa´s geben niemals auf ....
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      hallo, Jack,

      danke für die Bemerkung. Ich gebe zu, dass ich etwas arg ausgedrückt habe über meine Frau, und mich in Moment selbst nicht in bester Verfassung befinde...

      Was das Sorgerecht betrifft, da haben wir uns grundsätzlich darauf geeinigt, das gemainsame Sorgerecht zu üben. Nur möchte sie die Kinder mit sich nehmen. So müsste ich in der Tat allein zwei Haushalte finanzieren, und zwar mit viel weniger Geld als bisher wegen Hochstufen der Steuerklasse. So würde es für uns alle eine deutliche Verschlechterung an Lebensniveau geben.

      Ich arbeite schon oft von zuhause aus, manchmal wegen vorrübergehender Schliessung des Kindergarten (was könnte ich sonst tun, wenn ich erst vor der Tür des Kindergartens feststelle das es dicht ist), mein Vorgesetzter hat auch immer Verständnis dafür gehabt. Wenn ich abends von zuhause gearbeitet habe, kann ich im Grund auch die Stunden kompensieren lassen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass ich beim Arbeitgeber auf 4 Tage-Woche-Basis beantrage. So kann ich z.B. zwei mal Nachmittag zuhause sein.

      Einen Ersatz für die Mutter habe ich allerdings nicht gemeint. Gemeint war dass immer jemand für die Kinder da ist, während ich arbeite. Ich glaube, dass meine Frau schon weit voraus in die selbe Richtung gedacht hat...

      Eine zusätzliche Frage (jetzt fällt mir langsam eine nach der anderen ein) ist:

      Meine Frau hat bereits einen Anwalt beauftragt. Nun benötige ich auch einen, wenn es Streit um das Sorgerecht gibt. Die Frage ist: muss ich jetzt für die Scheidung die Gebühren von beiden Anwalt zahlen, spricht, wenn einer 3000€ kostet, müsste ich somit 6000€ zzgl. Gerichtskosten zahlen? Wie hoch werden die Kosten pro Verhandlung vor Gericht ausfallen?

      Da meine Frau ohnehin nichts verdient, interesiert sie sich deshalb gar nicht für die Kosten. Aber ich muss mich schon darum kümmern, zumal erwarten meine Kinder noch schöne Weihnachtsgeschenk von mir...

      Liebe Grüsse an alle.
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor, ich kann mich im „großen + ganzen“ Jack anschließen. Mir fällt auf dass Du hier innerhalb eines Tages von einem Extrem ins andere fällst. Bist Du sicher Deine Depression überwunden zu haben ?

      Dann solltest Du mal den Begriff „gemeinsam“ ernsthaft bedenken und versuchen. Ihr seid Beide Eltern, solltet versuchen auch nach Trennung weiter (na ja, nach Deinen Schilderungen eher jetzt damit anfangen, hast ja das meiste Mutter überlassen) gemeinsam einen Weg bezüglich Eurer Kinder zu finden.

      Wie steht die Chance für mich, die Kinder bei mir zu behalten?
      ich habe größte Bedenken bei einem depressiven ET ! Dann lieber einen “schlampigen”.

      wenn es Streit um das Sorgerecht gibt.
      genau das solltet Ihr vermeiden. Selbst wenn Du Deinen Plan durchziehen willst ginge es “nur” um das Aufenthaltsbestimmungsrecht, ein Teil der elterlichen Sorge.

      Wie hoch werden die Kosten pro Verhandlung vor Gericht ausfallen?
      das geht nicht nach Verhandlungen sondern nach dem Streitwert. Also je weniger Ihr Euch (mittels RA oder ar Gericht) streitet umso “billiger” wird’s. vielleicht bringt Dich dieser Gedanke ja näher an “gemeinsam” heran.
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    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo, Wolfgang,

      Danke für die Antwort.
      ich habe ja auch nicht behautet dass ich mich zu Zeit in guter Verfassung bin, und darum bin ich hier im Thema "Trennungs- Scheidungsstress gelandet...Ich brauche Rat und Hilfe.

      Heute habe ich den Brief vom RA von meiner Frau bekommen, der sich erklärt, dass er im Auftag meiner Frau die Scheidungsverfahren leitet. Zuerst wies er darauf hin, dass wir jetzt nach Angabe von meiner Frau getrennt leben, was aber meiner Meinung nach "noch" nicht stimmt. Die Tatsache ist, dass wir nur "von Bett" getrennt sind, sonst alles noch gemainsam machen (kochen, essen, waschen, Konto, Kinder betreuen usw.). Und dann wird ein Trenungsunterhalt (inkl. KU & EU) berechnet mit der Forderung, ab diesen Monat die gesamte Summe an meine Frau auszuhändigen, und eine Unterhaltsurkunde bei JA errichten zu lassen (Frist gesetzt).

      Ich bin jetzt ganz ratlos und frage mich was soll das?

      Wir wohnen doch noch zusammen, ich überweise monatlich doch ausreichend Geld auf unser gemainsame Konto, das fast ausschliesslich meine daraus Geld aufhebt und ausgibt, ausser Zins- und Tilgungszahlung, monatlichen Neben- und Betriebskosten, Kindergarten, Schule, Ausbildungsgebühre und sonstige laufenden Kosten. Die Kinder wohnen sogar in selbem Stock wie ich. Ich bringe sie zu KG und Schule, ich betreue sie auch abends und am Wochenende. Also wozu bitte schön soll ich noch Unterhalte separat an meine Frau zahlen???

      Oder bin ich zu blöd, um das Rechtsystem oder Sitten hierzulande zu verstehen?

      Was kann ich jetzt tun? kann ich die Forderung einfach widersprechen? Was wird dann kommen, wenn ich die Forderung nicht eingehen? Ist die Scheidungsverfahren bereits geöffnet? Brauche ich einen Anwalt, um den Scheidungsantrag zu widersprechen?

      Wie gesagt, brauche ich jetzt Zeit, um die Situation einzuschätzen und entsprechend reagieren.

      Jedenfalls:
      1. Ich will die Scheidung nicht;
      2. Falls es unvermeidbar ist, will ich mit Kindern zusammen;
      3. Ich will mein Haus nicht verkaufen

      Liebe Grüsse.
      Victor
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor,

      RA von meiner Frau bekommen, der sich erklärt, dass er im Auftag meiner Frau die Scheidungsverfahren leitet.
      nun, "leiten" tut er das nicht, das macht dann der zuständige Richter. Er vertritt Deine (Noch)Frau dabei.

      Wir wohnen doch noch zusammen,
      man kann auch in der gemeinsamen Wohnung getrennt leben. Dazu müsstet Ihr eigentlich auch getrennt kochen + essen, aber um die Kinder langsam auf die neue Situatiin vorzubereiten kann das langsam gemacht werden, muss nicht abruppt kommen.

      ich überweise monatlich doch ausreichend Geld auf unser gemainsame Konto,
      dann überweist Du es auf ihr Konto, jeder wirtschaftet mit seinem Anteil am ehemals gemeinsamen Geld für sich.
      Das ist ein wichtiger Schritt zum Getrenntleben, also stimmt das mit dem "Beginn des Getrenntlebens" mit der Forderung.

      Was wird dann kommen, wenn ich die Forderung nicht eingehen?
      dann wirst Du verklagt werden und wenn Du verlierst -was sehr wahrscheinlich ist - zahlst Du allein die RA- + Gerchtskosten dafür.

      Ist die Scheidungsverfahren bereits geöffnet?
      nein, das Trennungsjahr hat begonnen.

      Brauche ich einen Anwalt, um den Scheidungsantrag zu widersprechen?
      ja. Aber biss das soweit ist, also die Gerichtsverhandlung, das dauert noch mind. 1 Jahr. Jetzt wirst Du RA brauchen um die Forderung zu checken.

      Zu
      1. zum Heiraten brauchts 2, zum Scheiden nur noch 1 der beiden, der/die nicht mehr will. Denn auch zum "weiter Zusammenleben" mussen das wiederum 2 wollen.
      2. dazu habe ich Dir schon mehrfach geschrieben dass Ihr das gemeinsam klären solltet. Sonst gibts nur viel Streit, wird leicht ein Rosenkrieg daraus, unter dem die Kinder am meisten leiden. Und es entscheidet eine fremde Person darüber (= Richter).
      3. k.A. Ob Du das halten kannst.
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    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo Victor,

      du schreibst, du willst die Scheidung nicht.
      Du möchtest deine Kinder nicht verlieren und auch nicht dein Haus verkaufen.

      Und aus deinen bisherigen Beschreibungen entnehme ich, dass in der Vergangenheit einiges nicht so gewesen ist, wie es vielleicht hätte sein können. Deine Frau hat sicherlich nicht richtig gehandelt ... aber .... vielleicht habt ihr beide Probleme damit gehabt, euch gegenseitig zu verstehen.

      Es ist alles nur eine Mutmaßung von mir, ich kenne euch ja gar nicht.
      Dennoch habe ich bei vielem, was du schreibst, ein gewisses Verständnis für deine Frau. Also, nicht dafür, was sie gemacht hat, das ist mir wichtig, zu unterscheiden. Sondern - was sie dazu gebracht hat. Sie ist sicher keine schlechte Frau ... nur hatte sie anscheinend keinen anderen Ausweg für ihre Krise.

      Und deshalb würde ich das, was sie jetzt macht - mit dem Anwalt, dem Fremdgehen usw. - als Ziehen der Notbremse verstehen.

      Meine Interpretation ist:
      Sie will endlich raus aus einem Leben, das sie so nicht mehr führen kann.
      Und dabei ist ihr kaum ein Preis zu hoch, so schlimm scheint es mittlerweile in ihr auszusehen.

      Victor, es ist schon sehr, sehr spät, um damit zu beginnen, euch RICHTIG auszusprechen. Mit einander zu reden - also nicht aneinander vorbei - sondern so, dass ihr beide im Herzen fühlt, wie es dem anderen geht.

      Ihr beide habt noch die zusätzliche Bürde, dass ihr aus einem anderen Kulturkreis kommt - das erschwert eure Situation noch weiter.
      Deshalb möchte ich dir raten, alle Wut und Enttäuschung mal vorübergehend beiseite zu stellen (ich weiss, das ist sehr schwer) ...

      ... und deine Frau dazu zu bewegen, eine Mediation (Vermittlung durch eine/n ausgebildete/n Fachmann/frau) oder vielleicht sogar eine Paartherapie gemeinsam mit dir zu machen.

      Ich möchte dir nicht zu viel Hoffnung machen, denn sie scheint mir schon sehr weit in ihrer Frustation gekommen zu sein. Aber möglicherweise habt ihr eine Chance ... und selbst wenn ihr eure Ehe nicht retten könnt ....... es kann sein, dass ihr euch danach wieder besser als Eltern versteht. Deshalb möchte ich dringend an dich apellieren, darüber wenigstens nachzudenken, vor allem wegen eurer beiden Kinder.


      Victor, dein Schicksal hat mich berührt und deshalb nehme ich gerne Anteil daran. Ich würde mich sehr freuen, wenn deine Situation eine gute Wendung nehmen kann.

      Liebe Grüße
      mirasan
      Die Liebe ist das Gewürz des Lebens. Sie kann es versüßen, aber auch versalzen. (Konfuzius)
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      hallo, mirasan, hallo, Wolfgang,

      herzlichen Dank für eure Anteilnahme und Ratschläge.

      Ich habe heute tatsächlich geschafft, ein etwas vernünftiges Geschpräch mit meiner Frau zu führen.
      Emotion war zwar da, jedoch gab es kein unschönes Wort mehr...

      Mein Vorschlag zu einer Mediation hat sie jedoch abgelehnt. "zu spät" hies es. Ich vermute aber, dass sie befürchtet, wegen Schwierigkeit mit Sprache ohnehin wenig verstehen zu können. Aber immerhin war es ein konstruktives Gespräch, über Scheidung, Kinder und Unterhalte. Ich weiss, dass es in Moment bei so starkem Misstrauen gegenseitig noch keine Versöhnung möglich ist. Stattdessen habe ich ihr aufgezeigt, wie hoch der Preis für eine Scheidung sein kann. Ob sie dabei beeindrückt ist oder nicht, weiss ich nicht.

      Sie hat mir aber versprochen, nach der Scheidung die Kinder jedes Wochenende zu mir kommen zu lassen.

      Jetzt habe ich folgende Fragen:
      1. der RA hat für meine Frau die Trennungsunterhalte berechnet, die ich aber nicht zustimmen kann. Kann ich direkt widersprechung an ihm schicken, weil ich einige abzugsfähige Kosten hinzufügen möchte? oder ist ein RA nötig?
      2. Der Preis für die Berechnung beträgt 2100€ bei einem Unterhaltsanspruch von 1700€ monatlich. Ist das korrekt? Oder hat der RA meine Frau trickst, weil sie nicht so gut deutsch kann? Es scheint mir zu hoch zu sein. Ich kann mich erinnern dass man irgendwo online für ca. 200€ die Unterhalte berechnen lassen kann.

      Liebe Grüsse an alle
    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo victor, zu Deinen Fragen:
      1. ist klar, RA ist von Ex beauftragt, rechnet im Sinne von Ex. Über „kurz oder lang“ wird Dir nix anderes über bleiben als auch einen RA zu beauftragen dessen Berechnung zu überprüfen.
        Wenn Du das Zahlenmaterial (siehe "Anleitung" für Fragestellungen ) hier - dann in einem eigenen, neuen Beitrag im (Unter)Forum Unterhalt - einstellst, mit der Berechnung RA, kann Dir sicher jemand eine Gegenrechnung aufmachen.

      2. das richtet sich i.d.R. nach dem Streitwert, wäre hier dann der geforderte EU im Jahr (also 12x der geforderte EU), kann aber auch ein Fixbetrag (dann meist höher als nach der üblichen Gebührentabelle - Brago) vereinbart werden. Erscheint mir auch sehr hoch.
        bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bragebo/gesamt.pdf auf Seite 47 ist eine Tabelle, danach wären das ein Streitwert von 290.000 €, ca. 24.000 € Monatsunterhalt. Musst sehr gut verdienen :D ;)
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    • RE: Mein Gott, ich habe nie gedacht...

      Hallo, Wolfgang,

      ich habe mich mit meiner Frau grundsätzlich auf eine einvernehmliche Scheidung geeinigt. Deswegen wollen wir beide auch verhindern, einen zweiten RA einzuschalten. Auf die Unkorrektheit in der Unterhaltsberechnung habe ich meine Frau auch hingewiesen und sie sah sich auch ein, da sie dem RA nicht ausreichende Information über meine berufsbedingten Kosten gegeben hatte.

      Nun die Frage, kann man die Berechnung ohne weiteres erneut durch den selben RA machen lassen? Entsteht dabei zusätzliche Kosten, weil er noch mal rechnen müsste?

      Vielen Dank