"den Doktor machen" und Unterhalt

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    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo debeka !

      Unterhalt muss grundsätzlich nur bis zum Regelabschluss einer üblichen Ausbildung gezahlt werden. Eine Promotion ist nur ausnahmsweise der Regelabschluss eines Studiums. Zudem ist der Doktorand in der Regel gehalten, einer Teilzeitarbeit nachzugehen und hierdurch seinen Bedarf zu decken, so dass eine Unterhaltspflicht im Allgemeinen nicht mehr in Betracht kommt (OLG Hamm, FamRZ 1990, S. 904).

      Soweit mir bekannt, ist die Promotion für eine fertige Dipl.Chemikerin kein Regelabschluss, demnach kein Unterhaltsanspruch mehr.
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      ... so isses.

      @Flory:

      Keinstenfalls sind diese Zeiten vorbei, zumindest nicht in naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen. Hier zeigt das Fehlen von Stellen nur das mangelnde Geschick des AG-Leiters, solche zu beantragen.
      Aber auch für den Fall einer fehlenden Stelle bleibt dem Doktoranden noch immer ein Antrag auf Stipendium bei diversen Stiftungen... Keiner muss hungern, der ein vernünftiges Projekt vorweisen kann.

      LG
      Jo
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo Johanna,

      wie es in den Naturwissenschaften aussieht, weiss ich nicht, ich kenne es nur aus den Geistes- und Sozialwissenschaften (wozu Chemie eindeutig nicht gehört).

      Aber ansonsten sind Mittel an den Unis überall knapp (die nächsten Gehaltskürzungen mit Umstellung von den TvÖd kommen), und nicht jeder, der gut ist, bekommt auch ein Stipendium. So sieht es nach meinem Wissensstand heute aus, aus welchem Zeitraum deine Infos stammen, weiss ich nicht.

      Zur Unterhaltsfrage: Für eine Promotion gibt es keinen Unterhalt, wenn das Diplom schon gemacht wurde.

      LG Flory
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      ...sonst stünden dem Unterhaltsanspruch auch bis zur Habilitation "Tür und Tor" offen.

      Im verlangten Fleiß und der Zielstrebigkeit sehe ich auch den Diplom-Abschluss, in der Promotion sehe ich eher eine "Abschlusskosmetik", welche auch berufsbegleitend erlangt werden kann, jedoch für mich in keinem Fall einen Regelabschluss darstellt.
      Wenn ich denn falsch liege, nennt mir die Promotion als Regelabschluss, wo nicht zuvor eine Erstqualifizierung erlangt wurde/werden musste ?! :rolleyes:
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo Schäng,

      Promotion ist nie Erstabschluss, erfordert immer Diplom oder Staatsexamen. Als Kosmetik würde ich sie dennoch nicht bezeichnen (für Kosmetik lege ich mich nicht 4 Jahre krumm), sondern zumindest in den Naturwissenschaften als Notwendigkeit, wenn man eine adäquate Stelle finden möchte.
      Jedoch: Doktorandenstellen sind nach wie vor vorhanden (trotz Knappheit der Mittel), Stipendien ebenfalls. Ich kenne keinen, der keine Doktorandenstelle fand (außer es lag an mangelnden Fähigkeiten), jedoch ist oft eine geographische Flexibilität vonnöten.
      Berufsbegleitend ist das schwierig in der Chemie, da ist meines Wissens eher die Diss an der Uni die Regel - und die ist dann ein Fulltime-Job. Aber wie gesagt: Es gibt Stellen, nach wie vor.

      @Flory:
      Meine Infos stammen aus dem Hier und Jetzt.
      Für jeden Stipendiumsantrag gilt jedoch: Gut sein reicht nicht, du brauchst auch ein gutes Projekt in einer guten AG.

      LG
      Jo
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo Johanna,

      Promotion ist nie Erstabschluss, erfordert immer Diplom oder Staatsexamen.

      Und damit für mich der Regelabschluss erreicht ist.

      Als Kosmetik würde ich sie dennoch nicht bezeichnen

      Deshalb auch in "" gesetzt, denn um diese Arbeit ich weiß ;)
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Original von Schäng
      Hallo Johanna,

      Promotion ist nie Erstabschluss, erfordert immer Diplom oder Staatsexamen.

      Und damit für mich der Regelabschluss erreicht ist.

      Seh ich auch so.


      Original von Schäng
      Als Kosmetik würde ich sie dennoch nicht bezeichnen

      Deshalb auch in "" gesetzt, denn um diese Arbeit ich weiß ;)


      Dankeeee :]
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Unsinn, ich kenne niemand der nicht ohne eine halbe BAT IIa Stelle promoviert hat (und das reicht schon mal zum leben - und deckt den Bedarf mit Sicherheit). Inzwischen gibt es mehr und mehr volle IIa Stellen für Promotionen. Zum Teil werden bewilligte Projektstellen mangels geeignetem Nachwuchs zurückgegeben, oder mit Doktoranden aus Indien, China oder sonstwo besetzt.
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hier kann ich Uwe nur beipflichten....; ich bin umringt mit Doktoranden, die bei uns fast alle sogar eine volle Stelle haben.....; und ne halbe IIa ist fast so viel wie ich auf meiner ganzen "Tippsen" -Stelle kriege....; und davon muss zum Teil meine Familie mit leben......

      und was auch richtig ist: wir hätten noch Stellen für Doktoranden, finden aber keine "guten", und ja, auch wir haben sogar Leute aus Indien, weil wir keinen Deutschen nachwuchs gefunden haben.....

      Ich selber kenne auch keinen einzigen Doktoranden, egal ob bei mir in der Wissenschaft oder gar bei den Geisteswissenschaften, die nicht auf die eine oder andere Weise Geld dabei verdienen (und als Hiwi kriegt man auch ganz gut Geld)....; somit denke ich, ist die Diskussion, ob man davon leben kann, hinfällig. und wie gesagt: es gehört ja nicht zur Ausbildung, den ABschluss hat man mit Diplom,oder Master, der Doktor ist nur "noch ne Stufe höher".

      Gruss Ruth (die sich hier tagtäglich mit Doktoranden auseinandersetzen muss......)
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Original von Uwe_F
      Unsinn, ich kenne niemand der nicht ohne eine halbe BAT IIa Stelle promoviert hat


      jetzt kennst du einen: mich. Ich hatte nicht das Glück (80erJahre), habe etwas länger gebraucht, aber als Jahrgangsbester mit summa cum laude abeschlossen. Heute sieht die Situation für Doktoranden wohl sehr viel besser aus als vor 20 Jahren.

      LG Flory
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo,

      es gibt auch spezielle Promotionsstipendien. Ich kenne eigentlich keinen Doktoranden, der noch von den Eltern gesponsert wurde. Wenn ein interessantes Thema, dann kann man sich auch mal mit entsprechenden Firmen in Verbindung setzen. Also, da ist vieles möglich!

      Beispiel aus meinem Bereich:

      Ein Freund hat über die Rechtsstellung des Schiedsrichters im Sport promoviert. Finanziert hat das im wesentlichen der deutsche Sportbund.

      Gruss
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Hallo evra,

      der Vollständigkeit halber: ich habe meine Promotion selbst finanziert, 18 Monate hatte ich allerdings ein Stipendium, das mir mein Doktorvater besorgt hat.

      Und wenn ich die Tipps hier so lese und auch die Aushänge an der Uni hier lese: heute habens Doktoranden besser.

      Flory
    • RE: "den Doktor machen" und Unterhalt

      Original von Johanna44
      Hallo Schäng,

      Promotion ist nie Erstabschluss, erfordert immer Diplom oder Staatsexamen. Als Kosmetik würde ich sie dennoch nicht bezeichnen (für Kosmetik lege ich mich nicht 4 Jahre krumm), sondern zumindest in den Naturwissenschaften als Notwendigkeit, wenn man eine adäquate Stelle finden möchte.
      ....
      Jo


      Im Bereich Chemie stellt die Promotion sowas wie einen Zwang dar.
      Ohne Dr.-Grad auch kein Job - da stehen die Chemiker unter besonderen Zwang.

      Normalerweise kann ein Doktorad tatsächlich eine Halbtagsstelle am Institut bekommen, in einigen Ingenieurwissenschaften sogar eine Vollzeitstelle (kenne einen unserer Exstudenten, der jetzt iun Braunschweig einen Vollzeitstelle hat).

      Da bei den Chemikern aber ein Zwang zur Promotion besteht, können die Anbieter natürlich auch druck ausüben.

      Aber bezogen auf den Unterhaltsanspruch.... da dürfte kein rechtlicher Anspruch mehr bestehen.

      Sie sollte sich eine Stelle suchen, die über Drittmittel finanziert wird.
      Ohne Promotion wird sie auch kaum eine Anstellung in der Industrie bekommen.
      sub omni canone =/ unter aller Kanone