Job und Kind - so klappt`s Teil 1

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    • Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo zusammen,

      ich habe einen Zeitungsartikel gefunden zum Thema "Job und Kind - so klappt`s.
      Ich stelle Ihn in dieses Forum aus dem Grund, weil ja vorallem Zweitfrauen sofort nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten gehen müssen.


      Job und Kind - so klappt´s
      Neun von zehn jungen Müttern wollen nicht nur Kinder erziehen, sondern auch berufstätig sein. Doch noch immer ist dazu viel Planung und Engagement nötig. Ein Fahrplan für den Wiedereinstieg

      Die deutsche Familienpolitik war der Zeitschrift "Time" Anfang des Jahres eine Covergeschichte wert: "The German Question - Die deutsche Frage. Warum zwingt Deutschland die Frauen, sich zwischen Familie und Arbeit zu entscheiden?" titelte das Magazin. In Dänemark, Frankreich oder den USA müssen sich Frauen die Frage Kind oder Karriere nicht stellen. Sie können beides leichter vereinbaren, als es bei uns möglich ist. Doch mittlerweile ist die Politik aufgewacht und hat erste Schritte zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf unternommen. Noch immer allerdings viel Eigeninitiative, Überzeugungskraft und Organisationstalent gefragt, wenn man als Mutter zügig in seinen Job zurückkehren will. Wenn Sie auch gerade überlegen, wie Sie Ihr Leben mit Beruf und Nachwuchs am besten in den Griff bekommen können - hier kommt ein Fahrplan mit den wichtigsten Punkten:

      Vor der Schwangerschaft
      - Mit dem Partner Eckpunkte festlegen


      Eines steht fest: Wer schwanger ist, gerät in Zugzwang. Sollte sich erst dann herausstellen, dass Sie und Ihr Partner ganz andere Ideen vom gemeinsamen Leben mit Kind haben, sind Konflikte vorprogrammiert. Besser also, Sie klären vorher möglichst genau, wie Sie sich Ihr Familienleben vorstellen.
      Wie viel können und möchten Sie beruflich kürzer treten? Wie viel Ihr Partner?
      Diese Diskussionen bergen oft Sprengstoff , denn viele Frauen stelen fest, dass ihr Partner, wenn`s konkret wird, wenig Bereitschaft zeigt, berufliche Abstriche zu machen. Versuchen Sie, möglichst pragmatisch zu verhandeln. Machen Sie ihm klar, dass Ihre Rückkehr in den Beruf (auch wenn Sie weniger verdienen sollten als er) auf Dauer wichtig fürs Familienbudget, für Ihre Zufriedenheit und damit auch für Ihre Beziehung ist.


      Das erweist sich für eine Zweitfrau natürlich schon wieder als sehr schwierig. Denn wie soll der Mann sich eine Auszeit nehmen und sich um das Kind kümmern, wenn er noch eine Exfrau zu unterhalten hat?
      Eine frisch gebackene Mama, die für Ihre Familie sofort wieder arbeiten geht kann es wohl auch nur sehr schwer akzeptieren ihr hart verdientes Geld an die Exfrau abzutreten.



      Berufsaussichten überprüfen

      Den perfekten Zeitpunkt gibt es nie - heißt es. Mag sein, aber es gibt mehr oder weniger günstige Momente für ein Leben mit Kind und Beruf. Sollten Sie erst vor kurzem den Job gewechselt, sich selbständig gemacht oder Ihre Ausbildung beendet haben, erschwert das den Wieder- bzw. Neueinstieg ins Berufsleben. Denn Ihnen fehlt schlicht der Verhandlungspartner: Ihr Arbeitgeber, der Ihr berufliches Know-how zu schätzen weiß. Als Selbständige gilt es zu überschlagen, wie viel Zeit Sie voraussichtlich nach der Geburt haben werden. Können Sie sich Aufträge so einteilen, dass Ihre Kunden zufrieden sind und Ihnen genug Zeit für das Baby bleibt? Haben Sie ausreichend finanzielle Reserven?

      In der Schwangerschaft
      -Arbeitgeber informieren


      Sagen Sie ihm frühzeitig, dass Sie schwanger sind - und signalisieren Sie sofort, dass Sie wieder zurück in Ihren Job möchten. Je konkreter Ihre Pläne sind, desto klarer machen Sie Ihrem Boss: Er kann und soll auf Sie zählen!
      Überlegen Sie sich,wie lange Sie aussetzen wollen, vielleicht in Teilzeit? Falls in Ihrem Betrieb Teilzeit bislang nicht üblich war - suchen Sie nach Argumenten, die Ihren Arbeitgeber überzeugen. Studion belegen, dass zufriedene Eltern produktiver und motivierter ihrem Beruf nachgehen.

      Nach Teilzeit-Modellen können Sie sich beim Info-telefon des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (Tel. 0180/5676714, Gebühr: 12 Cent/Min., Mo-Do von 8-20 uhr) erkundigen.

      -Die eigenen Rechte kennen

      Sobald Sie Ihrem Arbeitgeber mitgeteilt haben, dass Sie schwanger sind, stehen Sie unter Mutterschutz, d.h., Sie dürfen bis vier Monate nach der Entbindung nicht gekündigt werden und keine körperlich schweren Tätigkeiten mehr ausführen. Sechs Wochen vor bis Acht Wochen nach der Entbindung gilt die Mutterschutzfrist, während der Sie nicht arbeiten müssen (bei Mehrlings- und Frühgeburten verlängert sie sich auf zwölf Wochen nach der Geburt). Vor der Geburt dürfen Sie freiwillig weiterarbeiten, danach ist Arbeiten generell verboten. Kommt das Baby vor dem errechneten Termin zur Welt, werden die Tage, die Sie vor der Entbindung nicht in Anspruch nehmen konnten, an die Schutzfrist danach angehängt. Mit der Geburt des Kindes beginnt die Elternzeit, auf die fest angestellte Mütter und Väter einen Rechtsanspruch haben. Maximal kann sie drei Jahre dauern. Eltern können sie untereinander aufteilen, maximal ein Jahr Elternzeit kann auch zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes genommen werden. Während der Elternzeit kann man zwischen 15 und 30 Wochenstunden arbeiten. Danach müssen Sie den gleichen oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz bekommen, gekündigt werden darf während der Elternzeit nicht.

      Bis zur Einführung des neuen Elterngeldes (voraussichtlich 2007) gibt es staatliches Erziehungsgeld. Der Höchstbetrag liegt pro Kind bei einem Regelbetrag von 300 Euro monatlich - zwei Jahre lang. In den ersten sechs Lebensmonaten des Kindes muss dazu das Jahresnettoeinkommen des Elternpaares unter 30000 Euro liegen, bei Alleinerziehenden gilt die Grenze von 23000 Euro. Für die Berechnung des Erziehungsgeldes sind in den einzelnen Ländern verschiedene Behörden zuständig.


      Hier findet seit Jahren in meinen Augen eine große Ungerechtigkeit statt. Viele Zweitfrauen verdienen gemeinsam mit Ihrem Mann mehr als die 30000 Euro im Jahr. Abzüglich der Unterhaltszahlungen liegen sie aber beträchtlich unter den 30000 Euro im Jahr. Wieso darf diese Familie kein Erziehungsgeld für Ihr Kind beziehen? Wieso wird die Alleinerziehende gestärkt? Ist diese Ungerechtigkeit in der Familienpolitik mal zur Sprache gekommen? Wie reagieren die Zuständigen darauf? Da würde mich mal eine Argumentation derer interessieren.

      -Nach Betreuungsmöglichkeiten suchen

      Je früher Sie sich damit befassen, desto besser. Mancherorts haben Krippen sehr lange Wartelisten. Denn Betreuungsplätze für Kinder bis drei Jahre sind vor allem in den alten Bundesländern knapp. Eine Alternative: Betreuung durch Tagesmütter. Wer eine Tagesmutter sucht, kann beim Jugendamt der Stadt oder Gemeinde nach Vermittlungsstellen fragen (oder unter tagesmuetter-bundesverband.de selbst suchen). Leben Großerltern in Ihrer Nähe, die gern ein Enkelkind versorgen? Wäre eine Kinderfrau, die tagsüber in Ihrer wohnung Ihr Kind betreut, eine Idee? Oder können Sie sich vorstellen, ein Au-pair-Mädchen oder-Jungen bei sich aufzunehmen?

      -Kassensturz machen

      Wie hoch sind die monatlichen Kosten für Miete, Auto, Telefon, Versicherungen, Freizeit? Und was bleibt übrig? Wie viel Geld Sie pro Monat brauchen, bestimmt schließlich auch, wie viel Sie arbeiten wollen oder müssen. Und wie viel kosten die verschiedenen Betreuungsmöglichkeiten? Wenn es geht, versuchen Sie schon jetzt, einen groben Plan für die Kinderbetreuungszeiten zu entwerfen. Ändern können Sie ihn später immer noch, wenn Ihr neues Familienleben begonnen hat.

      -Netzwerke bilden

      In vielen Städten und Kommunen haben sich in letzter Zeit Netzwerke gebildet, die ein Ziel haben: die Situation für Familien zu verbessern. Ortsansässige Unternehmen, Privatpersonen, Vereine o. kirchliche Einrichtungen können in solch einem Netzwerk zusammenarbeiten. Die Regierung unterstützt mit dem Programm "Lokale Bündnisse für Familie"
      logistisch die Gründung solcher Netzwerke.

      Idealerweise tun sich zwei oder drei berufstätige Mütter oder Väter, die in einer Nachbarschaft leben, zusammen und gründen ein Bündnis mit dem Ziel, gemeinsam eine flexible Kinderbetreuung auf die Beine zu stellen.

      In der Babypause
      -Kontakt zum Büro halten


      Klar, wer jetzt die Hauptrolle in Ihrem Alltag spielt: dieses bezaubernde kleine Wesen, das Sie auf die Welt gebracht haben. Ihr beruflicher Wiedereinstieg verträgt aber keine Auszeit mit offenem Ende. Halten Sie Kontakt zu den Kollegen, rufen Sie an, nehmen Sie teil am Berufsalltag - auch wenn er Ihnen gerade ziemlich weit weg erscheint. Ein Mittagessen mit Ihrer Lieblingskollegin lässt sich bestimmt einrichten. Und sorgen Sie dafür, dass Sie beim Betriebsausflug mit von der Partie sind. So erfahren Sie auch frühzeitig, wenn sich Veränderungen ergeben: Gibt es inzwischen andere werdende Mütter? Vielleicht sprechen Sie mit diesen über die Gründung einer betriebsnahen Eltern-Kind-Initiative. Der Arbeitgeber übernimmt dabei einen Teil der Kosten, Träger ist aber ein Verein. Den ins Leben zu rufen ist viel bürokratischer Aufwand, zahlt sich jedoch meist für alle Beteiligten aus. Auch hierzu berät die Servicestelle "Lokale Bündnisse für Familie".

      -Stundenweise arbeiten

      Ihre Kleinfamilie hat mittlerweile ihren Rhythmus gefunden und festgelegt. Möglich, dass Sie gleich nach dem Mutterschutz ein paar Stunden in der Woche arbeiten können. Vielleicht von zu Hause aus? Wann sind Ihre produktiven Zeiten am Tag?
      Wollen Sie früher (oder später) als geplant in Ihren Job zurück? reden Sie mit Ihrem Boss! Versuchen Sie, gemeinsam eine neue Lösung zu finden. Und falls Ihr Partner nun mehr unterwegs ist als Sie: Übernhmen Sie nicht die gesamte Hausarbeit. Teilen Sie sich die Haushaltsaufgaben ein. Die Zeit, die Sie übrig haben, widmen Sie der Vorbereitung Ihres Wiedereinstiegs.

      -Betreuung in der Praxis erproben

      Jetzt kommt`s drauf an: Wie klappt der Umgang mit Ihrer Kinderfrau, der Oma oder Tagesmutter? Versteht sich Ihr Kind mit seiner Betreuungsperson? Und kommen Sie mit der Situation klar?
      Vielleicht haben sich auch zusätzliche Möglichkeiten ergeben.
      Eine Mutter, die Sie aus dem Geburtsvorbereitungskurs kennen, hat demnächst ganz andere Arbeitszeiten als Sie. Und Sie betreuen jeweils das Kind der anderen zusammen mit dem eigenen - im Wechsel. Bereiten Sie sich auf die nächste Etappe, in der Sie außer Haus arbeiten wollen, gut vor: Zum Beispiel erleichtern feste Schlaf- und Essenszeiten Ihnen und Ihrem Kind die Organisation. Auch das Betreuen durch eine fremde Person ist mit fixen Zeiten sehr viel einfacher, auch für das Kind, das sich durch die gleich bleibenden Rituale sicherer fühlt.

      -Notfallplan aufstellen


      Alles läuft prima, die Betreuung funktioniert, es ist kalr, wer an welchem Tag das Kind morgens zur Tagesmutter bringt und es nachmittags abholt. Fehlt nur noch eines: Was tun, wenn Kind oder Betreuungsperson krank ist - wer kümmert sich im Notfall? Suchen Sie sich zwei Personen, die als rettende Engel einspringen können, wenn alle Stricke reißen. Das kann eine Nachbarin oder befreundete Mutter sein, die im Ernstfall - und nur dann! - ansprechbar ist. Wichtig dabei: Klären Sie ganz genau, wer zu welcher Zeit zuständig ist. Und organisieren Sie sich so, dass Ausnahmen auch Ausnahmen bleiben. So vermeiden Sie, dass sich jemand ausgenützt fühlt, weil sie oder er in Dauerbereitschaft stehen soll. Manche Städte bieten eine eigene Notfallbetreuung in Kindergärten an. Und regeln Sie mit Ihrem Partner, wessen Handy im Ernstfall klingeln soll - und wer im Gegenzug Kinderfrei hat.

      ...Fortsetzung folgt
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 2

      -Festlegen der Arbeitszeiten

      Einige Wochen vor Arbeitsbeginn sollten Sie mit Ihrem Chef Ihre Arbeitszeiten genau besprechen. Legen Sie fest, zu welchen Zeiten Sie im Büro sein können. Vielleicht wacht Ihr Baby morgens immer schon um 6.30 Uhr auf, und sie könnten eine halbe Stunde früher im Büro sein als sonst, wollen aber abends kürzer arbeiten. Hatten Sie im Vorfeld über veränderte Aufgaben geredet? Kommen Sie jetzt darauf zurück.

      Beim Wiedereinstieg
      -Für Verständnis werben


      Vermutlich werden Ihnen nicht alle Kollegen mit offenen Armen begegnen: Sie nehmen ihnen den Wind aus den Segeln, wenn Sie um Verständnis dafür bitten, dass Sie an bestimmten Tagen zwar pünktlich gehen, an anderen aber bereit sind, einzuspringen, wenn`s brennt.

      Teilen Sie sich die Abende mit Ihrem Partner: Zweimal pro Woche kommt er rechtzeitig nach Hause, zweimal Sie. Gehen Sie nicht selbstverständlich davon aus, dass alle auf Sie als Mutter Rücksicht nehmen, sondern bedanken Sie sich, wenn z.B. Meetings verschoben werden, damit Sie auch daran teilnehmen können. Vergessen Sie nicht, anderen entgegenzukommen, wenn sie darum bitten. Und laden Sie sich im Übereifer des Neuanfangs nicht zu viel auf.

      Sagen Sie zum Beispiel Ihrem Chef, dass Sie nichts gegen Überstunden haben. Sie müsen nur vorher angekündigt werden, damit Ihr Betreuuungssystem nicht durcheinander gerät. oder Sie erledigen Aufgaben mit Termindruck, vormittags. Vor Arbeisschluss bleibt dann zeit für Dinge, die Sie jederzeit unterbrechen können.

      -Paarbalance finden

      Egal wie sich Ihr neuer Lebensabschnitt anlässt, Sie sollten sich bei allem Stress beide darin wohl fühlen. Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihrem Partner zu besprechen, was momentan gut läuft und was nicht. Vielleicht legen Sie einen Abend pro Woche fest, an dem Sie etwas zu zweit unternehmen. Und wenn zwischen Wickeln, Einkaufen, Saubermachen und Arbeiten gar keine Zeit für Zweisamkeit bleibt - schmieden Sie zumindest Pläne, was Sie alles anstellen werden, sobald Sie es wieder können.



      So, dass wars, ich bin gespannt, ob zu dem Thema eine spannende Diskussion aufkommt.

      Viele Grüße
      dixie22
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 2

      Hallo, ich muss mich mal outen: Habe 2 Söhne, und bei beiden 2 Monate nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten. Habe viel Geld in ein Kindermädchen/eine Haushälterin gesteckt. Aber das war mir die Sache wert. Das Problem sind m.E. nicht die fehlenden Organisationsmöglichkeiten, das geht schon, auch ohne Oma. Das Problem ist die Umwelt, die einen in Deutschland immer noch als "Rabenmutter" hinstellt, wenn man schnell wieder arbeitet. Ich weiss nicht, warum sich Mütter in dieser Situation rechtfertigen müssen, Väter aber nicht .....oder spricht jemand von einem "Rabenvater" wenn er gleich nach der Geburt seines Kindes wieder arbeitet?

      Und ein weiteres Problem ist die Politik, einerlei, was da im Augenblick abgeht, an Bekundungen pro berufstätiger Mutter. Bei der heutigen Arbeitsmarktlage ist es erwünscht, dass die Mutter mindestens 2-3 Jahre zu Hause bleibt! Anderfalls wären doch die Voraussetzungen auch nicht so geschaffen worden! Das muss sich doch eigentlich jedem erschliessen.

      Zur Felexibilität beim Arbeitgeger vielleicht 2 Anmerkungen: Geht häufig, häufig aber auch nicht. Ganz sicher dann, wenn ohnehin felxible Arbeitszeit existiert, wenn kein Kundenverkehr ist. Aber wie soll das beispielsweise in einem Geschäft mit festen Öffnungszeiten funktionieren? Ich beispielsweise habe sehr lange in einer Organisation gearbeitet, wo alle um Punkt 7.00 Uhr früh dasein mussten. Da konnte ich niemandem (anders als jetzt in meinem eigenen Betrieb) eine Ausnahme bewilligen. Ging einfach nicht. Hätte nicht geklappt. Und häufig ist es auch so (bitte das nicht verkennen), dass auch die Kollegen/ginnen dauerhaft Sonderregelungen für eine junge Mutter nicht hinnehmen ("warum darf die um .....kommen, und ich nicht", "warum darf die immer in den grossen Ferien ihren Haupturlaub nehmen, und ich nicht...," ich hatte da Diskussionen ohne Ende, und leider häufig auch ohne Erfolg.

      Also, so verschrien, wie es einerseits ist, mit einem Kleinkind zu arbeiten, so sehr wird es auf der anderen Seite vereinfacht. Es ist nicht (nur) vom guten Willen der Mutter und des Chefs abhängig, ob sowas klappt, sondern von ganz vielen Faktoren.....

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    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo Dixie,

      der Zeitungsartikel ist meines Erachtens sehr gut geschrieben, insofern wirklich toll, dass DU ihn hier eingestellt hast. Ich werde ihn gerne mit meinen Kommentaren versehen.

      Was ich aber bei Deinen Kommentaren nicht so recht verstehe ist, warum Du glaubst, dass davon nur Zweitfrauen betroffen wären?
      Original von Dixie22
      Ich stelle Ihn in dieses Forum aus dem Grund, weil ja vorallem Zweitfrauen sofort nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten gehen müssen.
      Warum denn "müssen"? Ich verstehe nicht, warum Frauen so oft über eine Berufstätigkeit jammern.


      Die deutsche Familienpolitik war der Zeitschrift "Time" Anfang des Jahres eine Covergeschichte wert: "The German Question - Die deutsche Frage. Warum zwingt Deutschland die Frauen, sich zwischen Familie und Arbeit zu entscheiden?" titelte das Magazin.
      naja, ich sehe es nicht ganz so, dass man sich unter allen Umständen "entweder-oder" entscheiden muß. Es ist aber sicherlich eine ganz besondere Gratwanderung und man (in diesem Falle Frau) muß schon eine ganz besondere Energie dransetzen, um als Mutter in Deutschland richtig berufstätig zu bleiben.

      Vor der Schwangerschaft - Mit dem Partner Eckpunkte festlegen
      Eines steht fest: Wer schwanger ist, gerät in Zugzwang. Sollte sich erst dann herausstellen, dass Sie und Ihr Partner ganz andere Ideen vom gemeinsamen Leben mit Kind haben, sind Konflikte vorprogrammiert. Besser also, Sie klären vorher möglichst genau, wie Sie sich Ihr Familienleben vorstellen.
      das fand ich besonders gut. Denn ich habe oft den Eindruck, dass viel zu viele Menschen (Männlein wie Weiblein) bei ihrer Partnerwahl bzw. vor der Entscheidung für Kinder eben überhaupt nicht über ihre Lebensentwürfe/ -vorstellungen reden.
      Ich selber war da anders, für mich war das ein wichtiger Punkt - hatte aber gravierende Auswirkungen. Ich mußte lange suchen, bis ich einen Mann gefunden hatte, der bereit war, sich auf den Gedanken einzulassen, auch selber für die Kinder beruflich zurückzustecken.


      Versuchen Sie, möglichst pragmatisch zu verhandeln. Machen Sie ihm klar, dass Ihre Rückkehr in den Beruf (auch wenn Sie weniger verdienen sollten als er) auf Dauer wichtig fürs Familienbudget, für Ihre Zufriedenheit und damit auch für Ihre Beziehung ist.
      da fehlt mir noch ein Argument :evil: nämlich "denk mal an eine mögliche Unterhaltsbelastung, falls unser Ehe nicht hält".


      Original von Dixie22
      Das erweist sich für eine Zweitfrau natürlich schon wieder als sehr schwierig. Denn wie soll der Mann sich eine Auszeit nehmen und sich um das Kind kümmern, wenn er noch eine Exfrau zu unterhalten hat?
      dieses Argument ist einerseits richtig - wenn das Kind erst mal im Brunnen liegt, dann ist es wirklich schwierig, es dort wieder rauszuholen. Der Mann hätte aber in seiner ersten Ehe/Partnerschaft etwas anders machen können, ohne traditionelle Rollenverteilung in der ersten Ehe hätte er ganz andere Entscheidungsspielräume. Und auch die (Zweit)frau hat Entscheidungsspielräume, nämlich bei dem Punkt der ganz zu Beginn angesprochen wurde - bei der Partnerwahl.


      Berufsaussichten überprüfen
      Den perfekten Zeitpunkt gibt es nie ... Sollten Sie erst vor kurzem den Job gewechselt... haben, erschwert das den Wieder- bzw. Neueinstieg ins Berufsleben. Denn Ihnen fehlt schlicht der Verhandlungspartner: Ihr Arbeitgeber, der Ihr berufliches Know-how zu schätzen weiß.
      das gilt es sicherlich zu beachten, wobei ich es bei Angestelltenverhältnissen nicht zu hoch ansetzen würde (weiß ja nicht was die unter "vor kurzem" verstehen). Also, mit Sicherheit sollte man aus der Probezeit raus sein, sollte das Arbeitsverhältnis ein unbefristetes sein. Dann aber sehe ich die Probleme für nicht so groß an. Ich bekam mein erstes Kind ziemlich genau zwei Jahre nach Antritt der Arbeitstelle. Für meinen AG war das kein größeres Problem - ich hatte aber sicherlich in diesen zwei Jahren (auch in der Schwangerschaft!) hohes Engagement gezeigt. Mein AG war sehr erfreut, dass ich schon recht bald nach der Geburt wieder in Teilzeit da war.


      -Die eigenen Rechte kennen
      Mit der Geburt des Kindes beginnt die Elternzeit, auf die fest angestellte Mütter und Väter einen Rechtsanspruch haben. Maximal kann sie drei Jahre dauern.
      leider ist die Väterbeteiligung -trotz aller Gesetzesänderungen- immer noch sehr gering.

      Eltern können sie untereinander aufteilen, maximal ein Jahr Elternzeit kann auch zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes genommen werden. Während der Elternzeit kann man zwischen 15 und 30 Wochenstunden arbeiten. Danach müssen Sie den gleichen oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz bekommen, gekündigt werden darf während der Elternzeit nicht.
      die Formulierung "untereinander aufteilen" gefällt mir gar nicht. Seit der letzten Reform dürfen nämlich beide Elternteile gleichzeitig in Elternzeit gehen. Das ist in meinen Augen eine große Chance für Paare mit recht unterschiedlichem Einkommen, da könnte dann nämlich der Papa runter auf 30 Wochenstunden gehen, die Mama geht vielleicht auf 20 Wochenstunden. Wenn die beiden dann noch Gleitzeit haben, brauchen sie nicht einmal eine teure Drittbetreuung, beide Eltern haben aber Zeit mit dem Baby/Kind, auch Mama behält einen Fuß im Job...


      Original von Dixie22
      Hier findet seit Jahren in meinen Augen eine große Ungerechtigkeit statt. Viele Zweitfrauen verdienen gemeinsam mit Ihrem Mann mehr als die 30000 Euro im Jahr. Abzüglich der Unterhaltszahlungen liegen sie aber beträchtlich unter den 30000 Euro im Jahr. Wieso darf diese Familie kein Erziehungsgeld für Ihr Kind beziehen? Wieso wird die Alleinerziehende gestärkt? Ist diese Ungerechtigkeit in der Familienpolitik mal zur Sprache gekommen? Wie reagieren die Zuständigen darauf? Da würde mich mal eine Argumentation derer interessieren.
      äh, *hüstel*, Dixie, vergleiche die Situation (Zweit)paar doch einfach mal einem (Erst)paar. Wie groß sind denn da noch die Unterschiede? Und beim Blick in Richtung Alleinerziehender sollte man nicht vergessen, dass da ja die ganze Belastung der Organisation nur auf einem Paar Schultern liegt.
      Übrigens, wir haben -in intakter Erstehe lebend- bei beiden Kindern nur für jeweils vier Monate Erziehungsgeld bekommen, und das obwohl immer einer der Elternteile ersteinmal zum Großteil zuhause geblieben ist.


      -Nach Betreuungsmöglichkeiten suchen
      Je früher Sie sich damit befassen, desto besser. Mancherorts haben Krippen sehr lange Wartelisten. Denn Betreuungsplätze für Kinder bis drei Jahre sind vor allem in den alten Bundesländern knapp.
      Oh ja, die Krippenplätze sind knapp ..... und teuer!
      Schade, dass da nicht auch mal ein paar Eckdaten genannt wurden, z.B. dass in einigen Regionen noch nicht einmal jedes zwanzigste Kind unter drei Jahre einen Betreuungsplatz finden kann, dass ein Platz auch mal über 500,- EUR mtl. kosten kann ....

      Eine Alternative: Betreuung durch Tagesmütter. Wer eine Tagesmutter sucht, kann beim Jugendamt der Stadt oder Gemeinde nach Vermittlungsstellen fragen (oder unter tagesmuetter-bundesverband.de selbst suchen).
      Tagesmutter würde ich aus meinen eigenen Erfahrungen heraus empfehlen - war bei uns vor Kindergarteneintritt eine sehr gute Lösung. Leider ist zur Zeit meine Jüngere so sensibel, dass diese Möglichkeit für sie ausscheidet.
      Tagenmüttervereine gibt es mittlerweile in vielen Städten. Aber auch Tagesmütter wollen Geld ;)

      Leben Großerltern in Ihrer Nähe, die gern ein Enkelkind versorgen?
      bei mir sind die Großeltern unschätzbar wichtig, eben weil es nur wenig andere Möglichkeiten gibt. Großeltern haben aber oft den Nachteil, dass sie sich in das Leben der Eltern oder auch in die Erziehung des Enkels zu sehr einmischen :rolleyes: - haben aber den Vorteil, dass sie das Kind oft sehr lieben. Wenn Großeltern in der Nähe leben, eignen sie sich m.E. auch oft besonders gut für das Einspringen bei Krankheit.

      Wäre eine Kinderfrau, die tagsüber in Ihrer wohnung Ihr Kind betreut, eine Idee?
      Sollte man unbedingt in Erwägung ziehen. Eine Kinderfrau macht oft auch noch ein paar Tätigkeiten im Haushalt - ist aber teuer...

      Oder können Sie sich vorstellen, ein Au-pair-Mädchen oder-Jungen bei sich aufzunehmen?
      Au-pair erfordert ein zusätzliches Zimmer in der Wohnung/ im Haus. Und man kann damit bei kleineren Kinder nicht vollzeit berufstätig sein. Da sonst die "Arbeitszeiten" des Au-pairs überschritten werden. Ansonsten natürlich auch eine gute Idee.


      Wenn es geht, versuchen Sie schon jetzt, einen groben Plan für die Kinderbetreuungszeiten zu entwerfen. Ändern können Sie ihn später immer noch, wenn Ihr neues Familienleben begonnen hat.
      *smile*, genau Pläne sind dazu da, dass man sie später über den Haufen wirft. Es ist aber richtig, einfach mal ein paar Überlegungen durchzuspielen, mit dieser Planung starten - aber bitte nicht stoisch daran festhalten. Oft "fühlt" sich das Leben mit Kind doch etwas anders an, als man denkt...


      -Stundenweise arbeiten
      Ihre Kleinfamilie hat mittlerweile ihren Rhythmus gefunden und festgelegt. Möglich, dass Sie gleich nach dem Mutterschutz ein paar Stunden in der Woche arbeiten können. Vielleicht von zu Hause aus? Wann sind Ihre produktiven Zeiten am Tag?
      Diese letzte Frage halte ich aber für sehr naiv - da sollte eher stehen "wann schläft ihr Baby?". Homeoffice ist meines Erachtens nur selten eine echte Lösung, bringt halt ersparte Arbeitswege, ein Baby oder Kleinkind bräuchte aber in dieser Zeit eben schon eine Betreuung, sonst kommt man zu fast nichts.


      Und falls Ihr Partner nun mehr unterwegs ist als Sie: Übernehmen Sie nicht die gesamte Hausarbeit. Teilen Sie sich die Haushaltsaufgaben ein. Die Zeit, die Sie übrig haben, widmen Sie der Vorbereitung Ihres Wiedereinstiegs.
      diesen Punkt halte ich für sehr wichtig, auch wenn man geplant hat für ein oder zwei Jahre ganz aus dem Job rauszugehen. Hat sich der Partner ersteinmal an den "Fullservice" gewöhnt, dann wird es ihm schwer fallen, sich da wieder umzugewöhnen. Das macht dann beim Wiedereinstieg nur unnötigen Stress.
      Mein Fehler in diesem Bereich war übrigens nicht, dass ich meinen Mann erst nach der Geburt der Großen von allen Hausarbeiten "entwöhnt" habe - nein, diesen Fehler habe ich schon in den Jahren des Zusammenlebens vor dem Baby gemacht...


      -Betreuung in der Praxis erproben
      Jetzt kommt`s drauf an: Wie klappt der Umgang mit Ihrer Kinderfrau, der Oma oder Tagesmutter? Versteht sich Ihr Kind mit seiner Betreuungsperson? Und kommen Sie mit der Situation klar?
      da hätte ich noch dazu geschrieben, dass man rechtzeitig vor Arbeitsbeginn mit der Gewöhnung beginnen sollte. Ein Kind im besten Fremdelalter sollte da schon schrittweise herangeführt werden (viel leichter ist natürlich das Einführen der zusätzlichen Betreuungsperson noch vor dem Fremdelalter ;) ).


      Teilen Sie sich die Abende mit Ihrem Partner: Zweimal pro Woche kommt er rechtzeitig nach Hause, zweimal Sie. Gehen Sie nicht selbstverständlich davon aus, dass alle auf Sie als Mutter Rücksicht nehmen, sondern bedanken Sie sich, wenn z.B. Meetings verschoben werden, damit Sie auch daran teilnehmen können. Vergessen Sie nicht, anderen entgegenzukommen, wenn sie darum bitten. Und laden Sie sich im Übereifer des Neuanfangs nicht zu viel auf.
      Alle diese Punkte halte ich für sehr wichtig. Es darf nicht sein, dass immer nur auf die Mutter Rücksicht genommen wird, auch Väter müssen da ihre Freiräume für Kinder einfordern. Nur durch Anstrengungen von beiden Seiten werden wir es schaffen, dass die Barrieren des traditionellen Rollenmodells weicher werden.

      Gruß
      rabma
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo Rabma,
      vielen Dank für Deine Erfahrungen zu dem Thema aus dem Artikel.
      Ich muss zugeben, ich habe noch keine eigenen Erfahrungen sammeln können, da ich kein eigenes Kind habe.

      Ich hätte aber sehr gern eines und werde so bald als möglich nach der Geburt wieder arbeiten. Du hast schon Recht, dass ich es nicht als Pflichtübung sehen sollte, gleich wieder zu arbeiten sondern froh sein sollte.
      Trotzdem ist es so, dass ich arbeite, damit die Ex zu Hause bleiben kann.
      Wirtschaftlich stehen wir nicht besser da, sondern wirtschaftlich können wir uns nur so über Wasser halten. Das ist der Unterschied.
      Du kannst gerne von Neid sprechen. Mir macht mein Job sehr viel Freude und ich will ihn auf keinen Fall verlieren. Schon gar nicht will ich ganze 3 Jahre zu Hause sein. Trotzdem bekomme ich ein Kind um Mutter zu sein und mein Kind groß zu ziehen. Ich möchte dabei sein, wenn es seine ersten Schritte macht und ich möchte es trösten, wenn es weint. Wenn das alles meine Mama (die Oma) übernimmt, dann hätte ja gleich die noch ein Kind bekommen können.

      Die Sache mit der Partnersuche ist diese alte Geschichte. " Du hast doch vorher gewusst, worauf Du Dich einlässt" Nein, dass habe ich nicht.
      Alles was ich gewusst habe ist auch heute noch okay. Die Kinder sind da, die finanzielle Belastung auch. Aber niemand hat vorher gewusst, was eine Exfrau alles verlangen kann. Was Ihr so alles zusteht.... :(
      Niemand hat gewusst, dass diese Geschichte einem fast den Verstand raubt und dass man dabei immer immer der Verlierer ist.
      Als man es gemerkt hat, da war es schon zu spät. Ich verliebe mich doch nicht und lasse meinen Partner dann bei dem ersten Problem sitzen nur weil es jetzt nicht mehr so ist, wie ich es vorher wusste.

      Mein Mann ist für mich perfekt, deshalb kann ich mir doch jetzt keinen suchen, der keine Exfrau an der Backe kleben hat.

      Wieso musst Du hüsteln, wenn ich es als ungerecht empfinde, dass wir als Zweitfamilie kein Erziehungsgeld bekommen, die Erstfamilie aber schon?
      Die Exfrau meines Mannes hat mit ihrem neuen Partner ein Kind bekommen. Die beiden sind also auch zu zweit. Sie sind halt nicht verheiratet und sie gilt als Alleinerziehend und bekommt Erziehungsgeld. Natürlich voll. Der Staat bezahlt und man bemerke, es wurde von dieser Partei noch nie etwas in die Kasse einbezahlt.

      Wir gehen seit Jahren arbeiten, zahlen brav unsere Steuern und wollen nun ein Kind in die Welt setzen. Wieso bekommen wir kein Erziehungsgeld?? Durch die Unterhaltslast sind wir doch unter der Grenze... Warum zählt das nicht?? Ich kann mir nicht helfen, aber das ist in meinen Augen sowas von ungerecht, ich kanns gar nicht ausdrücken.

      Deshalb warten wir ja so dringend auf eine Änderung. Das Elterngeld wäre da der perfekte Weg. Es würde sich auszahlen, dass man im Job all die Jahre versucht hat Fuss zu fassen und sich etws aufgebaut hat. Man wäre dann bereit ein Kind in die Welt zu setzen. Die ja bekanntlich in Deutschland Mangelware geworden sind.
      Wir könnten gut ein paar Monate mit dem Elterngeld überbrücken um dann wieder Schrittweise in den Job zurückzukehren. Es wäre dann egal, wie laut die Ex an die Türe klopft.

      Sorry, ich komme wahrscheinlich gerade vom Thema ab.
      Aber das musste ich jetzt noch schnell loswerden.

      Danke fürs mitlesen
      Grüße
      Dixie22
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Zitat:
      Original von Dixie22
      Ich stelle Ihn in dieses Forum aus dem Grund, weil ja vorallem Zweitfrauen sofort nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten gehen müssen.
      Warum denn "müssen"? Ich verstehe nicht, warum Frauen so oft über eine Berufstätigkeit jammern.


      Hallo zusammen,

      ich kann dazu nur sagen, dass viele Zweitfrauen arbeiten gehen müssen, obwohl sie ein Kleinkind haben, weil die Erstfrau, z. Bsp. wegen schulpflichtiger Kinder nicht arbeiten braucht, sie bekommt ja EU, so dass in der Zweitfamilie das Geld vorne und hinten nicht reicht...und dann wird die zum Arbeiten "gezwungene" noch als Rabenmutter hingestellt, weil sie "lieber" arbeiten geht, als sich um ihr Baby zu kümmern. Und das ist meiner Meinung nach die Ungerechtigkeit, weil sich viele Erstfrauen auf dieser Gesetzgebung ausruht.
      Ich kann da jede Frau verstehen, die lieber bei ihrem Kind bleiben möchte, aber wegen dem "puren Überleben" arbeiten muß und das, weil sich eine andere auf den "Lorbeeren" ausruhen kann.

      Sollte sich nun wieder jemand darüber aufregen, dann entschuldige ich mich im vorhinein schon dafür, ..ich verurteile keine Mutter die arbeiten geht..mir sind halt nur die Frauen ein Graus, die Kinder in die Welt gesetzt haben und sich nun deswegen darauf ausruhen...Kommentar der Ex meines LG: "meine Kinder sind meine Lebensversicherung, du kannst mal schön für mich zahlen" und so verhält sie sich auch (jeglich Kontaktverweigerung zu den Kindern, auch wegen dem Umgang, dass nun wieder das Gericht eingeschaltet werden muß, auf Kosten von PKH, weil die Anwaltskosten nicht aus eingenen Mitteln bezahlt werden können).

      Gruß Sly
      Nicht alles, was wahr ist müssen wir sagen,
      aber das, was wir sagen, muss wahr sein
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Also, mich stört hier eines an der Diskussion: Die Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitfrauen, Alleinerziehenden. Es geht gar nicht darum, warum eine Mutter wann arbeiten gehen will/muss. Ich denke, wir sollten endlich aus der Wertung (Mutter, die ohne Not in den ersten drei Jahren arbeitet = böse/raben-Mutter) raus. Keine Mutter, die arbeiten geht, sollte sich dafür rechtfertigen müssen. Jede wird sich das gut überlegt haben! Auf diese Ebene sollten wir uns hier gar nicht begeben! Es müssen halt für den Fall, dass eine Mutter sich für dieses Modell (aus welchen Gründen auch immer) entscheidet, die entsprechenden Hilfestellungen angeboten werden.

      Aber, das ist ja vom Prinzip her gar nicht erwünscht, siehe meinen Beitrag oben!
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo evra,

      Original von evra
      Also, mich stört hier eines an der Diskussion: Die Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitfrauen, Alleinerziehenden...

      volle Zustimmung - ich wäre sehr froh, wenn wir alle die Förderung/Unterstützung der Berufstätigkeit von allen Müttern bejahen würden. Mit "wir alle" meine ich alle Frauen und auch alle Männer 8)

      EDIT:
      Ganz vergessen - wenn wir natürlich beachten, auf welchem Brett die Themenstarterin diesen Zeitungsartikel plaziert hat, dann ist die Diskussion in erster Linie eben doch in Richtung Erst-, Zweit-, Drittfrau zu führen ;)

      Gruß
      rabma

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rabma ()

    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo Dixie,

      ich möchte im Moment nur mal zu einem Punkt anworten (hab' gerade nicht so viel Zeit und vorallem ist es vermutlich besser, wenn ich da vorher nochmal gut durchschnaufe...)

      Original von Dixie22
      Wieso bekommen wir kein Erziehungsgeld?? Durch die Unterhaltslast sind wir doch unter der Grenze... Warum zählt das nicht?? Ich kann mir nicht helfen, aber das ist in meinen Augen sowas von ungerecht, ich kanns gar nicht ausdrücken.

      sorry, aber nun kann ich nicht mehr nur hüsteln, sondern nun bekomme ich einen ganz großen Hustenanfall. Du beklagst hier eine große Ungerechtigkeit. Die gibt es aber gar nicht! Das ist nur Deiner "ich arme Zweitfrau-Phantasie" entsprungen oder -das ist wahrscheinlicher- Du hast mal wieder zu viel in schlechten Foren gelesen :evil:

      Selbstverständlich werden die (tatsächlich gezahlten / titulierten) Unterhaltslasten bei der Bewilligung von Erziehungsgeld berücksichtigt. Les' Dir doch bitte mal den entsprechenden Paragrafen im Bundeserziehungsgeldgesetz durch (§ 6 Einkommen BErzGG):
      "(1) Als Einkommen gilt die nicht um Verluste in einzelnen Einkommensarten zu vermindernde Summe der positiven Einkünfte im Sinne des § 2 Abs. 1 und 2 des Einkommensteuergesetzes abzüglich 24 vom Hundert, bei Personen im Sinne des § 10c Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes abzüglich 19 vom Hundert und der Entgeltersatzleistungen, gemindert um folgende Beträge:
      1. Unterhaltsleistungen an andere Kinder, für die die Einkommensgrenze nicht nach § 5 Abs. 3 Satz 4 erhöht worden ist, bis zu dem durch Unterhaltstitel oder durch Vereinbarung festgelegten Betrag,
      2. Unterhaltsleistungen an sonstige Personen, soweit sie nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 oder § 33a Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes berücksichtigt werden,
      ..."


      Wenn natürlich Dein LG bisher eine Titulierung des KUs vermieden hat und das auch weiterhin so handhaben will, dann ist Euch halt auch nicht zu helfen.

      Gruß
      rabma
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo Evra,
      auch von mir volle Zustimmung. Das musste einfach mal gesagt werden. Bin selbst auch so eine Rabenmutter, die den Spagat Kinder und Beruf immer geschafft hat. Es war mir einfach wichtig. Heute bin ich so froh, stets für meinen Unterhalt selbst gesorgt zu haben.

      Noch ein Satz zu dem Gejammer mancher Zweitfrauen: Ständig lese ich hier im Forum von Kinderwünschen (find ich prima) und dem Wunsch 'zu Hause zu bleiben'. Ja, was soll denn das? Auf der einen Seite wird die EX schlecht gemacht, die sich auf EU ausruht (das kann auch nur in Einzelfällen wirklich spaßig sein) - auf der anderen Seite streben 'Zweitfrauen' genau diese Konstellation an. Mit Logik kommt man da wohl nicht weiter.

      Gruß
      Susanne
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      hallo Susanne, rabma,

      deshalb bemühe ich mich ja, das ganze völlig losgelöst von den familiären Konstellationen zu sehen. Es mag sein, dass in "Zweitfamilien" der Druck zu schnellerem Einstieg in die Wieder-Berufstätigkeit grösser ist, als in einer Erstfamilie. Aber auch dort gibt es genug Konstellationen, in denen Frau arbeiten will/muss. Deshalb die dringend erforderliche völlige Abtrennung der Berufstätigkeit von den äusseren Gegebenheiten!

      LG
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo,

      cih möchte mich jetzt auch mal zum Thema äussern.

      ich hab auch noch kein kind, werde aber nach einem halben jahr auch wieder arbeiten gehen wollen..denn von einem gehalt kann man in deutschland nicht mehr leben, ob da noch eine erstfamilie ist oder nicht.

      meine meinung, auch ohne unterhaltszahlungen bleibt nicht viel über..denn eine 3-raum wohnung kostet heutzutag um die 600 € und die meisten bringen doch nicht mehr als 1.000 € mit nach hause, also muss man schnell wieder arbeiten gehnen, um leben zu können.

      meine meinung
      mellipop
      Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile..........

      Meine Auskünfte sind nur Denkanstöße und nicht rechtsverbindlich. Für eine ausführliche Beratung suchen Sie bitte einen Steuerberater vor Ort auf.
    • RE: Job und Kind - so klappt`s Teil 1

      Hallo mellipop,

      Original von mellipop
      ..denn von einem gehalt kann man in deutschland nicht mehr leben, ob da noch eine erstfamilie ist oder nicht.
      damit sprichst Du mir aus der Seele =)

      Bei mir war es nämlich so, dass bereits in der ersten Ehe nach der Geburt des ersten Kindes das Geld nicht so recht reichen wollte. Auf wen hätte ich denn damals wettern sollen? Eine Exfrau gab es ja nicht, ich hätte mich dann wohl nur über den Arbeitgeber aufregen können, der nicht viel zahlen wollte (mein Mann war ja auch Dipl.-Ing. aber die Zeiten waren schlecht, tja...)
      Bei uns sah es also so aus: Zwei Monate lang hatte ich ja noch Mutterschaftsgeld/Lohnfortzahlung, dann hatten wir ganze vier Monate Erziehungsgeld und dann war abzusehen, dass wir jeden Monat ca. 500,- DM Erspartes aufbrauchen müßten. Also, für mich war an diesem Punkt klar, dass ich rasch wieder weiterarbeite. So bin ich für zwei ganze Tage pro Woche wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt, als meine kleine Maus siebeneinhalb Monate als war. Als K. dann 20 Monate alt war, habe ich wieder Vollzeit gearbeitet.
      Ach ja, vielleicht noch eine etwas allgemeinere Erfahrung von mir. Das Arbeiten bzw. die Organisation Job-Kind fand ich mit kleinen Kindern (noch nicht schulpflichtig) wesentlich einfacher als mit dem Schuleintritt - mit der Einschulung kann es wirklich nochmal einen Engpass geben. Kommt halt auch immer auf das Kind an. Aber eben, damit man das erste Schuljahr besser begleiten kann, wäre wirklich zu überlegen, ob man die Möglichkeit des neuen BErzGG ausnützt und ein Elternjahr noch vor sich her schiebt (da kann man sicherlich gut 20-30 Wochenstunden arbeiten, aber es ist halt schon gut, wenn man ein bissle Luft für das Kind hat).

      Gruß
      rabma
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