Kinder auf Trennung vorbereiten.

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    • Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo zusammen,

      meine Ehe ist nach 7 Jahren am Ende. Ich beabsichtige die Trennung. Was mich bisher davor abhielt: Ich habe den Kindern gegenüber ein elend schlechtes Gewissen und will sie mit dem Scheitern unserer Ehe so wenig wie irgend möglich verletzen. Bin mir bewusst, wie sehr weh ich ihnen damit tue. Aber es geht so einfach nicht mehr weiter.
      Mit meiner Frau hoffe ich mich in einer Mediation verständigen zu können.

      Wir haben zwei Kinder 7 und 8 Jahre alt. Wie kann ich sie auf die Trennung vorbereiten? Wie ihnen die Trennung so "leicht" wie möglich machen? Bekommen wir da Hilfe in der Mediation oder suchen wir besser (zusätzlich) eine Eheberatung auf? Sollen wir damit ans Jugendamt herantreten, oder wer kann einem da witerhelfen?
      Um Erfahrungen oder Rat wäre ich dankbar. Noch leben wir zusammen nebeneinander her und für das Wohl der zwei Kleinen könnte ich das auch noch für eine befristete Übergangszeit aushalten.

      Ist mein Gedanke realistisch, eine Wohnung in der Nähe zu nehmen, damit die Kinder neben der wohl obligatorischen 2 WE - Regelung mich unter der Woche abends besuchen können, gerne über Nacht. Gerne würde ich meine (Noch)Frau bei der Kinderbetreuung unterstützen (Zähne putzen, ins Bett bringen, Frühstücken, Hausaufgaben...)
      Hat jemand Erfahrungen damit ob das kappt, oder träum ich mir da was zusammen?

      Bin völlig ratos und verzweifelt
      Angst meine Kinder zu verlieren....

      Eberhard
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo, Eberhard!

      Du schreibst:
      Ich habe den Kindern gegenüber ein elend schlechtes Gewissen
      Schau mal zunaechst in Dich rein, wieviel Anteile von Enttaeuschung bestehen darueber, dass Dein Lebensplan seit einiger Zeit anders verlaeuft als urspruenglich gedacht. Wieviel Verletzung ist da noch drin, die Du in Dir spuerst, leise Ressentiments, die Dir das Leben nicht leichter machen? Dann schau auf die Anteile und Versaeumnisse, die von Deiner Seite zur Ehekrise und der Trennung gefuehrt haben. Fuer dieses *Paket* darfst Du ein *schlechtes Gewissen* haben.

      Ich waere jedoch etwas zurueckhaltender, die Ehekrise auf die Kinder zu beziehen. Selbstverstaendlich ist es fuer sie besser, in einem *intakten* Elternhaus aufzuwachsen und die Liebe und Zuwendung von beiden Elternteilen unumschraenkt zu empfangen. Und sicherlich sollten Eltern, nicht allein, aber gerade auch wegen der Kinder nichts unversucht lassen, die Beziehungskrise auch mit professioneller Hilfe (Beratungsstelle, Paartherapie) in den Griff zu bekommen.

      Die Lebenswirklichkeit kennt aber auch Situationen und Paarkonstellationen, in denen es besser scheint, sich im Guten zu Trennen als nur oberflaechlich zusammenzubleiben. Krisen gehoeren zu unserem Leben, Scheitern ist genauso wie Erfolg in der Erwartungsbandbreite dessen, was wir tagtaeglich angehen. Insofern sind unsere Kinder natuerlich durch die Trennung der Eltern *unverschuldet* in die Krise der Eltern einbezogen. Was Ihr ihnen aber vermitteln koennt, ist, wie man mit Lebenskrisen umgeht und gestaerkt aus ihnen hervorgehen koennt, wie man mit dem Scheitern von Beziehungen umgehen und sich *harmonisch* trennen koennt, vor allem, dass an dieser Trennung nicht die Kinder schuld, sondern Ihr die Verantwortung dafuer tragt.

      Angst meine Kinder zu verlieren ...
      Dann, wenn Du nicht mehr fuer Deine Kinder dasein wolltest, wenn Du Deine Frau *sitzenlassen* wolltest, um ein *neues Leben* ohne die *Altlasten* anzufangen, dann haettest Du einen wahrhaftigen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Da Du aber die Verantwortung fuer Eure Kinder weiterhin wahrnehmen willst, klingt das schon sehr vernuenftig, was Du Dir mit der Mediation und Paarberatung schon angedacht hast. Ziel muss sein, die Trennung gemeinsam anzugehen und den Kindern auch gemeinsam zu vermitteln.

      D. h. keine *Alleingaenge*, wie sie sich hier andeuten:
      Ich ... will sie mit dem Scheitern unserer Ehe so wenig wie irgend möglich verletzen.
      Bin mir bewusst, wie sehr weh ich ihnen damit tue.
      Beim Scheitern einer Beziehung gibt es keine monokausalen Zusammenhaenge, so dass doch immer beide Partner ihren Anteil daran haben. Insofern *vollzieht* vielleicht einer der beiden faktisch die Trennung (indem er/sie auszieht), die aber nur aeusserer Ausdruck einer bereits bestehenden inneren Trennung der Partner bedeutet. Ziehe Dir also nicht selbst den Schuh an, dass Du fuer die Trennung verantwortlich bist und Du damit den Kindern wehtust, nur weil Du auszuziehen planst.

      Ist mein Gedanke realistisch, eine Wohnung in der Nähe zu nehmen, ...
      Hat jemand Erfahrungen damit ob das kappt, oder träum ich mir da was zusammen?
      Ob es realistisch ist und im Zusammenspiel mit Deiner Frau klappt, kann Dir hier keiner sagen. Die Erfahrung ist recht breit. Wenn es Euch aber gelingt, die Trennung mithilfe einer Beratung (bei *Mediation* - v. a. wenn von einem RA durchgefuehrt - genuegt nicht einfach nur eine juristische Auseinandersetzung) anzugehen und dort zu ueberlegen, wie Ihr es Euren Kindern sagt. Hilfreich dazu duerfte fuer Euch der Beitrag von Elisabeth Mackscheidt: Loyalitätsproblematik bei Trennung und Scheidung : Überlegungen zum Kindeswohl aus familientherapeutischer Sicht. In: Zeitschrift für das gesamte Familienrecht (FamRZ) 40(1993), 257ff.- online: kochweb.de/kibrbdel/Themen06.html

      damit die Kinder neben der wohl obligatorischen 2 WE - Regelung mich unter der Woche abends besuchen können, gerne über Nacht. Gerne würde ich meine (Noch)Frau bei der Kinderbetreuung unterstützen ...
      Moeglich ist alles, sofern Ihr es einvernehmlich loest. Wenn Du es beruflich einrichten kannst, koennt Ihr Euch die Kinderbetreuung auch teilen, eine Woche Du, eine Woche sie (was ihr die Moeglichkeit gibt, selbst beruflich voranzukommen).

      Gruss, Andreas
      Was das Leben leichter macht:
      - der Mut, das zu aendern, was wir aendern koennen,
      - die Gelassenheit, das hinzunehmen, was wir nicht aendern koennen,
      - die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Andreas* ()

    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo Eberhard !

      Scheidung aus der Sicht des Kindes:

      • Warum lieben sich Mama und Papa nicht mehr ?
      • Bin ich Schuld dass Mama und Papa sich nicht mehr lieben ?
      • Mag mich Papa noch ?


      Dies sind Sorgen der Kinder in dieser Situation, hier müsstet Ihr als Eltern vermitteln, dass nicht das Kind an der Trennung Schuld ist, dass es immer noch genauso geliebt wird wie bisher.

      Solch eine Kinderseele macht in der Phase der Trennung der Eltern mehr durch, als nach außen hin scheinen mag.

      Hierzu solltet Ihr Euch bei der Mediation in jedem Fall Hilfen und Wege aufzeigen lassen um den Kindern zu helfen, Ihr als Eltern seid hierfür in der Pflicht.

      Noch eine interessante Information aus dem Netz: Plädoyer für mehr Kindorientiertheit im Zusammenhang mit Trennung/Scheidung
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo,

      vielen Dank für den Zuspruch und für die Links; muss ich mir erst mal in Ruhe zu Gemüte führen. Wenn ich euch richtig verstehe, werden also auch Fragen zur Vermittlung der Trennung an die Kinder in einer Mediation aufgegriffen. Gut, - jetzt muß Sie nur noch dabei mitmachen.
      Heute Abend wird es zu einer Aussprache mit meiner Frau kommen, dann wird sich zeigen wohin der Zug fährt.

      Das Forum hat mir sehr weitergeholfen einen Weg zu finden mit der Situation umzugehen. Ob er gehbar ist wird sich zeigen. Ohne all die vielen Beiträge hier, hätte ich wohl schon gleich zu Beginn so ziemlich alles falsch gemacht.
      Danke euch allen.

      Bammel habe ich dennoch :( und wie! :(

      Kann jemand eine Empfehlung, Erfahrungen zu einem/r Mediator in Augsburg geben? - darf so etwas hier gepostet werden?
      Welche Wartezeiten bis zur ersten "Sitzung" sind üblich?


      Gruss

      Eberhard
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo, Eberhard!

      Du schreibst:
      Wenn ich euch richtig verstehe, werden also auch Fragen zur Vermittlung der Trennung an die Kinder in einer Mediation aufgegriffen.
      Ja und nein. Es kommt darauf an, da die Bezeichnung Mediation nicht geschuetzt ist, verstehen sich Rechtsanwaelte, Psychologen, Sozialpaedagogen und wer auch immer als Mediatoren und bieten Mediation an.

      Soll es um die Herbeifuehrung einer einvernehmlichen Trennung gehen, sind psycho-soziale Aspekte (wer ist wie verletzt und moechte das dem anderen spueren lassen) fast wichtiger als juristische Gesichtspunkte. Oftmals gibt es Beratungsstellen (des JA oder der Caritas), die auch mediative Paarberatung anbieten. Der Vorteil liegt dabei auf dem o. g. ganzheitlichen Ansatz der Beratung und zuletzt auch auf der finanziellen Seite (kostet idR nichts).

      In diesem Stadium wuerde ich nicht einen RA als Mediator empfehlen, vielleicht kann sich Deine Frau auch besser auf eine *Beratungsstelle* einlassen.

      Gruss, Andreas
      Was das Leben leichter macht:
      - der Mut, das zu aendern, was wir aendern koennen,
      - die Gelassenheit, das hinzunehmen, was wir nicht aendern koennen,
      - die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      hallo Eberhard, zuerst mußt Du mit Deiner Frau reden !

      dann solltet Ihr gemeinsam mit den Kindern reden. Denen sagen daß das lediglich eine Sache zwischen Euch Beiden ist, die Kids nix damit zu tun haben, in keinster Weise daran Schuld sind. Und daß das nix am Verhältnis zwischen Kind + Eltern(Teil) ändert. und daß Ihr weiter Kontakt haben werdet.

      Wenn Ihr Eltern Euch schon auf einen Plan geeinigt habt wie es mit den Kindern weiter gehen soll dann teilt ihnen auch das mit.

      Wenn Ihr das nicht allein hinbekommt kann Euch eine Beratungsstelle vor Ort dabei helfen. Bei der Mediation solltet Ihr Euch über die Kinder einigen, also bei wem die leben, wie der Kontakt, Umgang gestaltet werden soll.
      [COLOR=#336666]mfg WB - für die Kontaktstelle Wiesbaden [/color]

      [IMG]http://forum.isuv.org/images/avatars/avatar-545.gif[/IMG]
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo Eberhard,

      das kommt mir alles so bekannt vor.

      Mach Dir keine Vorwürfe, auch die Kinder spüren, was mit Euch passiert. Und ich denke, auch wir Eltern sind es Ihnen schuldig, Klarheit ins Leben zu bringen, denn auch Eure Kinder wollen nicht "vereppelt" werden. Sie spüren ja auch die Spannung zwischen Euch.

      Wir haben uns mit unseren Kindern an den Tisch gesetzt und offen und ehrlich mit Ihnen geredet. Dass Mama und Papa streiten, sich halt nicht mehr so lieb haben etc. , dass wir beide immer für Sie da sind und Sie liebhaben.

      Wir haben uns vor acht Wochen getrennt, auch noch recht "frisch". Wir waren 11 Jahre verheiratet, die letzten Jahre waren ebenso wie bei Dir. Bei uns war es mein Mann, der im Streit gesagt hat, er hat die Schnauze voll und er geht...
      und ich hab ihn gehenlassen, froh eigentlich dass er das aussprach, was ebenso in mir brodelte. Er nahm mir die Entscheidung ab, weil auch ich immer dachte, man könnte nebeneinanderherleben und man kann es den Kindern nicht antun. Aber das stimmt nicht, ich habe für mich meinen inneren Frieden gefunden, ein Stein war vom Herzen gefallen, so gross wie ein Wackerstein. Und wenn Du Deinen Weg, Deinen inneren Frieden gefunden hast, läuft es weiter. Hör auf Deinen Bauch, quäl Dich, Deine Frau und Deine Kinder nicht länger und vor allem.
      Rede- und ich meine wirklich reden!!!- mit Deiner Frau.

      Vielleicht gibt es noch eine Chance für Euch, wenn Ihr erst mal räumlich getrennt seid.

      Mein Noch mann hat sich jetzt ein paar Ortschaften weiter eine Wohnung gesucht, ist gerade dabei, sie einzurichten.

      Mit Unterstützung kann ich momentan nicht rechnen, da er doch wieder zurückwollte und ich ihn nicht mehr will. Unterschätze also die Emotionalität Deiner - wohl Nochfrau - nicht.

      Aber auch diese Emotionalität wird dazugehören, versuche ihr klarzumachen, dass Du für Sie immer ein Freund sein möchtest, aber nicht mehr mit Ihr leben kannst, willst .....

      ...und bitte, wenn Ihr Euch trennt, benutzt niemals die Kinder als Waffe. Sie können nichts dafür, wenn die "Alten" zu blöd sind (wie bei uns), sich zu achten, aufeinander zu hörern , zuzuhören und sich zu respektieren. Eure Kinder sind wertvolle kleine Wesen und nichts auf der Welt ist es wert, sie für Euern Schmerz verantwortlich zu machen.

      Wünsch Dir alles Liebe und viel Kraft!

      Du wirst Deine Kinder niemals verlieren, hätt gewünscht, mein Nochmann wäre so ein liebevoller, fürsorglicher Vater

      Maja
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      hallo zusammen,

      vielen Dank für eure Beiträge,

      @andreas: danke für den Tipp, nach dem ersten Gespräch lehnt sie eine Mediation ab, bzw steht ihr sehr skeptisch gegenüber "die ist so zielgerichtet". wir haben uns nun auf einen Paarberatung bei einer der von dir genannten Organisationen geeinigt.

      @fuerteVentura: Danke, als langjähriges ISUV Mitglied ist mir "meine" Bezirksstelle schon bekannt, ich finde nur nie die Zeit für die Veranstaltungen. Ein Fehler!

      @maja: vielen Dank für deine lieben Worte, es tut mir gut und ist ein großer Trost zu lesen das ich nicht alleine da stehe, das andere genauso mit sich und ihren Zweifeln hadern, Zukunftsängste und Erleichterung. Deine Zeilen geben mir sehr viel Zuversicht und Mut.
      Nein meine Kinder zu instrumentalisieren kommt mir nicht in den Sinn, nicht mal als "letztes".
      Danke für das "liebevoller Vater". Ja es ist sehr schön den Kindern Liebe zu geben, ich bekomme sie tausendfach zurück. Meine derzeitige Situation macht das aber gerade nicht einfacher *traurig lächelt*.

      Die Emotionalität meiner Frau ist es ja was ich fürchte, sie hat - rein rechtlich wohl die Macht alles in tausend Scherben zu schlagen und es fällt mir schwer mit dieser Ohnmacht, mit diesem Zwang zum friedlich und ruhig sein umzugehen. Es ist ja nicht so, dass ich so schön locker, aufgeräumt und relaxt bin, wie man es für solch eine Situation wohl sein sollte. Nachdem sie jetzt bereits zögert eine Trennung zu akzeptieren, plötzlich sich und mich und alles ändern möchte was wir in Jahren nicht angegangen sind. Naja, ich beabsichtige jedenfalls den Kindern zu sagen wohin Mama und Papa gehen und warum - wenn wir zur Beratung gehen.
      Innerlich fühle ich mich bereits getrennt.
      Andererseits ist es ok, soll nichts unversucht bleiben und die Zeit spielt jetzt auch nicht die große Rolle. (rein steuerrechtlich wäre eine Trennung jetzt wohl eh nicht schlau)
      Ich will die Zeit bis nach Weihnachten abwarten, zuschauen, versuchen mit zu machen, fühle aber innerlich das ich nicht mehr an eine Versöhnung glaube. Es ist viel zu viel passiert, dass kann ich verzeihen, aber niemals vergessen....
      Klar ahne ich was ihr jetzt schreibt: dass so keine Basis für eine Versöhnung vorhanden ist... schon war! aber woher Liebe nehmen wen keine mehr da ist?

      Sorry - was ich hier vor mich hin sinnniere gehört wohl eher ins Tagebuch als in ein Forum, aber es tut gut sich mitzuteilen.
      Danke fürs zulesen.

      Gruß Eberhard
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Hallo Eberhard,
      ....ihr habt über Trennung gesprochen und das ist der Anfang, nicht vom Ende, sondern von einem Neuanfang. Vom Klarwerden und Realisieren des "Nicht-mehr-wollens".

      Dieses Gefühl nicht mehr zu lieben hatte ich schon im März und habe darüber mit ihm gesprochen. Hab ihm klar und deutlich klargemacht, warum dass so ist und dass ich über all die Jahr die Geborgenheit, Harmonie etc. vermisst habe. Ich hab natürlich ebenfalls Fehler gemacht, habe nur geschafft, mir anhören müssen ich sei oberflächlich, (obwohl ich doch nur ein Nest für uns haben wollte)....

      Naja egal, März war das Gespräch, in dem auch mein Mann zusammenbrach und schwörte Besserung....., das ging ca 2 Wochen gut, dann fiel er wieder in sein Muster und ich in meins. Du Kannst niemanden ändern, keiner sollte sich verbiegen, um so zu werden wie der andere ihn gern hätte.

      Man sollte aus sich selber raus sein, wie man ist, leben, spüren , den anderen respektieren, man kann nur zusammen-wachsen, aber keiner kann sich für den anderen um 100 Grad wenden und das sollte weder sie noch du!!! Wenn Ihr eine Basis haben wollt, dann nehmt euch so wie ihr seid, egal ob ihr Euch trennt oder zusammenbleibt.

      und vergiss es, zur Trennung ist wohl nie der richtige Zeitpunkt.(steuerlich)

      Bei mir steht auf dem Spiel, das Haus, in dem ich mich endlich - nach zahlreichen Umzügen, endlich zuhause fühle zu verlieren, wenn wir uns finanziell nicht einigen. Würde er zurückkönnen und ich würde ihn lassen, wir hätten genug Geld, aber ich will glücklich und zufrieden sein.......!

      Hör auf Dein Herz und deinen Bauch. Du wirst spüren, wenn es Zeit ist zu gehen und dann wirst Du auch die Kraft haben, auch für Deine Kinder.


      Alles Liebe
      Maja

      PS: Spiel für Deine Kinder das Spiel mit, aber Du hast die Trennung bereits vollzogen und das weisst Du auch!! (nicht böse sein!!!)
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      hallo Maja,

      ich werde dir nicht böse sein dafür das du mir Warheiten sagst auch wenn sie sehr direkt sind. :)
      ja es ist wohl nur noch ein Spiel welches ich mitspiele, wie schon so lange. Du gibst mir sehr viel Mut und eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein.
      Deiner Geschichte mit eurem Haus entnehme ich was mir auch immer wieder in den Sinn kommt wenn ich vor innerer Zerissenheit heulen könnt. Es gibt so viele Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen um etwas zu ändern - du hälst es einfach nicht mehr aus.

      Um auf den Anfang des Threads zurück zu kommen: Ich denke das ich nicht nur für mich handeln darf - das wäre einfach, da gäbe es keine Zweifel und kein Zögern - sondern das ich Verantwortung für meine Kinder, auch für den Schutz ihrer Seele, übernommen habe, der ich mich nicht entziehen will. Ich möchte das sie sich nicht von mir verlassen vorkommen, wenn ich sie verlasse. Das Wortspiel wähle ich bewusst - es zeigt den Irrsinn in dem ich mich drehe.

      Ich wünsche dir auf deinem neuen Weg alles Gute und viel Erfolg und weiterhin so viel Zuversicht und Selbstvertrauen wie ich es aus deinen Zeilen herauszulesen glaube.

      Gruß
      Eberhard
    • Ich denke das ich nicht nur für mich handeln darf - das wäre einfach, da gäbe es keine Zweifel und kein Zögern - sondern das ich Verantwortung für meine Kinder, auch für den Schutz ihrer Seele, übernommen habe, der ich mich nicht entziehen will. Ich möchte das sie sich nicht von mir verlassen vorkommen, wenn ich sie verlasse. Das Wortspiel wähle ich bewusst - es zeigt den Irrsinn in dem ich mich drehe.


      Du stehst nicht alleine mit deinen Gedanken und Zweifeln. Meine Situation ist ähnlich, allerdings sind meine Kinder älter, 15 und 18. Ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Die ersten Gedanken an Trennung/Scheidung kamen bei mir vor ca. 7 Jahren auf, wurden aber schnell verworfen, weil ich auch immer an die Kinder gedacht habe. Immer wieder habe ich eine Trennung hinausgeschoben. Teilweise aus Angst, das Ganze nicht zu packen. Teilweise aus Rücksichtnahme auf die Kinder, so nach dem Motto: Kind 1 hat jetzt eine schwierige Phase da will ich es nicht mit einer Trennung der Eltern belasten. Im nächsten Jahr war es dann Kind 2 und so ging es weiter.

      Für meine Kinder waren die Jahre vermutlich trotzdem harmonisch. Ich habe immer die Zähne zusammengebissen und alles geschluckt, um ihnen das Leben so schön wie möglich zu machen.

      Seit ca. 2 Jahren denke ich intensiv an eine Trennung, habe innerlich mit meinem Mann abgeschlossen. Wir haben uns im Laufe der 20 Jahre kontinuierlich auseinander entwickelt. Mit anderen Worten: Wir sind nicht mehr kompatibel. Alle die Gedanken und Gefühle, die du hier formuliert hast, habe ich auch durchdacht und durchlebt. Mein gesamtes Interesse war auf die Kinder fokussiert. Ihnen sollte es gut gehen.

      Nächsten Sommer kommt die große Wende. Mein älterer Sohn hat eine Lehrstelle mit der er sehr zufrieden ist. Er ist selbständig, zielstrebig, selbstbewußt, weiß was er will. Also genau so wie ich es mir gewünscht habe. Mein jüngerer Sohn hat nächsten Sommer seinen Schulabschluß in der Tasche. Er wird dann entweder auf eine andere Schulform wechseln oder eine Lehre beginnen. Also ein Zeitpunkt, wo er auch einen Ortswechsel verkraften kann, da sowieso eine Neuorientierung erfolgt. Vermutlich wird er mit mir gehen wollen.

      Für mich ist das DER Punkt auf den ich all die Jahre gewartet habe. Ich darf jetzt endlich auch an mich denken. Ich habe immer noch Phasen, wo ich zweifele. Ich habe auch nicht mehr die Kraft, die gesamte Misere weiterhin vor meinen Kindern zu verbergen. Deshalb muß ich jetzt die Trennung herbeiführen. Seitdem das für mich klar ist, ist meine Grundstimmung äußerst positiv. Ich fühle mich gut, nein nicht nur gut, sondern befreit, trotz kurzzeitiger Ausreißer in die Welt der Panik und Vorwürfe, die immer wieder mal auftreten.

      Was will ich dir damit eigentlich sagen?
      Ich will dir damit sagen, dass auch wir als Eltern einen Anspruch darauf haben, an uns zu denken und damit sicher nicht egoistisch handeln. Du bist nach 7 Jahren schon am Ende deiner Ehe angelangt. Würdest du die jetzige Situation nochmal solange aushalten ohne das die Kinder darunter leiden? Irgendwann spüren die Kinder die Probleme und es geht ihnen vielleicht schlechter als bei einer Trennung. Du bist dir bewußt, was du für deine Kinder sein willst und du wirst alles daran setzen, auch weiterhin für deine Kinder da zu sein. Sie werden dich ihrem Alter entsprechend verstehen.

      Ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich hätte die Trennung schon vor 5 Jahren einleiten müssen. Damals war ich mir schon sicher, dass das mein Weg sein wird. Ich habe zuviel Rücksicht auf meine Kinder genommen und dadurch wertvolle Lebenszeit vergeudet.
    • RE: Kinder auf Trennung vorbereiten.

      Lieber Eberhard,

      ja, du bist verantwortlich für den Schutz der Seelen Deiner Kinder. Und du wirst sie schützen, weil Du mit Ihnen fühlst und lebst, auch wenn Du nicht mehr die ganze Zeit bei Ihnen bist.

      Du kannst Deine Kinder aber nicht schützen, in dem Du Ihnen was vorspielst, wovor wären sie dann geschützt?? Vor Deiner Angst??
      Du wirst sehen, es wird schwer die erste Zeit; rede mit Ihnen, Sie verkraften die Wahrheit und entwickeln neue, wundervolle Seiten an sich.

      Ich wünsche Dir ebenfalls alles Liebe

      Maja